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Verfahren und Einrichtung zur Herstellung einer insbesondere für Fernmeldekabel
bestimmten isolierten Doppelader Bei dem Verfahren gemäß Patent 86o 64q., mit dem
eine insbesondere für Fernmeldekabel bestimmte isolierte Doppelader hergestellt
wird, laufen die beiden das Paar bildenden, zu isolierenden Drähte zusammen mit
einem z. B. aus Papier bestehenden Isolierstoffstreifen @ durch ein vorzugsweise
angewärmtes Werkzeug, durch. das der Streifen longitudinal und insbesondere S-förmig
rund um die beidem. Drähte herumgerollt wird. Dadurch wird die Doppelader in einem
Arbeitsgang isoliert und kann dann anschließend auch noch verdrillt werden. Dieses
Verfahren erlaubt eine sehr schnelle Herstellung der, Doppeladern.
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Da die Isolation hierbei longitudinal und nicht mehr, wie bisher im
allgemeinen üblich, in Form einer Bewicklung aufger bracht wird, werden sowohl die
Drähte als auch die Isolation gedehnt, falls die isolierte Doppelader einer so,
großen Zugbeanspruchung unterworfen wird, daß sie etwas ausgereckt wird. Falls die
Isolation, wie bei Fernmeldekabeln üblich, aus Papier besteht, wurde es nun als
notwendig erkannt, dafür zu sorgen, daß die Länge des Papierstreifens etwas größer
als die Länge der Leiter ist, um bei dem Isolierstoff einen geringerem Prozentsatz
Lose zu schaffen. Dies ist notwendig, weil das Papier schon nach einer in ihrem
Ausmaß sehr begrenzten Dehnung reißt, z. B. nach etwa 2%, wahingegen die Leiter
ohne Schäden um einen erheblich größeren Betrag gedehnt werden können. Geringe Dehnungen
treten örtlich während der Arbeitsgänge der Paarversei.lung und des Zusammenschlagens
zum
Kabel auf. Bei dem. Verfahren nach dem Hauptpatent werden die Drähte durch das Werkzeug
unter einer mäßigen, sie jedoch schon etwas ausdehnenden Spannung hindurchgezogen,
während das Papier unter minimaler Spannung hindurchgezogen wird.
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Sobald der Isoliervorgang abgeschlossen ist, geht die Spannung wieder
zurück, und die Drähte ziehen sich etwas zusammen, so daß das Papier locker wird
und ein gewisser überschuß für eine während der folgenden Arbeitsgänge auftretende
Dehnung entsteht. Dieses an sich befriedigende Ergebnis beruht darauf, daß die Drähte
aus einem Werkstoff bestehen, der eine höhere Dastizitätsgrenze als der Papierstreifen
hat.
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Gemäß der Erfindung wird dieser Ü'berschuß bewußt dadurch erzielt
und sichergestellt, daß das Papier in solcher Weise oder solcher Form aufgebracht
wird, daß im Papier noch ein geringer Betrag von longitudinaler Lose verbleibt,
nachdem die beiden ein Paar bildenden Drähte mit dem Papier umhüllt worden sind.
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Dies kann auf mehreren Wegen erreicht werden. So besteht ein erfolgreiches
Verfahren darin, daß der glatte Papierstreifen in das Rollwerkzeug durch einen Satz
von Walzen gefördert wird, die kleine Wollungen in das Papier pressen. Die Ü"bersohußlänge
des auf die Leiter aufzubringenden Papieres kann durch Wahl der Tiefe und der Steigung
der Wollungen genau geregelt werden. Das Papier wird in das Rollwerkzeug unter maximaler
Spannung gefördert und nachdem es dann um und zwischen die beiden. Leiter gefaltet
worden ist, liefern die kleinen Wollungen, selbst wenn sie niedergedrückt sein sollten,
den kleinen. Betrag an Dehnungsfähigkeit, der notwendig 'ist, um das Abreißen während
der folgenden Arbeitsgänge zu verhindern.
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Ein weiterer Weg besteht darin, daß ein schon von vornherein- leicht
gewelltes Papier benutzt wird. Solches Papier ist im Handel erhältlich und wird
oft als Kreppapier bezeichnet. Es wird in Streifen geschnitten und zu losen Scheiben
aufgewickelt und dann in der gleichen Weise wie das glatte Papier bei dem Verfahren
gemäß dem Hauptpatent verwendet, ohne daß es durch Wellungen erzeugende Walzen läuft.
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Ein weiterer Weg besteht noch darin, daß der glatte Papierstreifen
in das Rollwerkzeug mit Hilfe von Walzen gefördert wird, die besonders angetrieben
und von der Abzugsscheibe in, der Weise gesteuert werden, daß sie das Papier in
das Werkzeug mit etwas größerer Geschwindigkeit als derjenigen der Leiter hineinfördern.
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Eine Ausführungsform der Erfindung wird nun an Hand der Zeichnung
beschrieben, deren Figur in schematischer Form einem Teil einer Maschine darstellt,
mit der sich Aderpaare mit S-förmig angeordneter Isolation herstellen lassen:.
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Das formgebende Werkzeug (Rollwerkzeug) i ist nur schematisch dargestellt,
da es bereits im Hauptpatent 86o 644 ausführlich beschrieben worden ist. Die Vorratsscheibe
2, die aus einem aufgerollten Papierstreifen besteht, sitzt vor dem Ein, gang des
Werkzeugs, und über und unter ihr sitzen die Vorratshaspel 3 und 4 für die Leiter.
Durch die die Wollungen erzeugenden Walzen 5 und 6, deren Antrieb nicht ,gezeigt
ist, wird der Papierstreifen 7 hindurchgeführt. Die Drehgeschwindigkeit der Walzen
wird so eingestellt, daß sie zu der Geschwindigkeit der nicht dargestellten Abzugsscheibe
paßt. Nachdem der Papierstreifen gewellt worden ist, wird er unter minimaler, durch
die Drehgeschwindigkeit der Wollwalzen. bestimmter Spannung in das Werkzeug i eingeführt.
Das Papier wird also nicht durch die Walzen hindurchgezogen, sondern von ihnen in
das Werkzeug unter minimaler Spannung hineingeschickt. Die Leiter 8 und 9 werden
von den Vorratshaseln 3 und 4 abgezogen und über die genuteten Rollen io und i i
genau, wie im Hauptpatent beschrieben, in das Werkzeug i eingeführt. Das isolierte
Drahtpaar 12 verläßt das Werkzeug am anderen Ende. Wegen der Wollungen des Papiers
muß das Einlaufmundstück des Werkzeugs für das Papier etwas weiter offen sein als
beim Hauptpatent.
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Falls gewünscht, kann der Feuchtigkeitsgehalt des Papierstreifens
vor dem Eintritt irr das Werkzeug mit Hilfe eines Dampfstrahles oder Wassersprühregens
vergrößert werden.