DE95252C - - Google Patents

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DE95252C
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D03WEAVING
    • D03CSHEDDING MECHANISMS; PATTERN CARDS OR CHAINS; PUNCHING OF CARDS; DESIGNING PATTERNS
    • D03C3/00Jacquards
    • D03C3/24Features common to jacquards of different types

Landscapes

  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
  • Knitting Machines (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 86: Weberei.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 4. März 1897 ab.
Bei der vorliegenden Erfindung sollen unter Benutzung einer kleinen Jacquardmaschine und möglichster Ersparnifs an Karten möglichst grofse und abwechselungsreiche Farbenrapporte in der Kette erzielt werden, während im Gegensatz dazu bei anderen, ähnlich wirkenden Erfindungen das Hauptaugenmerk darauf gerichtet ist, unter möglichst grofser Kartenersparnifs einen grofsen Schufsrapport zu erzielen.
Zu dem Zwecke sind zwei von einander unabhängige Nadelsysteme vorhanden, von denen das untere Hauptsystem die sämmtlichen Platinen zunächst für die Musterbildung einstellt, während das andere gewisse bereits eingestellte Platinen verhindert, an der Musterbildung auch wirklich Theil zu nehmen. Der Kartensatz des Hauptrapports besteht nur aus einem Schufsrapport, welcher ohne Unterbrechung bei jedem Schufs weiterarbeitet, die Karte des zweiten Systems wechselt jedesmal dann, wenn nach Fertigstellung eines Rapports im nächsten stellenweise andere Farben in der Kette auftreten sollen, wodurch das Farbmuster reicher und der Farbenrapport bedeutend erweitert wird. Das zweite Nadelsystem läfst bei jedem Rapport nur die Platinen arbeiten, deren Farben gerade gewünscht werden, während die anderen Platinen zurückgedrängt werden und erst beim zweiten oder dritten Rapport in Thätigkeit kommen.
Da in dem Hauptsystem der Nadeln mehrfach eine Nadel mehrere Platinen umschliefst und regiert, kann man bei Anwendung der gleichen Nadelzahl eine weit gröfsere Zahl von Platinen in einer Maschine unterbringen, wodurch wieder die Möglichkeit gegeben ist, den Kettrapport bedeutend zu vergröfsern.
Fig. ι stellt die Maschine im Schnitt dar.
Fig. 2 und 3 zeigen schematisch die Verbindungen der Nadeln mit den Platinen für zwei Specialfälle.
Bei Fig. 2 ist angenommen, dafs ein Muster mit vier durchgehenden und drei wechselnden Farben gearbeitet werden soll.
Hierbei werden die Platinenreihen P1 bis pt, von denen jede zu einem Chor der vier durchgehenden Farben gehören soll, wie gewöhnlich durch die Nadeln H1 bis K4 bewegt. Für die drei Wechselfarben sind die Platinenreihen p& bis P1 vorhanden. Sie bilden das fünfte Chor und werden gemeinsam durch die Nadeln w5 und einzeln durch die Nadeln O1 bis O3 beeinflufst.
Das Muster wird nun für die Nadeln K1 bis w5 wie gewöhnlich geschlagen, wobei die drei Platinen ph bis p7 gemeinsam eingestellt werden. Damit nun aber für das erste Bearbeiten des ganzen Kartensatzes z. B. nur pä, beim zweiten nur p6 und beim dritten nur p7 arbeiten kann, wird für jedes Durcharbeiten eine neue Karte vor die Nadeln O1 und O3 gelegt, die im ersten Falle die Platinen pa und p7, im zweiten Falle die Platinen ph und p7 und im dritten Falle die Platinen p5 und p6 ganz aufser Thätigkeit bringt. Es kommt also in jedem Rapport eine andere von den drei
Wechselfarben zum Vorschein. Würde für den vorliegenden Fall nur ein Nadelsystem vorhanden sein, so würde man dreimal so viel Karten zur Erzeugung desselben Musters brauchen.
Fig. 3 zeigt die Einrichtung der Maschine für den Fall, dafs für vier durchgehende Farbchöre je zwei Platinenreihen nothwendig sind und nur drei Wechselfarben gewünscht werden. Das Muster wird für die Nadeln H1 bis W10 wie gewöhnlich geschlagen, wobei die drei Platinen p9pnpis und die drei PlatinenP10Pi2Pu gemeinsam eingestellt werden. Damit nun aber für das erste Bearbeiten des ganzen Kartensatzes z. B. nur p9 und j?10, beim zweiten nur pu und p12 und beim dritten nur p13 und j?14 arbeiten kann, wird für jedes Durcharbeiten eine neue Karte vor die Nadel O1 bis O6 gelegt.
Auf ähnliche Weise kann die Einrichtung für alle möglichen Fälle getroffen werden, so z. B. auch für eine Hoch- und Tieffachmaschine zur Herstellung von bunt gemustertem Jacquard doppelplüsch.
Da sich das Prisma A (Fig. i) des Hauptsystems bei jedem Schufs um eine Karte dreht, während das obere Prisma nur zu Ende eines jeden Rapports eine neue Karte vorzulegen braucht, kann das Wenden des letzteren leicht durch eine vom Prisma A bethätigte Platine erfolgen.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Jacquardmaschine für Muster mit langem Farbenrapport und in der Kettrichtung wechselnden Farben, gekennzeichnet durch zwei unabhängige Nadelsysteme, von denen das eine sämmtliche Platinen für die Musterbildung einstellt, während das andere immer nur gewisse Platinen zur Musterbildung zuläfst, so dafs beim nächsten Schufsrapport trotz der Verwendung der gleichen Karten für das Hauptnadelsystem durch eine wechselnde Karte des zweiten Systems wieder andere Platinen zur Geltung kommen, wodurch an derselben Stelle des sich wiederholenden Musters verschiedene Farben zum Vorschein kommen.
    Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
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