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Stoffrahmenführung für Nähmaschinen Die Erfindung betrifft eine Stoff
rahmenführung für Nähmaschinen, bei der ein Pantograph mit einem den Stoffrahmen
tragenden beweglichen Parallelogramm verbunden ist.
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Stoffrahmenführungen dieser Art sind vielfach bekannt. Bei allen vorbekannten
Ausführungen sind die unbeweglichen Gelenkpunkte des Gelenksystems auf der Tischplatte
der Nähmaschine angeordnet. Werden die älteren Vorrichtungen in Verbindung mit einer
Zickzacknähmaschine zum Sticken von kreisförmigen Gebilden, z. B. Ringen, verwendet,
so fallen diese stets mehr oder weniger in elliptischer Form an. Die Ursache liegt
darin, daß die unbeweglichen Gelenkpunkte des Systems ihre Lage gegenüber der Schwingungsebene
der Nadelstange nicht verändern können. Zum Sticken von Ringen oder Ringausschnitten
von gleicher Breite mit Hilfe einer Zickzackmaschine ist es erforderlich, daB die
Stiche radial zur Mitte des Musters .gerichtet liegen, Diese Forderung kann nur
dadurch erfüllt werden, daB das Werkstück in einem geschlossenen Kreis, dessen Mittelpunkt
auf der Schnittlinie der Nadelstangenschwingungsebene mit der Werkstückbewegungsebene
liegt, herumgeführt wird.
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Zu diesem Zweck wurden bereits Einrichtungen benutzt, die einen verstellbaren
Drehmittelpunkt, z. B. in Form eines Dornes, besitzen und mit Hilfe des Stoffschiebers
der Nähmaschine Ringe oder Ringausschnitte erzeugen können. Ihre Verwendbarkeit
ist jedoch auf kreisförmige Muster beschränkt.
Sollen Ringausschnitte
in Verbindung mit beliebigen Ziermustern oder bei Monogrammen erzeugt werden, so
besteht die Möglichkeit, die Nähmaschine um ihre Nadelstangenachse als Mittelpunkt
zu verschwenken und gleichzeitig einen Stoffrahmen in der eingangs erwähnten Weise
mit Hilfe eines Pantographen und eines Parallelogrammes einem Muster entsprechend
zu bewegen.
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Man kennt bereits eine Einrichtung dieser Art, bei der eine Nähmaschine
derart auf eine in eine Tischplatte eingelassene Drehscheibe gesetzt wird, daß die
Achse der Nadelstange durch den Mittelpunkt der Drehscheibe verläuft. Es entsteht
dadurch eine Spezialeinrichtung, der sich lediglich Nähmaschinen mit An- oder Einbaumotor
eingliedern lassen. Vor allem aber ist die Erzeugung eines geschlossenen Ringes
mit radialen Stichen nicht möglich; da der über dem Drehtisch liegende Stoffrahmenhalter
eine Verschwenkung der Nähmaschine um volle 36o° nicht zuläßt.
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Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, eine Stoffrahmenführung
zu schaffen, die es ermöglicht, Ringe, Ziermuster, Monogramme u. dgl. nach einer
Schablone bei beliebiger Schräglage der Stiche zu erzeugen. Es soll ferner erreicht
werden, daß man mit Hilfe einer Zickzackmaschine Ringe mit auf dem ganzen Umfang
gleichbleibender Breite sticken kann. Dabei soll der An- und Abbau bei Flach- und
Armmaschinen schneller und einfacher als bisher durchführbar sein.
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Diese Aufgabe löst die Erfindung dadurch, daß der gesamte Bewegungsmechanismus,
ein Pantograph mit einem den Stoffrahmen tragenden beweglichen Parallelogramm, und
ein Schablonenhalter auf einem zentrisch zum Stichloch der Stichplatte um 36o° drehbaren
Träger befestigt sind.
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Zweckmäßig wird dabei der Träger auf einer Auflagestichplatte gelagert.
Als Lager kann ein in der Auflagestichplatte befestigter Ansatz dienen, der mit
einer Nadeldurchstichöffnung versehen ist. Der Träger besteht vorteilhafterweise
aus zwei zueinander senkrecht angeordneten Schienen, von denen die eine ein Verschiebeteil
mit den unbeweglichen Gelenkpunkten des Bewegungsmechanismus und die abgewinkelte
andere den Schablonenhalter trägt.
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In den Zeichnungen ist eine Ausführungsform der Erfindung dargestellt.
Es zeigt Fig. z die Nähmaschine mit der aufgesetzten Stoffrahmenführung in schaubildlicher
Darstellung, Fig. 2 die Stoffrahmenführung mit eingespanntem Werkstück und eingelegter
Schablone, Fig.3 die Stoffrahmenführung in einer nach rechts geschwenkten Lage,
Fig. 4 dieTrägerbefestigung auseinandergezogen in schaubildlicher Darstellung, Fig.
5 das Stichbild eines Ringes, der auf einem Werkstück mit Zickzackstichen ohne Verschwenkung
der Stoffrahmenführung erzeugt wurde, Fig. 6 das Stichbild eines- Ringes, bei dessen
Erzeugung der Stoffrahmen um die Nadelstangenachse gedreht wurde. Die Zickzacknähmaschine
i, die mit ihrer Stofftragplatte 2 in die Tischplatte 3 eingesetzt ist, hat in bekannter
Weise eine Einrichtung zum Sticken, indem an die Drückerstange 4 der von der Nadelstange
5 gesteuerte Stickfuß 6 angeschraubt ist.
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Der Bewegungsmechanismus einer an der Maschine befestigten Stoffrahmenführung
besteht aus einem Pantographen mit seinen Schenkeln 7, 8, 9, io, einem mit dem Pantographen
in den Gelenkpunkten i i und 12 verbundenen Parallelogramm, das gebildet ist aus
dem Schenkel io, einem den Stoffrahmen 13 tragenden Schenkel 14, einem Schenkel
15 und einem Winkelhebel 16, der an einem Ausgleichlenker 17 angelenkt ist.
Der über einen Gelenkpunkt 18 verlängerte Pantographenschenkel7 trägt an einem Ende
einen Griffel i9, während das andere Ende des Schenkels 7 mit dem Pantographenschenkel
9 im Gelenkpunkt 2o verbunden ist. Der über den Gelenkpunkt i2 hinaus verlängerte
Pantographenschenkel 9 und das freie Ende des Ausgleichlenkers 17 sind in festen
Gelenkpunkten 2i bzw. 22 auf einem Verschiebeteil23 gelagert.
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Das Verschiebeteil 23 ist verschiebbar und mittels eines Klemmhebels
23Q feststellbar mit Schiene 25Q eines Trägers 24 verbunden, der auf einer zweiten
rechtwinklig abgebogenen Schiene 25a einen auswechselbaren Schablonenschalter 26
aufnimmt.
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Der Träger 24 (Fig. 4) ist mit einer Bohrung 27 innerhalb einer Ausnehmung
28 versehen. Eine Auflagestichplatte 29 hat einen Zapfen 3o mit einer Nadeldurchtrittsöffnung
31, als Drehlagerzapfen für den Träger 24, der durch ein federndes Sicherungsblech
32 gesichert ist. Das Sicherungsblech 32 liegt in der Ausnehmung 28 in dem Träger
24 und umschließt mit federnden Backen 33 den Zapfen 30 in einer Nut 34.
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Die Auflagestichplatte 29 ist mit Hilfe von Anschlägen 35 und Zungen
36 und 37 in bekannter Weise in die Stichplatte38 (Fig.4) der Maschine i eingehängt
und durch den Stofftragplattenschieber 39 festgehalten.
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Der Stoffrahmen 13 ist in einem Langloch 4o im Schenkel 14 des Parallelogrammes
verschiebbar und durch eine Schraube 41 feststellbar.
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Der Schablonenhalter 26 ist mit zwei Führungsfalzen 42, die eine Schablone
43 (Fig. 2) aufnehmen, und mit einer Anlagleiste 44 versehen. Eine in der Schiene
25b befestigte Stiftschraube 45 und eine Rändelmutter 46 dienen gleichzeitig zur
Befestigung des Schablonenhalters 26 und der Schablone 43 mit dem Schablonenhalter
26.
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Zum Gebrauch wird die Stoffrahmenführung in einfacher Weise durch
Einführen der Zunge 37 der Auflagestichplatte 29 in die entsprechende Öffnung der
Stichplatte 38 der Maschine und Beischieben des Stofftragplattenschiebers 39 auf
der Maschine befestigt. Nach. dem Festklemmen der Schablone 43 und dem Einspannen
des Stoffes 47 ist die Maschine arbeitsbereit.
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Die genaue Festlegung der Anfangsstelle des Musters auf dem Stoff
erfolgt durch Einstellen des
Stoffrahmens 13 in zwei Richtungen,
und zwar in der einen Richtung durch Einstellen des Verschiebeteiles 23 und in der
anderen, zur ersten senkrechten Richtung, durch Einstellen mittels des Langloches
4o.
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Die Verschwenkbarkeit der Stoffrahmenführung um die Nadelstangenachse,
wie in Fig.3 dargestellt, bietet nun die Möglichkeit, Muster u. dgl. bei beliebiger
Schräglage der Stiche zu erzeugen.
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Das in der Fig.5 gezeichnete Muster eines Ringes ergibt sich, wie
bereits einleitend erwähnt wurde, bei einer Stellung der Stoffrahmenführung nach
Fig. i und 2, d. h. wenn der Träger 24 parallel mit der Längsachse der Nähmaschine
verläuft.
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Ein Ring von gleicher Breite nach Fig. 6 entsteht durch Drehen der
Stoffrahmenführung während des Arbeitens. Sollte diese Art der Bedienung jedoch
zu hohe Anforderungen an die Geschicklichkeit stellen, so kann mit durchaus hinreichender
Genauigkeit und mit Abweichungen von der theoretischen Stichlage des Musters, die
für das Auge kaum wahrnehmbar sind, abschnittsweise gearbeitet werden, indem beispielsweise
Abschnitte 48, 49 von etwa 45° hergestellt werden durch Verschwenken der gesamten
Stoffrahmenführung von Mittellage zu Mittellage der jeweiligen Abschnitte. Für den
größten Teil eines Ringes läßt sich erfahrungsgemäß diese Arbeitsweise kontinuierlich
durchführen. Mit der neuen Stoffrahmenführung lassen sich auch bei Flächenmustern
in einfachster Weise vielfältige Stickeffekte erzielen.