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Verfahren und Maschine zur Herstellung von Zigarettenpapier mit ausgefranster
Längskante zum Selbstherstellen von Zigaretten Zum Selbstherstellen von Zigaretten
verwendet man vielfach Zigarettenpapierb'lättchen mit geradlinig geschnittener Längskante.
Die Erzeugung der Klebnaht nach dem Wickelh der Zigarette erfolgt durch Anfeuchten.
Da auf diese Weise insbesondere bei festerer Wicklung der Tabakfüllung die allein
durch Anfeuchtung erzielte Klebnaht nicht genügend die gewickelte Zigarette sichert,
ist es auch üblich, ein an der Längskante gummiertes Zigarettenpapierblättchen zu
verwenden. Gegen das gummierte Zigarettenpapier wird jedoch von einem Teil der Raucher
eingewendet, daß die Gummierung leicht Geschmacksveränderungen hervorruft, die verschlechternd
auf die fertige Zigarette einwirken. Deshalb hat man auch schon versucht, ohne Gummierung
auszukommen und eine Verbesserung der Klebnaht allein durch Befeuchtung dadurch
herbeizuführen, daß eine oder beideLängskanten des Zigarettenpapierblättchens perforiert,
unregelmäßig gezahnt, mit Büttenschnitt versehen sind oder aber das Blättchen eine
zerfaserte, d. h.. gefranste Längskante aufweist. Die durch Stantzvorgang gezahnt-en
oder perforierten Längskanten an den Zigarettenpapierblättchen führen nicht zu dem
gewünschten Erfolg, weil eine innige Verbindung der Klebnaht in ausreichender Weise
durch die Befeuchtung nicht erreicht wird. Die Zerfaserung oder Fransung der Längskanten:
des
Zigarettenpapierlilät-tchens, -ist deingegenüber -bedeutend
besser, weil dadurch die geometrisch ab= gewickelten zerfaserten Kanten ein Vielfaches
werden gegenüber einer bei Stanzvorgang erzielten Längskante. Der besondere Vorteil
.der zerfaserten oder gefransten Längskante des Zigarettenpapierblättehens_ ist
jedoch darin zu erblicken, daß, unterstützt durch das außerordentlich dünne Material
des Zigarettenpapiers im Zusammenhang mit der Befeuchtung, die einzelnen Fasern
der gefransten, Längskante sich innig mit der Papieroberfläche verbinden und nach
der Fertigstellung der Klebnaht im gewissen Sinne eine Einheit mit der Papieroberfläche
darstellen. -Der Umstand, daß derartige Zigarettenpapier-.blättchen mit gefaserter
Längskante sich noch nicht eingeführt haben, ist darin zu er'blicken,- däß- bisher
ein einfaches, sicher arbeitendes Verfahren zur maschinellen Herstellung derartiger.
Zigarettenpapierblättchen noch reicht entwickelt wurde. D,ie Erfindung. hat nun,
zum Ziel, diese Aufgabe zu lösen. Das. Verfahren zur Herstellung derartiger Zigarettenpapierblättchen
mit ausgefranster Längskante zum Selbstherstellen von Zigaretten soll in einemArbeitszuge
durchführbar sein. DieMaschine zur Durchführung des Verfahrens soll so eingerichtet
sein, daß als Ausgangsmaterial die in Rolfen aufgewickelte Zigarettenpapierbahn
zur Verfügung steht, die eine beliebige Breite` aufweisen kann, während das Enderzeugnis
dieser Maschine Zigarettenpapierstreifen von der Breite des Zigarettenpapierblättchens.
ergibt, die an ihrer Längskante eine wirksame Zerfaserung oder Zerfransung aufweisen.
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Demzufolge besteht die Erfindung darin., däß die Zigarettenpapierbahn
dort, wo die gefransten Längskanten entstehen sollen, mit Schwächungslinien versehen
wird.. und daß anschließend durch das Abziehen in verschiedenen Richtungen ein Zertrennen
der Papierbahn innerhalb der Schwächungslinien vorgenommen wird: Die Herstellung
der Schwäclzungslinien wird vorzugsweise durch die Anwendung von Druckelementen,
z. B. durch gezähnte Riffel- oderRändelscheiben bzw. Walzen, erreicht. Durch diese
Druckelemente wird im Bereich der Schwächungslinien eineVerdichtung der an sich
bereits äußerst dünnen Zigarettenpapierlage bewirkt. Innerhalb des Bereiches der
Schwächungslinien wird hierdurch auch- schon: bereits eine-- gewisse- Auflösung
der Materialstruktur-@erreicht, und wenn dann im Anschluß an die Schaffung derartiger
Schwächungslinien ein- Abziehen der Papierbahn in: verschiedenen. Richtungen, erfolgt,
dann muß, zwangsweise das Zertrennen der Papierbahn: innerhalb der Schwächungslinien
eintreten. Durch den Zerreißvorgang wird im Zusammenhang mit den bereits zuvor -
strukturmäßig veränderten Fasern- des Zigarettenpapiers eine wirkungsvolle Zerfransung
an der Trennlinie vorgenommen.- -Statt der Verwendung von Druckelementen kann die-
Schwächungslinie in der Zigarettenpapierbahn aber auch in der Weise erzielt werden,
daß@ die Papierbahn an der in Betracht kommenden Stelle mit einem Weichmachungsmfttel,
z. B. durch-Aufspritzen eines feinen Wasserstrahles, 'behandelt wird. Erfolgt dann
anschließend das Zertrennen der Zgarettenpapierbahn durch Abziehen in verschiedenen
Richtungen, dann ist durch, die Aufweichung der Papierbahn innerhalb der Schwächungslinie
die Vorbedingung für eine gute Zerfäserung des Papiers gegeben.
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Um dieses Verfahren möglichst wirtschaftlich durchführen zu können,
wird weiterhin vorgeschlagen, daß, die Papierbahn in Abständen, die der doppelten
Breite eines, Zigarettenpapierblättchens entsprechen, mit Schwächungslinien versehen
wird und: daß- anschließend ein Aufschneiden der Zigarettenpäpierbahn jeweils in
der Mitte zwischen zwei benachbarten' Schwächungslinien, vorgenommen wird.
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Für diejenigen Raucher, die durch die bisher bekannte Gummierung der
Zigarettenpapierblättchen nicht unangenehm beeindruckt waren, kann es auch in Betracht
kommen, dä.ß unmittelbar neben der ausgefransten Längskante auf der Papierbahn ein
schmaler Gummierungsstreifen, angebracht wird. Dieser Gummierungs,streifen kann
wesentlich schmälen gehalten werden., als es bisher bekannt ist, er kann z. B. in
einem Viertel der bisher bekannten Breite ausgeführt werden, und zwar deshalb, weil
ja die an sich. ausreichende Klebwirkung der ausgefransten Längskante desZigarettenpapiers
ohnehin gegeben ist. Ein derartiger äußerst schmaler Gummierungsstreifen, der unmittelbar
neben der ausgefransten Längskante liegt, befindet sich nach der Fertigwicklung
der Zigarette derart innerhalb der gesamten, durch die Feuchtigkeit erzeugten Klebnaht,
daß auch für* den verwöhnten Raucher eine unangenehme Beeinflussung durch.
die Gummierung nicht eintritt, zumal nach .der vorstehenden Annahme nur ein Viertel
der bisherigen Klebstoffmenge sich auf dem. Zigarettenpapierblättchen befindet.
Falls also Wert darauf gelegt wird, Zigarettegpapierblättchen zu erhalten, die mit
einer Gummierung versehen sind, so hat das zuvor geschilderte Verfahren der Erfindung
en zusätzlichen Vorteil, da8 erheblich an Klebstoff bei der Herstellung der Zigarettenpapierblättchen
gespart wird und daß außerdem in jedem Falle eine Verschlechterung des Geschmackes
der Zigarette trotz eines unbedingt sicheren Verschlusses beider Herstellung der
Zigarette nicht eintritt.
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Die Maschine, die zur Durchführung .dieses Verfahrens. gemäß der Erfindung
vorzugsweise in Betracht kommen soll, die ebenfalls den Gegenstand . der Erfindung
bildet, ist im: Ausführungsbeispiel in der Zeichnung erläutert: Es zeigt Fig. Z
.ein Zigarettenpapierblättchen gemäß, der Erfindung in- perspektivischer -Darstellung,
wobei die Dicke des Zigarettenpapierblättchens stark vergrößert in Erscheinung tritt,
Fig. 2 eine Maschine zur Durchführung des Verfahrens ohne Maschinengestell, Fig.
3 Riffel- oder Rändelscheiberi bzw. Walzen, in Seitenansicht im vergrößerten Maßstab,
Fig.
4. ein Zigarettenpapierblättcheni mit Schwächungslinien. im vergrößerten Maßstab,
Fig. 5 ein zweites Ausführungsbeispiel einer Einrichtung zur Erzeugung der Schwächungslinien
in Seitenansicht.
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Das Zigarettenpapierblättchen i weist eine scharfgeschnittene Längskante
2 und eine zerfaserte Längskante 3 auf. In; ganz geringer Entfernung von der zerfaserten
Längskante 3 befindet sich der schmale Gummierungsstreifen 4..
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Dieses Zigarettenpapierblättchen nach der Erfindung wird mit Hilfe
der Einrichtung nach Fig. 2 in einem Arbeitsgang hergestellt. Von einer Zigarettenpapierrolle
5 von beliebiger Breite werden in Abständen; die durch die Breite des fertigen Zigarettenpapierblättchens
bestimmt sind, feine Gummierungsstreifen q.a mit Hilfe einer an sich bekannten Gummiermaschine
6 aufgetragen. Diese Gummierungsstreifen q.a werden mit Hilfe, einer ebenfalls bekannten.
Trockenvorrichtung 7" (elektrische Heizung, Warmluftheizung, Düsenheizung) getrocknet.
Nach dem Trocknungsprozeß läuft die Zigarettenpapierbahn durch zwei Walzen 8 und
811, welche an den Stellen 9, an denen die zerfaserte Längskante erzeugt werden
soll, Schwächungslinien im Zigarettenpapier erzeugen. Im weiteren Verlauf der Fertigung
läuft die Zigarettenpapierbahn durch zwei Messerwalzen io und i i, wodurch die Zigarettenpapierbahn
an dieser Stelle scharf zerschnitten wird und die scharfkantigen Längskanten 2 entstehen.
Die Messer 12 der Messerwalze io haben untereinander den Abstand der doppelten Breite
eines fertigen Zigarettenpapierblättchens i, so daß Zigarettenpapierstreifen 13
entstehen, die der doppelten Breite des Zigarettenpapierblättchens i entsprechen.
Im Anschluß an die Messerwalzen io und ii sind in. der Maschine zwei Aufwickelwalzen
15 und i6 vorgesehen, dergestalt, daß, die Streifen 17 auf .die Walze 15 und die
Streifen 18 auf die Walze 16 aufgewickelt werden. Die beiden Aufwickelwalzen IS
und 16 werden durch Feder- oder anderen Druck, hydraulisch, eigene Schwerkraft usw.,
zweckmäßig -einstellbar auf eine zwischen den Walzen IS und 16 laufende Druckwalze
14 angepreßt. Wird. riun der Zigarettenpapierstreifen. 17 von der Breite des fertigere
Zigarettenpapierblättchens i von der Walze IS und der benachbarten Zigarettenpapierstreifen
18 von der Walze 16 erfaßt, so werden diese beiden Streifen in verschiedenen Richtungen
auseinandergezogen, und es entsteht an den durch die Riffel- oder Rändelwalzen,
8 und 8a verformten Stellen 9 infolge des Reißvorgangs eine Längskante 3 des Zigarettenpapierblättchens,
die eine sehr weitgehende Zerfastrung bzw. Zerfransung aufweist.
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In Fig. 3 sind die gezahnten Riffel- oder Rändelwalzen 8 und 8a in
Seitenansicht in vergrößertem Maßstab dargestellt. Die Walzen 8 und 81 bestehen
aus Scheiben i9, welche auf der Welle 2o befestigt sind. Die Scheiben i9 sind an
ihrem Umfang mit Riffelungen 21 versehen. Wird das Zigarettenpapier durch die Walzen
8 und 8a g.-
f üh r so entsteht eine Schwächungslinie 9, wie sie in Fig. q.
im; Schnitt durch ein Zigarettenpapierblättchen i dargestellt ist. Dies bedeutet,
daß an der Stelle der Schwächungslinie 9@ die Blattstärke des Zigarettenpapierblättc'hens
i weiterhin verdichtet wird. Dieser Verdichtungsvorgang bei dem außerordentlich
dünnen Zigarettenpapier trägt bereits zu einer Strukturveränderung der Papierbahn
bei, und, bei dem anschließenden Zerreißvorgang inuß im Bereich der Schwächungslinie
undl unter gleichzeitigem Entstehen der gewünschten Zerfaserung eine Trennung der
Papierbahn erfolgen.
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Nach Fig. 5 ist zwischen den. Messerwalzen io, i=i einerseits und
der Druckwalze 14 und der Aufwickclwalze 15 andererseits, eine Düse 22 angebracht,
welche dazu dient, auf die Zigarettenpapierbahn ein Weichmachungsmittel, z. B. reines
Wasser in feinem Strahl, aufzuspritzen. Dadurch wird erreicht, daß der Zerreißwiderstand
der Zigarettenpapierfasern an dieser Stelle verringert wird und eine Trennung der
beiden Zigarettenpapierstreifen an dem Punkt 23 unter Schaffung der gewünschten
Zerfaserung erfolgt.