AT216153B - Verfahren zur Herstellung oxigenierter Dehydrosteroide - Google Patents

Verfahren zur Herstellung oxigenierter Dehydrosteroide

Info

Publication number
AT216153B
AT216153B AT96056A AT96056A AT216153B AT 216153 B AT216153 B AT 216153B AT 96056 A AT96056 A AT 96056A AT 96056 A AT96056 A AT 96056A AT 216153 B AT216153 B AT 216153B
Authority
AT
Austria
Prior art keywords
progesterone
starting material
culture
shaken
days
Prior art date
Application number
AT96056A
Other languages
English (en)
Original Assignee
Ciba Geigy
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Ciba Geigy filed Critical Ciba Geigy
Application granted granted Critical
Publication of AT216153B publication Critical patent/AT216153B/de

Links

Landscapes

  • Steroid Compounds (AREA)

Description


   <Desc/Clms Page number 1> 
 



  Verfahren zur Herstellung oxigenierter Dehydrosteroide 
 EMI1.1 
 

 <Desc/Clms Page number 2> 

    B. USA-Patentschriftlung,   oder durch eine Methylgruppe in   17 < x-oder 17B-Stellung.   Spezifische Ausgangsstoffe sind unter anderem Progesteron,   17a-Progesteron, 16a-Oxy-, 17a-Oxy- oder 18-Oxy-progesteron,   Cortexon,   18-Oxy-oder 18-Oxo-cortexon, ll-Keto-progesteron, ll < x-   sowie llss-Oxy-progesteron,   9, 11-   oder 
 EMI2.1 
   12-Dehydro-progesteron, 19-Oxy-progesteron, 9-Chlor-oder 9-Fluor-llS-oxy-progesteron, 11 ss, 18-Di-Pregnen-3-ol-20-on, Allopregnan-3, 20-dion, Pregnan-3, ll, 20-trion. Allopregnan-3, 11, 20-irlon-17c (-ol,    oder ihre funktionellen Derivate. 



   Die verwendeten Enzyme für die Oxydation in 11-Stellung werden vorzugsweise von aeroben   Kultu-   ren von Pilzen der Gattungen Rhizopus, Mucor, Aspergillus, Penicillium, Curvularia, Cunninghamella, Spondylocladium oder Streptomyces produziert. Für die Oxydation in 17-Stellung eignen sich Enzyme aus aeroben Kulturen von Trichothecium roseum, Leptosphaeria maculans, Cucurbitaria laburni, Acrospeira levis, Lophotrichusmartinii, Melanospora parasitica oder Thielavia terricola. Die Enzyme für die Oxydation in 21-Stellung werden vorteilhaft mit Hilfe aerober Kulturen von Ophiobolus herpotrichus oder Sclerotiniafructicola erhalten. Die Dehydrierung in   1, 2- und/oder in 4, 5-Stellung wird mit Enzymen   von Didymella lycopersici, Calonectria decora, Alternaria passiflorae, Ophiobolus heterostrophus oder Ophiobolus Miyabeanus durchgeführt.

   Dabei kann man mit isolierten oder angereicherten Enzympräparaten, insbesondere aber mit rohen wachsenden Pilzkulturen, mit deren Filtraten oder mit Mycelsuspensionen arbeiten. 



   Die zur Züchtung dieser Pilze verwendeten Kulturlösungen werden zweckmässig bewegt,   d. h.   geschüttelt oder gerührt, und enthalten assimilierbaren Kohlenstoff, insbesondere Kohlenhydrate sowiegegebenenfalls Wuchsstoffe, beispielsweise Maisquellwasser oder Bierwürze, und anorganische Salze. Es sind somit natürliche, synthetische oder halbsynthetische Nährlösungen brauchbar. Man verwendet zweckmässig solche Nährlösungen, die allen verwendeten Pilzen optimale Wachstumsbedingungen bieten. Es ist auch möglich, später für die Pilze speziell geeignete   Nähr- und   Wuchsstoffe zuzusetzen. 



   Das Verfahren wird in einem Arbeitsgang durchgeführt. Es hat sich aber als vorteilhaft erwiesen, die Dehydrierung und Oxigenierungen an den genannten Stellungen zeitlich nacheinander vorzunehmen. Das praktisch einfachste Verfahren ist im folgenden geschildert, ohne dass die Erfindung durch diese Angaben beschränkt sein soll. 



   Man   züchtet den   für die erste Oxigenierung bzw. die Dehydrierung benötigten Organismus in Apparaturen und unter ähnlichen Bedingungen, wie sie bei der Antibiotika-Fabrikation als sogenannte Tieftankverfahren bekannt sind. Nach Entwicklung der Kulturen gibt man die genannten Ausgangsstoffe in feiner Dispersion oder Lösung, beispielsweise in Methanol, Aceton oder Äthylenglykol zu und inkubiert weiter, bis die maximale Umsetzung erreicht ist. Dann gibt man, ohne vorher zu filtrieren oder das Umsetzungsprodukt zu isolieren, zum Reaktionsgemisch eine ausgewachsene Kultur des zweiten Organismus und nötigenfalls entsprechende Nährsubstanzen und Wuchsstoffe zu und fährt mit der Inkubation fort. Gegebenenfalls wird diese Operation mit einem weiteren Mikroorganismus wiederholt.

   Der Verlauf der Dehydrierung und der einzelnen Oxigenierungen kann papierchromatographisch verfolgt werden. Schliesslich trennt man vom Mycel ab, extrahiert das Filtrat und bzw. oder die Mycelmasse und isoliert aus dem Extrakt die Reaktionsprodukte in an sich bekannter Weise,   z. B.   durch Entmischungsverfahren, Adsorption, Chromatographie, Kristallisation, Überführung in funktionelle Derivate, wie Girard-Verbindungen u. dgl. 



   Die Pilzkulturen bzw. Enzyme können in beliebiger Reihenfolge zugegeben werden. Im übrigen lässt sich durch Vorversuche leicht feststellen, welche Reihenfolge gegebenenfalls Vorteile bietet. 



   Nach vorliegendem Verfahren gelangt man zu wertvollen Heilmitteln der Steroid-, insbesondere der Pregnanreihe, die sich verglichen mit den in 1, 2-Stellung gesättigten, therapeutisch wirksamen Verbin-   dungen durch eine gesteigerte Wirksamkeit auszeichnen. Von den Verfahrensprodukten sind insbesondere zu nennen das A'-3,ll,20-Trioxo-17(x,21-dioxy-pregnadien,A'-3, 20-'Dioxo-110, 17et, 21-trioxy-    
 EMI2.2 
 

 <Desc/Clms Page number 3> 

 
3, 20-Dioxo-17 < x, 21-dioxy-pregnadien, A- Halogen-, insbesondere die Fluor- oder Chlorverbindungen. Sofern die Verfahrensprodukte nicht die Konfiguration und die Substituenten von therapeutisch verwendbaren   Sterolden   aufweisen, können sie als Zwischenprodukte zu deren Herstellung,   z. B.   der obengenannten Verbindungen dienen. 



   Die verfahrensgemäss erhältlichen Umsetzungsprodukte lassen sich in an sich bekannter Weise in ihre funktionellen Derivate, wie Sauerstoff-, Schwefel- oder Stickstoffderivate, beispielsweise Ester, Äther, Enolester, Enoläther, Ketale, Thioäther und Thioketale, ferner Hydrazone, Oxime und Enamine überführen. In diesen Verbindungen können die Oxy- und bzw. oder Oxogruppen vollständig oder teilweise funktionell abgewandelt sein. 



   In den Estern und Enolestern sind die Säurereste solche beliebiger organischer und anorganischer Säuren, wie aliphatischer, alicyclischer, araliphatischer, aromatischer oder heterocyclischer Carbon-,
Thioncarbon-,   Thiolcarbon- oder Sulfonsäuren,   vorzugsweise der Ameisensäure, Essigsäure, Chloressigsäuren,   Trifluoressigsäure,   Propionsäure, Buttersäuren, Valeriansäuren, Trimethylessigsäure, Diäthylessigsäure, Capronsäuren, Oenanthsäuren, Caprylsäuren,   Palmitinsäure,   Crotonsäure, Undecansäure, Undecylensäure, Oxalsäure, Bernsteinsäure, Pimelinsäure, Maleinsäure, Milchsäure, Carbaminsäuren, Alkoxycarbonsäuren,   ss-Cyclopentylpropionsäure,   Hexahydrobenzoesäure, Benzoesäure,   Phenylessigsäure,   Cyclohexylessigsäure, Phenylpropionsäuren,

   Trimethylgallussäure, Phthalsäure, Furan-2-carbonsäure, Isonicotinsäure, Methansulfonsäure, Toluolsulfonsäure, Schwefelsäuren, Halogenwasserstoffsäuren oder Phosphorsäuren. 



   Wenn erwünscht, lassen sich in erhaltenen Verbindungen funktionell abgewandelte Oxy- oder Oxogruppen in freie Gruppen überführen. Auf diese Weise können insbesondere in polysubstituierten Derivaten die funktionell abgewandelten Gruppen auch teilweise in Freiheit gesetzt werden. Dies, erfolgt z. B. durch chemische oder enzymatische Hydrolyse, beispielsweise unter Verwendung saurer oder basischer Mittel, durch Umesterung oder Umacetalisierung. Aus den auf diese Weise oder auch direkt erhaltenen, nur partiell abgewandelten, wie veresterten bzw. verätherten Derivaten lassen sich durch   anschliessende funk-   tionelle Abwandlung, z. B. Veresterung oder Verätherung, polysubstituierte Derivate, insbesondere auch gemischte Ester oder Äther bzw. Ester-Äther, herstellen. 



   Die erhaltenen 9,   11B-Oxido-Verbindungen   lassen sich durch Umsetzung mit Halogenwasserstoffsäuren, insbesondere Fluor- und Chlorwasserstoffsäure, in die entsprechenden   9, 11-Halogenhydrine über-   führen. 



   Die Verfahrensprodukte können als Heilmittel oder als Zwischenprodukte zu deren Herstellung Verwendung finden. 



   Die Erfindung wird in den folgenden Beispielen näher beschrieben. Die Temperaturen sind in Celsiusgraden angegeben. 



   Beispiel 1: In einem Schüttelgefäss von 16   l   Fassungsvermögen werden 3,6 1 Bierwürze sterilisiert und mit 400 cm3 einer 2 Tage alten, auf Bierwürze gewachsenen Schüttelkultur von Ophiobolus herpotrichus beimpft. Es wird 2 Tage lang bei   27    geschüttelt, wobei sich die Kultur gut entwickelt. Dann gibt man eine Lösung von 1, 0 g Progesteron in 25 cm3 Aceton unter sterilen Bedingungen zu. Gleichzeitig beimpft man in einem zweiten Schüttelgefäss 3,   61   sterile Bierwürze mit 400   cm3   einer 2 Tage alten, ebenfalls auf Bierwürze   gezüchteten Schüttelkultur vonCalonectria decora. Die   beiden Gefässe werden bei 270 3 Tage lang geschüttelt.

   Die nun ausgewachsene Calonectria-Kultur wird unter sterilen Bedingungen in das 16   1 - Gefäss transferiert,   welches nun weitere 2 Tage bei 270 geschüttelt wird. Dann wird das Mycel abgetrennt und das Kulturfiltrat viermal mit je 2 1 Essigester ausgeschüttelt. Die Extrakte werden dreimal mit je 300 cm3 Wasser gewaschen, getrocknet und im Vakuum eingedampft. Man löst den erhaltenen Rückstand (1, 4 g) in 160   cm3   Methanol, gibt 40 cm Wasser zu und schüttelt dreimal mit je 50 cm3 Pentan aus. Die Pentanextrakte enthalten nur ölige Verunreinigungen, während die Steroide in der methanolischen Lösung bleiben. Diese wird im Vakuum bei 300 eingedampft und im Hochvakuum getrocknet.

   Man chromatographiert den Rückstand an 30 g Silicagel nach der Durchlaufmethode, wobei man zuerst mit Chloroform, dann mit Chloroform-Aceton-Gemischen steigenden Acetongehaltes und schliesslich mit Aceton eluiert. Die einzelnen Fraktionen (je 100   cm3)   werden papierchromatographisch untersucht.

   Die mit Chloroform eluierten Anteile enthalten neben Verunreinigungen etwas Ausgangsmaterial und die Chloroform-Aceton (97, 5 : 2, 5)-Gemische etwas Cortexon   (11-Desoxy-corticosteron).   Die Hauptmenge der Substanz befindet sich in den Chloroform-Aceton (95 : 5)-Fraktionen und besteht zur Hauptsache aus   l-Dehydro-cortexon,welchesauseinemAceton-Petroläthergemisch   kristallisiert erhalten wird, F=185 bis 
 EMI3.1 
 

 <Desc/Clms Page number 4> 

 hat sie sich gut entwickelt und man gibt dazu unter sterilen Bedingungen eine Lösung von 15 mg Progesteron in 0,75    cm3   Aceton. Zur gleichen Zeit werden in einem zweiten Erlenmeyerkolben 50 cm3 Bierwürze sterilisiert und mit einem Stamm Curvularia brachyspora beimpft. Beide Kulturen werden nun in gleicher Weise bei   270   geschüttelt.

   Nach 3 Tagen wird die ausgewachsene Curvularia-Kultur unter sterilen Bedingungen zur Ophiobolus-Kultur gegeben. Die vereinigten Kulturen werden weiter geschüttelt. Gleichzeitig werden in einem dritten Erlenmeyerkolben 50 cm3 sterile Bierwürze mit Calonectria decora beimpft und bei 270 geschüttelt. Nach 3 Tagen wird diese Calonectria-Kultur unter sterilen Bedingungen zum Gemisch der beiden andern Kulturen gegeben, worauf weiter bei 270 geschüttelt wird. Nach 3 Tagen trennt man das Mycel ab und schüttelt das Kulturfiltrat dreimal mit je 30   cm3   Essigester aus. Die Extrakte werden mit Wasser gewaschen, getrocknet und eingedampft. Die papierchromatographische Untersuchung des Rückstandes zeigt die Anwesenheit von   1-Dehydro-11 ss, 21-dioxy-progesteron (1-Dehydro-corticosteron).   



   Ersetzt man beim obigen Verfahren das Progesteron durch 18-Oxo-progesteron, so wird 1-Dehydroaldosteron erhalten. 



    Beispiel 3 : Wie in Beispiel 2 beschrieben, wird zu einer Kultur von Ophiobolus herpotrichus in 50 cm Bierwürze eine Lösung von 15 mg Progesteron in 0,75 cm3 Aceton gegeben. Zu gleicher Zeit   werden in einem zweiten Erlenmeyerkolben 50 cm3 sterilisierte Bierwürze mit Trichothecium roseum beimpft. Beide Kulturen werden nun bei 270 geschüttelt. Nach 3 Tagen werden sie unter Vermeidung von Infektionen vereinigt und das Gemisch wird weitere 3 Tage bei der gleichen Temperatur geschüttelt. 



  Gleichzeitig werden in einem dritten Erlenmeyerkolben 50 cm3 sterile Bierwürze mit Calonectria decora beimpft und bei 27  geschüttelt. Nach 3 Tagen wird diese Calonectria-Kultur unter sterilen Bedingungen zum Gemisch der beiden andern Kulturen gegeben, worauf weiter bei 270 geschüttelt wird. Nach 3 Tagen trennt man das Mycel ab und extrahiert das Kulturfiltrat wie in Beispiel 1 beschrieben. Der Extraktionsrückstand enthält gemäss papierchromatographischer Auswertung   I-Dehydro-17a.   21-dioxy-progesteron. 



   Beispiel 4 : Ersetzt man in Beispiel 3 das Progesteron durch   11-Keto-progesteronundinkubiert   man in der beschriebenen Weise mit Kulturen von Ophiobolus herpotrichus, Trichotheciumroseum und 
 EMI4.1 
 



   21-Beispiel 5 : Ersetzt man in Beispiel 3 das   Progesteron durch 11 ss-Oxy-progesteron und inkubiert   man auf gleiche Weise mit Kulturen von Ophiobolus herpotrichus, Trichothecium roseum und Calonectria   decora, so   können im Extraktionsrückstand   erheblicheMengen 1-Dehydro-llB, 17a, 21-trioxy-progesteron     (1- Dehydro... hydrocortison)   nachgewiesen werden. 



   Beispiel 6 : Wie in Beispiel 2 beschrieben, gibt man zu einer Kultur von Ophiobolus herpotrichus in 50   cm3   Bierwürze unter sterilen Bedingungen eine Lösung von 15 mg Progesteron in 0,75   cms   Aceton. 



  Zu gleicher Zeit werden in einem zweiten Erlenmeyerkolben 50 cm3 sterile Bierwürze mit Leptosphaeria maculans beimpft. Beide Kulturen werden bei 270 geschüttelt und nach 3 Tagen vereinigt. Gleichzeitig beimpft man in einem dritten Erlenmeyerkolben 50   cms   sterile Bierwürze mit Curvularia lunata. Diese Kultur und das genannte Kulturgemisch werden 3 Tage lang bei 270 geschüttelt, wobei sich die Curvularia-Kultur gut entwickelt. Sie wird dann unter sterilen Bedingungen mit dem Kulturgemisch vereinigt. 



  Man lässt weitere 3 Tage bei 270 schütteln. Gleichzeitig werden in einem vierten Erlenmeyerkolben 50   cm3   sterile Bierwürze mit Alternaria passiflorae beimpft und bei 270 geschüttelt. Nach 3 Tagen wird diese Alternaria-Kultur unter sterilen Bedingungen zum Gemisch der drei andern Kulturen gegeben, worauf weiter bei 270 geschüttelt wird. Dann trennt man das Mycel ab und extrahiert das Kulturfiltrat, wie in Beispiel 1 beschrieben. Die papierchromatographische Untersuchung des Extraktionsrückstandes zeigt die Anwesenheit erheblicher Mengen von   I-Dehydro-118.     17a-21-trioxy-progesteron   (1-Dehydro-hydrocortison) neben   1-Dehydro-11-keto-17ct,   21-dioxy-progesteron (1-Dehydro-cortison). 



   Beispiel 7 : Variiert man in Beispiel 6 die Reihenfolge der Zugabe der genannten Kulturen, indem man das Progesteron zuerst mit einer Kultur von Curvularia lunata inkubiert, darauf zuerst   inder   beschriebenen Weise eine Kultur von Ophiobolus herpotrichus, dann eine solche von Alternaria passiflorae und zuletzt eine solche von Leptosphaeria maculans zugibt, so enthält der in der üblichen Weise erhaltene Extraktionsrückstand ebenfalls   1-Dehydro-Ilss, 17et, 21-trioxy-progesteron (1-Dehydro-hydrocortison)   und   l-Dehydro-ll-keto-17a,   21-dioxy-progesteron (1-Dehydro-cortison). 



     Beispiel 8 :   50 cm3 sterile Bierwürze werden mit Cunninghamella Blakesleena beimpft. Die Kultur wird 2 Tage bei 270 geschüttelt und dann unter sterilen Bedingungen mit einer Lösung von 15 mg   11-Desoxy-corticosteron   (Cortexon) in 0,75 cm3 Aceton versetzt. Gleichzeitig beimpft man in einem zweiten Erlenmeyerkolben 50   cm3   sterile Bierwürze mit Trichothecium roseum. Beide Kulturen werden weitere 2 Tage bei der gleichen Temperatur geschüttelt und dann unter sterilen Bedingungen vereinigt 

 <Desc/Clms Page number 5> 

 und weiter geschüttelt. Gleichzeitig werden in einem dritten Erlenmeyerkolben 50 cm3 sterile Bierwürze mit Calonectria decora beimpft und bei 27  geschüttelt.

   Nach 3 Tagen wird diese Caionectria-Kultur unter sterilen Bedingungen zum Gemisch der beiden andern Kulturen gegeben, worauf weiter bei 270 geschüttelt wird. Nach 2 Tagen trennt man das Mycel ab. Die Extraktion des Kulturfiltrates geschieht in gleicher Weise, wie in Beispiel 2 beschrieben. Der Extraktionsrückstand enthält   I-Dehydro-llss, 17cx, 21-   
 EMI5.1 
 impft man in einem zweiten Schüttelgefäss 3,   6 I   sterile Bierwürze mit 400 cm einer 3 Tage alten, ebenfalls auf Bierwürze gezüchteten   Schüttelkultur   von Trichothecium roseum. Die beiden Gefässe werden bei   27    3 Tage lang geschüttelt.

   Die nun ausgewachsene Trichothecium-Kultur wird unter sterilen Bedingungen in das 18   l-Gefäss   transferiert und zur gleichen Zeit beimpft man in einem weiteren Schüttelgefäss 3,6   l   sterile Bierwürze mit 400   cm3   einer 24 Stunden alten, auf Bierwürze gewachsenen Schüttelkultur von Calonectria decora. Man lässt dieses Schüttelgefäss sowie dasjenige, das das soeben beschriebene Kultur-Gemisch enthält, 3 Tage lang bei 270 schütteln und vereinigt deren Inhalt dann unter sterilen Bedingungen. Gleichzeitig werden 3 1 sterile Bierwürze mit 400 cm3 einer 36 Stunden alten, auf Bierwürze gewachsenen   Schüttelkultur   von Curvularia lunata beimpft.

   Diese Kultur sowie das Kultur-Gemisch im   1. 8 1-Gefäss   werden 2 Tage bei 270 geschüttelt, worauf man deren Inhalt unter sterilen Bedingungen vereinigt. Man schüttelt nochmals 2 Tage lang bei der angegebenen Temperatur und trennt dann das Mycel ab. Das Kulturfiltrat schüttelt man viermal mit je 3 1 Essigester aus. Die Extrakte werden dreimal mit je   50. 0 cm3 Wasser   gewaschen, getrocknet und eingedampft. Man löst den erhaltenen Rückstand (1, 1 g) in   160 cm* Methanol,   gibt 40 cm Wasser zu und schüttelt dreimal mit je 50 cm3 Pentan aus. Die Pentanextrakte enthalten nur ölige Verunreinigungen, während die Steroide in der methanolischen Lösung bleiben. Diese wird im Vakuum bei 30  eingedampft und im Hochvakuum getrocknet.

   Man chromatographiert den Rückstand an 30 g Silicagel nach der Durchlaufmethode, wobei man zuerst mit Methylenchlorid, dann mit Chloroform und mit Chloroform-Aceton-Gemischen und schliesslich mit Aceton eluiert. Die einzelnen Fraktionen (150 cm3)werden papierchromatographisch untersucht.Die mit Methylenchlorid und   mit Chloroform eluierten Fraktionen enthalten Verunreinigungen,   etwas Ausgangsmaterial und 11-Desoxycorticosteron, während in den Gemischen von Chloroform und Aceton (9 : 1 und   8 : 2) 1-Dehydro-ll-keto-   17a, 21-dioxy-progesteron   (1-Dehydro-cortison)   anwesend ist.

   Die betreffenden Fraktionen werden eingedampft und man erhält aas 1-Dehydro-cortison nach Umkristallisieren aus einem Aceton-Isopropyl- äther-Gemisch in Kristallen vom   F=230-2330.   Die Chloroform-Aceton (1 : 1)-Fraktionen enthalten 1-Dehydro-llss,   17ct,   21-trioxy-progesteron (1-Dehydro-hydrocortison), das aus Aceton-Petroläther kristallisiert ; F = 238-240 . 



     Beispiel 10 :   Verwendet man in Beispiel 9 an Stelle der Kultur von Calonectria decora eine in gleicher Weise gezüchtete Kultur von Didymella lycopersici und geht man im übrigen wie in Beispiel 9 beschrieben vor, so erhält man ebenfalls das   1-Dehydro-11-keto-17cx,   21-dioxy-progesteron (1-Dehydrocortison), F = 230-233  sowie das   1-Dehydro-llB, 17cx, 21-trioxy-progesteron   (1-Dehydro-hydrocortison), F = 238-2400. 



     Beispiel 11 :   Je 3,6 1 sterilisierte Bierwürze werden mit Ophiobolus herpotrichus, Trichothecium roseum, Didymella lycopersici und Curvularia lunata beimpft und bei 270 geschüttelt. Nach 3 Tagen werden die Kulturen vereinigt und man gibt zum Gemisch eine Lösung von   1,     0 g   Progesteron in 25   cm3   Aceton und lässt weiter bei 270 schütteln. Nach 4 Tagen wird das Mycel abgetrennt. Wie in Beispiel 9 beschrieben extrahiert man das Kulturfiltrat und chromatographiert den Extraktionsrückstand an Silicagel. 
 EMI5.2 
 sion abfiltriert. Wie in Beispiel 9 beschrieben wird das Filtrat extrahiert und der Extraktionsrückstand chromatographiert. Man erhält 1-Dehydro-cortison vom F =   230'-233    und 1-Dehydro-hydrocortison vom F = 238-2400. 

 <Desc/Clms Page number 6> 

 



   Beispiel 13 : 120   cm3   sterilisierte Bierwürze werden mit Trichothecium roseum beimpft und 3 Tage bei 270 geschüttelt. Dann gibt man eine Lösung von 40 mg   9, llss-Oxido-cortexon-21-acetat   in   1, 5 cm3 Aceton   zu. Zu gleicher Zeit werden 120 cm3 sterile Bierwürze mit Didymella lycopersici beimpft. Beide Kulturen lässt man bei 270 schütteln. Nach 3 Tagen werden sie vereinigt und weitere 3 Tage bei 270 geschüttelt. Dann trennt man das Mycel ab und schüttelt das Kulturfiltrat dreimal mit je 50   cm3   Essigester aus. Die vereinigten Extrakte werden mit Wasser gewaschen, getrocknet und im Vakuum eingedampft.

   Der Extraktionsrückstand (42 mg) besteht gemäss papierchromatographischer Untersuchung zur Hauptsache   ausl-Dehydro-9, llss-oxido-17 (X-oxy-cortexon.   Dieses wird mittels präparativer Papierchromatographie (System Propylenglykol-Toluol) gereinigt und mit 4 cm3 Pyridin-Essigsäureanhydrid-Gemisch in üblicher Weise acetyliert. Das so erhaltene Rohprodukt löst man in 5 cm Dioxan, vermischt mit   1, 25 cm3 2, 5n-Fluorwasserstoffsäure   in Chloroform und lässt 1 Stunde bei Raumtemperatur stehen. Dann gibt man Wasser zu und extrahiert mit Chloroform-Äther (1 : 3). Nach dem Waschen mit Wasser, Trocknen   und Verdampfen der Lösungsmittel im Vakuum   erhält man das   1-Dehydro-9u.-fluor-hydrocortison-21-ace-   tat.

   Es wird aus einem   Aceton-Petroläther-Gemisch   umkristallisiert, F = 235-2370. 



    Beispiel 14 : 120 cm3 sterilisierte Bierwürze werdenmitTrichothecium roseum beimpft und 3Ta-    ge bei 270 geschüttelt. Dann gibt man eine Lösung von 40 mg 9a-Fluor-corticosteron-21-acetat in   1, 5 cm3 Aceton   zu. Zu gleicher Zeit werden 120 cm3 sterile Bierwürze mit Didymella lycopersici be-   impft. BeideKulturenlässtmanbei 27    schütteln. Nach 3 Tagen werden sie vereinigt und weitere 3 Tage bei 270 geschüttelt. Dann trennt man das Mycel ab und schüttelt das Kulturfiltrat dreimal mit je 50 cm3 Essigester aus. Die vereinigten Extrakte werden mit Wasser gewaschen, getrocknet und im Vakuum eingedampft.

   Der Extraktionsrückstand (42 mg) besteht gemäss papierchromatographischer Untersuchung zur Hauptsache aus   1-Dehydro-9K-fluor-hydrocortison.   Dieses wird mittels eines präparativen Papierchromatogramms im System Propylenglykol-Toluol gereinigt. Das so erhaltene Rohprodukt wird im Hochvakuum bei 400 getrocknet, in 2 cm3 Pyridin aufgenommen und mit 2   cm3   Essigsäureanhydrid versetzt. Nach lestündigem Stehen wird auf Eis gegossen. Das ausgefallene kristalline Produkt wird abfiltriert, mit Wasser gewaschen, getrocknet und aus einem Aceton-Petroläther-Gemisch umkristallisiert. Das so erhaltene   1-Dehydro-9cc-fluor-hydrocortison-21-acetat schmilzt   bei   235-237 .   



    PATENTANSPRÜCHE :    
1. Verfahren zur Herstellung oxigenierter Dehydrosteroide, dadurch gekennzeichnet, dass man auf in 1, 2-und bzw. oder   4, 5-Stellung   gesättigte Steroide, die in wenigstens einer der Stellungen 11, 17 und 21 nicht oxigeniert sind, in einem Arbeitsvorgang Enzyme aus aeroben Kulturen von Calonectria decora, Ophiobolus heterostrophus, Ophiobolus miyabeanus, Alternaria passiflorae oder Didymella lycopersici und Enzyme aus aeroben Kulturen oxydierend wirkender Pilze der Gattungen Rhizopus, Mucor, Aspergillus, Penicillium, Curvularia, Cunninghamella, Spondylocladium oder Streptomyces oder der Arten Trichothecium roseum, Leptosphaeria maculans, Cucurbitaria laburni, Acrospeira levis, Lophotrichus martini,

   Melanospora parasitica oder Thielavia terricola oder Ophiobolus herpotrichus oder   Sc1erotinia   fructicola einwirken lässt.

Claims (1)

  1. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man für die Dehydrierung und die Oxydation in den verschiedenen Stellungen die entsprechenden Enzyme nacheinander einwirken lässt.
    3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass man unter aeroben Bedingungen submers wachsende Kulturen von Pilzen einwirken lässt.
    4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass man Kulturfiltrate von unter aeroben Bedingungen submers wachsenden Pilzen einwirken lässt.
    5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass man angereicherte Enzympräparate aus Kulturen von unter aeroben Bedingungen submers wachsenden Pilzen einwirken lässt.
    6. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass man Pregnan-Verbindungen als Ausgangsstoffe verwendet.
    7. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass man Progesteron als Ausgangsstoff verwendet.
    8. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass man 11-Oxo-progesteron als Ausgangsstoff verwendet.
    9. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass man 11ss-Oxy-progesteron als Ausgangsstoff verwendet.
    10. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass man Cortexon als Ausgangsstoff verwendet. <Desc/Clms Page number 7>
    11. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass man 18-Oxo-progesteron als Ausgangsstoff verwendet. EMI7.1 13. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass man 3, 11, 20-Trioxo-pre- gnan als Ausgangsstoff verwendet.
    14. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass man 3, 11, 20-Trioxo-17a- - oxy-allopregnan als Ausgangsstoff verwendet.
    15. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass man 9a-Fluor-corticoste- ronacetat als Ausgangsstoff verwendet.
    16. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass man 9, 11ss-Oxido-corte- xonacetat als Ausgangsstoff verwendet.
AT96056A 1955-02-25 1956-02-17 Verfahren zur Herstellung oxigenierter Dehydrosteroide AT216153B (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
CH216153X 1955-02-25

Publications (1)

Publication Number Publication Date
AT216153B true AT216153B (de) 1961-07-10

Family

ID=29589266

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
AT96056A AT216153B (de) 1955-02-25 1956-02-17 Verfahren zur Herstellung oxigenierter Dehydrosteroide

Country Status (1)

Country Link
AT (1) AT216153B (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE1618599C3 (de) Verfahren zur Herstellung von 11 beta, 17 alpha, 21-Trihydroxysteroiden der Pregnanreihe
DE1169444B (de) Verfahren zur Herstellung von ?-16ª‡-Methylsteroiden
DE1059906B (de) Verfahren zur Herstellung von 1, 4-Pregnadienen
AT216153B (de) Verfahren zur Herstellung oxigenierter Dehydrosteroide
CH382157A (de) Verfahren zur Herstellung von Steroidverbindungen
DE1027664B (de) Verfahren zur Herstellung polyoxigenierter Dehydrosteroide
EP0014991B1 (de) Mikrobiologisches Verfahren zur Herstellung 7-alpha-hydroxylierter Steroide
DE1027667B (de) Verfahren zur Herstellung polyoxigenierter Pregnane
DE1904544C3 (de) Verfahren zur mikrobiologischen Umwandlung von 3 ß-Hydroxy-5,6- epoxysteroiden in 6-Hydroxy-3-KetoA&lt;·4 -Steroide
DE1113690B (de) Verfahren zur Herstellung von in 11-Stellung durch sauerstoffhaltige Gruppen substituierten 16-Methyl-1, 4-pregnadien-17ª‡-ol-3, 20-dion-Verbindungen
DE956952C (de) Verfahren zur Herstellung von oxydierten Steroiden
CH385204A (de) Verfahren zur Herstellung von Steroidverbindungen
DE1022586B (de) Verfahren zur Einfuehrung von Sauerstoff in Steroide
AT204194B (de) Verfahren zur Herstellung von Dehydroverbindungen der Steroidreihe
DE936207C (de) Verfahren zur Herstellung von oxydierten Steroiden
AT231084B (de) Verfahren zur Herstellung von in 1- und 4-Stellung ungesättigten Steroiden
AT254407B (de) Herstellung von Retrosteroiden
AT238379B (de) Verfahren zur Herstellung von neuen Steroidverbindungen
DE1230797B (de) Verfahren zur 1- und/oder 4-Dehydrierung von Steroidverbindungen
AT212498B (de) Verfahren zur mikrobiologischen Oxydation von Steroiden
DE1088487B (de) Verfahren zur Herstellung neuer Halogenpregnanverbindungen
CH349978A (de) Verfahren zur mikrobiologischen 1-Dehydrierung von Steroiden
EP0013405A1 (de) Verfahren zur Herstellung von 19-Hydroxysteroiden der Androstan- und Pregnanreihe
CH351597A (de) Verfahren zur Herstellung von 21-Oxy-steroiden
CH355778A (de) Verfahren zur 1-Dehydrierung von Steroiden