DE963020C - Verfahren zur Herstellung von Kationenaustauschpolymeren - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Kationenaustauschpolymeren

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DE963020C DER8976A DER0008976A DE963020C DE 963020 C DE963020 C DE 963020C DE R8976 A DER8976 A DE R8976A DE R0008976 A DER0008976 A DE R0008976A DE 963020 C DE963020 C DE 963020C
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    • C08F212/04Monomers containing only one unsaturated aliphatic radical containing one ring
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Description

  • Verfahren zur Herstellung von Kationenaustauschpolymeren Die Erfindung bezieht sich auf die Herstellung von Kationenaustauschpolymeren, und zwar auf unlösliche Kationenaustausc'hharze des Stilfonsäuretyps, die Sproßpolymere sind und sich durch ungewöhnlich große Oberflächen, sehr hohe Porosität, hohes Adsorptionsvermögen und sehr große Adsorptionsgeschwindigkeiten auszeichnen. Im besonderen bezieht sie sich auf die Herstellung und Anwendung von Polymeren, die in sich die chemischen Eigenschaften der Sulfonsäure-KationenaustauscheT und die physikalischen Eigenschaften der sogenan:nten Sproßpolymeren vereinigen. Auf Grund dieser eigentümlichen Kombination von chemischen und physikalischen Eigenschaften weisen diese Ionenaustauschharze den dichteren, härteren, bisher benutzten Sulfonsäureaustauschern gegenüber bei viedenAnwendungendeutlicheVorteile auf.-Sieeignen sich besonders zur Anwendung in der Katalyse, bei der Entmineralisierung von nichtwäßrigen Systemen und bei der Adsorption von kationischen Substanzen von sehr hohem Molekular.gewicht. Sie können bei der Arbeit in Austauschtürmen benutzt werden.
  • Andere Äationenaustauschharze des Sulfo-nsäuretyps sind gut bekannt und werden für die Entionisierung wäßriger Flüssigkeiten allgemein auf den Markt gebracht. Solche ständig benutzten Harze sind z. B. in den USA.-Patentschriften 2 195 196, 2 228 159, 2 228 16o und 2 366 007 beschrieben und als harte, bröcldige, dichte, unschmelzbare, unlösliche körnige oder kugelförmige Teilchen gekennzeichnet. Sie enthalten in ihrer chemischen Struktur S.ulfonsäuregruppen -S 03 H oder Sulfonatgruppen - S 03 M, in denen M ein einwertiges Metall bedeutet. Diese Gruppen sind mit den aromatischen. Kernen, d. h. mit den Benzolringen, entweder direkt -#u:nd das vorzugsweise-oder über Methylengruppen verbunden. Was die chemischen Eigenschaften dieser bekannten Harze in bezug auf den Zonenaustausch angeht, so befriedigen diese Produkte sehr. Aber die physikalischen Eigenschaften dieser Substanzen - besonders ihre harte, dichte, körnige Form - begrenzen ihre Verwendung in vielen, wie auch den obenerwähnten Fällen, in denen ihre chemischen Eigenschaften sie als ausgezeichnet erscheinen lassen.
  • Die Produkte dieser Erfindung sind sulfonierte Sproßpolymere des Styrols, die sehr leicht durch Sulfonierung eines Sproßpolymeren des Styrols hergestellt werden. Überraschenderweise wird die physikalische Form der Polymeren trotz der scharfen Behandlung mit Solfonierungsmitteln - besonders Schwefelsäure - Lund trotz der chemischen Veränderung, die stattfindet, durch die Sulfonierung nicht zerstört oder auch nur nennenswert verändert.
  • Sproßpolymere des Styrols sind bekannt. Über ihre Bildung ist zuerst von Staudinger und Huse.mann in deren Untersuchung über die Polymeren und Mischpolymeren dies Styrols berichtet worden (Berichte 68, 1618 [r935]). Sie werden auch: in den USA.-Patentschriften 2 205 390. 2 29o164, 2 3 z z 615, 2 331 263 und 2 341 175 beschrieben. Obwohl Mischungen von Sp.roßpolystyrol und normalem, glasähnlichem, thermoplastischem Polystyrol geformt werden können, ist das doch viel schwieriger als das Formen des thermoplastischen Polystyrols allein, wie das in der USA.-Patentschrift 2 537 951 beschrieben ist. Außer zum Verformen scheinen die Sproßpolymeren des Styrols bisher keine Verwendung gefunden zu haben. Die Sproßpolymeren und -mischpolymeren des Styrols haben eine schwammartige, poröse Struktur und sind in den meisten Lösungsmitteln unlöslich, die die homogenen, thermoplastischen, glasähnlichen Polymeren, die normalerweise hergestellt werden, lösen. In den meisten Fällen sehen sie Maiskolben sehr ähnlich. Sie haben sehr hohe Molekulargewichte und scheinen vernetzt zu sein. Im Herstellungsverfahren des Sproßpolystyrols kann die Induktionsperiode lang sein; sobald aber ein Teilchen des Polymeren gebildet ist oder zugesetzt wird, erhöht sich die Polymerisationsgeschwindigkeit schnell, und das sich verbreitende, unlösliche Polymere fährt fort, sich zu bilden, bis alles oder fast alles Monomere verbraucht ist. Das wird gewöhnlich als »Sprossen« bezeichnet. Es ist für .diese Art von Polymerisation charakteristisch, d'aß das Polymere »wächst«, und zwar im gleichen Sinn wie ein Salzkristall »wächst«, wenn eine Salzlösung konzentriert wird. Wenn das Produkt nicht mechanisch begrenzt oder beschränkt wird, setzt sich die Polymerisation in beliebiger Richtung unter Bildung eines verzweigt oder büschelweise wachsenden, ausgebreitet oder dicht wuchernden Produktes fort, d. 11. die Polymerisation schreitet durch Sprossung unter schneller Hervorbringung immer neuer Teile fort. Aus diesem Grunde ist der Ausdruck »Sproßpolymeres«, der auf diese Art Polymere angewendet worden ist, besonders passend und wirklich bezeichnend.
  • Die Produkte der Erfindung sind kationenadsorbierende, sulfonierte Sproßpolymere des Styrols. Die genaue Zusammensetzung der Harze kann sich innerhalb vernünftiger Grenzen ändern, was vom Grad der Sulfonierung des Sproßpolystyrols oder von den Substanzen, die mit dem Styral mischpolymerisiert werden, um das Sprossen zu erleichtern oder eine physikalische Eigenschaft, wie z. B. die Porosität des Endproduktes, zu modifizieren, abhängt.
  • Bei der Herstellung des Sproßpolystyrols, aus dem die erfindungsgemäßen Produkte erzeugt werden, verfährt man am besten so, daß man eine Mischung aus Styrol und einem polyolefinischen Hilfsmittel für die Mehrung bei der Sproßpolymerisation in Gegenwart eines Keimes eines Sproßpolymeren und unter Ausschluß von Sauerstoff auf einer Temperatur zwischen Raumtemperatur (20°) und etwa 8o° hält.
  • Im allgemeinen schreitet die Polymerisation schneller fort als die Temperatur ansteigt, bei Temperaturen über etwa 8o° jedoch ist das Sproßpolymere gewöhnlich mit einer unerwünschten Menge des normalen; glasähnlichen Polymeren gemischt. Aus diesem Grunde werden Temperaturen von etwa 5o bis 7o° bevorzugt und empfohlen.
  • Eine Vielzahl von polyolefinischen Verbindungen unterstützt die Bildung des Sproßpolystyrols deutlich. Diese Hilfssubstanzen, die als Meh.rungsmittel oder als Katalysatoren für die Sproßpolymerisation fungieren, sind' durchweg polyolefinische Verbindungen, in denen die olefinischen Bindungen im acyclischen Teil des Moleküls erhalten sind .und die Reaktionsgruppen abgeben, die in die Sproßmischpolymerisationsreaktion eintreten. Da die Erfindung in erster Linie auf die Herstellung von Kationenaustauschharzen und nur indirekt auf die verschiedenen Wege gerichtet ist, auf denen Sproßpolystyro,l hergestellt werden kann, ist nicht beabsichtigt, Begrenzungen oder Beschränkungen durch das besondere Hilfs- oder Mehrungsmittel für die Sproßpolymerisation entstehen zu lassen, das zur Unterstützung der Herstellung des als Zwischenprodukt anzusehenden Sproßpolystyrols angewandt wird. Obwohl zahlreiche polyolefinische Substanzen als Mehrungsmittel für die Sproßpolymerisation wirken, gehören zu den besten Divinylbenzol, Butadien, Isopren, Bimethallyl, Bi.allyl, Trivinylbenzol, Cyclopentadien und ähnliche polyolefinische Kohlenwasserstoffe. Wirksam sind auch andere ungesättigte Verbindungen, wie z. B. Dimethallyläthe.r und -sulfid:, Vinylallyläther und jene ungesättigten Ester, wie z. B. Diallylmaleat und 2-Chlorallylcrotonat, die in den USA.-Patentschriften 2 311615 und 2 341 175 beschrieben sind. Die Hilfsverbindungen, mischpolymerisieren. sich bereitwilligst mit dem Styrol und sind demzufolge in den mischpolymeren Endprodukten. vorhanden. Es ist dies ein Grund, warum die polyolefinischen Koblenwass.erstoffe bevorzugt werden:. Es ist klar, daß mit zunehmender Menge der Hilfsverbindung die Zahl der Styrolkerne, die sulfoniert werden kann., notwendigerweise verringert wird. Da die Kapazität des endgültigen Harzes zur Adsorption von Kationen der Zahl der im Kern: stehenden Sulfonatgruppen im Produkt proportional ist, ist es erwünscht, die Menge der mischpolymerisierbaren Hilfsverbindung so klein wie: möglich. zu halten. Andererseits wirkt die Anwendung einer polyodefinischenVerbindung vorteilhaft auf d iePolymerisationsgeschwindigkeit und auf den Charakter und die Gleichförmigkeit des Produktes. In den erhaltenen Ergebnissen kommt die Anwendung einer so@ kleinen Menge wie 0,5 % einer Hilfsverbindung klar zum Ausdruck; die am meisten befriedigenden und empfohlenen Mengen liegen jedoch zwischen. 2 und 30%, bezogen auf das Gesamtgewicht dieser Verbindung und des Styrols. Die Anwendung größerer Mengen ist untersucht worden,, scheint aber keinen Vorteil zu bieten., wenn, man 30'/o -oder selbst 2o0/0 - überschreitet, besonders im Hinblick auf das Ionenadsorptionsvermögen des Endproduktes. Obgleich sich alle Hilfsverbindungen insofern gleichen, als sie 2 oder mehr nichtaromatische, odefinische Doppelbindungen in ihrer chemischen[ Struktur enthalten: und das »Sprossen« des Styrols erleichtern:, unterscheiden sie sich doch tatsächlich im Grad ihrer Wirkung, die sie auf die Dichte und Porosität des Endmischpo:lymeren: haben. So unterstützt z. B. Divinylbenzol, das als ein besonders schnelles und wirksames Vernetzungsmittel für Styrel und Vinylverbindungen im allgemeinen bekannt ist, das Sprossen des Styrods sehr tatkräftig, führt aber auch zu härteren, weniger porösen Sproßpolymeren als viele andere Hilfsmittel, wie z. B. Butadien oder Isopren. Demzufolge ist die Menge innerhalb der obengenan.utem Grenzen an: mischpolymerisierbarer Hilfsverhin, dung, die angewendet wird, bestimmt durch den Grad oder den Umfang der Oberfläche, die in dem Endprodukt gewünscht wird.
  • Die Anwendung eines Keimes zur Förderung der Sproßpodymerisation ist erwünscht, aber nicht notwendig. Der Keim kann dieselbe chemische Zusammensetzung haben wie das Sproßpolymere, das man herzustellen wünscht, er kann aber auch chemisch anders zusammengesetzt sein. Man kann einfach eine kleine Menge aus einem früheren. Ansatz des Sproßpolymeren zu den späteren Mischungen; von monomerern Styrol geben., daß sproßpolymerisiert werden soll. Auch die kleinen: Mengen eines Ansatzes, die an den: Wänden des Reaktionsgefäßes hängenbleiben, dienen zur Bekeimun:g nachfolgender Ansätze. Das Wort »Keim« wird hier in dem bekannten, chemischen Sinne gebraucht und besagt, daß die erforderliche Menge klein und das Material in der Reaktionsmischung unlöslich ist. So. geringe Mengen wie etwa o,ooz %, auf das Gewicht der Masse bezogen, genügen. Wenn. natürlich Keim und herzustellendes Polymeeres dieselbe chemische Zusammensetzung haben. ist die angewandte Keimmenge, unwesentlich.
  • Man kann Styrol in der Masse, in Lösung oder in Suspension in einem ummischbaren flüssigen Medium sproßpolymeris.ieren.. Der Vorteil der Durchführung der Polymerisation mit Hilfe der Suspensionstechnik liegt darin, daß man, das. Endprodukt in Form abgesonderter Teilchen erhält, die Ionen ungewöhnlich schnell adsorbieren -und die trotz ihrer Kleinheit die vorzüglichen, Eigenschaften von. Sproßpo@lym.eren, wie z. B. Porosität, große Oberfläche und Umlöslichkeit, besitzen.
  • Allem Anschein: nach spielen: freie Radikale, wie sie von peroxydischen Verbindungen: hervorgebracht werden, bei der Bildung der opaken. Sproßpolymeren die gleiche Rolle wie bei der Bildung der klaren, glasähnlichen Polymerem. Bei der Sproßpodymerisation ist jedoch die Menge an peroxydischenVerbindungen, wie z. B. Benzoyl-, Lauroy 1-und Stearoylperoxyd, tert.-Butylhydrop,eroxyd und den anorganischen Persalzen, die zulässig ist, verhältnismäßig sehr klein; sie soll 0,5 %, bezogen. auf das Gewicht, nicht überschreiten, weil größere Mengen solcher Verbindungen die Bildung der klaren, glasähnlichen Polymeren: auf Kosten der opaken. Sproßpolymeren begünstigen. Aus dem gleichen Grunde ist ein steter und ununterbrochener Zufluß vom Sauerstoff zu vermeiden, d. h., Sauerstoff sollte ausgeschlossen werden, und selbst die Luftmenge, die gewöhnlich in einem geschlossenen Reaktionsgefäß vorhanden ist und keine zu wesentliche, Rodle spielt, kann vorteilhaft durch ein ine@rtes Gas, wie z. B. Stickstoff, ersetzt werden. Es ist aus diesen: Gründen sehr erwünscht, die Sproßpolymerisation bei im wesentlichen völliger Abwesenheit von Sauerstoff durchzuführen.
  • Die Sproßpolymeren und -mischpolymeren des Styrols werden sulfoniert, um die erfin.dungsgemäßenKationen adsorbierenden Polymeren herzustellen. Die Polymeren werden mit Hilfe von Sulfonierungsmnttel.n, wie z. B. Schwefeltrioxyd, konzentrierter Schwefelsäure, Ch:lorsulfon:säure oder rauchender Schwefelsäure, sulfoniert. Da die Sulfanierungsgeschwindigkeit mit steigender Temperatur ansteigt, wird empfohlen, Temperaturen von etwa 8o° bis zur Rückflußtemperatur anzuwenden. Ein Überschuß an Sulfonierungsmitteln ist vorteilhaft.
  • Die Sulfonatgruppen,wenn : auch nur wenige von ihnen, die an, den Kernen, des Sproßpolymeren haften, tauschen Kationen aus. Vom praktischen. Gesichtspunkt aus ist es. sehr erwünscht, daß wenigstens die Hälfte deT aromatischen Kerne wenigstens eine Sulfonatgruppe enthält, damit das Produkt ein vernünftiges Kationenaustauschvermägen besitzt. Das bevorzugte Produkt enthält eine bis zwei Sulfonatgruppen pro Arylkern im Sproßpolymeren. Diese Zahl kann leicht in der oben, beschriebenen Weise eingeführt werden.
  • Nach. vollendeter Sulfonierung wird das Produkt griindlich. mit Wasser gewaschen, um nicht umgesetztes. Sulfonierungsmittel zu entfernen. Das Kationen: adsorbierende Polymere liegt dann. in: der Säure- oder Wasserstofform vor, kann aber leicht in die Salzform übergeführt werden, wenn man es mit einem Überschuß an löslichem Salz behandelt, dessen, Kationen dabei gegen die Wasserstoffatome des Polymeren ausgetauscht werden. Die Überführung des Polymeren von einer Form in die andere, einschließlich, der Regeneration, erfordert Behandlung des Polymeren mit einer Lösung, die einen, Überschuß von der kotionischen. Substanz enthält, die man mit dem Polymeren zusammenzubringen wünscht.
  • Die folgenden Beispiele, in denen alle Teile Gewichtsteile bedeuten, werden gebracht, um Herstellung und Eigenschaften der erfindungsgemäßen Produkte gründlich verstehen und kennen zu lernen. Die Beispiele sind jedoch nicht gewählt worden, um die Erfindung zu begrenzen, da sich die Erfindung allgemein mit der Überführung von Sproßpolymeren des Styrols, die bisher nur sehr begrenzt angewandt worden sind, in entschieden wertvolle kationenaustauschende Sproßpolymere befaßt, die durch eine außerordentlich große Oberfläche un.d ungew öhnlich hohe Adsorptionsgeschwindigkeiten ausgezeichnet sind.
  • Beispiel I Es soll zeigen, wie einfach Styrol in. der Masse in Sproßpolymere übergeführt werden kann. In allen Fällen wurde ein Glasrohr zur Hälfte mit der Styrodmischung, die sproßpolymerisiert werden sollte, gefüllt. Ein kleines Stück - ein Keim -eines früher hergestellten Sproßmischpolymeren aus ungefähr 9o 1/o Styrol, 4,41/o Divinylbenzol und 5,61/o Äthylstyrol wurde zugegeben. Die Mischungen enthielten hauptsächlich Styrol und einen kleinen Teil einer polyodefinischen Hilfsverbindung als. Sproßpolymerisierungsmittel, von der man wußte, da,ß sie mit dem Styrol mischpalymerisierbar war. Dann, wurde Stickstoff durch die Mischungen geleitet, um den Sauerstoff aus den Rohren zu verdrängen; danach wurden die Rohre mit einer dicht schließenden Folienkapsel verschlossen und in ein auf konstanter Temperatur gehaltenes Wasserbad gestellt. Art und Menge des Hilfspolymerisierungsmittels, das mit dem Styral spraßmischpolymerisierte, sind zusammen mit anderen wesentlichen Angaben in der untenstehenden Tabelle zusammengestellt. Die Prozentgehalte beziehen, sich auf das Gesamtgewicht der mischpolymerisierbaren Mischungen. Eine Induktionsperiode ist jene Zeitdauer, während welcher keine sichtbare Veränderung in der monomeren Mischung vor sich geht und der eine Fortpflanzungsperiode folgt, während welcher das Polymere auf dem Keim durch Sprossung gebildet wird. Gewöhnlich ist die Induktionsperiode mehrere Male so lang wie die Fortpflanzungsperiode.
    Tabelle
    Polyolefinische Hilfsverbindung °/1 Benzoylperoxyd Temperatur Induktionsperiode
    io1/o Butadien .................... 0,0 Raumtemperatur etwa 8 bis 1o Tage
    1o 1/o Butadien .................... 0,0 500 et-,va 5 bis 7 Tage
    io1/o Butadien .................... 0,1 650 i bis 11/2 Tage
    101/o Isopren ..................... 0,0 Raumtemperatur etwa 1o bis 12 Tage
    1 o 1/o Butadien und 51/o techn. Divinyl-
    benzol (B) ................. 0,0 Raumtemperatur etwa 6 bis 8 Tage
    51/o techn. Divinylbenzod .......... 0,0 Raumtemperatur etwa 8 bis 1o Tage
    51/o techn. Divinylbenzol .......... 0,0 1000 etwa 16 Stunden (A)
    (A) Dieses Produkt bestand ungefähr aus 501/1 Sproßpolymerem und 50 °,'1 glasähnlichem Polymerem. Beide Polymere
    konnten jedoch getrennt werden.
    (B) Das technische Divinylbenzol enthielt ungefähr 441/1 Divinylbenzol und 561/1 Äthylstyrol.
    Beispiel Il Ein Sproßmischpolymeres aus 9o 1/o Styrol und io1/o Butadien wurde wie folgt sulfoniert: Eine Mischung aus 1o Teilen des. ersten in dem obigen. Beispiel I beschriebenen Mischpolymeren und 36o Teilen 981/oiger Schwefelsäure wurde gerührt und 1/2 Stunde lang auf 8o bis 9o0 erhitzt. Die Mischung wurde auf Raumtemperatur abgekühlt und filtriert. Das Mischpolymerisat wurde mit Wasser säurefrei gewaschen und über Nacht in, einem Ofen bei 650 getrocknet. Das Produkt enthieft auf Grund der Analyse 13,51/o Schwefel, gegenüber einem theoretischen Schwefelgehalt von 16,41/o, der sich auf der Basis einer Sulfonsäure gruppe pro Styrolkern im Mischpolymeren errechnete. Es war sehr porös und hatte eine Dichte von o,67. Beim Einsweichen in Wasser quoll es auf das 37fache seines ursprünglichen Volumens an. Es tauschte seine Wasserstoffionen leicht gegen Natrium aus, wenn es mit überschüssiger 51/oiger wäßriger Natriumchloridlösung behandelt wurde, und ließ sich danach leicht mit überschüssiger 4@/aige;r wäßriger Schwefelsäurelösung in die Säureform überführen.
  • Beispiel III 6 Teile eines Sproßmischpolymeren. aus 851/o Styrol, io1/o Butadien und 51/o technischem Divinylbenzol (das ungefähr 441/o Divin,ylben.zal und 561/o Äthylstyrol enthielt) wurden, mit 15o Teilen 981/oiger Schwefelsäure gemischt. Dieses Sproßmischpolymere war das fünfte der im obigen Beispiel I beschriebenen. Die Mischung wurde gerührt und 1,25 Stunden lang auf 113 bis 117° erhitzt, wonach sie abgekühlt und filtriert wurde. Das Mischpolymere wurde mit Wasser säurefrei gewaschen und. über Nacht in einem Ofen bei 65° getrocknet. Dieses Produkt war etwas härter als das des Beispiels II, es war aber ein charakteristisches Sproßpolymeres mit hoher Porosität u.nd großer Oberfläche. Beim Einweichen in Wasser nahm es große Mengen. Wasser auf und dehnte sich auf wenigstens das 2ofache seines Trockenvolumens aus. Die Analyse ergab, daß es mehr als eine Sulfonsäuregruppe pro Arylkern enthielt (Schwefel: gefunden 16,5%; theoretischer Wert, der einem Produkt entsprach, das eine Sulfonsäuregruppe pro Arylkern enthielt, 15,8°/o). Dieses Produkt tauschte Ionen sehr schnell aus und hatte eine Kapazität von 5,5 Milliäquivalenten pro Gramm.

Claims (6)

  1. PATENTANSPRÜCHE-i. Verfahren zur Herstellung eines festen, wasserunlöslichen Kationenaustau:schharzes, dadurch gekennzeichnet, daß man Styrol sproßpolymerisiert, das erhaltene Sproßpolymere sulfoniert und danach das erhaltene Kationenaustauschharz isoliert.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Podymerisation, bei einer Temperatur von etwa 20 bis 8o° bei im wesentlichen völliger Abwesenheit von Sauerstoff und in Gegenwart eines Keimes eines früher hergestellten Sproßpolymeren durchgeführt wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man eine Mischung aus (a) wenigstens 70'/o Styrol und (b) einer polyolefinischen organischen Verbindung verwendet, deren oleffinische Bindungen, die die: Reaktionsgruppen abgeben, die in die MischpolymeTisationsreaktion eintreten, in dem acyclischen Teil des Moleküls enthalten sind.
  4. 4.. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß man eine Mischung aus (a) 70 bis 99,5% Styrol und (b) 0,5 bis 30'/o. Divinylbenzol polymerisiert.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß man eine Mischung aus (a) 70 bis 99,5°/o- Styrol und (b) o,5 bis 30% Butadien polymerisiert.
  6. 6. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß man eine Mischung aus (a) 7o bis 99,5°/a Styrol und (b) 0,5 bis 30% Isopren polymerisiert. In Betracht gezogene Druckschriften.: Deutsche Patentschrift N r. 747 664; britische Patentschrift Nr. 509 859; USA.-Patentschrift Nr. 2 366 007; Industrial & Engineering Chemistry, ßd. 39 (1947), S. 83o bis 837.
DER8976A 1951-05-12 1952-05-07 Verfahren zur Herstellung von Kationenaustauschpolymeren Expired DE963020C (de)

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