DE962435C - Verfahren zur Einfuehrung von Sauerstoff in Steroide - Google Patents

Verfahren zur Einfuehrung von Sauerstoff in Steroide

Info

Publication number
DE962435C
DE962435C DEC10928A DEC0010928A DE962435C DE 962435 C DE962435 C DE 962435C DE C10928 A DEC10928 A DE C10928A DE C0010928 A DEC0010928 A DE C0010928A DE 962435 C DE962435 C DE 962435C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
parts
weight
acetone
volume
days
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DEC10928A
Other languages
English (en)
Inventor
Dr Charles Meyster
Dr Ernst Vischer
Dr Albert Wettstein
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Novartis AG
BASF Schweiz AG
Original Assignee
Ciba Geigy AG
Ciba AG
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Ciba Geigy AG, Ciba AG filed Critical Ciba Geigy AG
Application granted granted Critical
Publication of DE962435C publication Critical patent/DE962435C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C12BIOCHEMISTRY; BEER; SPIRITS; WINE; VINEGAR; MICROBIOLOGY; ENZYMOLOGY; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING
    • C12PFERMENTATION OR ENZYME-USING PROCESSES TO SYNTHESISE A DESIRED CHEMICAL COMPOUND OR COMPOSITION OR TO SEPARATE OPTICAL ISOMERS FROM A RACEMIC MIXTURE
    • C12P33/00Preparation of steroids

Landscapes

  • Organic Chemistry (AREA)
  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Zoology (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Wood Science & Technology (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Microbiology (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Biotechnology (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Biochemistry (AREA)
  • Bioinformatics & Cheminformatics (AREA)
  • General Engineering & Computer Science (AREA)
  • General Health & Medical Sciences (AREA)
  • Genetics & Genomics (AREA)
  • Steroid Compounds (AREA)

Description

  • Verfahren zur Einführung von Sauerstoff in Steroide Es ist bereits bekannt, mittels Enzymen aus Nebennieren, insbesondere mit deren Homngenaten, oder auch bei ihrer Durchströmung Hydroxylgruppen, unter anderem in x7 a-Stellung von Steroiden, einzuführen. So interessant diese Funktion tierischer Enzyme vom theoretischen Standpunkt aus ist, so vermag sie zur präparativen und speziell industriellen Gewinnung von 17 a-Oxy-steroiden nicht zu befriedigen. Mit mikrobiologischen Methoden, die sich auch in größtem Stile anwenden lassen, ist die genannte Reaktion bisher nicht durchführbar gewesen. Es wurde nun gefunden, daß Sauerstoff in Steroide durch Bebrütung mit Kulturen oxydierend wirkender Pilze oder den durch diese erzeugten oxydierend wirkenden Enzymen unter aeroben Bedingungen eingeführt werden kann, wenn man Verbindungen der Pregnanreihe, die in 17-Stellung ein Wasserstoffatom aufweisen, der biologischen Oxydation mit Pilzen der Arten Trichothecium roseum, Leptosphaeria maculans, Cucurbitaria laburni, Acrospeira levis, Lophotrichus hartinii, Melanospora parasitica, Thielavia terricola in bekannter Weise unterwirft und die erhaltenen 17-Oxyverbindungen der Pregnanreihe in bekannter Weise isoliert. Ausgangsstoffe für das neue Verfahren sind allgemein Verbindungen der Pregnanreihe mit einem `JVasserstoffatom in i7-Stellung, worunter gesättigte und ungesättigte, beliebig konfigurierte und substituierte Derivate des 1o,13-Dimethyl-i7-äthyl-cyclopentano-polyhydrophenanthrens sowie seiner hrheren und niederen Homologen, beispielsweise entsprechende A-Noi-, D-Homo-, ig-Nor-, zi-Nor- und 2i-Homov erbindungen, verstanden sind. Doppelbindungen befinden sich z. i3. in 1-, 4-, 5-, 6-, 7-, g-, 14-, 15- und/oder zo-Stellung. Die Konfiguration der Ausgangsstoffe ist vorzugsweise diejenige des Pregnans, 5a-Pregnans, i-,a-Lregnans oder entsprechender Racemate, wie sie bei der Totalsynthese erhalten werden. Als Substitu.enten kommen besonders in Frage freie bzw. funktionell abgewandelte Hydroxyl-, Oxo- oder Carboxylgruppen, wie Ester-, Äther-, Thioester-, Thioäther-, Thiol- und Thionester-, Acetal-, Mercaptal-, Ketal-, Hydrazon-, Semicarbazon- und Enolgruppen, z. B. in 3-, 7-, 11-J 12-. 16-, 18-, ig-, 2o- und 2i-Stellung. Spezifische Ausgangsstoffe sind unter anderem Cortexon (ii-Desoxycorticosteron), g, 11- oder ii, i2-Dehydrocortexon, 16a-Oxvcortexon, 18-Oxo- und i8-Oxycortexon, Corticosteron, ii-Epi-corticosteron, ii-Dehydro-corticosteron,18-Oxy-corticosteron, i, q-Pregnadien-3, ii, 2o-trion-2i-ol, i, 4-Pregnadien-3, 2o-dionii,B, 2i-diol, Progesteron, i7a-Progesteron, ii-Ketoprogesteron, iia- sowie iiß-Oxyprogesteron, g, 11-oder ii, i2-Dehydroprogesteron, ig-Oxoprogesteron, ig-Norprogesteron-,Pregnenolon-, zi-Oxypregnenolon, Aldosteron bzw. ihre funktionellen Derivate.
  • Die verwendeten Enzyme sind mikrobiologischer Herkunft und durch aerobe Kulturen von Pilzen der obengenannten Arten produziert. Zur Einführung von Sauerstoff inkubiert man meist direkt die Ausgangsstoffe mit den unter an sich bekannten aeroben Bedingungen submerswachsendenKulturen dergenannten Pilze. Diese werden zweckmäßig bewegt, d. h. geschüttelt oder gerührt, und enthalten assimilierbaren Kohlenstoff, insbesondere Kohlenhydrate, sowie gegebenenfalls Wuchsstoffe, beispielsweise Maisquellwasser oder Bierwürze, und anorganische Salze. Es sind somit natürliche, synthetische oder halbsynthetische Nährlösungen brauchbar. Das praktisch einfachste Verfahren ist im folgenden geschildert, ohne daß die Erfindung durch diese Angaben beschränkt sein soll: Man züchtet die Organismen in Apparaturen and unter ähnlichen Bedingungen, wie sie bei der Antibiotikafabrikation als sogenannte Tieftankverfahren bekannt sind. Nach Entwicklung der Kulturen gibt man die genannten Ausgangsstoffe in feiner Dispersion oder Lösung, beispielsweise in Methanol, Aceton oder Äthylenglykol, zu und inkubiert weiter. Schließlich trennt man vom Mycel ab, extrahiert das Filtrat undloder die Mycelmasse und isoliert aus dem Extrakt die Reaktionsprodukte in an sich bekannter Weise, z. B, durch Entmischungsverfahren, Adsorption, Chrömatographie, Kristallisation, Überführung in funktionelle Derivate, wie Girard-Verbindungen. Dieselben Umsetzungen lassen sich aber auch durchführen, indem man die wirksamen Enzyme aus entsprechenden aeroben Kulturen von Pilzen der obengenannten Arten zuerst abtrennt und unter Ausschluß der wachsenden Kulturen verwendet.
  • Die Verfahrensprodukte können als Heilmittel Verwendung finden oder als Zwischenprodukte zu ihrer Herstellung dienen. Von größtem praktischem Interesse sind z. B. Cortison, Hydrocortison, i, 2-Dehydrocortison, i, 2-Dehydrohydrocortison, Reichsteins Substanz S, i7a-Oxy-aldosteron sowie die z. B. aus Progesteron, Pregnenolon und ii-Ketoprogesteron entstehenden polyoxygenierten Derivate.
  • Die Erfindung wird in den nachstehenden Beispielen beschrieben. Zwischen Gewichtsteil und Volumteil besteht die gleiche Beziehung wie zwischen Gramm und Kubikzentimeter.
  • Daß man durch Pilze oder durch Pilze abgesonderte Enzyme Sauerstoffunktionen in ein Steroid einführen kann, wurde bereits in der USA.-Patentschrift 2 6o2 769 offenbart, welche ein Verfahren zur ii-Hydroxylierung von Steroiden mittels Pilzen der Ordnung Mucorales beschreibt. Durch die vorliegende Anmeldung wird nun der Stand der Kenntnisse durch die Lehre bereichert, daß zweckmäßig ausgewählte Pilzarten, wie die hierin genannten, selektiveOxydation einesSteroides im Sinne der i7-Hydroxylierung bewirken können. Beispiel i 2ooo Volumteile einer sterilisierten Czapek-Dox-Nährlösung (proLiter Wasser: z g NaN 03, i g K2 H P 04, 0,59 KCl, 0,59 M9S04' 7 H20, o,ozg FeS04 - 7 H20, 5o g Glukose; pA der Lösung = 7) werden mit einer Kultur von Trichothecium roseum beimpft und 5 Tage bei z7° geschüttelt. Dann gibt man zur gut entwickelten Kultur unter sterilen Bedingungen eine Lösung von 0,5 Gewichtsteilen Cortexon in 15 Volumteilen Aceton zu und schüttelt bei z7° weiter. Nach 4 Tagen nutscht man ab, wäscht den Rückstand einige Male mit Wasser und extrahiert das Kulturfiltrat dreimal mit je i2oo Volumteilen Essigester. Die Essigester-Lösungen werden mit in-Salzsäure, Wasser, i n-Natriumbicarbonatlösung und Wasser gewaschen, getrocknet und bei 4o bis 50° im Vakuum eingedampft. Der o,62 Gewichtsteile betragende Rückstand wird an io Gewichtsteilen Silicagel chromatographiert, wobei zuerst mit Chloroform allein, dann mit Chloroform-Aceton-Gemischen, mit steigendem Acetongehalt eluiert wird. Mit Chloroform und Chloroform-Aceton. (95:5) werden wenig Cortexon enthaltende Verunreinigungen eluiert. Die ersten Chloroform-Fraktionen mit io °% Aceton geben beim Eindampfen einen Rückstand, der mit konzentrierter Schwefelsäure die für Substanz S (i7a-Oxy-cortexon) charakteristische karminrote Färbung gibt. Dieser Rückstand wird aus Aceton-Äther-Gemischen umkristallisiert, wobei reine Substanz S vom F. = 2o2 bis 2i3° und der spezifischen Drehung [a]D = --E-132° (in Äthanol) erhalten wird. Zur Acetylierung werden o,o2 Gewichtsteile der reinen Substanz mit o,z Volumteilen Pyridin und 0,4 Volumteilen Acetanhydrid 15 Stunden bei 2o° stehengelassen. Das Gemisch versetzt man mit Wasser, dampft im Vakuum ein und kristallisiert den Rückstand aus Aceton um, wobei 4-Pregnen-i7a, 21-diol-3, 2o-dion (Reichsteins Substanz S-acetat) vom F. = 239 bis 241° erhalten wird. Die weiteren Chloroformeluate mit io °/o Aceton geben beim Eindampfen eine etwas stärker polare Verbindung, die mit konzentrierter Schwefelsäure zuerst eine rötliche, dann braungelbe Färbung mit grüner Fluoreszenz zeigt. Diese Substanz kristallisiert aus Aceton in klaren Prismen, die beim Erwärmen ab etwa 13o° verwittern und bei 2o2 bis 2z2° schmelzen und im Gemisch mit Substanz S eine starke Depression des Schmelzpunktes ergeben. Die bei z35° im Hochvakuum getrockneten Kristalle geben Analysen-Werte, die mit der Bruttoformel C, H" 04 gut übereinstimmen. Da die Substanz im Ultraviolett absorbiert und alkoholische Silberdiamin-Lösung reduziert, handelt es sich hier um ein neues Oxycortexon, das von Substanz S verschieden ist.
  • An Stelle der im obigen Beispiel verwendeten Czapek-Dox-Nährlösung können auch mit Wasser verdünnte oder unverdünnte Bierwürze oder andere Nährmedien verwendet werden, die auf je 2ooo Volumteile Wasser die folgenden Zusätze enthalten: Lösung A: 2o Gewichtsteile Glukose, 8 Gewichtsteile sekundäres Ammoniumphosphat, io Gewichtsteile Natriumchlorid, q. Gewichtsteile sekundäres Kaliumphosphat, 2 Gewichtsteile kristallisiertes Magnesiumsulfat, o,8 Gewichtsteile Calciumchlorid, 0,04 Gewichtsteile kristallisiertes Eisen (II)-sulfat, o,o2 Gewichtsteile kristallisiertes Mangan (II)-sulfat.
  • Lösung B : 4oVolumteile Maisquellwasser (Cornsteepliquor), 2o Gewichtsteile Rohglukose, q. Gewichtsteile sekundäres Kaliumphosphat.
  • Lösung C : 2o Gewichtsteile Pepton, Zoo Gewichtsteile Glukose,q. Gewichtsteile primäresAmmoniumphosphat, q. Gewichtsteile Kaliumnitrat, i Gewichtsteil kristallisiertes Magnesiumsulfat, o,2 Gewichtsteile Calciumchlorid.
  • Lösung D : 2o Gewichtsteile Pepton, 7 Gewichtsteile Fleischextrakt, 8o Gewichtsteile Glukose, 15 Gewichtsteile Natriumchlorid. Beispiel 2 5o Volumteile einer sterilisierten Czapek-Dox-Nährlösung werden mit Trichothecium roseum beimpft und 5 Tage bei 27° geschüttelt. Die gut entwickelte Kultur versetzt man unter sterilen Bedingungen mit einer Lösung von o,oi Gewichtsteil ii-Dehydrocorticosteron (ii-Ketocortexon) in 0,5 Volumteilen Aceton und schüttelt bei 27° weiter. Nach 3 Tagen wird, wie im Beispiel i beschrieben, abgenutscht und extrahiert. Der Extraktionsrückstand enthält auf Grund der papierchromatographischen Untersuchung neben wenig Ausgangsmaterial zur Hauptsache Cortison (ii-Ketoi7a-oxycortexon), das sich nach an sich bekannten Methoden isolieren und reinigen läßt. Eine analoge Umsetzung erhält man nach 6-tägiger Inkubation des ii-Dehydrocorticosterons.
  • Beispiel 3 Eine wie im Beispiel e bereitete Trichotheciumroseum-Kultur wird mit einer Lösung von o,oi Gewichtsteil Corticosteron in 0,5 Volumteilen Aceton versetzt und 3 Tage bei 27° inkubiert und analog den Angaben des Beispiels?, aufgearbeitet. Die papierchromatographische Untersuchung des Extraktes zeigt, daß der Ausgangsstoff größtenteils in Reichsteins Substanz M (17a-Oxy-corticosteron) ungewandelt ist.
  • Werden analog den obigen Angaben an Stelle von Corticosteron, Progesteron, ii-Ketoprogesteron oder Pregnenolon inkubiert, so erhält man nach der Aufarbeitung ebenfalls größtenteils höherpolare Verbindungen.
  • Beispiel q.
  • Eine wie im Beispiel 2 bereitete Kultur von Trichothecium roseum wird mit einer Lösung von o,oi Gewichtsteil I, q.-Pregnadien-2r-o1-3, ii. 2o-trion in o,5 Volumteilen Aceton versetzt und 3 Tage bei 27° inkubiert. Die Aufarbeitung erfolgt analog den Angaben im Beispiel 2. Die Untersuchung des Extraktes mittels Papierchromatographie zeigt, daß der Ausgangsstoff größtenteils in 1, 4-Pregnadien-17a, 2i-diol-3, 11, 20-trion (i-Dehydro-cortison) umgewandelt worden ist.
  • Wird analog den obigen Angaben an Stelle von I, q.-Pregnadien-2l-o1-3, 1I, 2o-trion das I, q.-Pregnadien-iiß, 2i-diol-3, 2o-dion inkubiert, so erhält man nach der Aufarbeitung zur Hauptsache das i, 4.-Pregnadien-iiß, i7a, 21-triol-3, 2o-dion (i-Debydrohydrocortison).
  • Wird im obigen Beispiel an Stelle der Kultur von Trichotehecium roseum eine solche von Leptosphaeria maculans verwendet, so enthält der Extrakt des Kulturfiltrates ebenfalls das I, 4-Pregnadien-17 a, 2idiol-3, iz, 2o-trion (i-Dehydrocortison) bzw. das i,ä.-Pregnadien-iiß, 17a, 2i-triol-3, 2o-dion (i-Dehydrohydrocortison).
  • Das Ausgangsmaterial, für dessen Herstellung im Rahmen vorliegender Erfindung Schutz nicht begehrt wird, kann folgendermaßen gewonnen werden: i, 4-Pregnadien-2l-o1-3, ii, 2o-trion 2ooo Volumteile sterilisierte Bierwürze werden mit einer Kultur von Calonectria decora geimpft und bei 27° geschüttelt. Nach 3 Tagen werden unter sterilen Bedingungen zu der gut entwickelten Kultur 0,5 Gewichtsteile ii-Dehydrocorticosteron (Verbindung A) in 15 Volumteilen Aceton zugegeben; sodann wird das Gemisch bei derselben Temperatur für 3 weitere Tage geschüttelt. Das Mycel wird abfiltriert, und das Kulturfiltrat wird wie im Beispiel i extrahiert. Der Extraktionsrückstand wird an,einer Säule von 15 Gewichtsteilen Kieselsäuregel (bekannt unter dem Handelsnamen vSilicagelcc) chromatographiert, wobei zuerst mit Chloroform, sodann mit Chloroform-Aceton-Mischungen mit steigendem Acetongehalt eluiert wird. Jede Fraktion (5o Volumteile) wird papierchromatographisch untersucht. Mit Chloroform und Chloroform-Aceton (95: 5) werden einige Verunreinigungen und etwas Ausgangsmaterial eluiert. Die Chloroform-Aceton-(9o : io) Fraktionen enthalten jedoch hauptsächlich eine Substanz, welche im Papierchromatogramm etwas langsamer läuft als das Ausgangsmaterial. Es handelt sich um das I, q.-Pregnadien-2l-o1-3, ii, 2o-trion. Es wird aus Aceton--Äther umkristallisiert und schmilzt dann bei Zoo bis 215°, je nach Heizgeschwindigkeit. Im Ultraviolett zeigt die Verbindung eine Absorptionsbande mit Maximum bei 244 m,li und im Infrarot- Spektrum Banden bei 5,99, 6,14 und 6,23 ,u, welche charakteristisch für in r, 4-Stellung ungesättigte 3-Ketone sind.
  • i, 4-Pregnadien-iiß, 2i-diol-3, 2o-dion Zu 2ooo Volumteile einer Kultur von Calonectria decora, welche wie oben dargestellt ist, werden unter sterilen Bedingungen o,5 Gewichtsteile Corticosteron in 15 Volumteilen Aceton gegeben. Die Züchtung, Extraktion und Chromatographie an vSilicagelcc werden, wie oben angegeben, ausgeführt. Die Chloroform und Chloroform-Aceton- (go : zo) Fraktionen enthalten Verunreinigungen und etwas Ausgangsmaterial. Die Hauptverbindung, welche in den Chloroform-Aceton- (go : io und 8o: 2o) Fraktionen enthalten ist, läuft im Papierchromatogramm etwas langsamer als das Ausgangsmaterial. Es handelt sich um i, 4-Pregnadien-iiß, 2i-diol-3, 2o-dion, das ausAceton umkristallisiert wird. Es schmilzt bei 216 bis 22o° (unter Zersetzung) und besitzt die optische Drehung -j-158° (Äthanol) ; im Ultraviolettabsorptionsspektrum weist es ein Maximum bei 244 in p (e 15300) und im Infrarotabsorptionsspektrum Banden bei 2,76, 2,86, 5,84, 5,99. 614, 6,22, 7,44, 8,73, 9,22, 9,38 und 963 ß auf.
  • Beispiel 5 50 Volumteile sterilisierte 7o°/°ige Bierwürze werden mit Leptosphaeria maculans geimpft und 4 Tage bei 27° geschüttelt. Zur gut entwickelten Kultur wird eine Lösung von o,oi Gewichtsteilen Cortexon in 0,5 Volumteilen Aceton unter sterilen Bedingungen gegeben, und das Gemisch wird weiter bei 27° geschüttelt. Nach 3 Tagen wird das Mycel abfiltriert und das Kulturfiltrat, wie im Beispiel i beschrieben, extrahiert. Der Extraktionsrückstand enthält, wie diepapierchromatographische Untersuchung zeigt, zusammen mit etwas Ausgangsmaterial hauptsächlich 17a-Oxycortexon (Substanz S von Reichstein), welches wie im Beispiel i isoliert- und kristallisiert wird.
  • Beispiel 6 5o Volumteile sterilisierte 7o0 j°ige Bierwürze werden mit Cucurbitaria. laburni geimpft und 5 Tage bei 27° geschüttelt. Zur gut entwickelten Kultur wird eine Lösung von o,oi Gewichtsteilen Cortexon in o,5 Volumteilen Aceton unter sterilen Bedingungen gegeben, und das Gemisch wird weiter bei 27° geschüttelt. Nach 3 Tagen wird das Mycel abfiltriert und das Kulturfiltrat, wie im Beispiel i beschrieben, extrahiert. Der Extraktionsrückstand enthält, wie die papierchromatographische Untersuchung zeigt, zusammen mit etwas Ausgangsmaterial hauptsächlich 17a-Oxycortexon (Substanz S von Reichstem), welches wie im Beispiel i isoliert und kristalhsiert wird.
  • Beispiel 7 3o Volumteile sterilisierte 7o°j°ige Bierwürze werden mit Acrospeira levis geimpft und 3 Tage bei 27° geschüttelt. Zur gut entwickelten Kultur wird eine Lösung von o,oi Gewichtsteilen Cortexon in o,5 Volumteilen Aceton unter sterilen Bedingungen gegeben, und das Gemisch wird weiter bei 27° geschüttelt. Nach 3 Tagen wird dasMycel abfiltriert und das Kulturfiltrat, wie im Beispiel i beschrieben, extrahiert. Der Extraktionsrückstand enthält, wie die papierchromatographische Untersuchung zeigt, zusammen mit etwas Ausgangsmaterial hauptsächlich 17a-Oxycortexon (Substanz S von Reichstein), welches wie im Beispiel i isoliert und kristallisiert wird.
  • Beispiel 8 50 Volumteile sterilisierte 700%ige Bierwürze werden mit Lophotrichus hartinii geimpft und 3 Tage bei 27° geschüttelt. Zur gut entwickelten Kultur wird eine Lösung von 0,o1 Gewichtsteilen Cortexon in o,5 Volumteilen Aceton unter sterilen Bedingungen gegeben, und das Gemisch wird weiter bei 27° geschüttelt. Nach 2 Tagen wird das -Mycel abfiltriert und das Kulturfiltrat, wie im Beispiel i beschrieben, extrahiert. Der Extraktionsrückstand enthält, wie diepapierchromatographische Untersuchung zeigt, zusammen mit etwas Ausgangsmaterial hauptsächlich i7a-Oxycortexon (Substanz S von Reichstein), welches wie im Beispiel i isoliert und kristallisiert wird.
  • Beispiel 9 50 Volumteile sterilisierte 7o°/°ige Bierwürze werden mit Melanospora parasitica geimpft und 3 Tage bei 27° geschüttelt. Zur gut entwickelten Kultur wird eine Lösung von o,oi Gewichtsteilen Cortexon in o,5 Volumteilen Aceton unter sterilen Bedingungen gegeben, und das Gemisch wird weiter bei 27° geschüttelt. Nach 2 Tagen wird das Mycel abfiltriert und das Kulturfiltrat, wie im Beispiel i beschrieben, extrahiert. Der Extraktionsrückstand enthält, wie die papierchromatographische Untersucl-ung zeigt, zusammen mit etwas Ausgangsmaterial hauptsächlich i7a-Oxycortexon (Substanz S von Reichstein), welches wie im Beispiel i isoliert und kristallisiert wird.
  • Beispiel io 50 Volumteile sterilisierte 7o°%ige Bierwürze werden mit Thielavia terricola geimpft und 3 Tage bei 27° geschüttelt. Zur gut entwickelten Kultur wird eine Lösung von o,oi Gewichtsteilen Cortexon in o,5 Volumteilen Aceton unter sterilen Bedingungen gegeben, und das Gemisch wird weiter bei 27° geschüttelt. Nach 3 Tagen wird das Mycel abfiltriert und das Kulturfiltrat, wie im Beispiel i beschrieben, extrahiert. Der Extraktionsrückstand enthält, wie diepapierchromatographische Untersuchung zeigt, zusammen mit etwas Ausgangsmaterial hauptsächlich i7a-Oxycortexon (Substanz S von Reichstein), welches wie im Beispiel i isoliert und kristallisiert wird.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Einführung von Sauerstoff in Steroide durch Bebrütung mit Kulturen oxydierend wirkender Pilze oder den durch diese erzeugten oxydierend wirkenden Enzymen unter aeroben Bedingungen, dadurch gekennzeichnet, dafl man Verbindungen der Pregnanreihe, die in i7-Stellung ein Wasserstoffatom aufweisen, der biologischen Oxydation mit Pilzen der Arten Trichothecium roseum, Leptosphaeria maculans, Cucurbitaria laburni, Acrospeira levis, Lophotrichus hartinü, Melanospora parasitica, Thielavia terricola in bekannter Weise unterwirft und die erhaltenen i7-Oxyverbindungen der Pregnanreihein bekännter Weise isoliert.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daB man als Pregnanverbindungen Progesteron, ii-Keto-progesteron, Pregnenolon, Cortexon, Corticosteron, ii-Dehydro-corticosteron, i, 4-Pregnadien-2i-ol-3, ix, 2o-trion oder i, 4.-Pregnadien-iiß, 2i-diol-3, 2o-dion verwendet.
DEC10928A 1954-04-15 1955-03-17 Verfahren zur Einfuehrung von Sauerstoff in Steroide Expired DE962435C (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
CH962435X 1954-04-15

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE962435C true DE962435C (de) 1957-04-25

Family

ID=4550532

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DEC10928A Expired DE962435C (de) 1954-04-15 1955-03-17 Verfahren zur Einfuehrung von Sauerstoff in Steroide

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE962435C (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1175670B (de) * 1960-11-23 1964-08-13 Upjohn Co Verfahren zur Herstellung von 11ª‡, 17ª‡-Dihydroxyprogesteron

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1175670B (de) * 1960-11-23 1964-08-13 Upjohn Co Verfahren zur Herstellung von 11ª‡, 17ª‡-Dihydroxyprogesteron

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE962435C (de) Verfahren zur Einfuehrung von Sauerstoff in Steroide
DE1022586B (de) Verfahren zur Einfuehrung von Sauerstoff in Steroide
DEC0010928MA (de)
CH329570A (de) Verfahren zur Herstellung von 17-Oxy-steroiden
DE1027667B (de) Verfahren zur Herstellung polyoxigenierter Pregnane
DE956952C (de) Verfahren zur Herstellung von oxydierten Steroiden
DE1113690B (de) Verfahren zur Herstellung von in 11-Stellung durch sauerstoffhaltige Gruppen substituierten 16-Methyl-1, 4-pregnadien-17ª‡-ol-3, 20-dion-Verbindungen
DE1027664B (de) Verfahren zur Herstellung polyoxigenierter Dehydrosteroide
DE936207C (de) Verfahren zur Herstellung von oxydierten Steroiden
AT212500B (de) Verfahren zur Herstellung von neuen Halogenandrostenen
DE1158064B (de) Verfahren zur Herstellung von therapeutisch wirksamen Steroidverbindungen
AT233175B (de) Verfahren zur Herstellung von 3-Oxo-Δ<1,4>- und 3-Oxo-Δ<1,4,6>-steroiden
CH500958A (de) Verfahren zur Herstellung von Steroidverbindungen
AT216153B (de) Verfahren zur Herstellung oxigenierter Dehydrosteroide
DE944248C (de) Verfahren zur Herstellung von Estern des 4-Pregnen-11, 17ª‡, 21-triol-3, 20-dions bzw. von 21-Estern des 4-Pregnen-17ª‡, 21-diol-3, 11, 20-trions
AT231084B (de) Verfahren zur Herstellung von in 1- und 4-Stellung ungesättigten Steroiden
DE1418394C3 (de) Verfahren zur Herstellung von Fluorverbindungen der Pregnanreihe
CH335492A (de) Verfahren zur Herstellung von 17-Oxy-steroiden
CH351597A (de) Verfahren zur Herstellung von 21-Oxy-steroiden
DE1036852B (de) Verfahren zur Herstellung von in 11-Stellung durch eine sauerstoffhaltige Gruppe substituierten Steroiden
CH368796A (de) Verfahren zur Herstellung von 11- und 19-Hydroxysteroiden
CH349978A (de) Verfahren zur mikrobiologischen 1-Dehydrierung von Steroiden
DE1110637B (de) Verfahren zur selektiven Reduktion von Steroiden
CH384574A (de) Verfahren zur Herstellung von 9a-Oxysteroiden
DEC0009818MA (de)