DE955902C - Verfahren zur Herstellung von Schaumkunststoffen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Schaumkunststoffen

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DE955902C DEN5975A DEN0005975A DE955902C DE 955902 C DE955902 C DE 955902C DE N5975 A DEN5975 A DE N5975A DE N0005975 A DEN0005975 A DE N0005975A DE 955902 C DE955902 C DE 955902C
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Harvey Laird Parry
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Bataafsche Petroleum Maatschappij NV
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    • C08J9/00Working-up of macromolecular substances to porous or cellular articles or materials; After-treatment thereof
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    • B32BLAYERED PRODUCTS, i.e. PRODUCTS BUILT-UP OF STRATA OF FLAT OR NON-FLAT, e.g. CELLULAR OR HONEYCOMB, FORM
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
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    • C08JWORKING-UP; GENERAL PROCESSES OF COMPOUNDING; AFTER-TREATMENT NOT COVERED BY SUBCLASSES C08B, C08C, C08F, C08G or C08H
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Description

AUSGEGEBEN AM 10. JANUAR 1957
N 5975 IVb 139b
Harvey Laird Parry
Sogenannte Schaumstoffe aus Kautschuk und Kunststoffen sind allgemein bekannt. Im allgemeinen werden solche Produkte erhalten, wenn man aus plastischen Kautschuk- oder Kunststoffmassen Schäume herstellt und diese Schäume dann härtet. Bei der Herstellung der Schäume benutzt man meistens sogenannte Treibmittel, welche durch Gasbildung die erwünschte Porenetruktur hervorrufen.
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von Schaumstoffen, wobei von einer bestimmten Art von Kunststoffen, die zu diesem Zweck bisher noch nicht verwendet wurden, ausgegangen wird. Die Erfindung betrifft ebenfalls Mischungen, aus denen mittels des genannten Verfahrens Schaumstoffe hergestellt werden können, sowie die mittels des Verfahrens gemäß der Erfindung erhaltenen Schaumstoffe.
Die Schaumstoff bildenden Mischungen gemäß der Erfindung sind besonders vorteilhaft, weil es nicht nötig ist, um ihre Umwandlung zum Endstadium herbeizuführen, Hitze von außen zuzuführen. Ein exothermer Härtungsprozeß, welcher in den Mischungen gleichzeitig mit der Schaumbildung stattfindet, verursacht eine genügende Temperatursteigerung, um das Treibmittel, welches in den Mischungen enthalten ist, zu veranlassen, seine Wirkung im gewünschten Maße auszuüben.
Die Kunststoffe, welche in den Schaumstoffen nach dem neuen Verfahren enthalten sind, werden durch Aushärtung von harzbildendem Material ge-
wonnen, die man durch Kondensation eines oder mehrerer mehrwertiger Phenole bzw. Alkohole mit Epichlorhydrin in solch einem Verhältnis und unter solchen Umständen erhalten kann, daß in diesem harzbildenden Material im Durchschnitt mehr als eine Epoxygruppe je Molekül vorhanden ist. Kunstharze, welche durch Härtung solcher oder chemisch identischer Kondensate hergestellt werden, sind unter dem Namen Äthoxylinharze
ίο (»ethoxyline resins«) beschrieben in »Chemical Week«, 69, (1951), S. 27, und dieser Name wird in der vorliegenden Patentbeschreibung beibehalten. Als eine weitere Veröffentlichung bezüglich Äthoxylinharze, welche dort aber mit einem Handelsnamen »Eponharze« bezeichnet werden, sei ein Artikel genannt auf S. 15 bis 18, 48 und 49 von Paint, »Oil and Chemical Review«, 113, (1950).
Die Herstellung der Äthoxylinharze bildenden Kondensate aus mehrwertigen Phenolen bzw. Alkoholen und Epichlorhydrin ist ausführlich beschrieben in einer Anzahl von Patentschriften, z. B. in den französischen Patentschriften 960044, 960 045, 962845, 962846, 962969, 967470, 981842, 983 57l> 985 852 sowie in den USA.-Patentschriften 2 528 417, 2 528 932, 2 528 933, 2 528 934, 2 553 718. Es geht aus einigen dieser Patentschriften hervor, daß statt Epichlorhydrin auch Dichlorhydrin, Epibromhydrin und Dibromhydrin bei der Herstellung des Äthoxylinharz bildenden Materials benutzt werden können. Auch ist es möglich, halogenfreie Epoxyverbindungen mit Hydroxylgruppen enthaltenden, besonders phenolischen Verbindungen reagieren zu lassen. Die aus zweiwertigen Phenolen und Epichlorhydrin gewinnbaren Kondensate sowie die in einer anderen Weise bereiteten chemisch identischen Kondensate werden weiterhin kurz Äthoxylinkondensate genannt.
Es sind schon verschiedene Härtungsmittel zur Herstellung von Äthoxylinharzen aus den harzbildenden Kondensaten beschrieben worden, z. B. in den obengenannten Patentschriften. In der Praxis werden insbesondere Amine oft verwendet. Die Schaumkunststoffe nach dem vorliegenden Verfahren werden hergestellt, indem man Epichlorhydrin mit einem mehrwertigen Phenol kondensiert. Zu diesem Kondensat, in dem die Anzahl der Epoxygruppen je Molekül durchschnittlich zwischen ι und 2 liegt, setzt man ein Treibmittel und ein Härtungsmittel zu, während Lösungsmittel, Verdünnungsmittel, Plastifizierungsmittel, Füllmaterialien, Pigmente, Farbstoffe, Schmiermittel und andere zusätzliche Bestandteile üblicher Art gegebenenfalls dem soeben beschriebenen Äthoxylinkondensat vorher zugegeben sein können. Unter der kombinierten Wirkung von Härtungsmittel und Treibstoff bildet sich ein fester Schaumstoff.
Die Schaumstoffe bildenden Ausgangsmischungen nach dem neuen Verfahren bestehen aus einem Äthoxylinkondensat, das mit einem mehrwertigen Phenol hergestellt wurde, in welchem die Anzahl von Epoxygruppen je Molekül durchschnittlich zwischen 1 und 2 liegt, und aus einer zugesetzten Menge eines Treibmittels, während die Mischungen gegebenenfalls auch Lösungsmittel, Verdünnungsmittel, Plastifizierungsmittel, Füllmaterialien, Pigmente, Farbstoffe, Schmiermittel und andere Zusätze üblicher Art enthalten können. Diesen Mischungen werden, vorzugsweise unmittelbar vor deren Umwandlung in die endgültigen Schaumstoffe, Härtungsmittel zugegeben.
Nach dem neuen Verfahren werden als Treibmittel vorzugsweise solche Stoffe verwendet, welche bei 2o° und 760 mm Hg flüssig oder fest sind und welche zwischen 50 und 2000 unter Bildung eines bei gewöhnlicher Temperatur und Druck gasförmigen Stoffes zerfallen. Die üblichen in der Literatur genannten Treibmittel sind im allgemeinen geeignet. Besonders gute Ergebnisse sind aber erzielt worden mit Bis-(4-oxybenzolsulfonyl)-hydrazid, welche Verbindung in der USA.-Patentschrift 2 552 065 beschrieben wurde.
Vorzugsweise werden die Treibmittel in Mengen von 0,2 bis 30 Gewichtsprozent, bezogen auf das Äthoxylinkondensat, zugesetzt. Gewöhnlich werden mit 0,5 bis s Gewichtsprozent, insbesondere mit etwa 2 Gewichtsprozent, gute Ergebnisse erzielt. Sofern die Treibmittel sich nicht lösen, wie es z. B. bei Ammoniumcarbonat der Fall ist, sollen sie fein gepulvert und gleichmäßig vermischt werden.
Das Gesamtvolumen sowie die Struktur der gebildeten Poren hängen insbesondere von der Menge und der Art des jeweils gewählten Treibmittels ab, aber außerdem noch von der Temperatur während der Schaumbildung und von der Viskosität der Ausgangsmischung. Vorzugsweise verwendet man Äthoxylinkondensate, welche bei ioo° eine Viskosität von 50 bis 300 Centipoisen, insbesondere von 90 bis 160 Centipoisen, aufweisen.
Die erfindungsgemäß zu verwendenden Äthoxylinkondensate können von allen mehrwertigen, vorzugsweise zweiwertigen Phenolen hergeleitet werden, sowohl von einkernigen wie von mehrkernigen. Besonders bevorzugt wird aber die zweikernige phenolische Verbindung 2,2-Bis(4-oxyphenyl)-propan, welches oft kurz Bisphenol genannt wird. Unter den von dieser Verbindung hergeleiteten Äthoxylinkondensaten sind solche besonders geeignet, welche im Durchschnitt 1,6 bis 1,9 Epoxygruppen je 'Molekül enthalten und ein Molekulargewicht von 340 bis 750 haben. Vorzugsweise soll die durchschnittliche Anzahl von Epoxygruppen je Molekül sowie das Molekulargewicht derart sein, daß das Epoxyäquivalenzgewicht zwischen etwa 180 und 330 liegt, so daß etwa 0,3 bis 0,55 Epoxyäquivalente je 100 g vorhanden sind. Im allgemeinen enthalten die bevorzugten Äthoxylinkondensate im Molekül durchschnittlich 1 bis 2 Radikale, herrührend von den Molekülen des ursprünglichen Bisphenols.
Als etwa in den erfindungsgemäßen Ausgangsmischungen nach der Erfindung vorhandene Lösungsmittel werden über 500 siedende organische Flüssigkeiten bevorzugt. Im allgemeinen soll die Viskosität der Ausgangsmischungen bei ioo° durch Zusatz von solchen Lösungsmitteln vorzugsweise
auf 15 bis 500 Centipoisen reduziert werden. Bei Äthoxylinkondensaten, welche bei ioo° eine Viskosität von 50 bis 300 Centipoisen aufweisen, ist ein Zusatz von 3 bis 10 Gewichtsprozent eines Lösungsmittels, wie Toluol, bezogen auf die Menge des Äthoxylinkondensats, oft günstig.
Der Zusatz eines oberflächenaktiven Stoffes ist oft günstig, weil die Herabsetzung der Oberflächenspannung die Bildung kleinerer Zellen und eine gleichmäßigere Struktur des Endprodukts fördert. Vielerlei oberflächenaktive Mittel können Verwendung fiaden. Mengen von 0,02 bis 1 Gewichtsprozent, bezogen auf das Äthoxylinkondensat, sind im allgemeinen günstig. Gute Ergebnisse wurden z. B. erzielt mit einem Emulgator, der unter dem Namen Tween 20 vertrieben wird und der im wesentlichen aus Polyäthylenglykoläthern von Sorbitanmonolaurat besteht.
Äthoxylinkondensate von mehrwertigen Aikoholen mit einer durchschnittlichen Anzahl von Epoxygruppen je Molekül, welche größer als 1 ist, können dem Äthoxylinkondensat eines mehrwertigen, vorzugsweise zweiwertigen Phenols in verschiedenen Mengen zugesetzt werden, ■wobei die obere Grenze erreicht ist, wenn gleiche Gewichtsmengen der beiden Arten von Äthoxylinkondensaten vorhanden sind. Solche von mehrwertigen Alkoholen hergeleiteten Äthoxylinkondensate dienen nicht nur der Herabsetzung der Viskosität der Ausgangsmischung, sondern sie sind auch an den Reaktionsprozessen beteiligt, welche die Härtung bewirken. Herstellungsverfahren für diese Art von Äthoxylinkondensaten.sind in vielen früheren Veröffentlichungen beschrieben worden. Dort wurden auch beispielsweise viele mehrwertige Alkohole genannt, von denen man ausgehen kann. Im allgemeinen wird Glyzerin bevorzugt.
Nach dem neuen Verfahren wird so viel Härtungsmittel den Schaumstoffe bildenden Mischungen zugesetzt, wie es der Art des verwendeten Härtungsmittels entspricht, um die Härtung der Äthoxylinkondensate zu bewirken. Gewöhnlich sind zugesetzte Mengen zwischen 3 und 15 Gewichtsprozent, bezogen auf die Äthoxylinkondensate, günstig. Aminoverbindungen werden im allgemeinen vorzugsweise benutzt, besonders solche, welche im Molekül mindestens eine an ein nicht aromatisches Kohlenstoffatom gebundene primäre Amino gruppe enthalten und welche keine anderen EIemente enthalten als Kohlenstoff, Wasserstoff und Stickstoff. Viele Aminoverbindungen wurden bereits in der Literatur als Härtungsmittel genannt. Beispiele sind Äthylendiamin, Diäthylentriamin, Triäthylentetramin, Diacetondiamin, Hexamethylendiamin, Diäthylamin, Dibutylamin, n-Butylamin und Benzylmethylamin.
Wie aus dem Obengesagten hervorgeht, wird das Härtungsmittel vorzugsweise einer Mischung zugesetzt, welche bereits das Äthoxylinkondensat und ein Treibmittel enthält. Der Zusatz erfolgt vorzugsweise bei einer Temperatur, die unter der Zersetzungstemperatur des Treibmittels liegt, welche aber hoch genug ist, damit der exotherme Effekt des Härtungsprozesses die Temperatur des ganzen Gemisches bis über diese Zersetzungstemperatur S5 steigen läßt. Die Anfangstemperatur kann in vielen Fällen der Temperatur des Arbeitsraumes entsprechen, z. B. bei Verwendung von Ammoniumcarbonat, dessen Zersetzung bei ungefähr 58? anfängt. Nach Zusatz eines geeigneten Härtungsmittels, wie Diäthylentriamin, wird die Temperatur bis weit über 580 ansteigen. Im allgemeinen sind mit Ammoniumcarbonat Anfangstemperaturen im Gebiet von ungefähr 20 bis 500 geeignet. Höhere Anfangstemperaturen sind erforderlich·, wenn Treibstoffe zur Verwendung kommen, deren Zersetzungstemperaturen höher liegen. Bis-(4-oxybenzolsulfonyl)- hydrazid zersetzt sich z. B. bei etwa 135 bis 1400; sodann soll die Anfangstemperatur vorzugsweise 80 bis 1200 betragen.
Die Temperatursteigerung hängt von der Menge sowie von der Art des benutzten Härtungsmittels ab. Eine zu starke Steigerung kann gegebenenfalls durch die Anwesenheit einer verdunstenden Flüssigkeit, welche Wasser sein kann oder ein Lösungsmittel, wie Toluol, kompensiert werden. Gute Ergebnisse wurden im allgemeinen bei Zugabe von 3 bis 15 Gewichtsprozent Diäthylentriamin, bezogen auf die Äthoxylinkondensate, erzielt, ohne daß besondere Maßnahmen zwecks Beschränkung der Temperatursteigerung dabei getroffen wurden.
Obwohl es im allgemeinen ein Vorteil ist, daß bei dem Verfahren nach der Erfindung zur Herstellung von Schaumstoffen keine Erhitzung von außen her erforderlich ist, kann es unter Umständen erwünscht sein, doch eine solche Erhitzung anzuwenden. Im allgemeinen sind Temperaturen im Gebiet von etwa 75 bis 2500 günstig, um harte, gegen Lösungsmittel beständige Äthoxylinharze zu erzielen.
Die Schaumstoffe nach der Erfindung besitzen eine große Härte, niedrige Wärmeleitfähigkeiten sowie niedrige Dichten, z. B. im Bereich von 0,06 bis 0,3 g/cm3. Die Produkte können im allgemeinen für dieselben Zwecke Verwendung finden, wozu die Benutzung von harten Schaumstoffen bereits vorgeschlagen wurde. Sie sind also z. B. geeignet-als leichte und billige Füllmaterialien und für Wärme- sowie Schallisolierung. Besonders günstige Resultate wurden aber erzielt bei Verwendung der neuen Produkte als Füllstoffe in den sogenannten Radomen (englisch: radomes), die als halbkugelförmige Körper in Radarapparaten enthalten sind und welche z. B. bei Militärflugzeugen im Rumpfgerüst montiert werden. Die Herstellung der Radome war früher ziemlich kompliziert und koste'te viel Arbeitskraft. Jetzt kann der Raum zwischen der inneren und der äußeren Kunststoffhaut leicht gefüllt werden, indem man einer Schaumstoff bildenden Mischung nach der Erfindung ein Härtungsmittel zugibt und sodann das ganze Gemisch schnell in den zu füllenden Raum eingießt, wo es schnell schäumt und sodann erhärtet. Diese Schaumstoffe haften außerordentlich stark an den Kunststoffhäuten der Radome. Außerdem sind die Transmissionscharakteristiken für die
Ultrahochfrequenzwellen des Radars äußerst günstig.
Bei s ρ i e 1 e :
Alle in den Beispielen genannten Teile und Prozentsätze sind Gewichtsteile bzw. Gewichtsprozentsätze.
Die Äthoxylinkondensate A, B, C, D und E der Beispiele -wurden hergestellt aus Bisphenol und ίο Epichlorhydrin. Das Äthoxylinkondensat F wurde hergestellt aus Glyzerin und EpichloThydrin. Die Eigenschaften aller dieser Kondensate sind nachstehend wiedergegeben.
Er- Molekular
gewicht
Epoxy- Durchschnitt
Äthoxylin-
kondensai
weichungs-
grad in C
(Durrans)
grupp en
gehalt
Äquivalente
pro 100 g
liche Anzahl
von Epoxy-
gruppen je
Molekül
A 9 460 0,50 1,85
B 27 620 0,41 1- QD
Ι,οο
C 43 850 0,29 1,8
D 69 1400 0,20 i,7
E 98 324 0,12 1,68
F hell 0,671 2,18
gelbe
viskose
Flüssig
keit bei
gewöhn
licher
Tempe
ratur
Beispiel 1
Es wurde eine Vorratsmischung hergestellt, indem man einen Teil gepulvertes Ammoniumcarbonat zu 9 Teilen Kondensat B zusetzte. Drei Pappbecher wurden je mit 1 g dieser Vorratsmischung und 19 g Kondensat B gefüllt, wobei diese zwei Bestandteile innig vermischt wurden, so daß eine homogene Masse entstand, welche etwa 1 °/o Ammoniumcarbonat enthielt. Nach Erhitzung auf etwa 45° wurde Diäthylentriamin in Mengen der nachstehenden Tabelle zugegeben. Dieses Härtungsmittel wurde jeweils innig mit den Massen vermischt, und die Pappbecher wurden sodann in einem Ofen bis zu den ebenfalls in der Tabelle angegebenen Temperaturen erhitzt. Die Dichte der in dieser Weise endgültig erhaltenen Schaumstoffe wird ebenfalls in der Tabelle gezeigt.
Zugesetzte Menge
Härtungsnüttel
(Vo)
Temperatur
des Ofens
(°C)
Dichte des
Endprodukts
(g/cm3)
4
8
8
100
100
60
0,32
0,l6
0,18
Beispiel 2
Verschiedene Treibmittel wurden gemäß der Menge der nachstehenden Tabelle, jeweils getrennt in Pappbecher, eingebracht und 2 bis 3 Tropfen des oberflächenaktiven- Mittels mit Handelsnamen Tween 20 (Polyäthylenglykoläther von Sorbitanmonolaurat) jeder Treibmittelmenge zugemischt. 100 g Kondensat B mit einer Temperatur von etwa ioo° wurden sodann zugesetzt und mit den schon vorhandenen Bestandteilen vermischt. Unmittelbar darauf wurden, während die Temperatur der Masse noch ungefähr ioo° war, 5 g Diäthylentriamin schnell zugemischt. An der offenen Luft, welche eine Temperatur von etwa 200 hatte, fingen die Gemische nach ungefähr 1 Minute zu schäumen und zu gelieren an. Ein Thermoelement, welches mitten, in die Masse eingebracht war, ermöglichte die Bestimmung der maximalen Temperatur, die etwa 2 bis 3 Minuten nach Zugabe des Härtungsmittels erreicht wurde. Die expandierten Massen kühlten in etwa 30 Minuten auf die Temperatur des Arbeitsraumes ab. Die Endprodukte waren rahmig weiße, feste Stoffe, welche eine große Härte aufwiesen; Die Dichten sowie die Arten und Mengen der verwendeten Treibstoffe sind ebenfalls in der nachstehenden Tabelle angegeben.
Treibstoff
Art
Menge (g)
Maximale Temperatur
"C
Dichte des Endprodukts
(g/cm3)
Bis-(4"Oxybenzolsulfonyl)-hydrazid (HandelsnamenNaugatuck
709)
Dinitrosopentamethylentetramin (Handelsnamen: Unicel ND),
enthält 40% der angegebenen, als Treibmittel wirksamen Verbindung und 60 °/0
inerten Füllstoff
DasselbeTreibmittel wie
vorher (Unicel ND),
ι g Wasser zugesetzt,
zwecks Herabsetzung
der Temperatur ....
Diazoaminobenzol
(Handelsname
Unicel)
Ammoniumcarbonat
I I75
I
I I70
I 182
2 nicht
be
stimmt
0,136
0,17
0,09
0,15 0,120
Beispiel 3
Verschiedene Mengen von Naugatuek 709 (Bis- [4-oxybenzolsulfonyl] -hydrazid) wurden einem sonst gleichbleibenden Gemisch zugesetzt. Die Treibmittel wurden zuvor auf geschlämmt in je S cmVToluol, dem vorher je 3 Tropfen des Han
delsemulgators Tween 20 (Polyäthylenglykoläther von Sorbitanmonolaurat) zugegeben wurde. Die so erhaltenen Suspensionen wurden mit je 100 g vorerhitztem Kondensat B vermischt. Während die Temperatur der Gemische etwa 105° betrug, wurden je 5 g Diäthyltriamin zugemischt. Die Gemische expandierten und erhärteten zu Schaumstoffen mit verschiedenen Dichten, welche in der nachstehenden Tabelle angegeben sind.
Menge des
Härtungsmittels
fe)
Dichte des Endprodukts
(g/cm3)
0,25
o,5
I
4
0,25
0,l6
0,117
0,09
Beispiel 4
Man vermischte je 100 g vorerhitztes Kondensat B bzw. C mit Suspensionen, die durch Aufschlämmen von je 2 g Bis-(4-oxybenzolsulfonyl)-hydrazid (Handelsname: Naugatuck 709) in verschiedenen Mengen Toluol erhalten waren; dem Toluol wurde je 3 Tropfen des Handelsemulgators Tween 20 (Polyäthylenglykoläther von Sorbitanmonolaurat) zugesetzt. Dem Kondensat B wurde bei etwa 930, dem Kondensat-C bei etwa 1070 je 5 g Diäthylentriamim zugegeben-. Die Gemische expandierten und erhärteten zu Schaumstoffen mit verschiedenen Dichten. Die nachstehende Tabelle zeigt den Einfluß der zugesetzten Toluolmengen auf die Dichte des Endprodukts.
Art des
Kondensats
Toluolmenge
(cm3)
1 5 Dichte des
Endprodukts
(g/cm»)
B O 0,28
B I 0,24
B 5 0,114
B IO 0,075
C 5 Ο,Ιΐδ
C IO 0,067
C 15 0,053
B e i s ρ i e
Je 100 g mehr oder weniger vonerhitztes Kondensat B vermischte man mit Suspensionen, die erhalten waren durch Aufschlämmen von je 2 g Bis-(4-oxybenzolsulfonyl)-hydrazid (Handelsnamen: Naugatuck 709) in 5 cm3 Toluol, dem je 2 Tropfen des Handelsemulgators Tween 20 (Poly·· äthylenglykoläther von Sorbitanmonolaurat) zugegeben waren. Bei verschiedenen Temperaturen wurden den erhaltenen Gemischen je 5 g-Diäthylentriamin zugesetzt. Die nachstehende Tabelle zeigt den Einfluß der Anfangstemperatur auf die Dichte des Endprodukts.
Anfangstemperatur Dichte des Endprodukts
(0C) (g/cm3)
80 0,24
90 0,152
100 0,150
HO 0,096
120 0,105
I30 0,17
I40 0,094
Bei der niedrigsten Anfangstemperatur und daher auch der niedrigsten maximalen Temperatur hat die Schaumstoff bildende Mischung die höchste Viskosität und den höchsten Widerstand gegen Blasenbildung. Daher ist die Dichte des Endprodukts ziemlich hoch. Bei Steigerung der Anfangstemperatur auf iio° nimmt die Dichte ab. Von ho bis 1300 nimmt die Dichte wiederum infolge Verdunstung von Toluol zu, wodurch die Viskosität zunimmt. Bei 1400 wurde die geringste Dichte erreicht, weil das Treibmittel bei dieser Temperatur von Anfang an eine kräftige Gasentwicklung ergab, während die Aushärtung des Kondensats noch nicht weit fortgeschritten war. Die Zersetzungstemperatur des benutzten Treibmittels liegt, wie oben bereits angegeben wurde, im Gebiet von etwa 135 bis 1400.
Beispiel 6
100 g Kondensat A wurden vermischt mit einer Suspension, die erhalten wurde durch Aufschlämmen von 2 g Ammoniumcarbonat in 5 cm3 Toluol, dem 3 Tropfen des Handelsemulgators Tween 20 (Polyäthylenglykoläther von Sorbitanmonolaurat) zugegeben war. Diesem Gemisch mit einer Temperatur des Arbeitsraumes (ungefähr 200) wurden 8 g Diäthylentriamin zugemischt.' Nach etwa 20 Minuten war eine genügende Wärmemenge entwickelt worden, so daß das Treibmittel anfing sich zu zersetzen und somit die Mischung auftrieb. Nach weiteren 5 Minuten war das Treiben beendet. Das Endprodukt hatte eine Dichte von 0,107 g/cm3.
B e i s ρ i e 1 7 . H5
100 g Kondensat D wurden vermischt mit einer Suspension, die erhalten wurde durch Aufschläm; men von 2 g Bis-(4-oxybenzolsulfonyl)-hydrazid (Handelsnamen: Naugatuck 709) in 10 cm3 Toluol, dem 3 Tropfen des Handelsemulgators Tween 20 (Polyäthylenglykoläther von Sorbitanmonolaurat) zugegeben war. Dem Gemisch wurde bei etwa 1500 8 g Diäthylentriamin zugegeben. Die wärmeentwickelnden Reaktionen kamen rasch in Gang, und das Gemisch schäumte und erhärtete in sehr kurzer
Zeit. Die Dichte des Endprodukts betrug 0,105 g/cm3.
Beispiel 8
Eine Flüssigkeit, erhalten durch Vermischung von 25 g Kondensat E und 25 g Kondensat F, wurde vermischt mit einer Suspension, die erhalten wurde durch Aufschlämmen von 1 g Bis~(4-oxybenzolsulfonyl) -hydrazid (Handelsnamen Naugatuck 709) in 2,5 cm3 Toluol, dem 1 Tropfen des Handelsemulgators Tween 20 (Polyäthylenglykoläther von Sorbitanmonolaurat) zugesetzt war. Dem Gemisch wurde bei etwa ioo0 2 g Diäthylentriamin zugemischt. Der endgültig erhaltene harte Schaumstoff hatte eine Dichte von 0,17 g/cm3.

Claims (1)

  1. Patentanspruch:
    Verfahren zur Herstellung von Schaumkunststoffen, dadurch gekennzeichnet, daß hierbei zur Bildung der Gerüstsubstanz ein Äthoxylinkondensat verwendet wird..
    In Betracht gezogene Druckschriften:
    Angew. Chemie, Ausgabe A, 1947, Nr. g, S. 267.
    © 609 550/500 7.56 (609 742 1.57)
DEN5975A 1951-08-24 1952-08-23 Verfahren zur Herstellung von Schaumkunststoffen Expired DE955902C (de)

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