-
Trethebelantrieb für Fahrräder Die Erfindung betrifft einen Trethebelantrieb
für Fahrräder, die durch einen stehenden Fahrer angetrieben werden. Das Neue besteht
darin, daß die Trethebel um mit den Fußgelenkachsen übereinstimmende Achsen schwingen,
so daß bei der Arbeitsbewegung der Trethebel die gesamte KÖrpermasse mit Ausnahme
der Füße in Ruhestellung verbleibt. Weitere Merkmale der Erfindung sind, daß die
Fußtritte an Hebeln befestigt und die das Hinterrad direkt oder über ein Getriebe
antreibenden Kurbelstangen an Hebeln gelagert, sind, die auf mit den Fußgelenkachsen
übereinstimmenden, am Fahrrad angeordneten Achsen um diese schwingend gelagert sind,
ferner, daß die Achsen in Fahrtrichteng versetzt sind, so daß die Standfestigkeit
des Fahrers erhöht wird.
-
Es sind bereits Trethebelantriebe für Fahrräder bekannt, jedoch schwingt
bei diesen jeder Trethebel um eine unter dem Fuß des Fahrers zwischen Hacken und
Fußspitze liegende Drehachse, zu dem Zweck, daß volle Gewicht des Fahrers auf die
Achse der Trethebel zu legen und die Trethebel durch eine wippende Bewegung anzutreiben.
-
Im Gegensatz zu dem Bekannten verwertet die Erfindung . die auf Grund
arbeitsphysiologischer Forschung erwiesene Erkenntnis, daß bei äußerer Arbeitsleistung
der menschlichen Muskulatur -um so höhere Wirkungsgrade erzielt werden können, je
weniger
Körpergewicht bei der Arbeitsbewegung mitbewegt wird. So ist es ajußerordentlich
unökonomisch und ermüdend, Lasten eine Treppe herauf zu bringen, weil ja neben der
äußeren Last jeweils auch die Körperlast selbst transportiert werden muß. Das gilt
auch schon für das Gewicht einzelner Gliedmaßen, z. B. für das Heben und Senken
der Beine beim Radfahren mit einer normalen Tretkurbel, besonders bei raschem Fahren.
Dazu; kommt, daß bei schnellen Hin- und Herbewegungen von Gliedmaßen und Körperteilen
jeweils Massen beschleunigt und verzögert werden müssen. Das führt zu einem weiteren
zusätzlichen Energieaufwand, der für die geleistete mechanische Arbeit verlorengeht.
Wird nun durch die Betätigung der Wadenmuskulatur der auf einem Tretbrett mit einer
unter oder seitlich vom Fußgelenk angebrachten Drehachse stehende Fuß gestreckt,
die Fußspitze also gesenkt, so bewegt sich das Fußgelenk auf einem Kreisbogen um
diese Achse, dessen Radius gleich dem Abstand der Fußgelenkachse von der Drehachse
ist. Das Fußgelenk wandert dabei s6-wohl in vertikaler als auch in horizontaler
Richtung vor- und rückwärts bzw. auf und ab. Dadurch wird der Gesamtkörper gehoben
und gesenkt und auch vor- und rückwärts aus dem Gleichgewicht gebracht. Zusätzliche
Muskelarbeit wird notwendig, um das Gleichgewicht des stehenden Körpers gegen diese
Schwankungen aufrechtzuerhalten. Legt man dagegen, wie die Erfindung vorschlägt,
die Drehachse genau in die Fwßgelenkachse, so wird diese zuir Unterstützungslinie
des Gesamtkörpers. Die Fußbewegung kann alsdann die Lage dieser Unterstützungslinie
nicht verändern. Wenn in den zahlreichen Beschreibungen von Trethebelantrieben durchweg
darauf hingewiesen wird, daß der durch das Körpergewicht erzeugte Druck zur Fortbewegung
eines Fahrzeuges dienen soll, setzt das natürlich immer voraus, daß das Körpergewicht
wieder auf den Ausgangspunkt der Arbeitsbewegung gehoben werden muß. Demgegenüber
liegt das Besondere des erfindungsgemäßen Vorschlages aber gerade darin, daß nahezu
95 a/o der Körpermasse bei der Arbeitsbewegung nicht mitbewegt werden. Daß .unter
diesen Umständen eine genügende Dauerleistung mit der allein zur Verfügung stehenden
Wadenmuskulatur möglich ist, haben arbeitsphysiologische Messungen und praktische
Versuche ergeben. Mit der gleichen Anstrengung, mit der man geht, ist au!f einem
mit dem erfindungsgemäßen Trethebelantrieb ausgerüsteten rollerähnlichen Fahrzeug
eine uni wenigstens 5o% höhere Fortbewegungsgeschwindigkeit zu erreichen.
-
In der Zeichnung ist der Gegenstand der Erfindung in einem Ausführungsbeispiel
in schematischer Darstellung von der Seite gesehen veranschaulicht.
-
Bei dem erfindungsgemäßen Trethebelantrieb für das Fahrrad i, das
durch einen stehenden, durch die Füßen versinnbildlichten Fahrer angetrieben-wird,
schwingen die Trethebel 3, 4 um mit den Fußgelenkachsen 5 übereinstimmende
Achsen 6. Hierzu sind die Fußtritte 3 an Hebeln 4 befestigt und die das Hinterrad
7 direkt oder über ein Getriebe antreibenden Kurbelstangen 8 an den Hebeln 4 gelagert,
die wiederum auf den mit den Fußgelenkachsen 5 übereinstimmenden, am Fahrrad i angeordneten
Achsen 6 um diese schwingend gelagert sind. Die Achsen 6, die auch in gleicher Flucht
liegen können, sind nach dem gewählten Beispiel in Fahrtrichtung zueinander versetzt
verlegt, um eine Erhöhung der Standfestigkeit des Fahrers zui erzielen.