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Innenmeßgerät
Es sind Innenmeßgeräte bekannt, bei denen rechtwinklig
zur Längsachse des Gerätes Tastbolzen angeordnet sind, die durch die axiale Verschiebung
einer konischen Nadel nach außen ge trieben werden. Im allgemeinen besitzen MeBgeräte
dieser Art nur eine Reihe von Tastbolzen. Für besonders genaue Messungen hat man
jedoch auch schon Meßgeräte dieser Art mit zwei Reihen von Tastbolzen hergestellt.
Die vordere Reihe dient hierbei zur Durchführung der eigentlicheln Messung, während
die hintere Reihe zur Zentrierung des Gerätes in der zu messenden Bohrung dient.
Es sind weiterhin Meßgeräte bekannt, bei denen die Tastbolzen nicht in einem Winkel
von go0 zur Längsachse des Gerätes, sondern in einem nach vorn offenen spitzen Winkel
angeordnet sind. Diese Meßgeräte ermöglichen das Messen von Sacklochbohrungen.
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Eine Aufgabenstellung der Erfindung geht dahin, die Meßkörper des
Innenmeßgerätes so zu gestalten, daß sie je eine Meßfläche und je eine Zentrierfläche
besitzen und d mit der Spitze der Meßfläche vor dem Meßkopf liegen, so daß die neuen
Innenmeßgeräte den Vorteil der durch das Vorhandensein von MeB- und Zentrierflächen
gegebenen großen Meßgenauigkeit mit der Möglichkeit des Messens von Sacklochbohrungen
in sich vereinigen.
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Eine weitere Aufgabenstellung der vorliegenden Erfindung geht dahin,
die Übertragung der Längsbewegung der Spindel auf die Meßkörper derart durchzuführen,
daß die Übertragung durch feste Verbindungen mechanisch und unter Vermeidung von
Federwirkungen erfolgt. Hierdurch soll die Lebensdauer des Apparates erhöht und
die Meßgenauigkeit vergrößert werden.
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Eine weitere Aufgabenstellung der Erfindung geht dahin, die Führungen
für die Meßkörper nach außen offen zu halten, um eine leichte Reinigung des Gerätes
bzw. ein leichtes Herausnehmen der Meßkörper zu ermöglichen, dabei jedoch die Nachteile
der nach außen offenen Führungen durch die Anbringung eines äußeren Führungsringes
zu vermeiden.
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Gemäß der Erfindung wird der Führungskopf des Meßgerätes derart gestaltet,
daß er eine der Zahl der Meßkörper entsprechende Zahl von. geraden und ebenen Gleitflächen
besitzt, die im Gegensatz zu den bisher üblichen Stellungen der Führungen im Winkel
von go0 oder von weniger als go0 nunmehr in einem Winkel von erheblich über go0,
vorzugsweise in einem Winkel von I35 bis I700 zur Längsachse des Gerätes angeordnet
sind. Außerdem ist an einer bestimmten Stelle des Meßkopfes eine zylindrische, mit
einem Gewinde versehene Fläche angebracht, auf die ein Führungsring mit dem gleichen
Gewinde und der gleichen Konizität wie der MeBkopf aufgeschraubt werden kann.
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Zweckmäßig werden auch bei dem Gerät gemäß der Erfindung drei Meßkörper
verwendet, die vorzugsweise die Form von rechtwinkligen Meßleiste haben. Die Führungen
für diese Meßkörper sind in der vorerwähnten Weise aus dem Führungskopf des Meßgerätes
ausgearbeitet. Die Führungen sind nach außen offen. Die Meßkörper werden durch den
bereits erwähnten Führungsring in den nach außen offenen Führungen festgelegt. Hierunter
soll im Sinne der vorliegenden Erfindung eine solche Anordaung der für die Führung
der Meßkörper bestimmten Teile des Gerätes verstanden werden, daß die Meßkörper
mit ihrem oberen und unteren Teil auf je einem entsprechenden. Teil der vorerwähnten,
innenliegenden, geraden und ebenen Gleitflächen, aufliegen, während der mittlere
Teil der Meßkörper durch einen Führungsring festgehalten wird, der außen auf den
Führungskopf aufgeschraubt wird und dessen innere Fläche derart gestaltet ist, daß
sie die Führung der Meßkörper im mittleren Teil zu übernehmen vermag. Die Anordnung
dieser 3-Punkt-Führung ergibt sich im einzellen aus den Figuren der Zeichnung. Die
Länge der Führungsfläche ist jedenfalls im gesamten Meßbereich des Gerätes gleichbleibend,
was für die Meßgenauigkeit des Gerätes von ausschlaggebender Bedeutung ist.
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Die Ubertragung der Längsbewegung der Spindel auf die Meßkörper ist
gemäß der Erfindung derart gestaltet, daß die Kraft, die für die Betätigung des
Gerätes aufgewendet werden muß, im ganzen Meßbereich konstant ist.
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Die Meßspindel läuft gemäß der Erfindung in eine oder zwei mit der
Spindel fest verbundene Endscheiben aus, die den Zweck haben, die Längsbewegung
der Spindel auf mechanischem Wege auf die Meßkörper zu übertragen. Wenn nur eine
Endscheibe vorhanden ist, greift diese Endscheibe mit ihrem äußeren Rand in entsprechende
t) ffnungen der Meßkörper ein. Die Oeffnungen sind derart gearbeitet, daß die beim
Meßvorgang auftretende kreisende Bewegung der Endscheibe nicht behindert wird, andererseits
aber kein freier Spielraum zwischen der Endscheibe und den Meßkörpern verbleibt.
Die Endscheibe ist auf beiden Seiten mit Ausnahme eines schmalen Außenrandes vertieft,
so daß nur der schmale Außenrand der Scheibe die Meßkörper berührt. Hierdurch wird
erreicht, daß der Reibungswiderstand stets gleichmäßig ist.
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Wenn man zwei Endscheiben anbringt, dient die eine Scheibe zur Vorwärtsbewegung
und die an dere Scheibe zur Rückwärtsbewegung der Meßkörper. Die Übertragung der
Längsbewegung der Spindel auf die Meßkörper kann mit Hilfe von zwei Scheiben ohne
Schwierigkeiten durchgeführt werden. Die feste Verbindung zwischen der Spindel und
der Übertragungsscheibe einerseits und der Übertragungsscheibe und den Meßkörpern
an dererseits hat den Vorteil, daß die Längsbewegung von der Spindel auf die Meßkörper
mechanisch mit größtmöglicher Genauigkeit übertragen werden.
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Durch die starre Verbindung zwischen der Spindel und den Meßkörpern
ergibt sich eine gleichmäßige Führung für die Meßkörper.
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Ein besonderer Vorteil der Geräte gemäß der Erfindung besteht darin,
daß die Meßkörper derart gestaltet werden können, daß ihr vorderes Ende als Meßfläche
und ihr hinteres Ende der Zentrierung dient. Bisher mußte man, wie bereits erwähnt
wurde, für die Erreichung dieses Zieles zwei verschiedene Reihen von Meßkörpern
anbringen. Die Gestaltung, die die Meßkörper gemäß der Erfindung im einzelnen erhalten,
ergibt sich aus den Zeichnungen. Das Vorhandensein einer Zentriereinrichtung neben
der eigentlichen Meßfläche ist besonders bei tiefen Messungen von erheblicher praktischer
Bedeutung.
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Durch die Anordnung der Meßkörper auf einer schräg nach hinten gerichteten
Gleitfläche wird erreicht, daß die Meßspindel beim Meßvorgang nach hinten gedreht
wird. Bei den bisher bekannten Geräten wird die Meßspindel nach vorn gedreht, und
das Meßergebnis wird beim Meßvorgang verdeckt, wodurch die eingangs erwähnten Schwierigkeiten
in der Ablesung entstehen. Bei den Geräten gemäß der Erfindung wird die Meßspindel
nach hinten gedreht, und die Skalenzahlen werden offen gelegt.
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Dadurch ist ein sicheres direktes Ablesen des Meßergebnisses gewährleistet.
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Das Gerät gemäß der Erfindung kann leicht auseinandergenommen und
gereinigt werden. Es braucht lediglich der erwähnte Führungsring vom Führungskopf
des Gerätes abgeschraubt zu werden, worauf dann die Meßkörper herausgenommen, und
gereinigt werden können. Nach dem Reinigen wer-
den die Meßkörper
wieder eingesetzt und mit Hilfe des bis zu einer Strichmarkierung anzuziehenden
Führungsringes festgelegt. Das Gerät ist nunmehr wieder meßbereit.
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Die Meßkörper sind auswechselbar und können verschieden gestaltet
z. B. zum Messen von glatten Bohrungen oder von Gewinden eingerichtet sein.
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Die Zeichnung beschreibt bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung,
ohne diese jedoch darauf beschränken zu wollen.
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In der Zeichnung wird ein Gerät der vorliegenden Erfindung gezeigt.
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Fig. I zeigt das Meßgerät in einer Halbschnitt-Halbansichtdarstellung,
Fig. 2 eine Seitenansicht des Meßgerätes, Fig. 3 die Spindel mit einer Endscheibe
und Meßkörper, Fig. 4 die Spindel mit zwei Endscheiben und Meßkörper, Fig. 5 Querschnitt
und Ansicht des Meßkopfes, Fig. 6 den Führungsring, Fig. 7 einen Meßkörper mit zwei
fingerförmigen Ansätzen, Fig. 8 einen Meßkörper mit einem fingerförmigen Ansatz.
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Im einzelnen ist zu den Figuren folgendes zu bemerken: In Fig. I
zeigt 4 den Kopf des Meßgerätes mit dem Führungsring 5 und den Meßkörpern 6, das
die Spindel 3 aufnehmende und führende Gehäuse 2 und die Meßtrommel I mit Skala.
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Fig. 2 zeigt eine Seitenansicht des Meßgerätes mit Blickrichtung
auf den Meßkopf mit den Meßkörpern.
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Fig. 3 zeigt mit 3 die Meßspindel mit der am Außenrand ringförmig
verdickten Endscheibe 7.
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Die Endscheibe 7 führt die Meßkörper 6 innerhalb der fingerförmigen
Ansätze 6e und 6d.
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Fig. 4 zeigt mit 3 die Meßspindel und mit 8 zwei Endscheiben für
die Führung des fingerförmigen Ansatzes 6c am Meßkörper 6. Die zweite Endscheibe
wird durch eine Gegenmutter eingestellt und festgelegt.
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Fig. 5 zeigt den Meßkopf in Halbschnitt-Halbansichtdarstellung.
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Fig. 6 zeigt den Führungsring 5 als Bestandteil der 3-Punkt-Führung-in
Halbschnitt-Halbansichtdarstellung. Die Gegenstücke dieser Führung sind die beiden
offenen Führungen in 4.
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Fig. 7 zeigt einen Meßkörper 6 mit zwei fingerförmigen Ansätzen 6e
und 6d zur Aufnahme der Endscheibe 7. Teil 6a des Meßkörpers 6 dient zur Messung
der Bohrung, während 6b zur Zentrierung des Meßgerätes in der Bohrung dient.
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Fig. 8 zeigt einen Meßkörper 6 mit einem fingerförmigen Ansatz 6c,
der von den Endscheiben 8 geführt wird. Teil 6a dient wiederum zur Messung der Bohrung,
während 6b zur Zentrierung des Meßgerätes in der Bohrung dient.