DEM0020885MA - - Google Patents
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Description
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
Tag der Anmeldung: 21. November 1953 Bekanntgemacht am 3. Mai 1956
DEUTSCHES PATENTAMT
Die Erfindung betrifft einen Trethebelantrieb für Fahrräder, die durch einen stehenden Fahrer angetrieben werden. Das Neue besteht darin, daß die
Trethebel um mit den Fußgelenkachsen übereinstimmende Achsen schwingen, so daß bei der
.Arbeitsbewegung der. Trethebel die gesamte Körpermasse mit Ausnahme der Füße in Ruhestellung
verbleibt. Weitere Merkmale der Erfindung sind, daß die Fußtritte an Hebeln befestigt und die das
Hinterrad direkt oder über ein Getriebe antreibenden Kurbelstangen an Hebeln gelagert sind, die auf
mit den Fu'ßgelenkachsen übereinstimmenden, am Fahrrad angeordneten- Achsen um diese schwingend
gelagert sind, ferner, daß die Achsen in Fahrtrichtung versetzt sind, so daß die Standfestigkeit
des Fährers erhöht wird.
Es sind bereits Trethebelantriebe für Fahrräder bekannt, jedoch schwingt bei diesen jeder Trethebel
um eine unter dem Fuß des Fahrers zwischen Hacken und Fußspitze liegende Drehachse, zu dem
Zweck, daß volle Gewicht des Fahrers auf die Achse der Trethebel ztti legen und die Trethebel durch eine
wippende Bewegung anzutreiben.
Im Gegensatz ztr dem Bekannten verwertet die
Erfindung die auf Grund arbeitsphysiologischer Forschung erwiesene Erkenntnis, daß bei äußerer
Arbeitsleistung der menschlichen Muskulatur um so höhere Wirkungsgrade erzielt werden können, je
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weniger Körpergewicht bei der Arbeitsbewegung mitbewegt wird. So ist es außerordentlich unökonomisch
und ermüdend, Lasten eine Treppe herauf zu bringen, weil ja neben der äußeren Last jeweils
• 5 auch die Körperlast selbst transportiert werden
muß. Das gilt auch schon für das Gewicht einzelner Gliedmaßen, z. B. für das Heben und Senken der
Beine beim Radfahren mit einer normalen Tretkurbel, besonders bei raschem Fahren. Dazui kommt,
ίο daß bei schnellen Hin- und Herbewegungen von
Gliedmaßen und Körperteilen jeweils Massen beschleunigt und verzögert werden müssen. Das führt
zu einem weiteren zusätzlichen Energieaufwand, der für die geleistete mechanische Arbeit verlorengeht.
Wird nun durch die Betätigung der Wadenmuskulatur
der auf einem Tretbrett mit eiriejr unter pdef
seitlich vom Fußgelenk angebrachten Drehachse stehende Fuiß gestreckt, die Fußspitze also gesenkt,
so bewegt sich das Fußgelenk auf einem Kreisbogen um diese Achse, dessen Radius gleich dem Abstand
der Fußgelenkachse von der Drehachse ist. Das Fußgelenk wandert dabei sowohl in vertikaler als
auch in horizontaler Richtung vor- und rückwärts bzw. auf und ab. Dadurch wird der Gesamtkörper
gehoben und gesenkt und auch vor- und rückwärts aus dem Gleichgewicht gebracht. Zusätzliche
Muskelarbeit wird notwendig, tt-m das Gleichgewicht
des stehenden Körpers gegen diese Schwan- ' kungen aufrechtzuerhalten. Legt man dagegen,.
wie die Erfindung vorschlägt, die Drehachse genau in die Fuißgelenkachse, so wird diese zur Unterstützungslinie
des Gesamtkörpers. Die Fuißbewegung kann alsdann die Lage dieser Unterstützungslinie nicht verändern. Wenn in den zahlreichen Be-
Schreibungen von Trethebelantrieben durchweg darauf hingewiesen wird, daß der durch das Körpergewicht
erzeugte Druck zur Fortbewegung eines Fahrzeuges dienen soll, setzt das natürlich immer
voraus, daß das Körpergewicht wieder auf den Auisgangspunkt der Arbeitsbewegung gehoben werden
muß. Demgegenüber liegt das Besondere des erfindungsgemäßen Vorschlages aber gerade darin, daß
nahezu 95% der Körpermasse bei der Arbeitsbewegung
nicht mitbewegt werden. Daß unter diesen Umständen eine genügende Dauerleistung mit der
allein zur Verfügung stehenden Wadenmuskuiatur 'möglich ist, haben arbeitsphysiologische Messungen
und praktische Versuche ergeben. Mit der gleichen Anstrengung, mit der man geht, ist auf einem mit
dem erfindungsgemäßen Trethebelantrieb ausgerüsteten rollerähnlichen Fahrzeug eine um wenigstens
50% höhere Fortbewegungsgeschwindigkeit zu erreichen.
In der Zeichnung ist der Gegenstand der Erfindung in einem Ausführungsbeispiel in schematischer
Darstellung von der Seite, gesehen veranschaulicht.
Bei dem erfindungsgemäßen Trethebelantrieb für das Fahrrad 1, das durch einen stehenden, durch die
Füße 2 versinnbildlichten Fahrer angetrieben wird, schwingen die Trethebel 3, 4 um mit den Fußgelenkachsen
5 übereinstimmende Achsen 6. Hierzu sind die Fußtritte 3, an Hebeln 4 befestigt und die ■
das Hinterrad 7 direkt. oder über ein Getriebe antreibenden Kuirbelstangen 8 an den Hebeln 4 gelagert,
die wiederum auf den mit den Fußgelenkachsen 5 übereinstimmenden, am Fahrrad 1 angeordneten
Achsen 6 um diese schwingend gelagert sind. Die Achsen 6, die auch in gleicher Flucht
liegen können, sind nach dem gewählten Beispiel in Fahrtrichtung zueinander versetzt verlegt, um eine
Erhöhung der Standfestigkeit des Fahrers zui erzielen..
Claims (3)
- PATENTANSPRÜCHE:ι. Trethebelantrieb für Fahrräder, die durch . einen stehenden Fahrer angetrieben werden, dadurch gekennzeichnet, daß die Trethebel um mit den Fußgelenkachsen übereinstimmende Achsen schwingen, so daß bei der Arbeitsbewegung der Trethebel die gesamte Körpermasse mit Ausnahme der FMSe in Ruhestellung verbleibt.
- 2. Trethebelantrieb für Fahrräder nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Trethebel· aus einem Fußtritt (3) besteht, der an einem Hebel (4) befestigt ist, wobei der Hebel um eine am Fahrrad (1) angeordnete Achse (6) schwingend -gelagert ist und wobei an diesem Hebel eine Kurbelstange (8) angelenkt ist, die das Hinterrad (7) direkt oder über ein Getriebe antreibt.
- 3. Trethebelantrieb für Fahrräder nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Achsen (6) in Fahrtrichtung versetzt sind, so daß die Standfestigkeit des Fahrers erhöht wird.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen© 609 508/144 4.56
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