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Einrichtung zum kontinuierlichen Vulkanisieren von vorzugsweise flachen
langgestreckten Körpern aus Gummi o. dgl., insbesondere von Gummihüllen elektrischer
Leitungen und Kabel Bei der Vulkanisierung von langgestreckten Körpern, insbesondere
von Gummihüllen elektrischer Leitungen und Kabel, die durch eine vorzugsweise rohrförmige
Vulkanisationskammer hindurchgezogen werden, bereitet es Schwierigkeiten, den zu
vulkanisierenden Körper an den Ein- und/oder Austrittsstellen gegen das unter Druck
stehende Vulkanisationsmittel, wie Dampf, 01 o. dgl., abzudichten. "Zur Abdichtung
werden meistens Gummidichtungen benutzt, die sich der Oberfläche des zu vulkanisierenden
Körpers möglichst gut anschmiegen. Vorteilhaft liegen nach Art der Labyrinthdichtung
mehrere Gummischeiben mit einer dem Querschnitt des langgestreckten Körpers angepaßten
Bohrung hintereinander. Durch die stetige gleitende Bewegung des langgestreckten
Körpers an der Innenfläche der Durchführungsöffnung der Dichtung sind aber diese
bekannten Abdichtungsorgane vielfach einer schnellen Abnutzung unterworfen. Ferner
sind diese bekannten Abdichtungen nicht geeignet für den Fall des kontinuierlichen
Vulkanisierens von langgestreckten Körpern mit von der Kreisform abweichendem Querschnitt,
z. B. mit flachem Querschnitt.
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Erfindungsgemäß werden bei Einrichtungen zum kontinuierlichen Vulkanisieren
von vorzugsweise flachen langgestreckten Körpern aus Gummi o. dgl., insbesondere
von Gummihüllen elektrischer Leitungen und Kabel, durch Hindurchziehen des Körpers
durch eine vorzugsweise rohrförmige Vulkanisierkammer an den Ein- und/oder Austrittsstellen
bewegliche Abdichtungsorgane benutzt, die sich unter Druck auf der Oberfläche des
zu vulkanisierenden Körpers abwälzen.
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Derart ausgebildete Abdichtungsorgane werden mit besonderem Vorteil
dazu ausgenutzt, um mit Gummi o. dgl. umhüllte elektrische Leiter zu vulkanisieren,
bei denen die Gummiisolierung o. dgl. im
Längsbedeckungsverfahren
aufgebracht ist. Vorzugsweise werden dabei die Längsbedeckung mehrerer elektrischer
Leitungen und die Durchlaufvulkanisierung im gleichen Arbeitsgang vorgenommen.
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Als bewegliche Abdichtungsorgane können in einfacher Weise rotierende
Walzen dienen, die gegen die Oberfläche des zu vulkanisierenden Körpers gedrückt
werden. In gleicher Weise sind über Rollen o. dgl. geführte endlose Bänder verwendbar.
Zweckmäßig wird das Oberflächenprofil der Abdichtungsorgane, z. B. der Walzen oder
der endlosen Bänder, dem Oberflächenprofil des zu vulkanisierenden Körpers angepaßt.
Auch kann die Oberfläche der Abdichtungsorgane zur Verbesserung der Abdichtung nachgiebig
ausgebildet sein.
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Im folgenden wird die Erfindung an Hand der Figuren für die kontinuierliche
Vulkanisierung von längs bedeckten elektrischen Leitungen veranschaulicht.
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Nach der Fig. i laufen mehrere parallel geführte elektrische Leiter
io und zwei aus Gummi o. dgl. bestehende Bänder i i und 12 zu der aus den Profilwalzen
13 und 14 bestehenden Längsbedeckungsvorrichtung. Unmittelbar nach der erfolgten
Längsbedeckung der Leitung verläuft das mehrere parallel geführte Leitungen enthaltende
Band 15 durch das Vulkanisierrohr 16, das an den Ein- und Austrittsstellen, d. h.
an den Enden, mit den erfindungsgemäß ausgebildeten Abdichtungsköpfen 17 und 18
abgeschlossen ist. Als Abdichtorgane innerhalb der Abdichtköpfe dienen im dargestellten
Fall die Walzen i9 und 2o, deren Oberflächenprofil dem Profil des flachen Bandes
15 angepaßt ist. Die Abdichtung zwischen den Profilwalzen und der Durchführungsöffnung,
d. h. an den Stellen 21, erfolgt zweckmäßig in gleicher bzw. ähnlicher Weise wie
zwischen den Profilwalzen und dem Band 15, d. h. durch eine möglichst genaue Anpassung
der Durchführungsöffnung des Vulkanisierrohres an das Profil der Walzen i9 und 2o.
Die Oberfläche der Profilwalzen 19 und 2o kann nachgiebig ausgebildet sein, indem
die Oberflächen mit weichem Gummi o. dgl. bedeckt werden oder die gesamten Walzen
aus Gummi o. dgl. bestehen. Zur Vergrößerung der Sicherheit der Abdichtung werden
innerhalb der Abdichtköpfe 17 und 18 zweckmäßig mehrere, z. B. zwei Walzenpaare
19, 2o hintereinander angeordnet. Soweit vom Vulkanisierrohr aus beispielsweise
Dampf in den Zwischenraum zwischen den aufeinanderfolgenden Walzenpaaren eintritt,
wird der Dampf nach Möglichkeit abgesaugt, um ein Heraustreten des Dampfes nach
außen zu vermeiden, so daß die die Maschinen bedienenden Personen durch herausströmenden
Dampf nicht gestört bzw. behindert werden. Es ist aber auch möglich, den Zwischenraum
zwischen zwei aufeinanderfolgenden Walzenpaaren mit einem unter Druck stehenden
Medium zu füllen, wobei die Höhe des Druckes zwischen dem Druck des Vulkinisiermittels
und dem Atmosphärendruck liegt. An Stelle der Walzenpaare i9, 2o können auch endlose,
über Rollen geführte Bänder aus Gummi oder auch flanellartige Textilbänder o. dgl.
dienen. Nach der Fig. 2 wird eine im Längsbedeckungsverfahren hergestellte bandförmige
Mehrfachleitung vor dem Einlaufen in das Vulkanisierrohr in Einzeladern aufgeteilt.
Es ist angenommen, daß zwei Leiter io (meistens ist die Anzahl der Leiter größer)
mittels der Bedeckungswalzen 2:1, 25 mit den Bändern 22 und 23 aus Gummi o. dgl.
bedeckt und die zwischen und neben den aufgetrennten Adern 26 und 27 verbleibenden
Bandstreifen 28 entfernt werden. Vor Einlaufen der Adern 26 und 27 in den Abdichtkopf
17 des Vulkanisierrohres 16 durchlaufen die Adern die Profilwalzen 29 und 3o, deren
Achsen senkrecht zu den Achsen der Bedeckungswalzen 24 und 25 stehen und dazu dienen,
die Nähte der Aderisolierung einzuwalzen bzw. einzuformen und den Adern eine glatte
Oberfläche zu geben. Innerhalb des Abdichtungskopfes 17 sind gemäß der Erfindung
ausgebildete Abdichtungsorgane vorgesehen, z. B. Walzenpaare mit einem der Anzahl
der Adern angepaßten Oberflächenprofil.
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Die Erfindung ist, wie angegeben, besonders geeignet bei der Durchführung
der Längsbedeckung und der Vulkanisierung in ein und demselben Arbeitsgang. Um bei
dieser kontinuierlichen Arbeitsweise Unterbrechungen im Arbeitsprozeß zu vermeiden,
werden die aus Gummi o. dgl. bestehenden Bänder der Läiigsbedeclcungsvorrichtung
möglichst endlos zugeführt. hierbei können besondere Einrichtungen und Vorkehrungen
getroffen werden, um die Gewähr zu haben, daß ein Stillstand der Maschine möglichst
nur bei Beginn und bei Beendigung des kontinuierlichen Verfahrens bzw. bei Störungen
oder Reißen der Adern bzw. Bänder eintritt. Zur Vermeidung eines kurzzeitigen Stillstandes
der Durchlaufvulkanisierung kann es zweckmäßig sein, zwischen der Längsbedeckungsvorrichtung
und dem Vulkanisierrohr ein Rollensystem o. dgl. zur Aufnahme einer lZeservelänge
vorzusehen oder die Länge der zu vulkanisierenden Bänder in diesem Bereich durch
andere Maßnahmen zu vergrößern, z. B. durch Führung bzw. Lagerung des Bandes in
Form einer Schlangenlinie.
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Da die Durchzugsgeschwindigkeit beim Längsbedeckungsverfahren geringer
ist als bei dem Spritzverfahren, bei dem die kontinuierliche Vulkanisierung bekannt
ist und bereits praktisch angewendet wird, kann das Vulkanisierrolir kürzer als
bisher üblich gehalten werden. Ferner ist es möglich, das Vulkanisiermittel unter
geringerem Druck zu halten, wodurch sich wieder die Abdichtung erleichtert. Es ist
zweckmäßig, die Länge des Vulkanisierrohres und den Druck des Vulkanisiermittels
so zu bemessen, daß ein möglichst wirtschaftliches Herstellungsverfahren entsteht.
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Die Erfindung ist nicht auf die angegebenen Ausführungsbeispiele beschränkt.
Beispielsweise kann das aus mehreren parallel geführten Adern bestehende, im Längsbedeckungsverfahren
hergestellte Band anstatt in Einzeladern auch in Mehrfachaderleitungen, z. B. Doppel-
oder Dreifachadern, aufgeteilt werden, wie sie z. B. als Stegleitungen für Leitungsinstallationen
bekannt sind. Das Vulkanisierrohr kann einen dem zu vulkanisierenden
Körper
angepaßten Querschnitt, d. h. bei der Vulkanisierung von Flachleitungen einen flachen
rechteckigen Querschnitt, erhalten. Allgemein ist die Erfindung sinngemäß auch anwendbar
für andere Behandlungsarten von langgestreckten Körpern im Durchzugsverfahren, die
Abdichtungen gegen unter Druck stehende Gase oder Flüssigkeiten erfordern.
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Zur Erleichterung der Abdichtung kann man auch das Profil der bandförmigen
Mehrfachleitung gegenüber der üblichen Ausführung ändern, indem man scharfe Ecken
im Bereich zwischen den Adern und scharfe Kanten an den Seitenrändern vermeidet.
Dies wird beispielsweise in den Fig. 3 und 4 veranschaulicht, nach denen sechs parallel
geführte Leiter io mit einer gemeinsamen, im Längsbedeckungsverfahren aufgebrachten
Gummiisolierung 31 versehen sind. Die Fig. 3 deutet die übliche Ausführung an, bei
der zwischen den Adern der Mehrfachleitung die scharfen Ecken 32 entstehen. Erfindungsgemäß
werden die Profilwalzen der Längsbedeckungsvorrichtung so gestaltet, daß sich etwa
ein Profil nach der Fig. 4 ergibt, bei dem, wie ersichtlich, die Isolierung im Bereich
zwischen den Adern abgerundet ist und die Seitenränder der bandförmigen Mehrfachleitung
spitz auslaufen. Eine derartige Formgebung führt zwar bei Aufteilung der Mehrfachleitung
in Einzeladern zu einer Nahtbildung, was insbesondere bei einer mehrschichtigen
Aderisolierung nachteilig ist, doch lassen sich die Nähte beispielsweise mittels
der Nahtwalzen 29 und 30 gemäß der Fig. 2 oder durch andere Mittel und Maßnahmen
beseitigen. In solchen Fällen, in denen die Leiter nur einschichtig isoliert sind
und eine Aufteilung der bandförmigen Mehrfachleitung in Einzeladern nicht vorgenommen
wird, ist das vorgesehene abgerundete Profil unter Umständen sogar erwünscht.