DE297036C

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Publication number: DE297036C
Application number: DENDAT297036D
Authority: DE
Publication date: 1900-01-01

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

■■- M 297036 KLASSE 54c. GRUPPE

gefalteten Papierhülsen. . ·

Patentiert im Deutschen Reiche vom 3. Dezember 1914 ab.

Zum Verpacken leicht zerbrechlicher Gegenstände werden seit einiger Zeit Papierhülsen verwendet, welche an den Längsseiten nach Art einer Harmonika mehrfach zusammengefaltet und zufolge ihrer Ausdehnungsfähigkeit i» geeignet sind, sich verschiedenen Dicken der zu verpackenden Gegenstände anzupassen und sie vor Zerbrechen zu schützen. Insbesondere hat diese Art der Umhüllung Anwendung

ίο gefunden für die Verpackung von Zigarren.

Der Anfertigung derartiger Papierhülsen in: großen Mengen stellten sich aber bisher er-

* hebliche Schwierigkeiten in den Weg, da das Falten von Hand viel zu kostspielig wurde. ■ Man hat nun versucht, das Falten der Papierhülsen auf sogenannten Plisseemaschinen vorzunehmen, wobei aber' die Faltung noch einem Nachkniffen unterworfen werden muß, was ebenfalls die Fabrikation unwirtschaftlich

so macht.

Gegenstand der vorliegenden Neuerung ist nun ein Verfahren und eine Vorrichtung zur vollständigen Herstellung der Papierhülsen, welche dann weiter keiner Nacharbeit be-

dürfen. '

Das Wesen der Neuerung bestellt darin, daß im Gegensatz zu allen bisherigen Herstellungsmethoden die Faltung nicht quer zum Papierstreifen erfolgt, sondern Längsfalten

über die ganze Länge eines Papierstreifens/

welcher die Breite der auseinandergefalteten

Hülse besitzt, eingezogen werden. Die fertige

Hülse mit den Falten wird durch Ziehen eines Papierstreifens über einen entsprechend geformten Ziehdorn hergestellt und der so geformte Hülsenschlauch mittels am Ende aufgestellter Walzen über den Dorn gezogen, wobei gleichzeitig eine vollkommen enge Kniffung der " Falten vorgenommen wird. Die Neuerung geht am klarsten hervor durch die .Beschreibung eines Ausführungsbeispieles für eine dementsprechend ausgebildete Vorrichtung.

Fig. ι zeigt den Querschnitt der herzustellenden Papierhülse,

Fig. 2 ebenfalls den Querschnitt der Papierhülse, jedoch in etwas auseinandergezogenem Zustand, um die Form der Falten erkennen zu lassen, :

, Fig. 3 die Form der Hülse am Anfange des Ziehdorns, ·

Fig. 4 die Längsansicht der Vorrichtung, teilweise im Schnitt,

Fig. 5 den Querschnitt derselben. :.

Auf der Rolle« befindet sich der zu verarbeitende Papierstreifen geeigneter Breite, welcher so an den Ziehdorn δ herangeführt wird, daß er dabei die Form nach Fig. 3 annimmt. An den beiden Seitenflächen des Ziehdorns sind nun bei dem weiteren Fortschreiten des Papierstreifens Längseinschnitte c angeordnet, in welche.entsprechend gestaltete Vorsprünge des umgebenden Ziehmantels d eingreifen. Am Anfang sind diese Längseinschnitte nur ganz flach, werden in ihrem Verlauf jedoch immer tiefer, bis sie am Ende des Ziehdorns eine Tiefe von etwa der ganzen

L·

Höhe der Papierfälte besitzen. Gleichzeitig

kufen aber die Längseinschnitte nach dem

. Ende des Ziehdorns zu zusammen, \yie dies die Fig. 4 deutlich erkennen läßt.
Der den Ziehdorn umgebende Mantel d paßt sich mit seinen Vorsprüngen diesen Längseinschnitten vollkommen an, wobei zwischen den Einschnitten und den Vorsprüngen genügend Platz für die Dicke des Papiers bleibt.

Hinter dem Ende des Ziehdorns ist das Walzenpaar e angeordnet, welches den den Ziehdorn verlassenden, vorläufig noch nicht ganz zusammengedrückten Hülsenschlauch erfaßt, ihn hierdurch über den Ziehdorn wegzieht und zugleich eng zusammendrückt, so daß danach die fertige Hülse nach Fig. 1 entsteht. ■

die Längseinschnitte für die Falten in ihrer Tiefe erst ganz allmählich zunehmen und gleichzeitig nach dem Ende des Ziehdorns zu zusammen-

■'· laufen, wird das Papier bei dem Eindrücken der Falten nur ganz gering beansprucht und läßt sich ganz willig in die gewünschte Form bringen. Da die Walze den bereits zusammengefalteten Papierschlauch erfaßt, kann sie eine ganz beträchtliche Zugkraft ausüben, ohne daß ein Zerreißen des Papiers in Frage kommt, da derselbe infolge der "Falten in seiner Längsrichtung schon stark beansprucht ■ werden kann. ;

Der Vorzug des neuen Verfahrens besteht darin, daß stets ein völlig gleichbleibendes,

Dadurch, daß
Herstellung der
ganz allmählich

gleichmäßig gutes Fabrikat erzielt wird, welches keiner einzigen Nacharbeit mehr bedarf.

Claims

Paten t-An Sprüche:

1. Verfahren zur Herstellung von an Längsseiten harmonikaartig gefalteten Papierhülseni gekennzeichnet durch die' Herstellung der Falten mittels Längsfaltung eines endlosen Papierstreifens.

2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das Falten und die übrige Formgebung vermittels Ziehens eines endlosen Papierstreifens durch eine Zieh- '.' vorrichtung erfolgt. ;

' 3. Vorrichtung zur Ausübung des Ver-' fahrens nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das enge Zusammendrücken der Papierhülsen mittels hinter der Ziehvorrichtung aufgestellter Walzen erfolgt, welche außerdem das Fortziehen des Papierschlauches durch die Ziehvorrichtung bewerkstelligen.

4. Vorrichtung zur Ausübung des Verfahrens nach Anspruch 2, gekennzeichnet durch die Anordnung von entsprechend· langen, ganz allmählich immer tiefer werdenden und allmählich auch nach dem Ende zusammenlaufenden Einschnitten auf :-.· beiden Seiten des den Papierstreifen zu einer Hülse umlegenden Ziehdornes,- wobei der den Ziehdorn umgebende Mantel entsprechende Vorsprünge aufweist.·

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.