DE1494902A1 - Polymere Produkte und Verfahren zu ihrer Herstellung - Google Patents
Polymere Produkte und Verfahren zu ihrer HerstellungInfo
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Description
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BA/8927
Polymere Produkte und Verfahren zu ihrer Herstellung
Die Erfindung betrifft gepreßte oder in anderer Weise verformte thermoplastische Produkte und insbesondere solche
Produkte, die aus mehreren verschiedenen ungeordnet miteinander vermischten Ionenaustauschermaterialien bestehen.
Es ist bekannt, If'ormkörper herzustellen, indem man fein vermahlene
Ionenaustauscherharze und ein thermoplastisches Bindemittel miteinander vermischt und das Gemisch zu einem Gegenstand,
wie einer Folie oder Membran, verformt. Für die Herstellung solcher Gegenstände wurde entweder fein Anionen-
oder ein Kationenaustauscherharz, nicht jedoch ein Gemisch
beider Arten miteinander vermischt. Bekanntlich sind Membranen, die hergestellt wurden, indem Harzteilohen durch ein
inertes Bindemittel aneinander gebunden werden, heterogen und weisen zwei deutlich, verschiedene Phasen auf, d,h. die
in die BindemittelmatfcLx eingelagerten Teilchen zeichnen sich deutlich von dieser ab.
Es ist auch bekannt, Formkörper aus einer Art Ionenaustausohermaterial,
wie einem Kationenaustauschennaterial, herzustellen,
die dann aus einer einzigen zusammenhängenden Phase bestehen. Solche Gegenstände sind im allgemeinen nahezu transparent und
können als homogen angesprochen werden.
Es sind auch Ionenaustauschermaterialien bekannt, die aus homogenen thermoplastischen golymeren bestehen. Beispielsweise
werden gemäß der französischen Patentschrift 1 237 Pfropfpolymere aus Polyäthylen und Styroütsulfonsäure in der
Form von Ionenauetausoherteilchen hergestellt, die dann zu
Folien oder Membranen verpreßt werden.
Ee sind auoh schon Formkörper, die entweder Kat ionenaustauschergruppen
oder Anionenaustauschergruppen enthalten, hergestellt worden. Jedoch ist bisher noch kein Formkörper bekannt, der
mehrere synthetische organische thermoplastische Ionenaustausohermaterialien
beider Arten in ungeordnetem Gemisch enthält.
Es waren keine Gegenstände bekannt, die sowohl Anionen- als
auch
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Kationenaustausohereigensohaften besaßen. Eine solohe Kombination
von Eigenschaften ist beispielsweise für Batterietrennwände wertvoll. In der Form von Membranen können solche
Materialien auwh für die Elektrodialyse und Druokdialyse oder
in Brennstoffelementen als nicht selektive oder wenig selektive ionendurohlässige Trennwände verwendet werden.
Ionenaustausohermaterialien, die wenigstens 35$ an einem
thermoplofcisohen Material, wie Polyäthylen, enthalten, verdanken
ihre Versohweifibarkeit dieser Komponente. Wenn TeIlohen
aus einem solchen Ionenaustausohermaterial zusammengepreßt
und erhitzt oder zumindest an ihrer Obeefläohe mit einem Lösungsmittel behandelt werden, durch das sie plastifiziert
werden, so können sie verformt werden. Die dabei erhaltenen Gegenstände besitzen im allgemeinen eine homogene Struktur
und Beigen eine zusammenhängende durchs!ohtige Phase. Sie
Gegenstände selbst können weiter verformt oder zu größeren Gegenständen zusammengeschweißt werden, und durch Anwendung
von Wärme können Löcher oder Schlitze gebildet werden. Wenn solche Gegenstände als Trennwände zwischen Elektrolytlösungen
in einem elektrischen Feld verwendet werden, so lassen sie sowohl Anionen als auoh Kationen durohtreten. Durch Variieren
der Anteile an negativem und positivem Kunststoff kann der Ionentransport selektiv gesteuert werden· Vermutlich haben
die Gegenstände die Struktur eines sohlangenkäfigartig durohwebten Polymeren (snake oage interwoven polymer).
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Gemäß der vorliegenden Erfindung wird Ionenaustauechermaterial,
vorzugsweise in der Form kleiner Teilchen mit/einer Korngröße von beispielsweise etwa 15-75 mesh, wie
einem Film, getrennt oder zusammen duroh Anwendung von Wärme oder Druok oder die Einwirkung eines Lösungsmittels zu einem
Gegenstand verformt. Bas Anionen- und das Kationenmaterial werden ungeordnet miteinander kombiniert, und wenigstens eines
von ihnen bildet eine homogene Bindemittelkomponente· Das fertige Gerüst ist eine zusammenhängende homogene selbsttragende
Masse, die duroh die thermoplastische Komponente zusammengehalten wird. Es weist Ionenleitfähigkeit auf und
kann ionenselektiv sein, wenn zu ihrer Herstellung entweder vorwiegend Kationen- oder vorwiegend Anionenaustausohermaterial
verwendet wurde. Den Hassen können nooh Weichmacher, Verfestiger,
wie Fasern, oder färbende Materialien zugesetzt werden. Bin weiteres Bindemittel wird im allgemeinen nicht verwendet.
Wenn jedοoh ein Ionenaustausohermaterial auf Grundlage
Polyäthylen verwendet wird, so ist es manchmal zweokmäßig,
eine geringe Menge an Polyäthylen oder einem anderen Polyolefin, wie Tetrafluoräthylen, einzubringen oder umgekehrt,
um Stabilität gegen Chemikalien oder Hitzebeständigkeit zu erzielen, sowie auch um die Austausoherkapapität zu verdünnen·
Auch ist es zweokmäßig, Teilchen verschiedenartiger Polymerer, wie Polyäthylenstyrolsulfonsäure und PolytetrafluoräthylenetyroleuTfonsäure
miteinander zu vermischen.
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Ein solches Gemisoh weist sowohl die Ohemikalienbeständigkeit
des fluorpolymeren als auoh das bessere 'Bindevermögen des
Polyäthylene auf.
Unter einem meohanisoh zusammenhängenden ungeordneten Gemisoh
ist ein Gemisch zu verstehen, dessen Bestandteile so zusammengefügt sind, daß sie zwar zusammenhalten, jedooh nioht notwendig
nach einem bestimmten Sohema geordnet sind und in für ihre Verwendung erforderlionen Formen und Größen selbsttragend
sind.
Ein Material, das vorwiegend Kationenaustauschereigenschaften besitzt, kann eine im Verhältnis zu der Kationenaustausohergruppen
geringe Menge an Anionenaustausohergruppen besitzen und umgekehrt.
Die Erfindung betrifft nur organisohe Polymere als Ionenaustausohermaterial.
Dieses Material ist, wenn es als Trennwand zwischen zwei wäßrigen EIe ktroIytlösungen verwendet
wird, ionenleitfähig, wenn ein Gleichstrom duroh die Lösungen und diese Trennwand geschickt wird. Die Ionenaustauschergruppen
sind also in dem ganzen Material anwesend. Denn wenn sie nur in Oberflächenschichten anwesend wären, so würde das
inerte Innere die Bewegung der Ionen blookieren und als elektrischer Isolator wirken.
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Die zusammenhängende selbsttragende Masse kann verformt werden und ist Flüssigkeiten und Gasen gegenüber praktisoh undurohlässig,
wenn von lokalen Quellungen und dem Transport von Ionenschalen, wie beispielsweise Hydratationswasser, abgesehen
wird. Das"thermoplastische Material dichtet die Zwischenräume
zwischen den Stellen des Ionenaustauschermaterials ab, so daß Flüssigkeiten und Gase nicht hindurchströmen
oder -diffundieren können.
Ein Kationenaustausohermaterial wurde hergestellt, indem Polyäthylenteilohen
mit einer Diohte von 0,92 in monomeres (monomer-grade) Styrol, das frei war von Polymerisationsinhibitoren
und 0,05$ Benzoylperoxyd enthielt, eingebracht und die
Suspension auf 750C erhitzt wurde, bis die Teilchen eine Gewichtszunahme
von etwa 25% aufwiesen. Danach wurde dae in der Form kleiner Teilchen vorliegende Pfropfcopolymere von dem
Styrol abgetrennt, mit Athylendiohlorid gewaschen und dann zwei Stunden mit einer 10#-igen Lösung von Chlorsulfonsäure
in Äthylendlchlorid von 25° behandelt. Waohdem die Teilchen
ein zweites Mal mit Athylendiohlorid gewaschen waren, wurden sie luftgetrooknet und dann etwa 18 Stunden in 5^-igem wäßrigem
Natriumhydroxyd hydrolysiert. Die so erhaltenen Kationenaustausohenfaeilchen
wurden in Wasser gewaschen und getrocknet.
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Aue dim gleiohen Copolymeren wurde ein Anionenaustausohermaterial hergestellt, indem man das Kationenaustausohermaterial eine Stunde bei 75°C mit einer Lösung von 15$ Stanniohlorid und 5$ Paraformaldehyd in Chlormethylmethyläther behandelte, mit Äthylendiohlorid wusch, 18 Stunden mit 20^-igem
wäßrigem Trimethylamin behandelte und dann mit 5%-iger Salzsäure und sohließlioh mit Wasser wusoh.
Anstelle des obigen Materials kann das aus der erwähnten
französischen Patentschrift 1 237 742 bekannte Material verwendet werden·
Die wie oben beschrieben hergestellten, in feiner Verteilung vorliegenden beiden Materialien wurden luftgetrodknet, und
10 Teile von jedem wurden miteinander vermischt. Das Gemisoh
wurde auf ein Stück Aluminiumfolie aufgebracht, zusammengedrückt, so daß es eine Sohioht von etwa 0,025 om Sicke bildete, und mit einem weiteren StUok Aluminiumfolie bedeckt. Die
eingehüllte Sohioht wurde in eine Laboratoriumsρresse von
1500C eingebracht und dann zwei Minuten einem Druok von 70
kg/om unterworfen. Auf diese Weise wurde eine klare selbsttragende biegsame amphötere Ionenaustauschermembran erhalten·
7 Teile des Kationenaustausohermaterials von Beispiel 1,
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2 feile des Anionenaustauschmaterials von Beispiel 1 und
Teil Polyäthylen-Pellets mit einer Dichte von 0f92 und einem
Sohmelzindex von 10-15 wurden gründlich miteinander vermischt und nach der Methode von Beispiel 1 in einer ϊοπη drei Minuten
bei 160 einem Druck von 70 kg/om unterworfen, wobei eine Scheibe mit Löohern und Vorsprüngen für meohanisohe
Hontierungen erhalten wurde*
7 Teile des KationenaustausohermaterialS von Beispiel 1
(30 mesh) und 3 Teile eines porösen Polystyrolionenauetausoherhvzea
mit quaternär en Amingruppen (Amberlite IRA-401
der Röhm and Haas Oo. Philadelphia, Pa.) mit einer Korngrößenverteilung
von etwa 20-50 mesh wurden gründlioh vermischt und naoh der Methode von Beispiel 1 bei 1750O fünf Minuten
eine^ Druok von 70 kg/om unterworfen und daduroh bu einer
Folie verformt.
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Claims (7)
- — g _Patentansprüche1 .J Material bestehend aus einem mechanisch verfestigten ungeordneten Gemisch von wenigstens zwei verschiedenen Ionenaustauschermaterialien, von denen eines vorwiegend ein Kationenaustausohermaterial und ein anderes vorwiegend ein Anionenaustauschermaterial ist und wobei die Ionenaustauschermaterialien organische Polymere sind, die in einem elektrischen PeId Ionenleitfähigkeit besitzen und eine zusammenhängende selbsttragend Masse bilden, die durch ein thermoplastisches Material zusammengehalten wird.
- 2. Material nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das thermoplastische Material wenigstens eines der Ionenaustausohermaterialien darstellt.
- 3. Formkörper, dadurch gekennzeichnet, daß er aus einem Material gemäß Anspruoh 1 oder 2 hergestellt ist.
- 4. Formkörper nach Anspruoh 3> daduroh gekennzeichnet, daß er die Form einer Folie hat.
- 5. Verfahren zur Herstellung eines Materials gemäß Anspruch 1909826/1301U94902- ίο -oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens zwei Ionenaustausohermaterialien, von denen das eine vorwiegend ein Kationenaustauschermaterial wnd ein anderes vorwiegend ein Anionenaustauschermaterial ist und wobei die Ionenaustausohermaterialien organische Polymere, die in einem elektrischen Feld Ionenleitfähigkeit besitzen, sind und wenigstens eines dieser Polymeren thermoplastisch ist, miteinander zu einem ungeordneten Gemisch vermischt werden und das Gemisch dann bei einer Temperatur, bei der das thermoplastische Material die Ionenaustauschermaterialien zu einer zusammenhängenden selbsttragenden Masse verbindet, einem erhöhten Druck ausgesetzt wird.
- 6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die voneinander getrennten Ionenaustauschermaterialien in der Form von Partikeln eingesetzt werden.
- 7. Verfahren nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß die zusammenhängende selbsttragende Masse zu einer Ionenaustauschermembran verformt wird.909826/1301
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