DE2414396A1 - Schaumstoff - Google Patents
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- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08J—WORKING-UP; GENERAL PROCESSES OF COMPOUNDING; AFTER-TREATMENT NOT COVERED BY SUBCLASSES C08B, C08C, C08F, C08G or C08H
- C08J9/00—Working-up of macromolecular substances to porous or cellular articles or materials; After-treatment thereof
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Description
«S 24U396
ALFRED HOEPPENER J
DR. JUR. DIrL-CHGM. R-J. WOUf - Μ·ν.107£
DR, JUR. HANS CHR. BEIL i *5. Μ3Γ2 ISf*
«IS FRAHKF'JRTAM MAIN-HOGUS?
Unsere Nr. 19 226
Esso Research Company Linden, N.J., V.St.A0
Schaumstoff.
Die vorliegende Erfindung betrifft geschäumte Produkte mit Schaumdichten von etwa o,oi6 bis o,72 g/cm , die aus
folgenden thermoplastischen Mehrphasen-Copolymeren gebildet sind: Pfropf-Copolymeren der allgemeinen Formel
B
(A)m oder Block-Copolymeren der allgemeinen Formel
X-B-(AB)-VA^worin η eine ganze Zahl ^ 1, m
> 1, χ und y O oder 1, wobei y die Zahl 1 ist, wenn η 1 bedeutet,
A einen thermoplastischen Polymerblock mit einem Erweichungapunkt von mindestens 35°O/*"der jedoch um mindestens 1o°C
niedriger liegt als der Erweichungspunkt des A-Blocks,
und der etwa 5o bis etwa 97$ des Copolymeren ausmacht,
darstellen» Die neuen Schäume eignen sich zur Herstellung von geschäumten Flächengebilden, Pellets und Formkörpern,
die weiterverarbeitet werden können und gleichzeitig aus-
/~und B einen thermoplastischen Polvmerblock mit; einem Erweichungspunkt
von mindestens 35 C,
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gezeichnete Dimensionsstabilität besitzen. Vorzugsweise bestehen die thermoplastischen Mehrphasen-Copolymeren
aus Styrol-t-üutyletpol-Blockcopolymeren oder Styrol-Ättiylen-
oxid-Blockcopolymeren *
Die Schäume werden hergestellt, indem man der Copolymerzusammensetzung
Schäumungsmittel zusetzt und bei oberhalb
des Erweichungspunktes von Block A liegenden Temperaturen schäumt ο
Zur Zeit gibt es im wesentlichen nur zwei große flexible Schaumstoffprodukte, die in großen Volumina erhältlich sind.
Dies sind die Polyurethan-Schäume und die weichmacherhaltigen Polyvinylchlorid-Schäume. Für Spezialanwendungen werden
zur Zeit halbflexible, geschäumte Polyolefine in den Handel gebracht; diese stellen jedoch keine großv&umigen
Produkte dar. Die wichtigsten starren Schaumstoffe sind aus Polyurethan, Polystyrol und Polyvinylchloride
Flexible und starre Polyurethan-Schaumstoffe werden durch
eine .Reaktion gebildet, bei welcher das Polymer entsteht, expandiert und vernetzt wird.
Wach Erzielung eines gehärteten Polyurethanschaums ist
dieser Vorgang selbstverständlich irreversibel. Entspricht das resultierende Produkt somit nicht seinen Anforderungen,
so ist es von geringem oder keinem Wert.
Geschäumtes Polyvinylchlorid kann in geeigneter Weise weichgemacht werden, wobei man ein flexibles, aus Zellen
aufgebautes Produkt erhält.
Zu den thermoplastischen Schäumen gehören zahlreiche starre und halbstarre Kunststoffmaterialien wie Weichmacherfreies
Polyvinylchlorid, Polypropylen, Polystyrol und dgl. Polystyrol besitzt den größten Umsatz in dieser
Produktklasse. Thermoplastische Schäume können unter An-
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- J —
Wendung verschiedener Schäumungstechniken hergestellt
werdeno Zu diesen gehört die Imprägnierung des Polymeren mit einem Schäumungsmittel und Erhitzen des
Gemische aus Polymer und Schäumungsmittel auf eine Temperatur oberhalb dem Erweichungspunkt des Polymeren.
Bei dieser Temperatur muß das Schäumungsmittel bereits in Gasform entweichen, so daß die Zellenstruktur des
Schaums entstehen kann» Thermoplastische Schäume sind, im Gegensatz zu den chemisch vernetzten Schäumen, insofern
i^nperaturempfindlieh, als die Viskosität dieser Systeme
oberhalb der Polymer-Erweichungstemperatur sich mit der Temperatur stark verändert.
Aus den obigen Erwägungen ergibt sich, daß chemisch vernetzte
Schäume wie z.B. Polyurethane, bestimmte Vorteile bietenj insbesondere fließen sie nicht bei erhöhten
Temperaturen. Diesen Vorteilen stehen jedoch komplizierte chemisch» Reaktionen, Verarbeitungsschwierigkeiten,
'keine Verwendungsmöglichkeit für den Abfall, fehlende Möglichkeit zur erneuten Aufschäumung defekter Teile und
dgl. entgegen.
Dem gegenüber besitzen konventionelle thermoplastische Schäume, z.B. Polystyrol-Schäume, Polyvinylchlorxd-Schäume,
ionische Polymerschäume gemäß Stand der Technik (siehe z.B. US-PS 3 322 734) und dgl. die Vorteile leichter
Verarbeitbarkeit, der Möglichkeit zur Yifiederverwendung des
Abfalls und der Einfachheit des Schäumungsvorgangs. Diese
Systeme besitzen jedoch sämtlich schlechte Dimensionsbeständigkeit bei erhöhten Temperaturen. Bei beiden Systemen,
den chemisch vernetzten Schäumen sowie den thermoplastischen Schäumen, treten somit Vor- und Nachteile auf, die
mit der Art ihrer Herstellung zwangsläufig zusammenhängen·
Die erfindungsgemäßen Schäume können wie folgt charakterisiert werden:
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(a) Die erfindungsgemäüen Produkte verhalten sich bei
bestimmten Temperaturen wie chemisch vernetzte Produkte, obgleich sie dieg nioht sind,· folglieh besitzen sie eine
gute Dimensionsstabilität.
(b) Bei genügend hohen Temperaturen verhalten sich die
erf indungsgemäiien Produkte wie echte Thermoplasten.
(c) Die erfindungsgemäü verwendeten Block- oder Pfropf-Copolymeren
besitzen mindestens 2 Erweichungspunkte, die beide oberhalb itaumtemperatur liegen.
(d) Diese Produkte sind naturgemäß wieder_bearbeitbar.
(e) i'alls erwünscht, können die erfindungsgemäben Produkte
mit ausgewählten Lösungsmitteln weich gemacht werden, wobei flexible üchäume erhalten werden.
Die Erfindung liefert somit einige Vorteile der thermoplastischen Schäume, unter Beibehaltung einiger Vorteile
der chemisch vernetzten Schäume.
Es wurde gefunden, daii neue geschäumte Polymerprodukte
erhalten werden können, indem man ein Gemisch, welches ein Mehrphasen-Block- oder-Propf-Copolymer und ein geeignetes
Schäumungsmittel enthält, bei einer oberhalb dem Erweichungspunkt des bei der höchsten Temperatur erweichenden
Polymerblocks verschäumt. Durch Verwendung eines Mehrphasen-Block- oder-Pfropf-Copolymeren mit den nachstehend
aufgeführten Eigenschaften erhält man eine Polymerschmelze,
die man bei erhöhten Temperaturen gut bearbeiten und dann auf eine Temperatur unterhalb dem Erweichungspunkt
des höher erweichenden Blocks (jedoch über der Erweichungstemperatur
des niedriger erweichenden Blocks) abkühlen kann, wobei ein flexibles üchaumprodukt entsteht. Unter den
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genannten Bedingungen resultiert ein physikalisch gebundenes, d.h. vernetztes Schaumprodukt, das flexibel ist, jedoch
nicht mehr in geschmolzenem Zustand vorliegt. Es kann daher unter Ausbildung der gewünschten iorm weiter verarbeitet
werden, z.B. durch Stanzen, Pressen, Kalendrieren, oder es kann weiter abgekühlt und als konventioneller
Schaum behandelt werden. Nach dem Abkühlen auf eine Temperatur unterhalb der Erweichungstemperatur des niedriger
erweichenden Blocks ist dieser Schaum konventionellen Kunststoffschäumen ähnlich.
Aus der DOS 2 255 58o ist ein Verfahren zur Herstellung von Gegenständen aus den auch erfindungsgemätf verwendeten Copolymeren
bekannt.
Aus vorstehenden Ausführungen ergibt sich, äati die Anwesenheit
von 2 Phasen, die beide oberhalb Kaumtemperatür
erweichen, für die ungewöhnliche Dimensionsstabilität der Schäume verantwortlich ist. folgende Temperaturen werden
hiermit definiert:
T =s Erweichungstemperatur des niedriger erweichenden
Blocks.
Tu = Erweichungstemperatur des höher erweichenden Blocks«,
Tm = Temperatur, die oberhalb T-, und unterhalb TH liegt.
Selbstverständlich können bei T> T11 diese Polymeren
analog wie konventionelle thermoplastische Schäume bearbeitet werden, d.h. mit geeigneten Schäumungsmitteln versetzt,
auf T >Tg erhitzt und geschäumt werden. Bei T = T
verhalten sich die Produkte als flexible, physikalisch vernetzte Schäume, während sie bei T<
T^ wie starre Kunststoffschäume sind. Ein wesentlicher Unterschied zwischen
den erfindungsgemäßen Produkten und bekannten thermoplastischen Schäumen besteht darin, daß sich die erfindungs-
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gemäßen -Produkte bei erhöhten Temperaturen (von etwa
ϊ-r bis etwa ϊττ und sogar etwas darüber) wie chemisch vernetzt
verhalten» Diese wertvolle Eigenschaft wird bei
der Herstellung von Schäumen mit formbeibehaltung und der
Erzielung von Dimensionsstabilität über einen breiten Temperaturbereich hoch eingeschätzt·
Die erfindungsgemäß anwendbaren Polymeren sind Pfropfoder
Blοck-Copolymere folgender allgemeiner formein:
X-B- (A-B)n - yA
wobei χ und y = O oder 1," n^1 und y = 1, wenn η * 1
Pfropf
worin m>1, wobei die Polymer blöcke A und B thermoplastische
Harze verschiedener Erweichungspunkte sind (d.h. deren Erweichungspunkte um mindestens 1o°C, vorzugsweise um
mindestens 2o und besonders bevorzugt um 5o bis ioo°C differieren), wobei B der niedriger erweichende Block ist,
der in einer Menge von etwa 5o bis etwa 97 Gew.-^ des
gesamten Polymeren und vorzugsweise von etwa 5o bis etwa 9o Gew.-^ vorliegt. Die Anwesenheit des B-Blocks in
einer Menge von etwa 5o Gew.-0Ja oder mehr stellt sicher,
daß er die überwiegende Phase bildet und daher weitgehend als kontinuierliche Phase vorliegt, während der A-Block
die disperse Phase ist. Damit im Copolymer voneinander verschiedene Phasen vorliegen, sollte jeder Polymerblock
mindestens etwa 1o und vorzugsweise 5o oder mehr Monomereinheiten umfassen, ferner muß B in einem ülock-Copolymer
ein Innenblock sein, oder in einem Pfropf-Copolymer das
Hückgrat bilden, damit er erfindungsgemäß wirksam wird«
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COPY
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Ferner muß der Erweichungspunkt jedes Blocks wesentlich
oberhalb Kaumtemperatur (25°C) liegen, d.h. um mindestens etwa 1o° höher als Raumtemperatur. Der niedriger erweichende
Block sollte einen Erweichungspunkt von mindestens 35 C! besitzen und aus praktischen Gründen etwa
26o°C nicht überschreiten, obgleich selbstverständlich auch höhere Erweichungspunkte in Präge kommen. Vorzugsweise
beträgt die Erweichungstemperatur des niedriger erweichenden Blocks mindestens etwa 5o bis etwa 15o G.
Unter Erweichungspunkt (oder -temperatur^)wird der Kristallschmelzpunkt
oder die Glasübergangstemperatur des Polymerblocks verstanden.jVerfahren zur Herstellung von
Block- und Pfropf-Gopolymeren sind bekannt. Zur Ermittlung
geeigneter Monomerkomponenten für ein Block- oder Pfropf-Gopolymer
der oben beschriebenen Art muß man nur die Erweichungspunkte der aus diesen Monomeren gebildeten
Homopolymeren mit geeigneter Anzahl Monomereinheiten ermitteln. Ein (jemisch dieser Homopolymeren muß ebenfalls
bei haumtemperatur im gesonderten unterschiedenen Phasen vorliegen, um sicherzustellen, daß ein aus den Monomereinheiten
hergestelltes Copolymer mehrphasig und erfindungsgemäß verwendbar ist.
Diese Polymerblöcke werden zwar am besten durch direkte Polymerisation hergestellt, doch können die verschiedenen
Blöcke in geeigneter Weise modifiziert werden durch Weichmachung
unter Veränderung der Erweichungspunkte der betreffenden Blöcke, solange als resultierendes Produkt ein
Mehrphasen-Copolymer erhalten bleibt, von welchem jede Phase den oben aufgeführten Kriterien hinsichtlich der
Erweichungstemperatur entspricht.
Beispiele für Copolymere, die erfindungsgemäß verwendbar
sind und unter die obigen allgemeinen -U'ormeln fallen,
sind:
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Poly-t-butylatyrol-Polystyrol, Polychlorstyrol-Polystyrol,
Polycaprolactain-f olystyrol } folycaprolacton-Polystyrol·
Polyäthylenoxid-Polystyrol, Polyamide (d.h. Hexamethylendiamin-Ädipinsäure-Copolymere
oder Nylon 6,6)-Polystyrol, Polypropylen-Polyäthylen, Polybuten-1-Polypropylen,
Polyäthylen-Poly-4-methylpenten-1, Polymethacrylnitril-PoIystyrol,
Polymethacrylnitril-Polyäthylenoxid, PoIyäthylenterephthalat-Polyphenylhydroxyäther
von Bisphenol A, Polyphenylhydroxyäther von Bisphenol A-Polysulfon
(aus Bisphenol α und Dichlor-diphenyl-sulfon).
Bevorzugte Copolymere sind z.B.: Poly-t-butylstyrol-Polystyrol
vom ΑΒΑ-Typ, kristalline Folypropylen-Polyäthylen-Gopolymere
vom ΑΒΑ-Typ, Polyäthylenoxid-Polystyrol-Copolymere und dgl.
Die Herstellung dieser Polymer-Blöcke wurde bereits eingehend beschrieben (vgl. Preparative Techniques of
Polymer Chemistry; üorenson und Campbell, Interscience Publishers, 1968), und die Mttel zum Vereinigen der
verschiedenen Blöcke miteinander sind in der Polymertechnik gut bekannt.
Auch die erfind ungsgemäJJ verwendbaren Schäumungsmittel sind
bekannt, öie umfassen Verbindungen, die sich bei der
Üchäumungstemperatur unter Freisetzung von Gasen zersetzen,
sowie niedrig siedende flüssigkeiten, die beim Erhitzen
in Gase überführt werden, üchäumungsmittel, die sich bei
bestimmten Temperaturen unter Freisetzung von Gasen zersetzen,
sind beispielsweise folgende Verbindungen, die nachstehend zusammen mit ihrem Zersetzungsbereich aufgeführt
werden: "atriumbicarbonat (i6o-2oo°C), Natriumbicarbonat
+ Zitronensäure (ü bis 2oo°C), Azobia-fonnamid (io6-2oo°C), Azobisisobutyronitril (9o-115°C), Diazoaminobenzol
(9o-11o°C), N.N'-Dimethyl-N.N'-dinitroso-terephthalamid
(9o-1o5°C), N,N '-Dinitrosopentamentyjilentetramin
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—, O -_
(13o-19opC), Toluol-4-sulfonylhydrazid (ioo-iio°ü),
4s,4i~0xybis-(benzolsulfonyl-hydrazid) (i2o-14o°G) und
ähnliche bekannte Verbindungen ( siehe z.B» "Plastic Foams"; Bd. II von 0.J. Bennings, Wiley Interscience Publishers,
1969s Appendix A-Il). Man verwendet etwa o9o2 bis 2o und
vorzugsweise 1 bis 5 Gew,-$ dieser Schäumungsmittel ,
bezogen auf das Polymer«
Verwendbare niedrig-siedende .Flüssigkeiten sind solche, die
bei einer zum Schäumen hinreichend niedrigen Temperatur siedeno Diese Flüssigkeiten müssen bei Temperaturen,
bei denen das Polymer fließt^flüchtig sein* Bei der Herstellung
eines Kunststoffschaums kann der Siedepunkt der .Flüssigkeiten extrem niedrig, sogar unterhalb üaumtemperatur
liegen5 da bei geeigneter Dispergierung im festen Polymer eine Verdunstung nicht leicht eintritt, ehe
das Polymer die Fließtemperatur erreicht. Beispiele geeigneter Flüssigkeiten sind Pentan, Hexan, Heptan,
Benzol, Toluol, Methylenchlorid, Trichloräthan, 1,2-Dichloräthan
und dgl. Weitere Materialien, die bei Raumtemperatur gasförmig sind, sind Kohlendioxyd, Ammoniak,
Diohlordifluormethan, Schwefeldioxyd, Stickstoff und
dgl β Vorzugsweise sind die niedrig siedenden Flüssigkeiten entweder Lösungsmittel, oder sie sind in der kontinuierlichen
Polymerphase teilweise löslich. Verwendet man beispielsweise ein Block-Gopolymer mit Polystyrol als
kontinuierlicher Phase, so besteht das Schäumungsmittel
vorzugsweise aus einer Flüssigkeit, die in Polystyrol etwas löslich ist. Vorzugsweise besitzt die niedrig
siedende Flüssigkeit einen Siedepunkt unterhalb 2oo°C, besonders bevorzugt unterhalb 15o°C.
Zur Erzielung eines Schaums geeigneter Dichte müssen ausreichende Mengen an Flüssigkeit oder Lösungsmittel verwendet
werden® Unter gewissen Umständen löst das Lösungsmittel tatsächlich das Polymer, und in diesen Fällen
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liegt ein großer Überschuß an Lösungsmittel vor. In anderen in welchen die flüssigkeit im Polymer nur wenif
löslich ist, benötigt man nur mäßige Mengen. Im allgemeinen
macht die niedrig siedende flüssigkeit (Schäumungsmittel)
etwa 1 bis etwa 3oo Gew.-$ des Gesamtgemischs und
vorzugsweise etwa 2 bis etwa 5o Gew.-^, insbesondere etwa
3 bis etwa 25 Gew.-yo, aus.
Bei der Herstellung handelsüblicher Schäume werden häufig
Keimbildner als Additive zugesetzt, welche eine sehr gleichmäßige und kleinzellige Struktur ergeben. Diese
Keimbildner sind dem .Fachmann wohl bekannt. Häufig arbeitet man mit Systemen wie ""atriumbicarbonat und Zitronensäure
oder Calciumsilicat. Diese Additive können auch in den erfindungsgemäßen Schäumen angewandt werden.
Die Dichten der erfindungsgemäßen Schäume variieren stark,
je nach den ^erstellungsbedingungen. Dichten von nur o,oi6 g
pro cm sind möglich, jedoch können auch Dichten bis zu o,72 g pro cm erzielt werden. Vorzugsweise liegen die
Schaumdichten zwischen o,o32 und o,32 g pro cm . Im allgemeinen werden zur herstellung von Schäumen niedriger Dichte
höhere Schäumungstemperaturen und erhöhte Mengen an Schäumungsmittel verwendet.
Die einzigartigen Eigenschaften der erfindungsgemäßen
Produkte resultieren aus der physikalischen Verbindung von kristallinen oder glasartigen Pol.ymerphasen. Die Dimensionsstabilität
der geschäumten Systeme bei der erhöhten Temperatur T ist eine Folge einer dispersen Phase, die
bei dieser Temperatur nicht oberhalb ihrem üirweichungapunkt
vorliegt. Man kann auch flüchtige lösungsmittel verwenden, die selektive Lösungsmittel für die disperse Polymerphase
(oder Α-Block) besitzen und den Erweichungspunkt des A-Blocks vor dem Schäumen erniedrigen. Während des Schäumens
(das bei einer Temperatur oberhalb dem Siedepunkt dieser selektiven Lösungsmittel durchgeführt wird) werden diese
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Lösungsmittel verdampft, wobei eine Schaumstinktur entsteht
und gleichzeitig der Erweichungspunkt des solvatisierten Α-Blocks erhöht uncT ein Schaum guter Dimensionsstabilität
entsteht, der auf den vom Α-Block beigesteuerten physikalischen Vernetzungen basiert. Ji1Ur die Zwecke vorliegender
Erfindung geeignete selektive Lösungsmittel sind solche, die mit den Α-Blöcken der beschriebenen Polymeren im wesentlichen
mischbar sind;, d.h. Lösungsmittel^die ein Polymer
entsprechend dem Α-Block im wesentlichen lösen, und gleichzeitig hinreichend flüchtig sind, so daß sie während dem
Schäumen, verdampfen (d.h. sie besitzen einen Siedepunkt von weniger als 15o°C). Bei Verwendung eines Poly-tbutylstyrol-Polystyrol-Poly-t-butylstyrol-Block-Copolymeren
(der Α-Block besteht selbstverständlich aus Poly-tbutylstyrol)
sind geeignete flüchtige Lösungsmittel für den Α-Block z.B. Pentan, Hexan, Heptan, Octan, Isooctan,
Decan und dglo« Durch diese Lösungsmittel (z.B. 2 bis
GeWo-$) wird der Erweichungspunkt des Α-Blocks gesenkt,
die Lösungsmittel verdunsten leicht während des Schäumens und erlauben dabei dem A-BIock, das hohe Ausmaß starker
physikalischer Bindung zu erreichen.
Der Vorteil der miederverarbeitbarkeit von Abfallschaum
resultiert aus der Tatsache, daß die erfindungsgemäßen
Schäume physikalisch und nicht chemisch vernetzt sind. Bei Anwendung hoher Temperaturen oder selektiver Lösungsmittel
werden die physikalischen Verbindungen zerstört, und damit verhält sich der Schaum wie ein beliebiger,
unvernetzter Schaum. Er kann beispielsweise in geeigneten Lösungsmitteln leicht gelöst werden. Nach dem Schäumen
entweicht das Lösungsmittel aufgrund seiner Flüchtigkeit
aus dem geschäumten Produkt und läßt die feste und temperaturbeständige physikalische Vernetzung zurück.
Geeignete Lösungsmittel, die die zur Verwendung kommenden Polymeren lösen, sind durch einfache Löslichkeitstests
leicht zu ermittelno J?ür Poly-t-butylstyrol-Polystyrol-
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Poly-t-butylstyrol-Polymere eignen sich .Benzol, Toluol,
Methylenchlorid, '.Tetrahydrofuran und dgl..
Das vorliegende Verfahren eignet sich hervorragend zur Herstellung von geschäumten i'lächengebilden (z.B. durch
Extrusion) , Pellets und ii'ormkörpern. Aufgrund der ausgezeichneten
Dimensionsstabilität der geschäumten plastischen -Produkte können diese anschließend an das Schäumen erwärmt
und durch einen einfachen ütanz- und Abkahlvorgang zu komplizierteren bchaumkörpern verformt werden.
Beim Abkühlen des plastischen ochaumkörpers auf eine
Temperatur unterhalb dem niedrigeren Erweichungspunkt wird diese kompliziertere Form festgehalten. Das Verfahren
erlaubt auch die Herstellung von Schaumkörpern mit
geschäumter Oberfläche relativ hoher Dichte und einem innenkern niedrigerer Dichte, Solche Schaumkörper besitzen
ein relativ hohes Verhältnis von Festigkeit zu Gewicht.
Die starren Mehrphasen-ßiock- oder-Pfropf-Copolymeren
können auch zur Herstellung flexibler Schäume verwendet werden. In diesem Pail muß ein nicht-flüchtiges selektives ·
Lösungsmittel für die kontinuierliche Polymerphase in das Gemisch aus Polymer und Schäumungsmittel eingearbeitet
werden. Dies kann erfolgen, indem man einfach das Polymer in das nicht-flüchtige (selektive) Lösungsmittel (Weichmacher)
dispergiert, indem man den weichmacher bei erhöhter Temperatur einarbeitet. Beim Erhitzen des Ge-L.ischs
aus Polymer, weichmacher und Schäumungsmittel können die selektive Weichmachung und der Schäumungsvorgang
stattfinden, wobei ein gleichmäßiges, flexibles, aus Zellen aufgebautes Produkt in einziger Stufe oder gegebenenfalls
in mehreren, aufeinanderfolgenden Stufen erhalten
wird. Der Weichmacher besteht aus einer relativ unflüchtigen flüssigkeit, die nur den B-Block des Mehrphasen-Copolymeren
solvatisiert. Unter "unflüchtig" wird ver-
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/daß
standen, der Siedepunkt der Flüssigkeit bei Normaldruck mindestens oberhalb etwa 12O0Cj1 vorzugsweise oberhalb etwa 15o°G und isjnbesondere oberhalb 2oo°G liegen soll. Ist der Weichmacher zu flüchtig, so verliert der weichgemachte Schaum Weichmachergehalt, unter unerwünschter Veränderung der physikalischen Eigenschaften. Zweckmäßig sind daher Flüssigkeiten mit niedrigem Dampfdruck.
standen, der Siedepunkt der Flüssigkeit bei Normaldruck mindestens oberhalb etwa 12O0Cj1 vorzugsweise oberhalb etwa 15o°G und isjnbesondere oberhalb 2oo°G liegen soll. Ist der Weichmacher zu flüchtig, so verliert der weichgemachte Schaum Weichmachergehalt, unter unerwünschter Veränderung der physikalischen Eigenschaften. Zweckmäßig sind daher Flüssigkeiten mit niedrigem Dampfdruck.
.Bei der Bestimmung von Lösungsmitteln, die erfindungsgemäu
als Weichmacher brauchbar sind, muß man Stoffe wählen, die nicht nur flü^ss ig und relativ unflüchtig sind,
sondern auch die Jeweils gewünschte Polymerphase in erster Linie solvatisieren. D.h., der Weichmacher muß fähig sein,
den B-Block des Mehrphasen-Thermoplasten über den Erweichungspunkt dieses Blocks weichzumachen, jedoch darf
er den i-Block nicht in wesentlichem Ausmaß weichmachen,
d.ho nicht mehr als etwa 1o$ des zugesetzten Weichmachers
sollten in den Α-Block eingearbeitet sein. Es wurde eine einfache Methode zur Ermittlung wirksamer weichmacher für
eine bestimmte Polymerphase gefunden: Es wurde festgestellt, daß die Verträglichkeit eines hochmolekularen Homopolymeren
mit einem bestimmten Weichmacher ein ausgezeichnetes Kriterium darstellt bei der Bestimmung, ob das Polymer
vom verwendeten flüssigen Medium weich^gemacht wird,
wenn man es als Polymer-Block des Mehrphasen-Thermoplasten verwendet. Als Beispiel sei ein Polystyrol-Poly-t-butylstyrol-Polystyrol-Blockpolymer
betrachtet. Es wurde gefunden, daß solche flüssigkeiten, die Poly-t-butylstyrol
bei einer Temperatur nahe oder oberhalb dem Erweichungspunkt lösen und aus diesem Homopolymer bei Normaltemperatur
nicht ausschwitzen, das Polystyrol-Homopolymer jedoch nicht lösen, wirksame Weichmacher für dieses System darstellen.
Mit Polystyrol verträgliche Flüssigkeiten (d.h. solche ,die das Homopolymer lösen) sind für das angegebene
System nicht bräuchbar, da sie die gewünschte Phase nicht
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selektiv solvatisieren.
Weichmacher für Mehrphasen-Copolymere der oben beschriebenen Art, die Polymerblöcke A und B enthalten, können daher
durch folgenden einfachen Test leicht ermittelt werden:
1 g Homopolymer A und 1 g Homopolymer B werden jeweils mit loo g des Weichmachers vereinigt und auf eine Temperatur
nahe oder oberhalb dem Erweichungspunkt des Homopolymeren erwärmt und dann auf Kaumtemperatur abgekühlt. Löst sich
das Homopolymer B unter diesen Bedingungen im Gegensatz zum Homopolymer A, so stellt das flüssige Medium einen
brauchbaren Weichmacher für das System dar.
Als Beispiele geeigneter Weichmacher für Polystyrol-Blöcke
seien genannt: nibutylphthalat, Dihexylphthalat, Dioctylphthalat,
Tributylphosphat. Geeignete Weichmacher für Poly-t-butylstyrol-Blöcke sind: Öle auf ParaffinbasiSf
Didecylphthalat, Ditridecylphthalat und dgl. Geeignete Viieichmacher für ein Blockpolymer aus Polyphenylhydroxyäther
des Bisphenol A sind Diäthylphthalat, Dibutylphthalat, und niedermolekulare Polyester aus 1,4-Butandiol und
Adipinsäure oder 1,6-Hexandiol und Adipinsäure, wobei
diese Polyester flüssig sind und Viskositäten bei Raumtemperatur von 5o bis 5o ooo cP besitzen. Geeignete Weichmacher
für Polyvinylacetat-Blöcke sind Diäthylphthalat, Dibutylphthalat, Dihexylphthalat, Tributylphosphat und dgl.
Herstellung eines TBS-S-TBS-Block-Polymeren - ABA-Typ
Eine Probe eines t-Butylstyrol-Styrol-t-Butylstyrol-(TBS-o-TBa)-Blockcopolymeren
vom ΑΒΑ-Typ wurde wie folgt
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hergestellt: Ein 1 1-Kolben wurde im Trockenschrank getrocknet,
an die Vakuumleitung angeschlossen und 2o Minuten bei etwa 15o°G auf o,2 mmHg evakuiert, um Feucht'igkeitsspuren
wirksam zu entfernen. Dann wurde der Kolben abgekühlt und mit 5oo ml reinem trockenem Benzol gefüllt.
Dem Benzol wurdeHi4»89 ml o,1344n-Butyllithium in Heptan
zugesetzt. Die Reaktionstemperatur wurde bei etwa 5o°C gehalten und die Lösung wurde mit 35 5 5 g gereinigtem
trockenem t-Butylstyrol versetzt. Die farblose Lösung
'wurde rasch leuchtend orange und die Temperatur stieg aufgrund er Polymerisationswäre: um 5 bis 1o°C an.
Das Reaktionsgemisch wurde 3o Minuten bei 650G gerührt,
dann wurde auf etwa 5o°0 abgekühlt und 163,1 g Styrol wurden zugesetzt, worauf 45 Minuten geruht wurde. Um Überhitzung
der Reaktion zu verhüten, mußte der Kolben etwas gekühlt werden. Danach wurden 35,4 g t-Butylstyrol bei 6o°G
zugesetzt und der Kolbeninhalt wurde 4o Minuten bei 6o bis 7o°C gerührt. Anschließend wurde der Kolbeninhalt
in Methanol gegossen (großer Überschuß von mehreren Litern) und ausgefällt, in einem hochtourigen Mischer vermählen
und filtriert. Das Produkt wird im Trockenschrank bei 8o°C über Nacht getrocknet. Die Ausbeute betrug 234 g
(etwa qualitativ). Das Zahlenmittel des Molekulargewichts der fertigen Polymerkette wird auf 116 7oo veranschlagt,
i'ür den ersten t-Butylstyrol-Block wird das Zahlenmittel
des Molekulargewichts auf 17 7oo veranschlagt, für den
mittleren Styrolblock auf 81 4oo und für den dritten Block aus t-Butylstyrol auf 17 6oo. Die Erweichungspunkte in den
Blöcken dieser Polymeren sind von der Meßmethode etwas abhängig. Unter Verwendung eines thermo-mechanischen
Analysators (duPont Thermo Mechanical Analyzer TMA)beobachtet man für dieses Polymer 2 Erweichungspunkte, einen nahe
1oo°G für den Polystyrol-Block und einen nahe 14o°G für den Poly-t-butylstyrol-Block (Erhitzungsgeschwindigkeit
1o°G/Minute bei 5 g Probengewicht). Der Erweichungs-1 punkt des hochmolekularen Polystyrol-Homopolymeren wird.
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auf 1oo bis 11O°C veranschlagt, für das Poly-t-butylstyrolhomopolymer auf 14o-i5o°ü. Pie Gelpeneations-Ciroiato-
graphie zeigte weitgehende Abwesenheit von Homopolymer oder Diblock-Polymeren an.
Herstellung eines TBS-S-Block-Polymeren.
Nach obiger Forschrift w|wrd<%i2 Blockcopolymer enthaltend
etwa 7o$ Styrol hergestellt. Zu 1oo ml Benzol, welches
11,o9 ml o,11o8n-Butyllithium in Heptan enthält, werden
142,7 g reines trockenes Styrol und nach etwa 3o Minuten 59,9 g reines trockenes t-Butylstyrol zugegeben. Die
Polymerisation wird noch etwa eifje weitere Stunde durchgeführt,
dann wird wie vorstehend beschrieben aufgearbeitet. Das Zahlenmittel des Molekulargewichts des Polymeren wird
auf 164 5oo veranschlagt, mit II6 2oo für den Styrolblock
und 4S 3oo für den t-Butylstyrolblock. Die Grenzviskositätszahl
in Toluol beträgt bei 25°^ o,6i. Gelpermeationschromatographische
Messungen zeigen die weitgehende Abwesenheit von Homopolymer-Verunreinigungen an.
Herstellung eines S-TBS-3-Blockpolymeren - BAB-Typ
Nach der obigen Vorschrift werden 11,14 ml o,11o8n-Butyllithium
zu I000 ml Benzol zugegeben, dann erfolgt Zusatz von 69,7 g Styrol, das polymerisiert wird, Zusatz
von 6o,1 g t-Butylstyrol, das polymerisiert wird, und Zusatz von 7o,1 g Styrol, das polymerisiert wird. Das
Heaktionsgemisch wird wie vorstehend beschrieben aufgearbeitet.
Die Molekulargewichte der verschiedenen Blöcke werden zu 55 7oo, 48 I00 und 56 500 veranschlagt, und das
Zahlenmittel des Molekulargewichts des Produkts zu I60 3oo. Die Grenzviskositätszahl in Toluol bei 25°C betrug 0,68.
Die Zusammensetzung im fertigen Produkt belief sich auf etwa 7o$ Styrol, das gleichmäßig an den Enden des Polymermoleküls
verteilt war, und 3o°/o t-Butylstyrol als Mittel-
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block. Die G-elpermeationschromatographie erwies die weitgehende
Abwesenheit von Homopolymer oder Diblock-Gopolymer.
In Vergleichsversuchen wurde das Dreiblock-TBS-S-TBS-Gopolymer
(ABA-Tyρ) mit dem Zweibloek-TBS-S-Copolymer
(AB-Typ) und das Dreiblock-S-TBS-S-Copolymer (BAB-Typ)
von Beispiel 1 mit Polystyrol-Homopolymer verglichen. Die Ergebnisse der Vergleichsversuche demonstrieren die
Notwendigkeit der Verwendung von Mehrphasen-Gopolymeren mit der oben angegebenen Strukturanordnung und die Unbrauchbarkeit
eines Zweiblock-Mehrphasensystems.
Die vier Polymeren wurden mit einem Instron-Hheometer
bei 12o G auf Zugfestigkeit bei der Streckgrenze, Zugfestigkeit
bei Bruch und Dehnung, 4ie Hinweise auf die "Schmelz"-j?estigkeit
des Systems darstellen, untersucht.
Me Polystyrolprobe verhielt sich wie eine sehr viskose Schmelze, d.h. sie zeigte keine tfestigkeitswerte für
Streckgrenze oder Bruch und war praktisch kontinuierlich streckbar.
Folgende Ergebnisse wurden mit den Blockcopolymeren erhalten:
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-IS -
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3-Blο ck - ΑΒΑ-Typ
Streckgrenze Festigkeit |
Dehnung $ | 2-Block | 3-Block | Bruch Festigkeit kg/cm2 |
Dehnung $ |
21,3 | 13 | Dehnung $ | Dehnung 7Ό | 26,7 | 437 |
16,6 | 14 | 16 | 2,7 | 3o,o | 4o5 |
15,5 | — | 11 | 2,7 | 21,3 | 453 |
Mittel | |||||
17,3 | 13,5 | 13,5 | 2,7 | 26,o | 432 |
Streckgrenze Festigkeit kg/cm2 |
Bruch Festigkeit kg/cm |
Dehnung $ | |||
23,3 | 11,2 | 32o | |||
22,1 | 3,1 | 330 | |||
Mittel | |||||
22,9 | 9,7 | 33o | |||
- BAB-Tyρ | |||||
Streckgrenze Festigkeit kg/ein^ |
Bruch Festigkeit kg/cm2 |
Dehnung $ | |||
95 | 43,5 | 261 | |||
102 | 45,2 | 195 | |||
liiittel | |||||
98,5 | 46,8 | 228 |
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Die Ergebnisse bedeuten Folgendes: Das Polystyrol-homopolymer besitzt oberhalb dem Schmelzpunkt
praktisch keine Festigkeit. Abgesehen von folvmerketten-Yerwicklungen
liegen keine Kräfte vor, die dem Fluß der Polymerketten widerstehen. Es liegt daher keine itückstellkraft
vor, die für die Beibehaltung der ursprünglichen Form sorgt. Ein quantitatives Maß der üückstellkräfte
in einem Polymer liefert die Spannungs/Verformungs-Beziehung,
wie man sie mit einem Instron-Testgerät erhält (einige
Spannungs/Dehnungskurven für verschiedene Polymere sind aus Testing of Polymers, Bd. I, Herausg. J.V.
Schmitz, Interscience Publishers, S. 91, 92 ersichtlich). Die unter diesen Bedingungen gem^sene Zugspannung eines
Polymeren reflektiert die Rückstellkräfte innerhalb
einer Polymerprobeo Besitzt die Probe ungenügende Hückstellkräfte9
so nimmt die Spannung mit zunehmender Belastung ab. Für ein Polymer, welches für die gewünschte
Dimensionsstabilität bei T ausreichende Festigkeit besitzt, sollte die Spannung oder Zugfestigkeit bei hoher
Beanspruchung höher als bei niedriger Beanspruchung sein. Dies ist auch eine erwünschte Eigenschaft eines Materials,
welches nach Deformation seine ursprüngliche Form wiedergewinnen oder einem FliÖßen widerstehen soll.
Wird ein Polymer einer Deformation über die Bruchgrenze unterworfen, so werden die das Polymer zusammenhaltenden
chemischen oder physikalischen Bindungen gesprengt, und in diesem Fall verliert das Produkt die Möglichkeit
zur Rückkehr in die alte Form.
Auf diesem Hintergrund erweist sich die Bedeutung der
Ergebnisse der Spannungs/Verformungs-Versuche für das
Drei-Bloek-TB8-3-TBS-Blocki8lymer . Bei niedriger Belastung
(oder Dehnung) besitzt das Polymer eine mäßige Streckgrenze, mit fortgesetzter Belastung steigt die
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- 2α -
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festigkeit jedoch an, bis die Probe bricht. Diese Zunahme
der festigkeit mit zunehmender Belastung ist ein klarer
Beweis für physikalische Bindungen, die vernetzend wirken,
um die ursprungliche ^orm wiederherzustellen.
Im jPall des Zweiblocksystems nimmt nach mäßiger festigkeit
bei niedriger Belastung (Dehnung 1 o—15/'») die Zugfestigkeit
wesentlich ab, bis die Probe bricht. Dies bedeutet, daß die otyrolketten in einem starren TBS- (bei 12o°U)
nur an einem Ende verankert sind, und dies erlaubt den Polymerketten, wesentlich leichter als im Dreiblocksystem
hintereinander zu fliegen. Durch diesen U1IuU werden die
liüekstelIkräfte verkleinert und das Zweiblocksystem
wird für vorliegende Zwecke ungeeignet.
Obige Daten zeigen, daß ein Dreiblocksystem dem Zweiblock-Copol^meren
überlegen ist. Obgleich das Zweiblocksystem wesentlich besser wirkt als das einphasige Homopolymer,
benötigt man die größtmöglichen Rückstellkräfte, um die
Integrität einzelner Bereiche bei hohen Temperaturen zu erhalten und die Dimensionstabilität sicherzustellen.
Die Ergebnisse des Spannungs/Verformungs-Versucha mit
einem Dreiblock-3ystem vom BAB-Typ (3-TBS-S) unterstützen
die feststellung, daß der Littelblock niedriger erweichend sein muß, damit die erfindungsgemäß angestrebten Spannungs-Verformungs-Eigenschaften
und das gewünschte Hochtemperaturverhalten erzielt werden. Auch hier ist die Zugfestigkeit
der Probe (mit hocherweichendem Littelblock) bei der Streckorenze
höher als beim Bruch. Dies ist typisch für das Spannungs/Dehnungs-Diagramm eines plastischen (und nicht
erholbaren) Materials. In allen fällen, in denen dieses
Verhalten beobachtet wird, tritt eine irreversible Deformation ein, die das Ergebnis eines Polymerflusses und die
Manifestation schlechter Dimensionsstabilität ist«
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Reversible Komprimierung von starrem Schaum.
5,o g gemäß Beispiel 1 hergestelltem TBS-S-I1BS-BIj ckpolymer
wurden in Pulverform mit ο,5 g Natriumbicarbonatvereinigt
und in eine Kolbenpresse gegeben, welche mit einer seitlich gebohrten Öffnung versehen ist, aus welcher
bei Anwendung von Druck auf die heiße Presse ein geschmolzener Kunststoff stab extrudiert werden kann. JJie
Presse wurde auf 193°C erhitzt und dann wurde mit 9o7 kg Druck in einer Oarver-Laboratoriumspresse extrudiert
ο Der extrudierte Stab schäumte beim Verlassen der
Bohrung auf etwa ο,25 cm Durchmesser auf. Er war weiß
und erwies sich unter dem Mikroskop als echt geschäumt. Die Dichtemessung ergab o,5 g/cm .
Ein kleines Stück dieses geschäumten Stabs wurde genau wie folgt abgemessen!
Länge % 2,54 cm
Dijluciiinesser: 0,241 cm .
Länge % 2,54 cm
Dijluciiinesser: 0,241 cm .
Dieser kleine Zylinder wurde in einen Umluftofen von 13o°C 1o Minuten eingestellt, dann entnommen und io Minuten
lang unter 7o kg/cm in einer Laboratoriumspresse zwischen 2 auf etwa 135 0-14o C (!Temperatur zwischen den Erweichungspunkten
der Blöcke) vorbeheizte flache Platten gelegt. Zwei dünne Bahnen aus Mylar-ffolie (biaxial orientiertes
Polyäthylenterephthalat) wurden zur Verhütung eines Kontakts zwischen Metall und Probe verwendet. Die Probe
wurde dann unter Druck abgekühlt. Sie besaß anschließend folgende Dimensionen:
Länge; 2,67 cm
Breite: o,51 cm
Dicke: o,o51 cm
Länge; 2,67 cm
Breite: o,51 cm
Dicke: o,o51 cm
Sie lag als klare dünne Platte vor, abgesehen von einigen anorganischen Partikeln, die noch feststellbar waren.
Die Festigkeit war. offensichtlich gut, keine Blasen konnten
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beobachtet werden.
.Die Probe wurde dann in eine offene iorm gelegt, die
groß genug war, um eine erneute Expansion zu erlauben, die -b'orm wurde 3o Minuten lang ohne Druckanwendung zwischen
die Platten von 135-14o°C zurückgestellt. Danach wurde beobachtet, daß die gepreßte Scheibe die ursprünglichen
Abmessungen nahezu wieder erreicht hatte. Länge: 2,12 cm
Durchmesser: o,239 cm in einer Kichtung Durchmesser: O,168 cm in der anderen Kichtung.
Während der ursprüngliche geschäumte Stab genau zylindrisch war, ergab die erneute Expansion keine exakt zylindrische
ü'orm, sondern einen etwas abgeflachten Zylinder. Wird
eine Ebene senkrecht zur Länge gelegt, so bildet die Schnittfläche ein Ellipsoid, und die beiden vorstehend
angegebenen Durchmesser stellen die Längen der beiden Achsen des Ellipsoids dar. Dieses Beispiel demonstriert
die -ü'ormgebung bei einem erfindungsgemäßen Mehrphasen-Copolymeren.
Die zuerst erteilte ^orm (d.h. der starre 3chaum)wird durch einfaches Erhitzen leicht und fai vollständig
wiederhergestellt.
Die drei in Beispiel 1 beschriebenen Gopolymeren (TBS-S-TBS),
(S-I1BS) und (S-TBS-S) mit jeweils 7o% Styrol werden
aufgeschäumt unter Bildung zellenförmig aufgebauter Schäume mit geschätzten Schaumdichten von etwa o,3 g/cm .
Proben jedes Schaums wurden in der Dicke genau gemessene Dann wurden die Schäume gleichzeitig Temperaturen von
etwa 135-1380U unterworfen, wobei sie zwischen die Platten
einer eüctrischen Presse gelegt wurden. Das Anhaften wurde
durch Zwischenlagen aus Mylar-Jfilm (biaxial orientiertes
Polyäthylenterephthalat) verhindert. Nach 1o-minütiger
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Verweilzeit zur Einstellung des thermischen Gleichgewichts wurden die Proben einem Plattendruck von Ho kg/cm
ausgesetzt. Dieser hohe Druck sollte größer sein als die Zugfestigkeit der Polymere bei dieser Temperatur.
Auch unter diesen'Bedingungen sollten jedoch ausreichende Rückstellkrafte in den Proben vorhanden sein, die eine
gewisse Erholung ermöglichen. Die prozentuale Erholung der drei Proben sollte ein quantitatives Maid der Hückstellkräfte,
die nach der Komprimierung verbleiben, ergeben.
Die Proben wurden unter Druck abgekühlt und vermessen, dann wurden sie ohne Druck zwischen die Platten von
140-145 G gelegt« Nach 3o Minuten bei dieser höheren
Temperatur wurde die Dicke der Proben erneut gemessen, .folgende Ergebnisse wurden ermittelt:
Probe Anfangs- Dicke nach Enddicke (a) 0Jo
dicke ohh. Komprim.^^ C-Vvx Erholung
TBS-S-TBS o,348 o,o76 o,178 52 S-TBS o,6o8 o,o91 o,1H 19
S-TBS-S o,419 o,o51 o,o89 21
(a) ia Erholung wiedergegeben als (Enddicke 1 %
Anfangsdicke x ' o;
Dieser Versuch zeigt, daß auch unter Bedingungen, bei denen teilweise Zerstörung der vorhandenen Bindungen zu
erwarten ist (aufgrund des Bruchs chemischer Bindungen oder physikalischer Verbindungen) eine spürbare Erholung
im Falle des TBS-S-TBS erfolgt. Im J1SlI des Zweiblock-Systems
ist die Erholung wesentlich geringer, und das Dreiblocksystem mit dem höher erweichenden Mittelblsck
erholt sich nur geringfügig.
Möchte man nahezu quantitative Erholung erzielen, so sollten
die auf das Polymer einwirkenden Kräfte bei gegebener
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Temperatur derart sein, da^ sie die Zugfestigkeit der
xrobe beiffi i3ruch nicht überschreiten, während dieser
viert theoretisch oft schwer zu ermitteln ist, können wenige
Versuche die geeigneten '.Temperatur- und Druckbedingungen
für optimale Erholung schnell ermittein.
Uieses Beispiel illustriert die Herstellung eines Üchaumstoffprodukts
unter Verwendung eines Dreiblock-Copolymeren, dessen Mtteiblock weichgemacht ist. Das ΑΰΑ-Bloekpolymer
bestand aus einem Polystyrol-Poly-t-butylstyrol-PolystyrJ.-Copolymer,
dessen Eittelblock (TBo) 7o Gew.-^ der
Polymermasse ausmachte, während die Endblöcke aus PoIystyroiblöcken
von jeweils 15 Gew.-)» bestanden. Dieses Dreiblock-Copolymer besitzt in unmodifizierter ί'οππ einen
Mittel block, der bei 14o-i5o C erweicht, während die
Polystyrol-Endblöcke in der Nähe von 1oo C erweichen. Dieses System ist somit für die Herstellung erfindungsgeniäßer
Schäume nicht geeignet. Durch ausgewählte Weichmacher
wird jedoch der Mttelblock in selektiver Weise solvatisiert,
30 dais sein Erweichungspunkt unter den Erweichungspunkt
der Endblöcke sinkt. 4 Teile des Dreiblock-Gopolymeren enthaltend 2o Gew.-°/o eines Ols (aus paraffinischen und
naphthenischen Kohlenwasserstoffen mit spezifischem Gewicht o,885 bei 15,60O, kinematische Viskosität bei
2o°C 24o Cofc durchschnittl. Molekulargewicht = 5oo)
wurden in 25 Teilen Methylenchlorid gelöst. Dann wurden o,2o Teile Azo-bis(2-methyl-propionitril) als iSchäumungsmittel
zugegeben. Die resultierende Lösung wurde bei Kaumtemperatur praktisch zur Trockene eingedunstet und
dann über Nacht im Vakuumtrockenschrank bei 320G getrocknet,
um Lösungsmittelspuren zu entfernen. Die resultierende Polymermasse wurde dann in eine zylindrische
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Druckform eingefüllt, die an der Seite des ^ormstiicks
eine kleine Bohrung von o,25 cm aufwies. Bei ausreichender Temperatur und Druck konnte das Polymer als gleichmäßiges
Monofilament in kontrollierter Weise ausfließen, -uie
Form wurde zwischen den Platten einer elektrischen Presse auf 13o°C erhitzt, dann wurde das Gemisch aus Polymer,
Weichmacher und Schäumungsmittel in das -u'ormstiick eingeführt.
Sobald die Probe heiß geworden und schließlich 12o bis
13o°C erreicht hatte, wurde der Druck auf die ü'orm erhöht.
Direkt aus der Bohrung wurde kontinuierlich ein geschäumter Strang extrudiert. Nach dem .abkühlen bestand
das Produkt aus einem weiten starren Schaum, die Schaumdichte betrug etwa o,5 g/om .
Dieses Beispiel demonstriert die Herstellung eines Blockcopolymeren
vom Typ xB-(AB) -yA mit etwa 7o Gew.-$ Polyäthylenoxyd. In einen mit Hührer, Kühler und
Stickstoffatmosphäre ausgestatteten 1 1-Kolben wurden
5oo ml frisch destilliertes Tetrahydrofuran und o,o14o7 M
eines Kaliumdianions von oC-Methylstyrol-tetramer eingefüllt.
Der Kolbeninhalt wurde auf -2o°C abgekühlt, dann wurden 45 g reines Styrolmonomer zugegeben. Die Styrolpolymerisation
begann sofort, und die Reaktion wurde 3 1/2 Stunden fortgesetzt. Dann erfolgte Zusatz von 1o5 g Äthylenoxyd.
Die Polymerisation des Äthylenoxids wurde während 24 Stunden durchgeführt (die Molekulargewichte der Polystyrol- und
Polyäthylenoxid blöcke waren in diesem .Fall nicht genau
bekannt, da sie in jedem ü'all von der »Wirksamkeit des
Initiators abhängen. Es wird angenommen, daß der Polystyrolblock ein Molekulargewicht von etwa 5ooo und jeder
Polyäthylenoxidblock an den Enden ein Molekulargewicht von
etwa 55oo besaß). Nach der Kupplungsreaktion sind die
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Polyäthylenoxidblöcke selbstverständlich' verdoppelt,
das bedeutet ein Molekulargewicht von II000, Nach 24 ütd#
werden 3>36 g öebacoylchlorid als Kupplungsmittel im
Verlauf von 5 stunden zugetropft. Die Viskosität der Lösung nimmt scheinbar zu. Die gesamte Lösung wird dann
mehrmals mit Überschüssigem n-Heptan ausgefällt, das
resultierende Pulver wird über Nacht im Vakuumtrockenschrank bei 3o bis 4o°C getrocknet. Man erhält eine Ausbeute
an 133 g ßlockcopolymer, Zahlenmittel des Molekulargewichts
33 ooo (gemäß Gelpermeationschromatographie).
Dieses Beispiel illustriert die herstellung eines geschäumten Mehrphasen-Kunststoffs aus hydrophoben und hydrophilen
Phasen. Das Polystyrol-Polyäthylenoxid-Blockcopolymer von Beispiel 6 wird zu dünnen Platten von etwa o,o71 cm
Dicke formgepreßt. Diese werden in weitere Stücke von etwa 0,635 cm Breite und o,635 - O,127 cm Länge unterteilt
und in ein Druckgefäß aus ^las gelegt, das dann
auf -78°G abgekühlt wird, um etwa 25 ml Dichlordifluormethan
(Freon 12) zu kondensieren« Das Gefäß wird verschlossen und 3 i'age bei Raumtemperatur g ehalten, damit die kleinen
Proben eine Gleichgewichtsmenge an Freon 12 absorbieren.
Nach den drei Tagen wird das Freon 12 rasch verdunstet und die Proben werden entnommen. Sie scheinen etwa gleich wie
vor der Behandlung mit Freon 12. Ein rechteckiges Stück von o,o52 g Gewicht mit den Abmessungen o,o72 χ ο,691 x
1,2o6 cm wird in siedendes Wasser eingetaucht» Es resultiert sofort ein Schaum, und nach 15 Sekunden wird die Probe
entnommen, gemessen und gewogen. Das Gewicht beträgt o,11o g,
die Abmessungen o,o99 x 1,113 x 1,588 cm. Das -Produkt ist
undurchsichtig, fest, und flexibel und besitzt eine ausge-
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zeichnete Zellstruktur* .Berechnungen ergeben eine
dichte von etwa 0,56-0,64 g/cm . liach dem i'roeknen stellt
das ^'rodukt einen starren Schaum dar, der die rechteckige -B1OrIn beibehält. Der getrocknete Schaum kann in «asser
gequollen und anschließend getrocknet werden, und dieser ■kreislauf kann mehrfach wiederholt werden.
Allgemein besitzen die erfindungsgemäüen Schäume einmalige
Verarbeitungseigenschaften, da sie sich bei T>2„
weitgehend wie konventionelle thermoplastische Schäume verhalten, d.h. sie können wiederverarbeitet oder
als plastische Schmelzen oberhalb ihrer Erweichungstemperatur extrudiert und gehandhabt werden, während sie sich
bei Temperaturen Ϊ = T völlig anders verhalten. Bei
T=T können die Schäume gestanzt, vakuumverformt,
preßgeformt oder deformiert und dann auf eine Semperatur
unterhalb T-, abgekühlt werden,wobei man einen Schaumstoff
der gewünschten J^orm erhält. -Die durch die physikalische
Vernetzung verursachte ausgezeichnete Bimensionsstabilität
erlaubt diese Operationen ohne Zusammenfallen des üehauBis,
was bei klassischen Schäumen gemäß Stand der 'ieehnik eintritt, wenn man sie während längerer Zeit oberhalb
ihrer Erweichungstemperatur hält. Die verbesserte Si— mensionsstabiltitä erlaubt das Extrudieren von geschäumten
Pellets niedriger Dichte bei T„, gefolgt von einer Komprimierung
dieser Pellets zu einem Material hoher Dichte bei T , -worauf sich sofort eine Kühlung auf 1% anseijüLieißt.
Das resultierende Produkt kann dann verfrachtet oder in
OJJLt
geeigneten Behältern gelagert und später/ T wiedererhitzt
werden, wodurch die Herstellung eines geschäumten -^rodukta niedriger Dichte innerhalb einer entsprechenden
Anordnung oder einem Behälter möglich ist. Die Vorteile dieses Verfahrens liegen auf der Hand, insbesondere bei
Anwendung in geschlossenen Anpr dnungen, wo man gute Isoliereigenschaften
oder eng gepackte Anordnungen anstrebt-
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Die erfindungsgemäßen Schäume besitzen auch andere erwünsctite
üieenscliaften die mit in der öctiinelze verarbeitSchäumen
gemäß Stand der i'echnik nicht leicht erzielt werden können. Eine dieser Eigenschaften ist die
Lösungsmittelbeständigkeitc Thermoplastische Schäume, z.B. Polystyrolschaum, fallen bei Kontakt mit einem
Lösungsmittel fur Polystyrol zusammen. Diese Neigung zeigt
sich insbesondere beim Versuch, ein Stück Polystyrolschaum
mit einem anderen Stück Schaum oder einem Substrat zu verkleben. Zahlreiche Klebstoffe auf Lösungsmittelbasis
greifen den Polystyrolschaum an, so daß es schwierig oder unmöglich ist, eine feste Bindung herzusteilen. Auch kann
die irrtümliche Einwirkung von Lösungsmitteln oder Wärme auf solche thermoplastischen Schäume zum unerwünschten
Zusammenfallen des Schaums führen. Die erfindungsgemäßen
Schäume sind demgegenüber wesentlich besser lösungsmittel- und temperaturbeständig. Beispielsweise fällt geschäumtes
Material aus Äthylenoxid-homopolymer (d.h. Polyäthylenoxid)
beim Eintauchen in wasser zusammen, in dem Maß, in dem sich das Polyäthylenoxid löst . Ein Polystyrol-PolyäthylenoKid-Blockcopolymer
gemäß vorliegender Erfindung (mit beispielsweise 80^3 Polyäthyienoxid) löst sich demgegenüber nicht.
Es absorbiert wasser und wird flexibel, kehrt jedoch bei der entnahme aus dem nasser und nach der Trockung zum
starren Schaum zurück. Dieser wesentliche Unterschied in der Lösungsmittelbeständigkeit ist ein allgemeines öharakteristikum
der erfinüungsgemäßen kehrphasen-Block- oder-Pfropf-r
copolymeren. -'-'ie Beständigkeit gegen spezielle Lösungsmittelsystem
hängt selbstverständlich von der jeweiligen Zusammensetzung des ^lockcopolymeren ab. Z.B. besitzt
ein Polyamid -Polystyrol-Blockcopolymer bessere Be-ständigkeit
gegen Toluol als Lösungsmittel als ein Blockcopolymer auf der Basis Poly-t-butylstyrol-Polystyrol.
ΛΟ98Λ2/Ο768
Das Charakteristiteiam besserer Lösungsmittelbeständigkext
und besserer thermischer Beständigkeit ist äußerst wichtig bei Schäumen, die in der anwendenden Industrie und in
der Automobilindustrie gebraucht werden. Die verbesserte Beständigkeit manifestiert sich an extrudierten Schäumen*
Schaumstoffplatten und geschäumten Pellets in einer hohen Dichte der mikrozellularen Schäume und einer niedrigen
Dichte der hochexpandierten Schäume gemäß Erfindung.
Aufgrund ihrer verbesserten Dimensionsstabilität eigenen sich die erfindungsgemäßen Schäume besonders zur Heißverformungo
V/erden erfindungsgemäße Schäume in i'orm von
i'lächengebilden oder Platten auf Ϊ erhitzt, so können sie
leicht komprimiert oder gestanzt werden, toerden die
Schäume derart erwärmt, daß nur die Außenflächen £ erreichen, während der Innenkern bei IV bleibt, so erhält man beim
Preßformen einen Schaum, dessen Inneres stark expandiert ist, während die Außenseiten hohe Festigkeit und hohe
Dichte aufweisen und das gesamte Produkt eine Sandwich-Anordnung besitzt.
Claims (1)
- 2AH396Pa tentanspruche1. Schaumstoffprodukt aus einem mehrphasigen thermoplastischen Copolymer mit durchschnittlichem Molekular-/bestehend gewicht von mindestens 1o ooo aus einem Pfropfpolymer der allgemeinen formel B oder Blockcopolymer der allge-meinen Formel xB-(aB) -yA, worin η eine ganze Zahl ' ^ 1, m > 1, χ und y υ oder 1, wobei y 1 ist, wenn η 1 bedeutet, A einen thermoplastischen Polymerblock mit einem Erweichungspunkt von mindestens 35°C und B einen thermoplastischen Polymerblock mit einem Erweichungspunkt von mindestens etwa 35°C, wobei der Erweichungspunkt von B-Block um mindestens 1o Cunter dem Erweichungspunkt des A-Blocka liegt, und der B-Biock etwa 5o bis etwa 97 (xew.-$6 des Copolymeren ausmacht, darstellen, mit einer Dichte von etwa o,oi6 bis o,72 g/cm .Produkt nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß B aus Polyäthylenoxid, Polyvinylacetat, Polylactonen, Polyäthylen oder Polymethylmethacrylat oder Copolymeren davon besteht.3. Produkt nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß A aus Polystyrol, Poly-t-butylstyrol, Polyvinyltoluol, Polymethacrylnitril, Polyacrylnitril, Polyamiden, Polypropylen oder Copolymeren davon besteht.4. Produkt nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß B aus Polyäthylenoxyd und A aus einem polyvinylaromatischen Polymerblock besteht.5. Produkt nach Anspruch 4» dadurch gekennzeichnet, daü A aus Polystyrol besteht.6. Produkt nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß B409842/0768- 51 -2AU396aus Polystyrol und A aus Poly-t-butylstyrol besteht«7· Produkt nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß B etwa 5o bis etwa 95 Gew.-^ des Gemische ausmacht.8„ Produkt nach Anspruch 5* dadurch gekennzeichnet, daß der B-Block ein mittleres Molekulargewicht von mehr als 6000 und die Α-Blöcke Molekulargewichte von mehr als 5ooo be~ sitzen»9. Produkt nach Anspruch 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die A- und B-Blocke mittlere Molekulargewichte von mindestens 5ooo besitzen.Ιο* xrodukt nach Anspruch 1 bis 9» dadurch gekennzeichnet, daß das Copolymer ein Copolymer vom üBA-Typ ist./1 bis
11 ο -Produkt nach Anspruch 9? dadurch gekennzeichnet, daß der B-Block zwischen mindestens 5o und etwa 15o C und der Α-Block zwischen mindestens 5o und etvva 26o°C erweicht.12ο Verfahren zur Herstellung von Schaumstoffen nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß man der betreffenden Mischung ein Schäumungsmittel zusetzt und anschließend bei einer Temperatur oberhalb dem Erweichungspunkt des Α-Blocks verschäumtoFür; Esso Research Company ,Linden, N.J0, V.St„A. ΓU» VtTf 'Br. H. J. WoIH Rechtsanwalt4098 4 2/0768
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US345971A US3870662A (en) | 1973-03-29 | 1973-03-29 | Novel foamed multiphase thermoplastic copolymer compositions |
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