DE2443874A1 - Weichgemachte thermoplastische copolymere - Google Patents
Weichgemachte thermoplastische copolymereInfo
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Description
Gegenstand der Erfindung sind neuartige weichgemachte thermoplastische
Block-Copolymere der allgemeinen Formeln (I) A-B-A, (II) A-B,-A- B-A
und (III) xB-/ A-B/ -yA, und Pfropf-Copolymere der allgemeinen Formel
(IV) B , wobei m und η ganze Zahlen von mehr als oder = L und χ und y
/V
•m
O oder 1 sind, y = O, wenn η = 2, A und B miteinander unverträgliche
thermoplastische Polymerblöcke mit einem Unterschied im Löslichkeitsparameter
von mehr als O, 7, vorzugsweise mehr als 1, 0 darstellen, und der Weichmacher einen Löslichkeitsparameter im Bereich von 1, 2 Einheiten
des Löslichkeitsparameters des Polymerblocks B hat. "Vorzugsweise haben die Polymerblöcke A und B ein Molekulargewicht von mindestens
5000 und eine Glasübergangstemperatur von mindestens 35 C. Zur Herstellung der erfindungsgemäßen Zusammensetzungen werden im
allgemeinen 25 bis 300 Teile Weichmacher je 100 Teile Copolymer zugegeben.
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Bevorzugt werden aus Vinylaromaten hergestellte Copolymere. Besonders vorteilhaft ist ein Copolymeres aus Styrol-t -butylstyrolstyrol
und ein öl mit einem niedrigen Gehalt an Aromaten als Weichmacher,
z. B. ein Öl mit einem Aromatengehalt von etwa 1 bis 2 %,
einem Gehalt an Paraffinen von 10 bis 13 % und einem Gehalt an Naphthenen von 82 bis 88 %. Öle in diesem allgemeinen Bereich sind
verbreitet als Handelsprodukte erhältlich und haben jm allgemeinen
eine Viskosität bei 20, 0 C von etwa 1 100 SSU (Saybolt) und ein spezifisches Gewicht von etwa 0, 88.
Gemäß der französischen Patentschrift 1 576 598 können Zweiblock- und Dreiblock-Copolymere sowie Pfropf- und statistische Copolymere,
in denen die das Copolymere ausmachenden Polymerblöcke in getrennten Mikrophasen vorliegen, durch Zugabe eines Weichmachers, der nur
einen der Polymerblöcke weichmacht, in neuartige Zusammensetzungen
übergeführt werden. Gemäß der Lehre der französischen Patentschrift sind die oben beschriebenen Copolymer art en äquivalent und jeder Polymer block
kann elastomer sein.
Die vorliegende Erfindung schließt ausdrücklich alle Zweiblock-Copolymeren,
alle statistischen oder willkürlichen Copolymeren, alle Dreiblock-Copolymer
en, in denen die endständigen Blöcke plastifiziert sind,
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und alle Block-Copolymeren, in denen einer der Polymerblöcke
elastomer ist, aus und unterscheidet sich damit von der französischen
Patentschrift.
Außerdem ist gemäß der vorliegenden Erfindung die Menge des plastifizierbaren Blocks (Block B) die im Block-Copolymeren vorhanden
sein muß, kritisch.
Schließlich sind auch die zur Erzielung einer Phasentrennung bei den
erfindungsgemäßen Block-Copolymeren erforderlichen Löslichkeitsparameter
kritisch. Nach der französischen Patentschrift 1 576 598 stellen Block-Copolymere aus Polystyrol-polymethylmethacrylat
und Polystyrol-polyvinylchlorid annehmbare und bevorzugte Copolymere dar. Die Löslichkeitsparameter betragen im ersten System 9. 1
bzw. 9, 5 für die Polystyrol- und Polymethylmethacrylatblöcke. Im zweiten System betragen die Löslichkeitsparameter 9, 1 bzw. 9,4
für die Polystyrol- und Polyvinylchloridblöcke. Die Unterschiede im Löslichkeitsparameter dieser Block-Copolymeren fallen nicht in den
kritischen Bereich gemäß der Erfindung.
Aufgrund dieses Unterschiedes im Löslichkeitsparameter der einzelnen
Blöcke des Copolymeren unterscheidet sich die Erfindung wesentlich
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vom Stand der Technik. Erfindungsgemäß ist es z. B. möglich, bis
200 Teile Weichmacher je 100 Teile Copolymer zuzufügen und dennoch Produkte mit guter Zugfestigkeit zu erhalten.
Was noch wichtiger ist, der kritische Unterschied im Löslichkeitsparameter
gemäß der Erfindung macht es möglich, selektiv eine Phase zu plastifizieren, ohne die andere zu zerstören. Den Beweis für dieses
kritische und überraschende Merkmal bilden die vorliegenden Beispiele, wonach plastifizierte Produkte mit den sehr hohen und wieder zurückgehenden
Dehnungen beim Bruch von 150 bis 500 % routinemäßig erhalten werden. -Ähnliche Verhaltensweisen gehen aus dem bekannten Stand der
Technik nicht hervor. Nach der französischen Patentschrift 1 576 598 werden nur geringe Dehnungen, normalerweise von 5 bis 80 % und nur in
einem Fall eine Dehnung von 110 % erreicht. Die vorliegenden Produkte
stellen somit die ersten Beispiele für plastifizierte Block-Copolymere
mit getrennten Phasen dar, die gute Festigkeit und elastomeres Verhalten
(d.h. eine Bruchdehnung von mehr als 150 %) in sich vereinigen.
Diese Entdeckung ist von großer wissenschaftlicher und technologischer
Bedeutung. Die Einverleibung von Weichmachern in Polystyrol oder Styrol-Copolymere
ist seit langem bekannt. Die erhaltenen Produkte mit Weichmachergehalten von 25 bis 100 Teilen (z.B. Dibutylphthalat) besitzen
niedrige Erweichungspunkte, nicht zurückgehenden Fluß unter Belastung,
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niedrige Zugfestigkeit und mäßige oder hohe Dehnungen je nach Weichmacher.
Mit der Lehre der französischen Patentschrift 1 576 598 werden keine wesentlichen Verbesserungen gegenüber diesem Stand
der Technik erzielt. Das in der französischen Patentschrift 1 576 598 beschriebene Beispiel zeigt eine katastrophale Verringerung im
Erweichungspunkt (und damit in der Anwendungstemperatur) der angegebenen Copolymeren, wenn zunehmende Mengen Weichmacher
zugefügt werden. Dieses Verhalten ist ein klarer Beweis für den unterschiedslosen
Angriff des Weichmachers auf beide Phasen der verwendeten Block- und Copolymeren.
Die neuen weichgemachten thermoplastischen Block- Copolymer en haben
die allgemeinen Formeln (I) A-B-A; (II) A-B-A-B-A; (III) xB-(A-B) -yA,
B und die Pfropf-Copolymeren die allgemeine Formel — —. wobei η
L —/m und m ganze Zahlen von mehr als oder = 2 und χ und y*0 oder 1 sind, y
= 0, wenn η = 2, und A und B miteinander unverträgliche thermoplastische Polymer abschnitte darstellen. Die unverträglichen Phasen dieser
Blocksysteme stellen im wesentlichen amorphe Gläser, d.h. Phasen mit einer Kristallinität von unter 5 % dar. Block-Copolymere der allgemeinen
Formel III, die einen oder sogar zwei Endblöcke aus B-Abschnitten enthalten, sind erfindungsgemäß brauchbar, sofern die
Endblöcke B nicht mehr als 35 Gew. % der gesamten Menge an B-Abschnitten
im Copolymeren ausmachen. So sind z.B. aA-bB-aA-bB-aA-bB und bB-(aA-bB) , wobei /a+/b=100 brauchbar, obwohl sie einen bzw.
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zwei Endblöcke B aufweisen. Auf jeden Fall werden jedoch solche Block-Copolymere
am meisten bevorzugt, die keinerlei Endblock B enthalten. In den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen sind m und η vorzugsweise
kleiner als 100, insbesondere kleiner als 25.
Die thermoplastischen Polymerblöcke haben jeweils einen Erweichungspunkt
von mindestens 35 C, insbesondere von mindestens 50 C. Die einzelnen Polymerblöcke werden so ausgewählt, daß der Unterschied im
Löslichkeitsparameter größer als 0, 70 und vorzugsweise größer als 1, 0 ist. Die für diese Copolymer-Systeme ausgewählten Weichmacher stellen
verhältnismäßig nichtflüchtige Flüssigkeiten dar, die vorzugsweise den Block B des Block-Copolymeren solvatisieren, d.h. Löslichkeits
parameter ähnlich dem des Blocks B besitzen.
Der Löslichkeitsparameter ist eine Größe, die verbreitet zur quantitativen
Charakterisierung der polaren Eigenschaften von Flüssigkeiten und Polymeren angewandt wird. Small, J. App. Chem. ,,Band 3, Seite 71 (1953)
benutzte als erster diese Größe zur quantitativen Ermittlung des Lösungsvermögens
bestimmter Verdünnungsmittel für ausgewählte Polymere und demonstrierte die Aussagekraft dieses Werts. Eine ziemlich vollständige
Liste der Löslichkeitsparameter verschiedener Flüssigkeiten und Polymerer findet sich im Polymer Handbook, herausgegeben von Brandrup und Immergut,
Wiley & Sons, 1966, IV - 341 bis IV - 368. Dort ist auch eine Zusammenstellung
der Brauchbarkeit der Löslichkeitsparameter enthalten. Es ist auch
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angegeben, wie der Löslichkeitsparameter für solche Polymere und Flüssigkeiten, deren "Werte noch nicht ermittelt wurden, errechnet
werden kann.
Alle vorliegend angegebenen Löslichkeitsparameter, ob experimentell
bestimmt oder errechnet, beziehen sich auf 25 C.
Mit den aus der Literatur zugänglichen Informationen ist es möglich,
den Löslichkeitsparameter für nahezu jeden herstellbaren Polymerblock zu bestimmen. Es wurde festgestellt, daß im Falle von Block- und Pfropf-Copolymeren
es wesentlich ist, daß die Löslichkeitsparameter der Blöcke ausreichend verschieden sind (mindestens 0, 70 Einheiten und vorzugsweise
mehr als 1, 0 Einheit), um eine Phasentrennung der Polymerblöcke zu erreichen.
Die Erfindung zeigt somit, daß der Löslichkeitsparameter für die Erzielung
brauchbarer Produkte kritisch ist. Für den Unterschied im Löslichkeitsparameter
der verschiedenen Polymerphasen ist nach oben keine Grenze gesetzt. In der Praxis ■wendet man jedoch normalerweise keine Polymerblöcke
an, deren Unterschied im Löslichkeitsparameter mehr als 4 oder 5 Einheiten beträgt. Tatsächlich wurde festgestellt, daß, wenn der Unterschied
im Löslichkeitsparameter zwischen zwei Polymerblöcken mehr als 5 Einheiten ausmacht, die Polymerblöcke so unverträglich sind, daß es
schwierig sein kann, mit den nachfolgend erläuterten Herstellungsverfahren
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Block-Copolymere zu erhalten. £ H H O 0 /H
Die obigen Kriterien machen deutlich, welche Polymerblöcke vereint
werden können, um Block- oder Pfropf-Copolymere mit annehmbarer
Phasentrennung zu erhalten. Ein weiteres Erfordernis ist, daß der
selektive Weichmacher für den Block B auch den notwendigen Wert für den Löslichkeitsparameter besitzt. Idealerweise sollte der selektive
Weichmacher einen Löslichkeitsparameter besitzen, der dem des Blocks B ziemlich naheliegt. Oft ist es jedoch aus Wirtschaftlichkeitsgründen oder
wegen besonders erwünschter physikalischer Eigenschaften vorteilhaft, einen selektiven Weichmacher zu verwenden, dessen Löslichkeitsparameter
deutlich von dem des Blocks B(O1-,) verschieden ist. Es wurde
gefunden, daß bei Verwendung eines selektiven Weichmachers mit einem Löslichkeitsparameter ( ο ρ)» der zu nahe an dem des Blocks A ( 5 )
liegt, der Block A löslich gemacht wird, und das entstehende Produkt in seinen physikalischen Eigenschaften eine wesentliche Einbuße erleidet.
Jedoch können Weichmacher mit Löslichkeitsparametern verwendet werden, die von dem des Blocks B verschieden sind, wenn sie den folgenden Erfordernissen
entsprechen: (1) 0 darf nicht näher an 0 als an ο
liegen; (2) el ^ sollte sich von 0 um nicht mehr als 1, 2 Einheiten unterscheiden,
vorzugsweise um nicht mehr als 0, 9 Einheiten.
Es gibt Fälle, in denen bestimmte Weichmacher brauchbar erscheinen,
obwohl sie außerhalb der oben angegebenen Bereiche liegen. Wenn jedoch
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das weichgemachte System bei Umgebungstemperatur oder bei erhöhten Temperaturen längere Zeit konditioniert wird, schwitzen
diese außerhalb der geforderten Kriterien liegenden Weichmacher aus den Copolymeren aus und beeinflussen die physikalischen Eigenschaften
dieser Systeme in nachteiliger Weise. Dies wird besonders deutlich bei höheren Gehalten dieser unerwünschten Weichmacher.
Weichmacher, die besser mit dem Block B verträglich sind, haben einen geringeren Solvatisierungseffekt auf de.n Block A. Dies wird
besonders wichtig, wenn der Block A und der Block B in ihrem Löslichkeitsparameter
weniger als 1,0 Einheiten auseinanderliegen. Es gibt Beispiele für Systeme, die bei diesen Kriterien annehmbar und
auch unannehmbar sind.
Zum Beispiel ein Block-Copolymeres, in dem Polystyrol ( O ' = 9, 1)
den Block A und Poly-t-butylstyrol ( h Ώ = 8, 1) den Block B darstellt.
Di-n-hexylphthalat ( & = 8,. 9) würde keinen annehmbaren Weichmacher
darstellen, jedoch wäre Di-isodecylphthalat ( α = 7,2) geeignet.
Man ersieht hieraus, daß Mittel zur raschen Bestimmung des Löslichkeitsparameters
ό „ eines geeigneten Weichmachers erwünscht sind.
Für viele übliche nichtflüchtige Flüssigkeiten sind diese Werte durch das Polymer Handbook (a. a. O. ) zugänglich. Für bestimmte Öle, die
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für die Erfindung aufgrund ihrer ausgezeichneten Flüchtigkeit, ihrer
Widerstandsfähigkeit gegenüber Wasser und Wirtschaftlichkeit von hohem Wert sind, sind die α -Werte nicht leicht zugängig. In diesem
Fall können sie nach der empirischen Formel ο = 4, 1(—) 0,43,
bestimmt werden, v/obei V das Molvolumen des Weichmachers und ο die
Oberflächenspannung in Dyn je Zentimeter ist. Vorliegend wurde diese Gleichung zur Bestimmung des Löslichkeitsparameters 0 bestimmter
als Weichmacher eingesetzter Öle angewandt.
Die die erfindungsgemäßen Block-Copolymer en ausmachenden thermoplastischen
Blöcke können unter Anwendung jeder bekannten Tabelle für Löslichkeit spar amet er von Polymeren ausgewählt werden.
Repräsentative Beispiele für erfindungsgemäß brauchbare Copolymere,
vorausgesetzt, sie fallen unter die oben angegebenen allgemeinen Formeln sind : Poly-t-butylstyrol-polystyrol, Polychlorstyrol-polystyrol, PoIyvinyltoluol-poly-t-butylstyrol,
Poly- oC-methylstyrol-poly-t-butylstyrol,
Poly acrylnitril-poly styrol, Polymethacrylnitril-poly styrol, Poly acrylnitril-poly-oC-methylstyrol,
Bisphenol A-polycarbonat-polystyrol, Bisphenol
A-polycarbonat-poly-t-butylstyrol, Polyphenylhydroxyäther von
Bisphenol A-polysulfon(aus Bisphenol A und Dichlordiphenylsulfon), Poly meth acry lnitril-poly-t-butyl styrol, Poly methylmethacrylat-poly-1-butylstyrol,
Polyacrylnitril-polyvinylacetat, Poly-t-butylstyrol-polyvinylacetat
usw.
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Bevorzugte Copolymere sind: Poly-t-butylstyrol-polystyrol, PoIymethacrylnitril-poly-t-butylstyrol
und Polyacrylnitril-polystyrol vom Typ A-B-A. Aus Gründen der Wirtschaftlichkeit und allgemeinen Anwendbarkeit
werden insbesondere solche mehrphasige thermoplastische Materialien bevorzugt, die aromatische Polymerblöcke (vor allem
Polystyrolblöcke) enthalten. Diese Polystyrol-Blöcke aufweisenden Co-polymeren können mit einem breiten Bereich nichtflüchtiger Weichmacher
verwendet werden, die in idealer Weise für die erfindungsgemäßen Zwecke geeignet sind. Andererseits sind Polymerblöcke auf
der Basis Poly-t-butylstyrol erwünscht, weil diese Polymerblöcke
leicht durch nichtflüchtige, preisgünstige aliphatische Öle solvatisiert werden. Die gute Zugänglichkeit und die geringen Kosten dieser Öle
führen somit zu weichgemachten Systemen mit guten Eigenschaften und geringen Kosten. Jeder dieser Polymerblöcke auf der Basis verschiedener
aromatischer Monomerer (z. B. Styrol und t-Butylstyrol) wird durch verschiedene
Weichmacherarten solvatisiert, so daß Materialien mit sehr verschiedenen Eigenschaften erhalten werden, die sich für verschiedene
Anwendungszwecke eignen.
Die erfindungsgemäßen Polymerblöcke haben jeweils ein Molekulargewicht
von mindestens 5000, vorzugsweise von 5000 bis 500 000 und insbesondere von 10 000 bis 250 000. Im allgemeinen können die Blöcke A
und B in allen Gewichts Verhältnissen miteinander kombiniert werden.
Vorzugsweise macht jedoch der Block B 30 bis 95 Gew. % des thermo-
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plastischen Block-Copolymeren aus. Die bevorzugtesten thermoplastischen
Block-Copolymeren gemäß der Erfindung können durch die allgemeine
Formel A-B-A dargestellt werden, in der A und B die oben angegebene Bedeutung haben. Bei diesen bevorzugten Copolymeren macht der Block B
45 bis 90 Gew. % des gesamten Copolymeren, vorzugsweise 50 bis 80 Gev/. % aus.
Die zur Herstellung der erfindungs gemäßen Zusammensetzungen verwendeten
Weichmacher können ebenfalls unter Anwendung bekannter Tabellen für Löslichkeitsparameter ausgewählt werden. Spezifische Beispiele sind
Di-isodecylphthalat (7, 2); Di-octylphthalat (7, 9); Ä'thylbenzoat (8, 2); Tricresylphosphat
(8,4); Dioctylsebacat (8,6); Dioctyladipat (8,7); Di-n-hexylphthalat
(8,9); Dibutylsebacat (9,2); Di-butylphthalat (9,3); Di-äthylphthalat
(10, 0); Di-propylphthalat (9,?); weiße öle mit einem spezifischen Gewicht
von 0, 885 und einem Vol. %-Verhältnis von Aromaten zu Paraffinen zu
Naphthenen von etwa 1, 0 : 13 : 86 % (7,3). Die Weichmacher können den
thermoplastischen Block- Copolymer en nach bekannten Verfahren zugemischt werden, z. B. kann der Weichmacher mit dem thermoplastischen Block-Copolymeren
vermählen oder das thermoplastische Block-Copolymere und
der Weichmacher können in einem geeigneten Lösungsraittel gelöst werden, worauf das Lösungsmittel verdampft wird. Im allgemeinen kann das thermoplastische
Block-Copolymere gemäß der Erfindung mit 25 bis 300 Gewichtsteilen, vorzugsweise 40 bis 200 Gewichtsteilen Weichmacher je 100 Gewichts·
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teile Copolymer vermischt werden.
Die bevorzugten thermoplastischen Block-Copolymeren für die Herstellung
der erfindungs gemäßen neuartigen Zusammensetzungen sind
Vinylaromaten. Brauchbare Monomere für die Herstellung dieser vinylaromatischen
Polymerblöcke umfassen Styrol, t-Butylstyrol, p-Vinyltoluol
und öC-Methylstyrol. Durch die Verwendung vinylaromatischer
Polymerblöcke können Zusammensetzungen mit einem hohen Gehalt an
Weichmacher und guten Polymereigenschaften hergestellt werden. Zum Beispiel lassen sich als Weichmacher für Block-Copolymere, in denen
Styrol den Block A und t-Butylstyrol den Block B ausmacht, zweckmäßig Kohlenwasserstofföle verwenden. Man erhält so neuartige mit Öl gestreckte
Kunststoffe, deren Eigenschaften denen kostspieligerer Materialien
äquivalent sind. Es können mit Öl gestreckte Styrol-t-butylstyrol-styrol
Block-Copolymere hergestellt werden, bei denen der Gehalt an Kohlenwasserstofföl
bis zu 70 Gew. % der gesamten Zusammen Setzung ausmacht. Wie später beschrieben ist, weisen Zusammensetzungen dieser Art dennoch
gute Polymerzähigkeit auf, d.h. Dehnung plus Zugfestigkeit.
Erfindungsgemäß, insbesondere für t-Butylstyrol Block-Copolymere verwendbare
Weichmacher sind polymere Öle mit niedrigem Molekulargewicht, wie Polypropylen, Polybuten, Äthylen-P^opylen Copolymere, wie Squalan
und andere synthetische Athylen-Propylen Copolymere, Polybutadien, Polyisopren
usw. Obgleich diese Verbindungen hervorragende Weichmacher
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darstellen können, ist es schwierig, ihre Verträglichkeit mit verschiedenen
Polymerblöcken vorauszusagen, da die Verträglichkeit
dieser Öle nicht nur eine Funktion der Zusammensetzung, sondern auch des Molekulargewichts ist. Für Arten mit höherem Molekulargewicht ermittelte Löslichkeitsparameter aus Löslichkeitsparametern,
die aus den molaren Anziehungskonstanten funktioneller Gruppen errechnet wurden, können daher nicht zutreffend sein. In diesem Fall
können Weichmacher für die erfindungsgemäßen mehrphasigen Copolymeren
mit Polymerblöcken A und B leicht durch folgenden einfachen Test ausgewählt werden. 1 g Homopolymer A und Homopolymer B
werden jeweils mit 100 g des in Betracht gezogenen Weichmachers vereinigt und auf eine Temperatur nahe oder oberhalb des Erweichungspunktes
des Homopolymeren erwärmt und dann auf Raumtemperatur gekühlt. Wenn sich unter diesen Bedingungen das Homopolymere B löst,
das Homopolymere A aber nicht, stellt das flüssige Medium einen annehmbaren Weichmacher für das System dar.
Die Poly- «rC-olefine, Äthylen- cü--olefin Copolymeren und Polydiene,
die brauchbare erfindungsgemäße Weichmacher darstellen, besitzen Molekulargewichte von 3000 oder darunter, vorzugsweise von 1500 oder
darunter und Viskositäten bei 25 C von 50 Stoke oder weniger, vorzugsweise von 30 Stoke oder weniger.
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1 ζ.
Beispiele für geeignete Weichmacher für einen Polystyrolblock sind:
Dibutylphthalat, Dihexylphthalat, Tributylphosphat usw. Geeignete
Weichmacher für einen Poly-(5-butylstyrol)-Block sind: Squalan,
Polymere des Propylene, Butadiens oder Isoprens mit niedrigem Molekulargewicht, Öle auf Paraffinbasis, Didecylphthalat, Di-tridecylphthalat
usw. Geeignete Weichmacher für ein Blockpolymeres des PoIyphenylhydroxyäthers
von Bisphenol A sind Diallylphthalat, Dibutylphthalat
und Polyester des 1, 4-Butandiols mit Adipinsäure oder des 1, 6-Hexandiols mit Adipinsäure von niedrigem Molekulargewicht. Diese
Polyester stellen Flüssigkeiten dar und haben Viskositäten bei Raumtemperatur von 500 bis 50 000 Centipoise. Geeignete Weichmacher.für
einen Polyvinyl ac etatblock sind Diäthylphthalat, Dibutylphthalat, Dihexylphthalat,
Tributylphosphat usw.
Erfindungsgemäß als Weichmacher für Poly-t-butylr-.tyrol brauchbare
Weißöle sind im Handel erhältliche Öle mit sehr niedrigem Aromatengehalt, im allgemeinen in der Größenordnung von 1 Vol% oder weniger.
Sie bestehen zu etwa 10 bis 50 oder mehr Vol% aus Paraffinen, während
sich der Rest aus Naphthenkohlenwasserstoffen zusammensetzt. Das
durchschnittliche Molekulargewicht dieser Öle (gemessen durch Dampfdruckosmometrie)
beträgt etwa 250 bis etwa 550. Das spezifische Gewicht (15, 6°C/15, 6°C-ASTM D-287) kann etwa 0, 83 bis etwa 0, 90 betragen.
' Die Saybolt-Viskosität (gemessen nach ASTM D-446) bei 37, 8 C kann
etwa 50 SSU bis etwa 500 SSU betragen.
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' - 16-
Andere als Weichmacher für die Poly-t-butylstyrol-Blöcke geeignete
Öle sind handelsübliche Verfahrensöle mit einem Ar om at eng eh alt von 1 bis 50 Vol%, wobei der Rest aus Paraffinen oder einem Gemisch von
Paraffinen und Naphthenen besteht. Für die erfindungs gemäß en Zwecke brauchbare Öle haben ein spezifisches Gewicht (15, 6 C/l5, 6 C) von
0, 85 bis 0, 95 und eine Saybolt-Viskosität (37, 8°C) von 100 SSU bis
etwa 6500 SSU. Das Molekulargewicht dieser Öle liegt im Bereich etwa
250 bis etwa 600, gemessen durch Dampfdruckosmometrie.
Die erfindungs gemäß en thermoplastischen Block-Copolymer en können
nach zv/ei bekannten Polymerisationstechniken hergestellt werden:
(1) Durch Herstellung von Polymeren mit endständigen funktionellen Gruppen und nachfolgende Kondensationsreaktionen oder (2) durch
Additionspolymerisation, während der ein Monomer es zugefügt und
vollständig polymerisiert wird, worauf man das andere zufügt, bis
die gewünschte Anzahl von Blöcken erhalten ist. Präparative Verfahren
für die Herstellung von Polymerblöcken mit endständigen funktionellen Gruppen sind hinreichend bekannt (z. B. Preparative Techniques of Polymer
Chemistry, Sorenson und Campbell, Interscience Publishers, 1968),
ebenso Verfahren zur Vereinigung dieser verschiedenen Blöcke. Die Kondensation der Polymeren mit endständigen funktionellen Gruppen
führt zu Block- Copolymer en der allgemeinen Formel III.
Die Block-Copolymer en der allgemeinen Formeln A-B-A und A-B-A-B-A
können durch strikte Additionspolymerisation mit anionischen Initiatoren hergestellt werden. Die. anionischen Initiatoren können monofunktionell
sein, wie Butyllithium. In diesem Fall können Multiblock-Copolymere
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nach einem der beiden Verfahren hergestellt werden: (1) Alternative
Zugabe und vollständige Polymerisation der Monomeren A und B bis die gewünschte Anzahl von Blöcken gebildet ist, oder (2) Herstellung
einer Hälfte des Copolymermoleküls durch Additionspolymerisation und nachfolgende Kupplung der reaktionsfähigen Kohlenstoff-Metall-Endgruppen
mit Reagentien, wie Chlorsilanen, Ä'thylendibromid, 1, 4-Bis-chlormethylbenzol,
Dimethylterephthalat usw. Bifunktionelle Initiatoren, wie von Natrium- oder Lithiumnaphthalin abgeleitete, können ebenfalls verwendet
werden; in diesem Fall werden die Mittelblöcke zuerst und die Endblöcke zuletzt polymerisiert.
Vorzugsweise werden A-B-A und A-B-A-B-A Block-Copolymere hergestellt,
die im wesentlichen frei von jedem Homopolymer en, A oder B, und von Zweiblock-Copolymer en, Λ-B, sind. Die Gegenwart des Homopolymer en A
ist weniger nachteilig, und es können bis etwa 30 Gew, % toleriert werden. Das Homopolymere B wirkt mehr als ein Verdünnungsmittel, und es können
zur Erzielung von System mit guten physikalischen Eigenschaften bis zu 20 Gew. % toleriert werden. Die Gegenwart von A-B Zweiblock-Copolymer en
ist am nachteiligsten, und für die Plastifizierung unter Erzielung guter Eigenschaften
darf die Menge des A-B Zweiblock-Copolymeren 10 Gew. % nicht über schreiten.
In allen Fällen ist es am vorteilhaftesten, wenn die Gesamtmenge an Homo-
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polymer- und Zweiblock-Copolymer-Verunreinigungc-α unter 10 Gew. %
liegt.
Erfindungsgemäß ist es von besonderer Bedeutung, einen Weichmacher
auszuwählen, der die Endblöcke nicht solvatisiert. Zum Beispiel sollte nur der mittlere Block durch den Weichmacher solvatisiert werden. So
hat ein Copolymeres B-A-B mit einem Weichmacher, der den Block B solvatisiert, nicht die erfindungsgemäß angestrebten Ei'genschaften.
Auch thermoplastische Zweiblock-Copolymere des Typs A-B, bei denen
nur der eine Block plastifiziert ist und der ändere im wesentlichen unbeeinträchtigt
bleibt, zeigen nicht die gewünschten Eigenschaften. Genauer
gesagt, in diesen beiden Fällen führt die Plastifizierung in jedem merklichen Grad nicht zu einem Polymer sy st em mit der entsprechenden Zugfestigkeit
oder Dehnung. Erfindungsgemäß sind ferner willkürliche oder statistische Copolymere ausdrücklich ausgeschlossen, da sie nicht zu den
erforderlichen Produkten mit getrennten Phasen führen.
Erfindungsgemäß sind im allgemeinen Block- oder Pfropf-Copolymere
notwendig, in denen der Block B mindestens 3 0 % und insbesondere 50 °/o
des gesamten Polymeren ausmacht. Der Grund hierfür besteht darin, dass nach der Plastifizierung des Blocks B die entstandene plastifizierte Phase
die kontinuierliche Phase darstellen sollte. Dies tritt im allgemeinen ein, wenn der Block B plus Weichmacher den größeren Anteil aus Blockpolynierein
plus Weichmacher ausmacht. Wenn der Block B nur 25 % des Polymeren
0 9 815/1124
ausmacht und eine verhältnismäßig geringe Menge Weichmacher zugefügt
wird (z. B. 25 Teile je 100 Teile Polymeres), dann beträgt die Gesamtmenge an Block B und Weichmacher nur 50 Teile der gesamten 125 Teile
Produkt. Unter diesen Bedingungen stellen der Block B und der Weichmacher normalerweise nicht die kontinuierliche Phase dar und es entsteht
ein brüchiges Produkt.
Bei Befolgung der erfindungs gemäßen Lehre werden flexible Kunststoffe
hoher Festigkeit erhalten. Diese plastifizierten Zusammensetzungen eignen sich sehr gut für die Herstellung ausgezogener klarer Folien mit guten
Eigenschaften bei niedriger Temperatur und hervorragender Widerstandsfähigkeit gegenüber der Extraktion des Weichmachers durch Wasser. Aus
diesen Materialien stranggepreßte Schläuche und Rohre besitzen ausgezeichnete physikalische Eigenschaften. Auf geeignete Gewebe kalandert
ergeben sie flexible lederartige Produkte, die für dekorative Zwecke geprägt oder bedruckt werden können. Die erfindungs gemäß erhältlichen
Produkte sind somit für viele Anwendungszwecke brauchbar und lassen sich
auch für die Herstellung von Gegenständen verwenden, die im Spritzgußverfahren erhalten werden.
Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung.
5 0 9 815/1124
Ein Dreiblock-Copolymeres aus Styrol und t-Butylstyrol (TBS) wurde
wie folgt hergestellt: 1000 ml Benzol und 1, 04 mÄq. n-Butyllithium
wurden in ein Reaktionsgefäß gegeben und mit 29, 3 g (0, 281 Mol) Styrol versetzt. Die Lösung wurde 30 Minuten bei 20 C gerührt, dann wurden
141, 5 g (0, 883 Mol) t-Butylstyrol zugefügt. Die Lösung wurde 30 Minuten
bei 14 C gerührt, dann wurden 29,4 g (0, 282 Mol) Styrol zugegeben. Die
Lösung wurde noch 30 Minuten bei 20 C gerührt, darauf wurde" die PoIymerisation
durch Zugabe von Methanol beendet. Das Block-Copolymere wurde in einem Waring-Mischer mit Methanol ausgefällt und dann in
einem Vakuumofen bei 80 C getrocknet. Ausbeute = 199 g. Zusammensetzung
des Block-Copolymeren: 14,6 Gew. % Styrol, 70,7 Gew. % t-Butylstyrol,
14, 7 Gew. % Styrol. Der Gesamtpolymerisationsgrad des Block-Copolymeren war größer als 1385. Das Copolymere hatte eine
Styrol-TBS-Styrol Sequenz.
Dieses Block-Copolymere war steif und brüchig. Die Geldurchdringungschromatographie
(GPC) des Block-Copolymeren zeigte an, daß es im wesentlichen vollständig aus Dreiblock-Copolymerem bestand und eine
enge Molekulargewichtsverteilung aufwies. Das Copolymere war transparent, zeigte aber zwei getrennte Glasübergangstemperaturen bei 377 K
und 420 K, entsprechend den Glasübergangstemperaturen von Polystyrol
509815/1124
/ - 21 -
und Poly-t-butylstyrol. Z H H O 0 /4
Das Block-Copolymere wurde in folgender Weise plastifiziert:
Mit Benzol, das je Liter 1 g Di-t-butylcatechin als Inhibitor enthielt,
wurden Lösungen aus 20 Gewichtsteilen Copolymer und 80 Volumteilen Benzol hergestellt. Die gewünschte Menge Weichmacher
wurde zugefügt und die gesamte Lösung dann in einer flachen Pfanne in einem Vakuumofen bei 80 C eingedampft. Das plastifizierte Copolymere
wurde dann auf einer Kautschukwalze noch 5 Minuten bei 179, 5 C gemischt. Unter Druck wurden Folien mit einer Dicke von
0, 05 mm ausgezogen und auf ihre Beanspruchbarkeit untersucht.
Es wurden zwei verschiedene Weichmacher, Primol D und Flexon verwendet, worauf man die folgenden Ergebnisse erhielt:
Primol D 2_
Dehnung, %
50 293 410 448 493 500 493 488 335
(a) Primol D ist ein Weißöl mit einem durchschnittlichen Molekulargewicht
von etwa 500 (Dampfdruckosmometrie) auf der Basis paraffinischer und naphthenischer Kohlenwass er stoffe mit einem spezifischen
Gewicht bei 15, 6 C von 0, 885, einer kinematischen Viskosität bei 20 C von 240 Centistoke und einem Brechungsindex bei 20 C von 1,4823.
B09815/1 124
Teile Öl/l00 Teile | ,2 Zugfestigkeit, kg/cm |
Copolymer | |
20 | brüchig |
40 | 118 |
60 | 103 |
80 | 73, 6 |
100 | 38,9 |
120 | 32, 7 |
140 | 28, 8 |
160 | 18, 6 |
180 | 20, 5 |
200 | 4,1 |
/ - 22 -
Teile Öl / 100 Teile Zugfestigkeit, kg/cm Dehnung, %
Copolymer
20 | 83, 7 |
40 | 84,4 |
60 | 72,4 |
80 | 53, 6 |
100 | 36, 1 |
120 | 28,4 |
140 | 25,9 |
160 | 9,9 |
180 | 8, 6 |
200 | 7,9 |
110 360 403 475 530 550 540 490 460 453
(b) Flexon 845 ist ein Öl aus etwa 15 % Aromaten und etwa 84 %
gesättigten Kohlenwasserstoffen mit einem Brechungsindex bei 20 C von 1,4755, einem spezifischen Gewicht bei 15, 6 C
von 0, 8649 und einer Viskosität bei 37, 8 C von 31,9 Centistoke.
Wie aus den Dehnung s wer ten hervorgeht, wurde die Flexibilität durch die
Weichmacher wesentlich verbessert. Bei geringen Weichmachergehalten war das Copolymere steif und lederartig, bei sehr hohen Weichmachergehalten
sehr elastisch und gummiartig. Der Weichmacher verbesserte die Flexibilität des erhaltenen Materials wesentlich, dennoch zeigte dieses hohe
Festigkeit, sogar bei Weichmachergehalten bis zu 180 Teilen. Alle erhaltenen Materialien waren klar und transparent.
In diesem Versuch wurden klare, flexible und erwünschte weichgemachte
0 9 8 15/1124
Produkte sogar bei hohen Weichmachergehalten erhalten. In der nachfolgenden
Tabelle sind die Löslichkeitsparameter der Polymerblöcke und der Weichmacher zusammengestellt:
Löslichkeitsparameter von PS, PTBS und Öl
Polymer oder Weich | Löslichkeitspara | Quelle |
macher | meter | |
Polystyrol | 9.1 | Polymer Handbook, |
IV - 366 | ||
Poly -1 - butyl s ty r öl | 8.1 | berechnet |
Primol D | 7,3 | berechnet |
Fl exon 845 | geschätzt auf 7, 5 | geschätzt |
+ 0,5 |
Man ersieht hieraus, daß Polystyrol und Poly-t-butylstyrol trotz ihrer
anscheinenden strukturellen Ähnlichkeit in ihrem Löslichkeitsparameter ausreichend verschieden sind, um die erfindungsgemäßen Kriterien zu
erfüllen. Tatsächlich sind sie phasengetrennt, wie die beiden Erweichungspunkte zeigen. Die Verwendung von Primol D als Weichmacher erfüllt
ebenfalls die erfindungs gemäßen Kriterien und es werden Produkte mit einer Kombination ausgezeichneter physikalischer Eigenschaften erhalten.
Nach dem in Beispiel 1 beschriebenen Verfahren wurde ein Styrol-TBS-Styrol
Block-Copolymer es mit der Zusammensetzung 24, 7 Gew. % Styrol,
509815/1124
50,4 Gew. % TBS und 24, 9 Gew. % Styrol hergestellt. Der Gesamtpolymerisationsgrad
des Copolymeren betrug mindestens 1400,
Dieses Copolymere war ebenfalls hart und brüchig. Die GPC zeigte
an, daß es im wesentlichen aus dem Dreiblock-Copolymeren bestand und eine enge Molekulargewichtsverteilung aufwies. Das Copolymere
war transparent, hatte aber zwei getrennte Glasübergangstemperaturen, entsprechend der Glasübergangstemperatur von Polystyrol und Poly-tbutylstyrol.
Nach demVerfahren des Beispiels 1 wurde das Copolymere mit verschiedenen
Mengen Primol D und Flexon 845 weichgemacht. Es wurden die folgenden Ergebnisse erhalten:
Primol D | Dehnung, % | |
Teile Öl/l00 Teile | Zugfestigkeit, | |
Copolymer | kg/cm | |
20 | brüchig | 72 |
40 | 114, 1 | 230 |
60 | 110,9 | 285 |
80 | 80, 2 | 210 |
100 | 56,3 | 330 |
120 | 59,2 | 340 |
140 | 47,1 | 322 |
160 | 42,4 | .332 |
180 | 38, 0 | 330 |
200 | 33, 7 | |
509815/1124
Flexon 845 | 2443874 | |
Dehnung, % | ||
Teile Öl/lOO Teile | Zugfestigkeit, | |
Copolymer | kg/cm | |
20 | brüchig | 127 |
40 | 86, 2 | 245 |
60 | 95,8 | 263 |
80 | 72, 0 | 235 |
100 | 52,7 | 260 |
120 | 46,3 | — |
140 | Öl schwitzt aus | — |
160 | Il | — |
180 | tf | |
200 | It |
.Abgesehen von den Proben, bei denen der Weichmacher ausschwitzte,
waren die weichgemachten Materialien^klar und transparent. Die erhaltenen
Werte zeigen, daß flexible weichgemachte Produkte hoher Festigkeit mit einem Styrol-TBS-Styrol Block-Copolymer en hergestellt
werden können, wenn das TBS 50 Gew. % des Copolymeren ausmacht. Bei Verwendung von Primol D weist das erhaltene Produkt sogar
bei einem Weichmachergehalt von 200 Teilen hohe Festigkeit und hohe Dehnung auf.
Dieser Versuch zeigt außerdem, daß, wenn der mittlere Block (d.h. der weichzumachende Block) etwa 50 % des Polymeren ausmacht, die
Fähigkeit dieses Blocks, große Mengen Weichmacher aufzunehmen, im Vergleich zu einem ähnlichen System des Beispiels 1, wo der mittlere
Block etwa 70 % des Polymeren ausmachte, geringer ist. In Beispiel 4 ist ein weiteres Copolymeres beschrieben, bei dem der plastifizierbare
R Ω 9 8 1 5 / 1 1 2 4
Mittelblock nur 30 % ausmacht. In diesem Fall schwitzte der Weichmacher
bei allen Weichmachergehalten über 100 Teilen je 100 Teile Copolymer aus. Daraus geht klar hervor, ■- daß die Verträglichkeit
des Weichmachers nicht nur von der Struktur (oder dem Löslichkeitsparameter)
des Weichmachers und dem Polymerblock B abhängt, sondern auch von der Zusammensetzung des Block-Copolymer en. Bei denjenigen
Materialien, bei denen eine Plastifizierung mit großen Mengen Weichmacher (100 bis 300 Teile) beabsichtigt ist, sollte der Block B somit
50 % oder mehr des Gesamtgewichts des Polymeren ausmachen.
Das Block-Copolymere dieses Beispiels wurde nach demVerfahren
des Beispiels 1 hergestellt. Wie in Beispiel 2 bestand es aus 50 Gew. % TBS, jedoch war in diesem Beispiel die Blockfolge umgekehrt, d.h. es
handelte sich um ein TBS-Styrol-TBS Block-Copolymer es mit der
folgenden Zusammensetzung: 25 Gew. % TBS, 50 Gew. % Styrol, 25 Gew. %
TBS. Der Gesamtpolymerisationsgrad des Copolymeren betrug mindestens
1396.
Dieses Copolymere war hart und brüchig. Die GPC zeigte an, daß es im wesentlichen aus einem Dreiblock-Copolymeren bestand und eine
enge Molekulargewichtsverteilung aufwies. Das Copolymere war trans-
509815/1124
parent, hatte aber zwei getrennte Glasübergangstemperaturen, entsprechend
dem Polystyrol und dem Poly -t- butyls ty r öl.
Nach dem Verfahren des Beispiels 1 wurde das Copolymere mit verschiedenen
Mengen Primol D und Flexon 845 unter Erzielung der folgenden
Ergebnisse weichgemacht: »
Primol D | Dehnung, % | |
Teile Öl/l00 Teile | Zugfestigkeit, | |
Copolymer | kg/cm2 | ._ |
20 | brüchig | -- |
40 | brüchig | 5 |
60 | 95,8 | 10 |
80 | 37,9 | 120 |
100 | 9,8 | -- |
120 | klebrig, nicht fest | -- |
140 | ti | — |
160 | 11 | — |
180 | Il | -- |
200 | ti | |
Flexon 845 | Dehnung, % | |
Teile Öl/l00 Teile | Zugfestigkeit | |
Copolymer | kg/cm | |
20 | brüchig | 10 |
40 | 87,3 | 95 |
60 | 40,9 | 140 |
80 | 12, 8 | 110 |
100 | 7,7 | -- |
120 | klebrig, nicht fest | — |
140 | Il | __ |
160 | Il | - - |
180 | Il | |
200 | Il | |
509815/1124
2AA3874
Dieses Beispiel zeigt die selektive Plastifizierung der TBS-Blöcke.
Aus den erhaltenen Werten geht jedoch hervor, daß, wenn die TBS-Blöcke am Ende des Dreiblock-Copolymeren stehen, die Eigenschaften
des weichgemachten Copolymeren sehr schlecht sind. Dieses Beispiel veranschaulicht somit, daß zur Erzielung guter Eigenschaften
bei einem weichgemachten ABA-Copolymeren der selektiv zu plastifizierende Block in der Mitte stehen muß.
Nach den Verfahren des Beispiels 1 wurde ein Styrol-TBS-Styrol-Block-Copolymer
es mit der Zusammensetzung 35 Gew. % Styrol, 30 Gew. % TBS und 35 Gew. % Styrol hergestellt. Der Gesamtpolymerisationsgrad
des Copolymeren betrug mindestens 1401.
Das Copolymere war hart und brüchig. Die GPC zeigte an, daß es im wesentlichen aus dem Dreiblock-Copolymeren bestand und eine
enge Molekular gewichtsverteilung aufwies. Das Copolymere war
transparent, hatte aber zwei getrennte Glasübergangstemperaturen, entsprechend dem Polystyrol und dem Poly-t-butylstyrol.
Nach dem Verfahren des Beispiels 1 wurde das Copolymere mit verschiedenen Mengen Primol D und Flexon 845 unter Erzielung
der folgenden Ergebnisse weichgemacht:
509815/1124
Primol D | 2443874 | |
Teile Öl/l OO Teile | Zugf e s t i gke it, | Dehnung, % |
Copolymer | kg/cm | |
20 | brüchig | |
40 | 118,9 | 72 |
60 | 102,1 | 95 |
80 | 84,9 | 170 |
100 | 77,3 | 190 |
120 | schwitzt aus | |
140 | Il | - - |
160 | π | |
180 | Il | — |
200 | ii | -- |
Flexon 845 | ||
Teile Öl/l00 Teile | Zugfestigkeit | Dehnung, % |
Copolymer | kg/cm^ | |
20 | brüchig | _ _ |
40 | 107,8 | 90 |
60 | 89,6 | 117 |
80 | 78, 1 | 180 |
100 | 70, 2 | 228 |
120 | schwitzt aus | — |
140 | M | — |
160 | Il | — |
180 | M | |
200 | Il | __ |
Diese Werte zeigen, daß S-TBS-S Block-Copolymere mit nur 30 Gew. %
TBS in wirksamer Weise mit 60 bis 100 Teilen Öl weichgemacht werden
können, größere Mengen Öl können jedoch nicht eingeführt werden können. Diese Werte zeigen somit, daß zur Einführung großer Mengen Öl der Anteil
des Mittelblockes in Gew. % so hoch wie möglich sein sollte.
5098 15/1124:
Beispiel 5 2443874
Nach demallgemeinen Verfahren des Beispiels 1 wurde ein Homopolymeres
aus t-Butylstyrol hergestellt. Der Polymerisationsgrad des Homopolymer en
betrug mindestens 1397.
Dieses Homopolymere wurde ebenfalls mit verschiedenen Mengen Primol D
und Flexon 845 weichgemacht. Mit 20 Teilen Weichmacher plastifiziertes Material war brüchig. Bei 40 Teilen Weichmacher waren die Produkte zu
einem gewissen Grade flexibel, wiesen aber einigen kalten Fluß auf. Bei höheren Weichmachergehalten wurden die weichgemachten Homopolymeren
zunehmend klebriger und zeigten mehr und mehr kalten Fluß. Dieses Beispiel zeigt somit, daß, obwohl das Poly-t-butylstyrol plastifiziert wurde,
es seine gesamte Festigkeit verlor. Aus diesem und den früheren Beispielen ist klar, daß bei der Plastifizierung von Poly-t-butylstyrol gute
Eigenschaften nur erzielt werden können, wenn das TBS den mittleren Block des Dreiblock-Copolymer en ausmacht und selektiv weichgemacht wird.
Die vorstehenden Beispiele zeigen spezifische Fälle, bei denen Produkte,
die die erfindungsgemäßen Kriterien erfüllen, brauchbar sind sowie Beispiele,nach denen Produkte, welche diese Kriterien nicht erfüllen,
unbrauchbar sind. In diesem Beispiel wird erneut die Bedeutung dieser
509815/1124
/ - 31 -
Kriterien unter Verwendung verschiedener Block-Copolymerer
demonstriert. Nach dem gleichen Verfahren wie in Beispiel 1 wurde ein Block-Copolymer es aus Polystyrol und Poly viny ltoluol
hergestellt. Das Block-Copolymere hatte einen Mittelblock aus Poly viny ltoluol (70 %) und Endblöcke aus Polystyrol (15 % an,
jedem Ende) . Dieses Block-Copolymere wurde dann mit dem gleichen Öl wie zuvor (Primol D) in Mengen von 6o bis 140 Teilen je 100 Teile
Block-Copolymer plastifiziert. Nachfolgend sind die Löslichkeitsparameter
für die einzelnen Blöcke des Copolymeren und den Öl-Weichmacher angegeben:
Polymer
Polystyrol 9, 1
Poly viny ltoluol 8, 85
Primol D 7, 3.
Auf der Basis der erfindungsgemäßen Kriterien für die Brauchbarkeit
würden diese weichgemachten Produkte unerwünschte Eigenschaften haben, da der Weichmacher mit dem Viny ltoluol-Block nicht genügend verträglich
ist. Es wurde die Einverleibung von Primol D als Weichmacher in den folgenden Mengen versucht:
60 milchig, brüchig, schwitzt aus
80 milchig, brüchig, schwitzt aus
100 milchig, brüchig, schwitzt aus .
120 ' milchig, brüchig, schwitzt aus
140 milchig, brüchig, schwitzt aus.
509815/1124
Das erzielte Ergebnis, d.h. das Ausschwitzen des Weichmachers und die unerwünschten Eigenschaften der Produkte, stimmen mit der Erfindung
und den in ihr dargelegten Kriterien überein.
Das Block-Copolymere des Beispiels 6 wird mit 100 Teilen Dibutylphthalat
je 100 Teile Block-Copolymer weichgemacht. Das erhaltene Produkt ist klar, klebrig und besitzt im wesentlichen keine Festigkeit.
Daraus geht hervor, daß der Weichmacher mit einem Löslichkeitsparameter von 9, 3 sowohl den mittleren Block ( β = 8, 85) als auch die
Endblöcke ( 0 = 9, 1) in einem solchen Grad plastifiziert hat, daß das erhaltene Produkt als flexibler Kunststoff unbrauchbar ist. Dieses
Beispiel zeigt die Bedeutung der Verwendung eines Block-Copolymer en,
in dem die Löslichkeitsparameter der Blöcke stark verschieden sind
(um mindestens 0, 7).
Nach dem Verfahren des Beispiels 1 wurde ein Block-Copolymeres aus
Polyvinyltoluol und Poly-t-butylstyrol hergestellt. Der mittlere Block
dieses Dreiblock-Copolymer en bestand aus Poly-t-butylstyrol und machte
70 Gew. % des Polymeren aus, während die Endblöcke aus jeweils 15 Gew. %
Polyvinyltoluol bestanden. Dieses Block-Copolymere kann als 15 VT-7'OTBS
15VT wiedergegeben werden. Die Löslichkeitsparameter der verschiedenen Blöcke und eines geeigneten Weichmachers (Prinnol D) sind wie folgt:
509815/1124
9 L L "3 8 7 U
Polymerblock Löslichkeit spr.ramet er
Poly-(vinyltoluol) 8,85
Poly-(t-butylstyrol) 8, 1
Primol D 7, 3.
Auf der Basis der erfindungsgemäßen Kriterien sollte dieses Block-Copolymere
mit Primol D in wirksamer Weise zu einem starken klaren Produkt mit guter Festigkeit weichgemacht werden. Die folgende Tabelle (S
veranschaulicht, daß dies tatsächlich der Fall ist.
Nach dem Verfahren des Beispiels 1 wurde ein Dreiblock-Copolymeres
aus 19, 7 Gew. % Styrol, 60, 6 Gew. % TBS und 19, 7 Gew. % Styrol hergestellt.
Das Copolymere hatte einen Gesamtpolymerisationsgrad von mindestens 1403 und ■war hart und brüchig. Die GPC zeigte an, daß es im
wes entlichen aus dem Dreiblock-Copolymer en bestand und eine enge
Molekular gewicht s verteilung hatte.
Drei Polybutadiene mit niedrigem Molekulargewicht und theoretischen
Polymerisationsgraden von 10, ZO und 50 wurden unter Verwendung von n-Butyllithium als Initiator in Benzol als Lösungsmittel hergestellt. Diese
flüssigen Polymeren enthalten etwa 10 % 1, 2- und 90 % 1, 4-Additionspolymere. Das Zahlenmittel der Molekulargewichte wurde durch Dampfdruckosmometrie
ermittelt. Auch die kinematischen Viskositäten wurden
0 9 8 15/1124
(15VT-70TBS-15VT), Weichmacher - Primol D
Modul, kg/cm^
Weich- | physi | 100 | /o | 200% | 300% | 8 | 400% | 0 | 500 | /O | Zugfestigkeit, | |
cn | macher, | kalisches | 7 | 6 | kg/cm | |||||||
ν *
CD |
Teile je | Aussehen | 7 | 2 | ||||||||
CO | 100 | , 9 | ||||||||||
cn | 60 | klar | 51, | 3 | 66, 1 | _ _ | _ _ | _ _ | 77, 3 | |||
1 | SO | klar | 14, | 8 | 26, 7 | 40, | _ _ | _ _ | 51,3 | |||
ro | 100 | klar | 2, | 1 | 5,6 | 12, | 26, | 42, | 9 | 44, 3 | ||
120 | klar | 1, | 05 | 3,5 | 7, | 17, | 30, | 2 | 34,5 | |||
140 | klar | 0, | 70 | 1,4 | 4. | 11, | 21, | 1 | 26, 0 | |||
Dehnung, %
265
370
515
540 540
festgestellt. | Mol ekul ar g e wi cht | 2443874 |
Theoretischer Polymerisationsgrad |
680 | Viskosität bei 25°C in Centistoke |
10 | 1190 | 44 |
20 | 3150 | 160 |
50 | 2250 | |
Nach dem. Verfahren des Beispiels 1 wurde das Copolymere mit 100 Gewichtsteilen
Primol D, Flexon 845 und jedem der drei oben beschriebenen Polybutadiene mit niedrigem Molekulargewicht weichgemacht. Die weichgemachten
Produkte hatten die folgenden Zugfestigkeiten und Dehnungen:
Weichmacher | 10 | Zugfestigkeit | , kg/cm | Dehnung, % |
Primol D | 20 | 63,3 | 445 | |
Flexon 845 | 40 | 45,7 | 420 | |
PBD theor. PG | 13,4 | 360 | ||
PBD theor. PG | 33, 0 | 440 | ||
PBD theor. PG. | wolkig, steif | und krümelig | ||
Aus diesen Werten geht hervor, daß Polybutadiene mit zu niedrigem Molekulargewicht
sowohl die Styrol- als auch die TBS-Phasen plastifizieren, während Polybutadiene mit zu hohem Molekulargewicht mit dem Styrol - und
den TBS-Phasen unverträglich sind. Dagegen stellen Polybutadiene mit
Molekulargewichten zwischen 700 und etwa 3000 geeignete Weichmacher für " Styrol-TBS-Styrol Copolymere dar.
509815/1124
Beispiel 2443874
Es wurden drei Polyisoprene mit niedrigem Molekulargewicht und theoretischen
Polymerisationsgraden von 10, 20 und 40 unter Verwendung von n-Butyllithium als Initiator in Benzol als Lösungsmittel hergestellt. Diese
Polyisoprene stellen weitgehend 1, 4-cis-Additionspolymere dar. Das
Zahlenmittel der Molekulargewichte wurde durch Dampfdruckosmometrie ermittelt. Auch die kinematischen Viskositäten wurden festgestellt.
Theoretischer Polymer is at ion s gr ad |
Molekulargewicht | Viskosität bei 25°C, Centistoke |
10 | 1160 | 450 |
20 | 1640 | 1130 |
40 | 2450 | 3610 |
Jedes dieser drei Polyisoprene wurde in einer Menge von 100 Gewichtsteilen zu dem Styrol-TBS-Styrol Block-Copolymer en des Beispiels 9
gegeben. Die Produkte hatten die folgenden Eigenschaften:
Weichmacher
PI theor. PG 10 PI theor. PG 20 PI theor. PG 40
PI theor. PG 10 PI theor. PG 20 PI theor. PG 40
Diese Werte zeigen, daß Polyisoprene mit niedrigen Molekulargewichten
von etwa 3000 oder weniger ausgezeichnete Weichmacher für Styrol-TBS-Styrol Block-Copolymere darstellen.
509815/1124
Zugfestigkeit, | kg/cm | Dehnung, % |
48, 5 | 480 | |
52, O | 460 | |
60, 1 | 445. |
1
- 37 -
In das in Beispiel 9 beschriebene Styrol-TBS-Styrol Block-Copolymere
wurden 100 Gewichtsteile Squalan eingearbeitet. Squalan ist 2, 6, 10, 15,
19, 23 - Hexamethyl-tetramethyl-tetracosan (Formelgewicht 423) und stellt
seiner Struktur nach ein exakt alternierendes Äthylen-Propylen Copolymer
mit einem Gesamtpolymer is ationsgr ad von 12 dar. Die weichgemachte
Zusammensetzung wies eine Zugfestigkeit von 42, 2 kg/cm und eine Dehnung
von 410 % auf. Diese Werte zeigen, daß vollständig aliphatische Öle mit niedrigem Molekulargewicht, wie Athylen-Propylen Copolymere mit einem
Molekulargewicht von 2000 oder darunter ausgezeichnete Weichmacher für Styrol-TBS-Styrol Block-Copolymere darstellen.
In das Styrol-TBS-Styrol Block-Copolymere des Beispiels 9 wurden
100 Gewichtsteile Polypropylenöl mit einem Zahlenmittel des Molekulargewichts von 490 und einer kinematischen Viskosität von 30 Centistoke bei
25 C eingearbeitet. Das weichgemachte Material wies eine Zugfestigkeit von 74, 5 kg/cm und eine Dehnung von 345 % auf.
Diese Werte zeigen, daß gesättigte aliphatische Verbindungen mit niedrigem
Molekulargewicht, wie Poly-^">~-olefine mit Molekulargewichten von 2000 oder
weniger ausgezeichnete Weichmacher für Styrol-TBS-Styrol Block-Copolymere
darstellen.
0 9 815/1124
Claims (15)
1. ' Weichgemachte thermoplastische Copolymere, nämlich Block-Copolymere
der allgemeinen Formeln (I)A-B-A, (II) A-B-A-B-A und (III) xB-/A-b7 ~Ya
B n
und Pfropf-Copolymere der allgemeinen Formel (IV) f~ pj ■ wobei m
^- —'m -
und η ganze Zahlen von mehr als oder = 2 und χ und y*0 oder 1 sind, y = 0
wenn η = 2, A und B miteinander unverträgliche thermoplastische Polymerblöcke
mit einem Unterschied im Löslichkeitsparameter von mehr als 0, 7 darstellen, und die Weichmacher einen Löslichkeitsparameter innerhalb
von 1, 2 Einheiten des Löslichkeitsparameters des Polymerblocks B haben, und der Löslichkeitsparameter des Weichmachers dem Löslichkeitsparameter
des Blocks B näherliegt als dem des Blocks A.
2. Copolymere nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Polymerblöcke
A und B ein Molekulargewicht von mindestens 5000 haben.
3. Copolymere nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß A und
B eine Übergangstemperatur von mindestens 35 C haben.
4. Copolymere nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß sie
aus Vinylaromaten bestehen.
5. Copolymere nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Vinylaromaten
aus Styrol, t-Butylstyrol, Viny !toluol und ei..- Methyl styrol bestehen.
cnnOiC/110/.
/ - 39 -
6. Copolymere nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Block B
mindestens 30 Gew. % des gesamten Polymeren ausmacht.
7. Copolymere nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Block B
aus Polystyrol und der Weichmacher aus Dibutylphthalat, Dihexylphthalat
oder Tributylphosphat besteht.
8. Copolyme/e nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Block B
aus Poly-t-butylstyrol und der Weichmacher aus Squalan oder Polypropylen,
Polybutadien oder Polyisopren mit niedrigem Molekulargewicht besteht.
9. Copolymere nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie aus Block-Copolymeren
der allgemeinen Formel A-B-A bestehen.
10. Copolymere nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß A aus Styrol
und B aus t-Butylstyrol besteht, und der Weichmacher einen Löslichkeilsparameter
von 6, 9 bis 8, 5 hat.
11. Copolymere nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Molekulargewicht
des Styrolblocks und das Molekulargewicht des t-Butylstyrolblocks
mehr als 5000 beträgt und der t-Butylstyrolblock mindestens 50 Gew. %
des gesamten Polymeren ausmacht.
12. Copolymere nach Anspruch 11 , dadurch gekennzeichnet, daß der Weichmacher
aus einem Kohlenwasserstofföl mit einem Aromaten geh alt von
unter 50 Vol% besteht.
13. Copolymere nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß der Weich-
509815/1124
macher aus einem Kohlenwasserstofföl mit einem Ar om at engehalt
von weniger als 2 Vol% besteht.
14. Copolymere nach Anspruch 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß
der Weichmacher je 100 Gewichtsteile Copolymer 25 bis 300 Gewichtsteile ausmacht.
15. Copolymere nach Anspruch 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß
der Gehalt an Homopolymeren und Zweiblock-Copolymer en weniger als
10 Gew. % des Polymeren ausmacht.
sch:cm
509815/1 1.2 4
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