DE95444C - - Google Patents

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DE95444C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C22METALLURGY; FERROUS OR NON-FERROUS ALLOYS; TREATMENT OF ALLOYS OR NON-FERROUS METALS
    • C22BPRODUCTION AND REFINING OF METALS; PRETREATMENT OF RAW MATERIALS
    • C22B11/00Obtaining noble metals
    • C22B11/04Obtaining noble metals by wet processes

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  • Materials Engineering (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • Metallurgy (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Manufacture And Refinement Of Metals (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 40: Hüttenwesen.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 17. März 1897 ab.
Versetzt man die Lösung eines Thiosulfats in zweckentsprechenden Verhältnissen mit Eisenoxydacetat oder mit Eisenchlorid oder Bromeisen, so erhält man Lösungen, welche Gold lösen.
Versetzt man z. B. eine Natriumthiosulfatlösung mit einer Lösung von Eisenchlorid oder Bromeisen, so erzeugt jeder Tropfen dieser Lösungen eine tief schwarzviolette Färbung, welche aber durch Umschütteln sofort wieder verschwindet.
Die so erhaltene farblose Flüssigkeit löst Gold, doch ist diese Flüssigkeit einer schnellen Zersetzung unter Ausscheidung von Schwefel unterworfen.
Durch Zusatz von immer neuen Mengen Eisenchlorids erreicht man einen Punkt, wo ein weiterer Zusatz ohne Einwirkung ist, die Flüssigkeit nimmt die Farbe des zugesetzten Eisenchlorids an und hat nun auch die goldlösende Kraft eingebüfst.
Versetzt man aber die Lösung des Natriumthiosulfats mit einer Lösung von Eisenoxydacetat, oder mit einem anderen Acetat und Eisenchlorid oder Eisenbromid, so erhält man sogleich dunkelblutrothe Lösungen (bekannte Reaction für Essigsäure), die durch weiteren Zusatz der Eisenverbindungen eine immer dunklere Färbung annehmen.
Die so erhaltenen Flüssigkeiten lösen Gold mit Leichtigkeit, und zwar wahrscheinlich in der Form des bekannten Salzes Thiosulfatgoldoxydulnatrium, da das Gold aus diesen Lösungen durch die gewöhnlichen Reductionsmittel, wie Eisenvitriol, schweflige Säure u.s.w., nicht gefällt wird, dagegen sofort durch Salpetersäure, Zink oder Elektrolyse, also genau das gleiche Verhalten zeigt, wie eine Thiosulfatgoldoxydulnatriumlösung.
Der chemische Vorgang, wodurch das Gold hierbei gelöst wird, kann vielleicht wie folgt seine Erklärung finden: Die Oxydation eines Theiles der Thioschwefelsäure inducirt die Oxydation des Goldes zu Goldoxydul, welches sich nun mit noch unzersetzter Thioschwefelsäure und unzersetztem Natriumthiosulfat zu obigem Doppelsalze verbindet.
Je nach Concentration und Zusammensetzung erstarren diese Lösungen mit der Zeit zu einer gallertartigen Masse, das Gold scheidet sich aber hierbei nicht aus. Zusatz einer freien Säue, freie Essigsäure, verhindert diese Erstarrung.
Zusatz von Oxydationsmitteln, z. B. von Natriumbichromat, erhöhen noch die goldiösende Kraft dieser Flüssigkeiten, bewirken aber eine langsame Zersetzung unter Schwefelausscheidung.
Auf die natürlichen Schwefelmetalle haben diese Lösungen keine oder nur eine sehr geringe Einwirkung und sind daher vorzügliche Lösungsmittel zur Extraction von Gold und Silber aus Golderzen und Golderzrückständen der verschiedenartigsten Zusammensetzung.
An goldlösender Kraft sind diese Lösungen einer Cyankaliumlösung weit überlegen, die giftfreie Natur der darin enthaltenen Salze, die Leichtigkeit der Gewinnung dieser Salze in unbegrenzten Mengen bilden einen weiteren Vorzug.
Eine Lösung von z. B. 2 pCt. Natriumthiosulfat, 3/4 pCt. Eisenchlorid und 1 bis 2 pCt. Natrium- oder Calciumacetat, auf das Doppelte, Dreifache bis Zehnfache mit Wasser verdünnt, eignet sich zur Extraction der verschiedenartigsten Golderze.
Für gleiches Volumen und gleiche exponirte Goldfläche löst obige Flüssigkeit innerhalb 6 bis 12 Stunden die 15 bis 20 fache Goldmenge als eine 1 bis 2 proc. Cyankaliumlösung in dem gleichen Zeitraum.
Die technische Ausführung der Goldextraction mittelst dieser Lösungen geschieht genau wie bei der Goldextraction mittelst einer Cyankaliumlösung.
Die Ausscheidung des gelösten Goldes geschieht durch Zink oder Elektrolyse, oder auch durch Natronsalpeter mit Schwefelsäure.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Verfahren zum Auslaugen von Gold und Silber aus Golderzen und Golderzrückständen mittelst einer Lösung, enthaltend ein Thiosulfat und ein Eisenoxydsalz, mit oder ohne Zusatz von einem Acetat oder einem Oxydationsmittel.
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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
WO1990015887A1 (en) * 1989-06-19 1990-12-27 University College Cardiff Consultants Limited Dissolving values of platinum group metals from ores and concentrates

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Publication number Priority date Publication date Assignee Title
WO1990015887A1 (en) * 1989-06-19 1990-12-27 University College Cardiff Consultants Limited Dissolving values of platinum group metals from ores and concentrates

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