DE961535C - Verfahren zur Herstellung von 20-Keto-21, 21-dihalogen-21-acylsteroiden - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von 20-Keto-21, 21-dihalogen-21-acylsteroidenInfo
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- DE961535C DE961535C DEU2364A DEU0002364A DE961535C DE 961535 C DE961535 C DE 961535C DE U2364 A DEU2364 A DE U2364A DE U0002364 A DEU0002364 A DE U0002364A DE 961535 C DE961535 C DE 961535C
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Description
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
AUSGEGEBEN AM 11. APRIL 1957
DEUTSCHES PATENTAMT
PATENTSCHRIFT
KLASSE 120 GRUPPE 2505 INTERNAT. KLASSE C 07c
U 2364 IFb/i2
John Alexander Hogg, Philip Franklin Beal
und Frank Harris Lincoln jun., Kalamazoo, Mich. (V. St. A.)
sind als Erfinder genannt worden
The Upjohn Company, Kalamazoo, Mich. (V. St. A.)
Verfahren zur Herstellung von 20-Keto-21,21 -dihalogen-21 -acylsteroiden
Patentiert im Gebiet der Bundesrepublik Deutschland vom 25. August 1953 an
Patentanmeldung bekanntgemacht am 18. Oktober 1956
Patenterteilung bekanntgemacht am 28> März 1957 Die Priorität der Anmeldung in den V. St. v. Amerika vom 30. August 1952 ist in Anspruch genommen
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von 2O-Keto-2i, 2i-dihalogen-2i-acylsteroiden.
Einige der neuen, erfindungsgemäß herstellbaren Verbindungen sind als Zwischenprodukte bei der
Synthese bekannter Steroide, insbesondere der physiologisch aktiven Rindenhormone ττβ, 17 a, 21-Trioxy-4"pregnen-3,20-dion
(Kendalls Verbindung F) und 17a, 2i-Dioxy-4-pregnen-3,11, 20-trion (Kendalls Verbindung
E) und deren Estern brauchbar, die aus diesen über eine Reihe von Reaktionen hergestellt
werden können.
Die neuen 21, 21-Dihalogenverbindungen der Erfindung
können durch die folgende Formel wiedergegeben werden:
OXO
Il I Il
ς+ r r r τ>
1
χ
χ
(I)
in der X Halogen mit einem Atomgewicht von 35 bis
127, d. η· Chlor, Brom oder Jod bedeutet, R Wasserstoff
oder einen Rest der Formel
— C — O — R'
bedeutet, wobei R' ein Kohlenwasserstoffrest, insbesondere ein aliphatischer Rest mit ι bis einschließlich
8 Kohlenstoffatomen ist, und in der St einen Cyclopentanopolyhydrophenanthrenrest
bedeutet, der mit dem Kohlenstoffatom 17 an die vorstehend angegebene
Seitenkette gebunden ist.
Die bevorzugten 21, 21-Dihalogenverbindungen der Erfindung, d. h. Steroide, die sich leicht in Kendalls
Verbindung E (4-Pregnen-i7 cc, 2i-diol-3,11, 20-trion)
oder Kendalls Verbindung F ^-Pregnen-ii/S, 17a,
2i-triol-3, 20-dion) umwandeln lassen, können durch die folgende Formel wiedergegeben werden:
XXO
C —C —R
C = O
(II)
in der R und Y die für die Formel (I) angegebenen Bedeutungen haben und in der R1 eine cc- oder /S-ständige
Hydroxylgruppe oder ein Ketosauerstoffatom (= O) bedeutet.
Die erfindungsgemäßen 21,21-Dihalogensteroide
werden hergestellt, indem man ein Steroid der folgenden Formel:
O H 0 —M
St-C-C = C-R (III)
in der M Wasserstoff oder ein Alkalimetall, insbesondere Natrium oder Kalium, bedeutet, R Wasserstoff
oder ein Rest der Formel
O
O
Il
— C —0 —R'
ist, wobei R' einen Kohlenwasserstoffrest darstellt, und in der St einen Cyclopentanopolyhydrophenanthrenrest
bedeutet, der mit dem Kohlenstoffatom 17 an die oben angegebene Seitenkette gebunden ist, mit etwa 2 MoI-äquivalenten
eines Halogens mit einem Atomgewicht von 35 bis 127 unter Bildung einer durch die Formel (I)
wiedergegebenen Verbindung umsetzt. Wenn M in der Formel (III) Wasserstoff bedeutet, dann stellt die
Gruppe
H OH
ι ι
-C = C-
die Enol-Form einer Carbonylgruppe dar. Die bevorzugten
21, 21-Dihalogenverbindungen werden aus Verbindungen hergestellt, die durch die Formel (III)
wiedergegeben werden, wobei St einen in ii-Stellung
Sauerstoff enthaltenden 4-Androsten-3-on-rest bedeutet, der mit dem Kohlenstoffatom 17 an die vorstehend
angegebene Seitenkette gebunden ist.
Die Halogenierung einfacher aliphatischer Carbonylverbindungenist
bekannt. Aus diesen Halogenierungen lassen sich jedoch keine Rückschlüsse auf die Dehalogenierung
der wesentlich komplizierter gebauten Ketosteroide ziehen.
Auch aus der ebenfalls bekannten Umsetzung des Kaliumsalzes des 5-Pregnen-3-ol-20-on-2i-oxalsäureäthylesters
in das Kaliumsalz der 2i-Jod-5-pregnen-3-ol-2o-on-2i-oxalsäure
konnte die erfindungsgemäße Umsetzung nicht abgeleitet werden; denn nach dem bekannten Verfahren handelt es sich um die Monohalogenierung
eines in 5-Stellung ungesättigten Steroids, während erfindungsgemäß 2 Halogenatome in
ein 21-carbonylsubstituiertes 20-Ketosteroid eingeführt
werden. Die selektiv in 21-Stellung erfolgende Dihalogenierung ließ sich aus der bekannten Monohalogenierung
nicht voraussagen, insbesondere wenn man berücksichtigt, daß die. Ausgangssteroide der
Erfindung eine 3ständige Ketogruppe und eine Doppelbindung in 4(5)-Stellung enthalten können, die durch
Halogen angreifbar sind.
Die Ausgangssteroide für die erfindungsgemäße Umsetzung werden hergestellt, indem man das ausgewählte
20-Ketosteroid mit einem Ester der Oxalsäure oder einem Ester der Ameisensäure in Gegenwart
einer Alkalimetallbase umsetzt.
Zu den auf diese Weise hergestellten Verbindungen gehören Steroide, bei denen sich in 3- und/oder ii-Stellung
eine cc- oder /3-ständige Hydroxylgruppe oder eine in eine solche Gruppe hydrolysierbare oder umwandelbare
Gruppe, d. h. eine Acyloxy- oder Alkoxygruppe od. dgl., oder Ketosauerstoff, die keine Doppelbindung,
eine Doppelbindung oder mehrere Doppelbindungen im Steroidkern enthalten, und bei denen eine Ketogruppe
an das Kohlenstoffatom 20 und eine Alkoxyoxalyl- oder eine Formylgruppe an das Kohlenstoffatom
21 gebunden ist. Wenn eine 21-Alkoxyoxalylverbindung
als Ausgangsmaterial verwendet wird, enthält die Alkoxygruppe vorzugsweise 1 bis einschließlich
8 Kohlenstoff atome, wobei Methoxy- und Äthoxygruppen bevorzugt werden. Besonders brauchbare
Ausgangssteroide sind die Natriumenolate von ΐΐα-Oxy- und ii-Keto-21-alkoxyoxalylprogesteronen,
bei denen die Alkoxygruppe eine Methoxy- oder Äthoxygruppe ist, 'und die Natriumenolate von
ΐΐα-Oxy- und ii-Keto-21-formylprogesteron. Die
2X-Alkoxyoxalylsteroide können nach dem Verfahren der USA.-Patentschrift 2 683 724 hergestellt werden.
In gleicher Weise werden die 2r-Formylsteroide erhalten, wenn man an Stelle eines Oxalsäurediesters einen
Ameisensäureester zur Substitution der 21-Stellung verwendet.
Die erfindungsgemäße Halogenierung wird gewöhnlich, in einem organischen Lösungsmittel durchgeführt,
das unter den Reaktionsbedingungen nicht reaktionsfähig ist. Es wurde gefunden, daß Methanol und Ätha-
nol besonders brauchbare Lösungsmittel sind; sie werden gewöhnlich bevorzugt, obwohl Chloroform oder
Methylenchlorid in Anwesenheit von Pyridin, Essigsäure in Anwesenheit von Kaliumacetat und andere
Lösungsmittel gleichfalls verwendet werden können. Da die Anwesenheit einer Base, z. B. eines Alkalimetallsalzes
einer aliphatischen Säure, oder der Kohlensäure, z. B. Natriumcarbonat, Natriumbicarbonat
od. dgl., die Ausbeute zu erhöhen scheint, wird
ίο die Halogenierung gewöhnlich in Anwesenheit einer
Base, insbesondere von Kalium- oder Natriumacetat, durchgeführt.
Die Halogenierungsmittel sind Halogene mit einem Atomgewicht von 35 bis 127, d. h. Chlor, Brom oder
Jod. Wenn Brom als Halogenierungsmittel verwendet wird, wird es gewöhnlich ohne Verdünnungsmittel
zugesetzt; man kann es aber auch in Chloroform, Methylenchlorid oder anderen geeigneten organischen
Lösungsmitteln gelöst zusetzen. Wird Chlor verwendet, so kann dieses in die Reaktionsmischung eingeleitet
oder in einem organischen Lösungsmittel gelöst verwendet werden. Bei Verwendung von Jod als Halogenierungsmittel
kann dieses gelöst in Methylenchlorid, Chloroform, Tetrachlorkohlenstoff, Äthanol oder in
irgendeiner anderen geeigneten Form eingeführt werden.
Bei der Durchführung der Halogenierung werden
etwa 2 Mol Halogen auf 1 Mol des Ausgangssteroids verwendet. Die Verwendung von wesentlich größeren
oder kleineren Verhältnissen von Halogen zu Ausgangssteroid ist nicht von Vorteil und wird gewöhnlich
vermieden, da hierdurch Ausbeuten erhalten werden, die unter der optimalen Ausbeute liegen. Die Reaktion
wird am zweckmäßigsten bei etwa Raumtemperatur, d. h. bei etwa 20 bis 300, oder darunter durchgeführt.
Das 21, 21-Dihalogensteroidprodukt kann aus dem
Reaktionsgemisch isoliert werden, indem man entweder dieser Mischung, gewöhnlich bei etwa Raumtemperatur
oder darunter, eine große Menge Wasser zusetzt, falls das bei der Reaktion verwendete Lösungsmittel
mit Wasser mischbar ist, worauf das 21, 21-Dihalogensteroid
ausfällt, oder aber, indem man das Lösungsmittel aus dem Reaktionsgemisch entfernt,
wobei ein Rückstand erhalten wird, der nach dem Waschen mit Wasser im wesentlichen aus dem angestrebten
Produkt besteht.
Die nachfolgenden Beispiele erläutern das erfindungsgemäße Verfahren.
Beispiel 1
ii-Keto-21, 2i-dibrom-2i-äthoxyoxalylprogesteron
ii-Keto-21, 2i-dibrom-2i-äthoxyoxalylprogesteron
Einer Lösung von 4,50 g (0,01 Mol) des Natriumenolats
von ii-Keto-21-äthoxyoxalylprogesteron und
2 g Kaliumacetat in 70 cm3 Eisessig wurden unter Rühren 3,09 g (i cm3; 0,0193 Mol) Brom tropfenweise
bei Raumtemperatur zugegeben. Nach erfolgter Zugabe wurde die Reaktionsmischung mit einem
großen Volumen Wasser versetzt. Die wäßrige Schicht wurde dann von dem ausgefällten viskosen gelben
Produkt abdekantiert, das anschließend in Alkohol gelöst und als weißer Feststoff durch tropfenweisen
Zusatz von Wasser wieder ausgefällt wurde. Die Ausbeute des auf diese Weise hergestellten ii-Keto-21,
21 - dibrom - 21 - äthoxyoxalylprogesterons betrug nach dem Filtrieren 4 g (70% der Theorie).
Analyse für C25H30O5Br2:
berechnet: Br 28,03 gefunden: Br 27,78
27,62 /;
\_d\*l (Aceton) = + 105°. Die Infrarotanalyse zeigt die
Abwesenheit von enolisch gebundenem Wasserstoff. Die Ferrichloridreaktion ist negativ. Damit ist
bewiesen, daß sich die beiden Halogenatome in der 2i-Stellung befinden.
ι i-Keto-21, 2i-dichlor-2i-formylprogesteron
Auf die in Beispiel 1 beschriebene Weise wird durch Zusammenbringen von ii-Keto-21-formylprogesteron
mit 2 Moläquivalenten Chlor ii-Keto-21, 21-dichlor-21-formylprogesteron
hergestellt.
Auf ähnliche Weise wie im Beispiel 1 können weitere 21,21-Dihalogensteroide hergestellt werden, z. B.
21, 21 -Dibrom^i-formylpregnan-sa, 17a-diol-ii, 20-dion:
Fp. 168 bis 1750 (unter Zersetzung); 21, 21-Dibrom
- 21 - äthoxyoxalylpregnan - 3 α - öl -11, 20 - dion:
Fp. 102,5 bis 112,5 (unter Zersetzung) ;
Analyse für C26H34O6Br2:
berechnet: C 50,86 H 5,80 Br 27,08 gefunden: 051,46 H 5,94 Br 27,20
[ct]£ (Aceton) = + 850, (Chloroform) = + 8i°;
21,2I-Dibrom-2I-formylpregnan-3α-ol-II,20-dion;
21,2i-Dijod-2i-formylpregnan-3a-ol-ii, 20-dion: Fp.95
bis 105° (unter Zersetzung). Die Halogenierung erfolgte
hier in wäßrigem Lösungsmittel; das Jod wurde in wäßriger Kaliumjodidlösung zugegeben.
In der vorstehend beschriebenen Weise können auch 11 α- und n/?-0xy-2i, 2r-dihalogensteroide hergestellt
werden.
Claims (4)
- Patentansprüche:i. Verfahren zur Herstellung von 20-Keto-21,2i-dihalogen-2i-acylsteroiden, dadurch gekennzeichnet, daß man eine Verbindung, deren Enoi-Form die folgende allgemeine Formel besitzt:O H OMSt-C-C = C-RinderMWasserstoffoderein Alkalimetall, RWasserstoff oder einen Rest mit der Formel— C —OR'wobei R' ein Kohlenwasserstoffrest ist, und St einen Cyclopentanopolyhydrophenanthrenrest bedeutet, der mit dem Kohlenstoffatom 17 an die vorstehend angegebene Seitenkette gebunden ist, etwa bei Raumtemperatur oder einer darunterliegenden Temperatur mit etwa 2 Moläquivalenten einesHalogens mit einem Atomgewicht von 35 bis 127 in Anwesenheit eines Lösungsmittels umsetzt.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man ein Alkalimetallenolat von ii-Keto-21-alkoxyoxalylprogesteron, ein Alkalimetallenolat von iia-Oxy-21-alkoxyoxalylprogesteron, ein Alkalimetallenolat von n-Keto-2i-formylprogesteron oder ein Alkalimetallenolat von iia-Oxy-21-formylprogesteron als Ausgangsmaterial verwendet.
- 3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Halogenierungsmittel Brom verwendet wird.
- 4. Verfahren zur Herstellung von iia-Oxy-21, 2i-dibrom-2i-formylprogesteron, dadurch gekennzeichnet, daß man das Natriumenolat von iia-Oxy-21-formylprogesteron mit etwa 2 'Moläquivalenten Brom in einem Alkanol und in Anwesenheit eines Alkalimetallsalzes einer niederen aliphatischen Säure etwa bei Raumtemperatur oder einer darunterliegenden Temperatur umsetzt.In Betracht gezogene Druckschriften
Deutsche Patentschrift Nr. 834 989;
Gattermann, 1952, S. 223.© 609658/479 10.56 (609 855 4. 57)
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US961535XA | 1952-08-30 | 1952-08-30 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE961535C true DE961535C (de) | 1957-04-11 |
Family
ID=22255855
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEU2364A Expired DE961535C (de) | 1952-08-30 | 1953-08-25 | Verfahren zur Herstellung von 20-Keto-21, 21-dihalogen-21-acylsteroiden |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE961535C (de) |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE834989C (de) * | 1948-10-02 | 1952-03-27 | Farbwerke Hoechst Vormals Meis | Verfahren zur Herstellung von 21-Jod-pregnen-(5)-ol-(3)-on-(20) |
-
1953
- 1953-08-25 DE DEU2364A patent/DE961535C/de not_active Expired
Patent Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE834989C (de) * | 1948-10-02 | 1952-03-27 | Farbwerke Hoechst Vormals Meis | Verfahren zur Herstellung von 21-Jod-pregnen-(5)-ol-(3)-on-(20) |
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