DE55585C

DE55585C - Vorrichtung zur Herstellung von Asphaltröhren mit Muffe in einem Stück

Info

Publication number: DE55585C
Application number: DENDAT55585D
Authority: DE
Original assignee: W. hengstenberg, Inhaber der Firma Stuttgarter Asphalt- und Theergeschäft von seeger, in Feuerbach-Stuttgart
Anticipated expiration: 1910-07-29

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Asphaltröhren mit Muffe wurden bisher in der Weise hergestellt, dafs das Rohr für sich gearbeitet und die Muffe, welche aus einem Stück Rohr von gröfserem Durchmesser hergestellt war, über das Rohr geschoben und durch Eingiefsen von heifsem Asphalt in die Verbindungsstelle befestigt wurde, Fig. 4. Ebenso wurde auch das sogenannte Verkoken der Rohre, d. h. das Eindrücken feiner Koksstücke in die äufsere Wandung der Röhren, nach der Fertigstellung als besondere Hantirung vorgenommen, und zwar wurden die Rohre, so lange der Asphalt noch weich war, auf einer mit Koks bestreuten Platte hin- und hergerollt, wobei sich der Koks in die äufsere Wandung eindrückte.

Vorliegende Erfindung gestattet nun die Herstellung solcher Asphaltrohre mit Muffe und · gleichzeitiges Verkoken derselben durch einen Arbeitsvorgang.

Zu diesem Zwecke sind die bisher glatten Walzen der Rundmaschine (da nur Rohre ohne Muffe darauf gerundet wurden) der anzubringenden Muffe entsprechend geformt.

Die Rohrwalze ist zu diesem Zwecke mit einem dem inneren Durchmesser der Muffe entsprechenden Ansatz b versehen, während die Druckwalze c eine der äufseren Form der Muffe entsprechende Auskehlung d zeigt.

Die Herstellung der Rohre geschieht nun folgendermafsen: Das zu Röhren zu verarbeitende Papier h wird über den auf dem Gestelle angebrachten Baum oder die WeIIe_-/ gehängt oder aufgerollt. Das Ende des Papiers wird zwischen den Walzen α c hindurch und einmal um die Rohrwalze α gezogen, und zwar an den Ansatz b anstofsend. Ueber der Welle/ befindet sich eine weitere Welle g, auf welcher ein der Breite der Muffe entsprechender Streifen von Leinwand i oder ähnlichem Stoff aufgerollt ist; die Rippen/'g·¹ dienen zur Führung. Das Ende des Leinwandstreifens wird in gleicher Weise wie das Papier um die glatte Walze, so hier um den Ansatz b herumgezogen. Der Leinwandstreifen greift hierbei noch etwas über das Papier hinüber, um eine feste Verbindung herzustellen.

Werden die um die Walze α geschlungenen Leinwand- und Papierenden von der verstellbaren, dicht angedrückten Druckwalze mit festgehalten, so wird flüssiger Asphalt zwischen beiden Walzen gleichmäfsig auf der ganzen Länge eingegossen, währenddem die Rohrwalze durch Kurbel K u. s. w. in Umdrehung gebracht wird. Hierdurch rollen sich nun das mit Asphalt getränkte Papier um den glatten Theil, und die Leinwand, welche sich leicht anschmiegt, um den Ansatz b der Rohrwalze α, sich durch den Ueberschlag hinter dem Ansatz mit einander verbindend. Hat die Röhre die entsprechende Dicke in der Wandung erreicht, so werden Papier und Leinwand abgeschnitten und nunmehr feiner Koks zwischen beide Walzen gleichmäfsig eingeführt, welcher sich bei weiterer Umdrehung der Rohrwalze α fest in das fertige Rohr hineindrückt.

Das von der 'Walze α abgezogene Rohr wird dann im Innern mit einer Asphaltschicht (Glasur) überzogen.

Für jede besondere Rohrstärke wird eine passende Rohrwalze α eingesetzt, während die Druckwalze c für alle Rohrweiten passend geformt ist.

Claims

Patent-Anspruch:

Eine Vorrichtung, Asphaltröhren mit Muffe in einem Stück dadurch herzustellen, dafs Streifen * aus Papier und Leinwand auf eine Rohrwalze a, welche mit einem dem inneren Durchmesser der Muife entsprechenden Ansatz b versehen ist, aufgerollt werden und zwischen die einzelnen Stofflagen Asphaltmasse eingegossen wird, wobei die Druckwalze c eine der äufseren Form der Muffe entsprechende Auskehlung d zeigt.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.