DE2261079A1 - Verfahren zum gleichzeitigen isolieren mehrerer elektrischer leitungen - Google Patents
Verfahren zum gleichzeitigen isolieren mehrerer elektrischer leitungenInfo
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Description
Western Electric Cc/mpany Ine* >-« gez -«n«
195 Broadway
New Tork, N. Y. 1OOO7 /USA A 55
Verfahren zum gleichzeitigen Isolieren mehrerer
Me Erfindung betrifft die Isolierung von Drähten, voraugsweiee
solcher von geringem Durchmesser; insbesondere betrifft die Erfindung die Isolierung von Telefonleitungen*
Trotz des in den letzten Jahren erfolgten Aufkommens von thermoplastisch
extrudierten Isolationen wird auch heute noch die Mehrheit der Amtsbereich-Telefonkabelleitungen nach dem Sulfat-Holzbrei-Verfahren
isoliert.
Einige wichtige Gründe sprechen für die fortgesetzte Anwendung von Holzbrei. Holzbrei ist hydroskopisch und quillt in der
Feuchtigkeit auf, wodurch sich bei der Anwendung eine Schranke in Bezug auf in Längsrichtung erfolgendes Einströmen von Wasser
ergibt, welches in die Kabelisolierung einzutreten vermag, Ferner ändert die Holzbreiisolierung im feuchten Zustand die
Übertragungskennwerte des Paares in dem feuchten Bereich derart drastisch, daß es verhältnismäßig einfach ist, die Schwierigkeit
prompt aufzudecken und den mit Wasser vollgesaugten Teil und damit die Kabelfehlstelle durch Spannungsüberschlagsprüfungen
festzulegen. Im Gegensatz hierzu ändert eine Piastikisolierung
beim Angriff von Feuchtigkeit ihre Übertragungskennwerte ledig«- lieh sehr langsam und quillt nicht zu einem das Wasser blockier
renden Medium auf.
309825/0882 -2-
Der allgemeine Sulfat-Holzbrei-Isoliervorgang bringt jedoch
an sich weitgehend bekannte Prozeßsteuerschwierigkeiten mit sich, die sich auf die Gleichförmigkeit der Isolierung sowie
das BeSchichtungsgewicht und den Feuchtigkeitsgehalt der getrockneten
Isolation beziehen. Es ergibt sich ein beachtlicher Ausschuß durch fehlerhaft hergestellte isolierte Leitungen
trotz der Bemühungen um Qualitätskontrolle und trotz Einsetzung von fachmännischem Personal. Daneben bewirken die dielektrischen
Eigenschaften von Holzbrei im Gegensatz zu einer Plastikisolation wesentliche Signalabschwächungen bei Frequenzen von etwa
1 MHz und darüber« Wegen dieses Nachteils scheint es so, daß die hohen Anforderungen hinsichtlich der Bitgeschwindigkeit bei
Fernsehtelefonsystemen und vielen anderen vorgeschlagenen Teilnehmerdiensten die Anwendung der üblichen Holzbreiisolation ausschließen,
so günstig deren Eigenschaften hinsichtlich des Aufquellens in Feuchtigkeit auch sein mögen.
Zusätzlich bestehen wesentliche finanzielle Gründe zur vollen
Ausnützung der sehr hohen Kapitalinvestitionen bei gegenwärtig
laufenden Folzbrei-Isolations-Anlagen.
Das Studium der Holzbreiisolation und der Plastikisolation führte zur grundlegenden Stellung der Aufgabe zur Schaffung einer
isolierten Telefonleitung mit günstig hohen Frequenzkennwerten der Plastikisolation und der wasserabwehrenden Eigenschaften
der Holzbreiisolation.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst, indem auf die vorlaufenden
Drähte eine Rohisolation in Form von Bahnmaterial aufgebracht wird, das Ziehharmonikaartig gefaltet ist. Die
Drähte werden in die Falten kontinuierlich eingelegt, die Falten werden getrennt, und die entstehende Bahnmaterial-Umhüllung,
welche joden Draht umgibt, wird zur Abrundung geformt oder poliert.
Auf diese Weise schafft die Erfindung eine Auslaufvorrichtung
zur Zuführung einer Materialbahn zusammen mit den vorlaufenden
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Drähten. Die Drähte werden kontinuierlich in dieses Material
eingemantelt, indem das Material in parallele Falten gebracht
wird, die in Längsrichtung der Bahn verlaufen, indem die Palten kontinuierlich zusammengezogen werden und indem die Leitungen
in die Faltenzwischenräume kontinuierlich eingesetzt werden. ' Die Palten werden weggeschnitten, geglättet und nötigenfalls
befeuchtet. Danach werden die Falten durch Polierköpfe geleitet, um die Laschen rund um die Leitung zu wickeln, wie dies
beim üblichen Polieren einer Sulfat-Holzbrei-Isolation durchgeführt
wird.
Die Erfindung schafft also ein Verfahren zum kontinuierlichen
Isolieren von Drähten, wobei von einer Rolle abgezogenes Bahnmaterial gefältelt und die Drähte in die Falten eingeführt werden.
Die Faltenumhüllungen werden getrennt, und jede Anordnung eines Drahtes und einer Falte wird geschlossen und poliert.
Vorzugsweise wird das Bahnmaterial hinsichtlich besonderer
dielektrischer und aufbaumäßiger Kennwerte ausgewählt. Die Bahnen können auch mit Klebemittel vorbeschichtet und durch
Vorfärbung kodiert sein- Das Verfahren ist bei hohen Geschwindigkeiten
durchführbar und ergibt ein sehr zuverlässiges Erzeugnis ohne Schaffung von Luft- oder Vasser-Verunreinigungsmöglichkeiteno
Die Erfindung ist nachstehend anhand der Zeichnungen näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 ein Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens in perspektivischer
Teildarstellung,
Pig. 2 - 7 die Verfahrens.stufen bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens, jeweils in perspektivischer Darstellung,
mit Ausnahme von Fig« 7> welche einen Querschnitt
darstellt,
Fig. 8 und 9 die Durchführung dos erfindungsgemäßen Verfahrens
,511982570682 - 4 - -
in einzelnen Verfahrensetufen anhand einer schematisch dargestellten
Vorrichtung bzw. anhand eines Blockschaltbildes,
Fig. 10 ein Ausführungsbeißpiel einer erfindungsgemäß vorzusehenden
Farbkodierung.
Eine flache Bahn aus Isoliermaterial 1, bestehend aus Papier
oder anderem Material, wird von einem Vorrat, beispielsweise einer Rolle 2, abgezogen, wobei die Rolle 2 auf einem Gestell J
gelagert ist. Der Vorschub der Bahn erfolgt, in Richtung eines
Pfeiles 4- mittels nicht gezeigter Bauelemente. Zuerst wird die
Bahn 1 in Abständen durch auf einer Welle 6 sitzende Hader 5
gerillt. Alsdann tritt die vorlaufende Bahn 4· in eine Faltform
7 ein, welche über die gesamte Bahnfläche ein stumpfwinkliges Fältelungsmuster einprägt, und zwar durch Zusammenwirkung der
Form 7 mit darunter befindlichen korrespondierenden Flächen, die nicht veranschaulicht sind.
Nach Beginn der Faltenbildung schlitzen Bahnschneidmesser θ die
vorlaufende Bahn an der Oberseite jeder Falte, um eine Reihe von vorlaufenden bodengefalteten Streifen 9 zu erzeugen. Drähte,
beispielsweise Drähte 10 von Vorratsspulen 11, werden in die Ummantelung jedes gefalteten Streifens 9 eingelegt. Die Drähte
10 werden in Richtung des Pfeiles 4 mit der gleichen Geschwindigkeit
wie die gefalteten Streifen 9 vorgeschoben. Die gefalteten Streifen 9 und die Drähte 10 werden durch die FaIt- und
Draht-Abstandsgebungsform 12 geführt, wo jeder Draht beispielsweise
etwa in die Mitte innerhalb jeder FaItenummantelung angeordnet
wird, d.h. in einem zentralen Bereich der Ummantelung. Jede Faltenummantelung am Ausgang der Form 12 wird als gut definierte V-Form ausgebildet. '
Danach werden jeder gefaltete Streifen 9 und dessen entsprechender
Draht 10 durch eine Faltenabflachrolle 13 und von dort zu
einem üblichen Einwickel- und Polierkopf 14 geführt. Ein Be-
3Ü9825/0882 - 5 -
netzungsspruhstrahi von einem Sprühkopf 15 kann dem Streifen
sugeführt werden, bevor dieser in die Holle 15 einläuft» Die
Benetzung mit liöeung an dieser Stelle, beispielsweise Seife und
Wasser, dient zur Erweichung des Papiers sowie but Bewirkung
einer Selbstklebefähigkeit beim Trocknen»
Ton dem Polierkopf verläuft (jeder isolierte Draht» welcher nun
die Form von Fig. β und 7 aufweist in einen frocknungsofen 1?
und wird auf einer Autnahmespule 18 (Fig» S) aufgewickelt.
Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel werden die Drähte 10
mit einem Klebemittel vorbeschichtet/ beispielsweise Poljftfinvl-Alkohol-Azetat,
öder einem AcryBatex, um die gefaltete Ümmantellung zum Anhaften an dem Draht sowie zur Stabilisierung der Form
zu veranlas sen» Gemäß einer weiteren Abwandlung kann das Klebemittel durch die Flüssigkeit aktiviert werden, welche durch
den Benetzungssprühstrahl 15 zugeführt wird. Wahlweise kann das
Klebemittel durch ein lösungsmittel, durch Druck oder durch
Wärme aktiviert werden; das Klebemittel kann wahlweise auch auf das Eöhpapiermaterial aufgetragen werden* wenn dies ge~
wünscht wird.
Die Erfindung beinhaltet in ihrem allgemeinen Gedanken die
Bildung einer-gefalteten Bahn gemäß Fig. 2, die Einführung von
Draht in die Faltenummantelungen, entweder vħ^lach dem Schneiden,
Schneiden der Bahn in vorlaufende gefältelte Streifen gemäß Fig. 4, Schließung jeder Falte gemäß Fig* $ und Polieren
oder in anderer Weise Anlegen der geschlossenen falte zur Erzielung des Gebildes von Fig.. 6 und ?. Der gesamte Vorgang
ergibt sich weiterhin aus dem Schaubild von Fig. 8 sowie dem
Blockschaltbild von Fig. 9.
Es ergibt sich hieraus, daß die dem Standard entsprechende Holzbrei-lsolieranlage, die Att&gabestation für die !/eitun£e;n,
die Poliereinheiten, die frocktiungsöfen und die zur Aufnahme
der isolierten Leitung dienenden Heibrollen frei dem
geaäßen Verfahren erhalten bleiben»
Vorzugsweise stellt die Anwendung irgendeiner vorgeformten Isolie rungsbahn bei dem erfindungsgemäßen Verfahren eine gleichförmige
Isolationsüberdeckung an jedem Draht Bieter, wobei der Ausschuß bei der Herstellung wesentlich redUEiert wird»
Sehr wichtig ist es, daß als Ergebnis des erfindungsgemäßen Verfahrens
andere Stoffe als Papier verwendet werden können· Diese umfassen Vliese, synthetisches Papier, vorgeformt© 'Bahnen, Gewebe
verschiedener Arten, Film oder Folie. 'Viele in Betracht
kommende Stoffe aus diesem weiten Angebot besitzen, 'wie bekannt ist, interessierende Isolationseigenschaften für Leitungen,
fanden .jedoch nicht viel Anwendung bei bewährten Verfahren.
Bei einem besonderen Ausführungsbeispiel i
—2
wird Papier von 5 x 10 am Dicko und einem Gewicht von etwa' 2% g/m ssur Erzeugung von 60 parallelen getrennten Leitungen verwendet, die mit einer etwa 0,15 mm dicken Papierisolation versehen werden, wodurch Leitungen von 0,5 mm Dicke geschaffen werden.
wird Papier von 5 x 10 am Dicko und einem Gewicht von etwa' 2% g/m ssur Erzeugung von 60 parallelen getrennten Leitungen verwendet, die mit einer etwa 0,15 mm dicken Papierisolation versehen werden, wodurch Leitungen von 0,5 mm Dicke geschaffen werden.
Die forteile einer Vorauswahl des Bahnmaterials ergeben sich
gemäß nachstehender Tabelle. ■
Bahnmaterial * .Warenzeichen '' Günstige Isola-
tioaeeigeiiechia *"
mmmmm^ ^ „$55
feuerheimiende Nylonf as er- lomex (E. I. !rennt nicht bahn
DuPont) inert'
Polyester-Faserbahn Remay (E.I. Sehr geringe
•DuPont) iiciite - geringe
Dielektrizitätskonstante
Polypropylen-Fö se material Po^lyp'ropylen- Hactaaa geringe Di-
Vlies-Paser eltktridtätskon-
stante
30982S/9812 ' . " 7'
BAD ORIGINAL
Polyesterfilm Kapton (3M) Sehr fest - hohe
dielektrische Beständigkeit
Die Isolierung, wie sie bei dem erfindungsgemäßen Verfahren an·*
-gevfendet wird, kann in willkürlicher Weise fest, zäh und abriebsbeständig
sein, da die Isolierung, welche auf der Grundlage irgendwelcher gewünschter Eigenschaften vorgewählt wurde, während
der Verarbeitung des Materials keinerlei Änderungen unterworfen ist.
Obgleich lediglich eine Form von Faltung, nämlich die Ziehharmonikafaltung,
veranschaulicht wurde, können auch andere zweckmäßige Faltungsformen angewendet werden, beispielsweise eine
Stern- oder Querfaltung.
Es ist nicht notwendig, daß die Drähte 10 in den Vertiefungen
der Falten gemäß Fig. 3 angeordnet werden. Stattdessen können sie günstigerweise auch innerhalb des "Dachbereiches" der Falten
angeordnet sein, wie dies durch die Drähte 10a in Fig. 2 angedeutet ist.
Das vorangehend beschriebene Verfahren gewährt Vorteile gegenüber
einer wendelförmig umwickelten Isolierung und auch gegenüber
Verfahren zur axialen Umwicklung eines Einzeldrahtes„ Diese
beiden anderen Verfahren erfordern ein Aufschlitzen des Bahnmaterials in schmale Bänder und einzelne vorbereitete Rollen,
bevor das Band auf den Draht aufgebracht werden kann» Im Gegensatz hierzu erfordert der Faltonisoliervorgang nach der vorliegenden
Erfindung kein schmales Papierband, mit dem begonnen werden muß.
Fig. 10 zeigt ein Beispiel einer vorgefiruckten Bahn 1 mit zwischen
Ritzlinien festgelegten Bereichen A-E, wobei die Ritzlinien durch das Ritzrad hergestellt werden. Jeder der Bereiche
ist mit einer Farbe vorbodruckt-, welche irgendeinem vorgewählten
Farbkodierschoma entspricht» Es können eine Farbe oder verschie-
3 ühlb 2 5/0882 - 8 -
BAD OBlGlMAL
- 8 dene Farben auf der Bahn 1 vorgedruckt werden.
Hinsichtlich dor bei dem erfindungsgemäßen Verfahren möglichen
Vorwärtsgeschwindigkeit besteht keine wesentliche Beschränkung. Tatsächlich zeigen Berechnungen, daß das erfindungsgemäße Verfahren
hinsichtlich der Vorschubgeschwindigkeit wesentlich schnuller als beispielsweise das Sulfat-Holzbreiverfahren ist.
Der Einfluß der industriellen Verfahren auf die Umgebung ist
von steigender Bedeutung für die Allgemeinheit. In diesem Zusammenhang gewährleistet die Erfindung ein vollständiges Fehlen
von Problemen, die sich aus der Verunreinigung von Luft und
Wasser ergeben, wie dies bei gewissen bekannten Verfahren der Fall war, beispielsweise bei Sulfat-Holzbrei-Verfahren.
BAD ORIG|NAL
3uy825/0882
Claims (7)
- _ 9 —Verfahren zum gleichzeitigen Isolieren mehrerer elektrischer Leitungen, gekennzeichnet durch Herstelliing mehrerer kontinuierlicher längsgerichteter Faltungen in einer vorlaufenden Bahn (2) aus Isoliermaterial, Trennung der Bahn längs jeder anderen längsverlaufenden Falte unter Schaffung mehrerer gefalteter Streifen (9)* Einführung von Leitungen (10) in einen zentralen Bereich innerhalb jedes der Streifen, Schließung der Streifen rund um die Leitungen (10) und ümwickelung nebst Polieren der entstehenden Anordnung.,
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Falten ziehharmonikaartig in die vorlaufende Bahn eingeformt~ werden, welche nachgiebig und verhältnismäßig flach ist.
- 3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die vorlaufende Bahn längs später zu durchtrennender Linien gerillt wird, während die Bahn noch flach istο
- 4·. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-3, dadurch gekennzeichnet, daß die vorlaufenden gefalteten Streifen bis zum Einführen der Leitungen trocken gehalten werden und daß eine Benetzungslösung auf die gefalteten Streifen vor deren Schliessung aufgebracht wird.
- 5. Verfahren nach Anspruch 4-, dadurch gekennzeichnet, daß die Bahn mit Drahtklebemittel vorgetränkt wird und daß der Benetzungsvorgang zur Aktivierung des Klebemittels ausgebildet ist.
- 6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-5, dadurch gekennzeichnet, daß die Bahn entsprechend einem gewünschten Isolations-Farbkodierungsschema vorgefärbt ist.- 10 309825/0882- ίο -
- 7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-6, dadurch gekennzeichnet, daß der Einwicklungsvorgang die Abrundung der gefalteten Streifen (9) rund um die Leitungen (10) umfaßt.3U9825/0882Lee rseite
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