DE354134C

DE354134C - Verfahren zur maschinellen Herstellung von Zigarren aus Tabakbrei

Info

Publication number: DE354134C
Application number: DE1920354134D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1920-01-10
Filing date: 1920-01-10
Publication date: 1922-06-01

Description

Verfahren zur maschinellen Herstellung von Zigarren aus Tabakbrei. Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur vollkommen maschinellen Herstellung von Zigarren aus einem Tabakbrei, der aus zerrissenen bzw. zerfaserten Tabakpflanzen unter Zusatz von Wasser bzw. der beim Gären und Saucen entstandenen Brühe bereitet ist. Zwecks Herstellung von Tabakerzeugnissen aus diesem Tabakbrei ist man bisher stets in der Weise vorgegangen, daß man aus dem Brei etwa auf einer Papiermaschine sogenanntes Tabakpapier herstellt, dieses nachher in einzelne kleine Stücke zerschneidet und aus den letzteren durch Zusammenrollen von Hand zigarrenähnliche Rauchprodukte erzeugt. Die so hergestellten Zigarren sind, da sie viel Handarbeit erfordern, verhältnismäßig teuer und sind auch der Form und dem Aussehen nach der üblichen Zigarre wenig ähnlich.
Diese Nachteile zu beseitigen ist der Zweck der Erfindung. Gemäß der Erfindung wird in erster Linie eine vollkommen maschinelle Herstellung von Zigarren aus dem Tabakbrei in folgender Weise erreicht. Aus dem Tabakbrei werden zunächst entweder durch Auswalzen mittels entsprechender Profilwalzen oder durch Hindurchpressen- durch entsprechend gestaltete Düsen endlose Tabakstränge geformt. Die so hergestellten Tabakstränge werden alsdann mit einem ebenfalls aus Tabakbrei in der bekannten Weise erzeugten Tabali:papier als Deckblatt umwickelt, und zwar erfolgt diese Umwicklung vollkommen mechanisch mittels einer aus der Kabelfabrikation bekannten Bandwickelmaschine. Der umwickelte Strang wird hierauf noch durch ein System entsprechend profilierter Walzen, Viererwalzensystem, hindurchgeführt, die dem endlosen Tabakstrang nach und nach die jeweils gewünschte Form zusammenbängende@ Zigarren geben, die ebenfalls vollkommen mechanisch voneinander getrennt werden. Auf diese Weise ist es ohne weiteres möglich, aus dem Tabakbrei Zigarren vollkommen maschinell ohne jede Handarbeit herzustellen, denen man ferner jede gewünschte Form der üblichen Zigarren geben kann. Infolge der Umwicklung mit dem Tabakpapierdeckblatt besitzen die so hergestellten Zigarren auch das Aussehen der üblichen Zigarre.
Bei einer auf diese Weise hergestellten Zigarre muß jedoch auf die Erzielung einer guten Zugfähigkeit besonderer Wert gelegt werden. Zur Erreichung dieses Zweckes können verschiedene Wege eingeschlagen werden. Z. B. wird eine gute Zugfähigkeit der Zigarre ohne weiteres dadurch erreicht, daß man dem Tabakstrang selber einen kreuz- oder sternförmigen Querschnitt gibt. Hierdurch entstehen beim Umwickeln des Stranges mit dem Deckblatt kleine Hohlräume, die eine gute Zugfähigkeit gewährleisten.
Ein anderer Weg besteht darin, daß man den endlosen Tabakstrang vor oder nach der Umwicklung mit dem Deckblatt durch einen luftverdünnten Raum hindurchführt, derart, daß durch das Vakuum die in dem mehr oder weniger feuchten Tabak befindliche- Brühe herausgesogen wird und auf diese Weise Poren und feine Kanäle entstehen.
Bei der Herstellung der neuen Zigarren kann man anstatt eines einzigen entsprechend dicken Tabakstranges ebensogut auch mehrere dünnere Stränge durch Verseilung miteinander vereinigen und alsdann mit dem Tabakpapier .als Deckblatt umwickeln. Die vielen durch die Verseilung der einzelnen dünneren Stränge bedingten kleinen Hohlräume sichern ohne weiteres eine gute Zugfähigkeit.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur maschinellen Herstellung von Zigarren aus einem Tabakbrei, der aus zerrissenen bzw. zerfaserten Tabakpflanzen unter Zusatz von Wasser bzw. der beim Gären und Saucen entstandenen Brühe hergestellt ist, dadurch gekennzeichnet, daß aus dem Tabakbrei zunächst entweder durch Auswalzen mittels entsprechender Profilwalzen oder mittels Hindurchpressen durch Düsen endlose Tabakstränge geformt und diese alsdann mit ebenfalls aus Tabakbrei in bekannter Weise hergestelltem Tabakpapier als Deck-Blatt umwickelt werden, worauf diese umwickelten Tabakstränge durch ein System entsprechend profilierter Walzen (Viererwalzensystem) hindurchgeführt werden, die dem Strang nach und nach die jeweils gewünschte Form zusammenhängender Zigarren geben, worauf die mechanische Trennung erfolgt. a. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß zwecks Bildung zugfähiger Hohlräume der eigentliche gewalzte oder gepreßte Tabakstrang einen kreuz- oder sternförmigen Querschnitt erhält, derart, daß beim Umwickeln des Stranges mit dem Deckblatt durchgehende kleine Hohlräume entstehen. 3. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß zur Erzielung einer guten Zugfähigkeit der Zigarre der endlose Tabakstrang vor oder nach seiner Umwicklung mit dem Deckblatt durch einen luftverdünnten Raum hindurchgeführt wird, derart, daß durch das Vakuum die in dem feuchten Tabak befindliche Brühe herausgesogen wird und hierdurch feine Kanäle entstehen. q.. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß anstatt eines einzigen endlosen Tabakstranges mehrere endlose dünnere Stränge durch Verseilung miteinander verbunden und hierauf mit dem Tabakpapierdeckblatt umwickelt werden.