DE939428C - Schwerkraftdavit - Google Patents

Description

• Die Erfindung betrifft die Konstruktion von Auslegern oder Boots-Davits, um Rettungsboote und Dienstbarkassen auszusetzen oder an Bord zu nehmen.
• Es sind schon Vorrichtungen zum Aussetzen von Booten vorgeschlagen worden, bei denen das Boot mittels einer Gelenkhebelanordnung nach Art der bekannten Nürnberger Schere nach außenbords verlagert wird. Bei diesen bereits vorgeschlagenen Vorrichtungen ist die Nürnberger Schere mit einem Gelenkpunkt rollend auf einer an Deck angeordneten Rollbahn abgestützt.
• Bei einem solchen Schwerkraftdavit, dessen Auslegerarm das äußere Glied einer sich im wesentlichen in horizontaler Richtung verlängernden oder verkürzenden Nürnberger Schere, d. h. von in Parallelogrammanordnung verbundenen Gliedern bzw. Zwischenarmen, bildet, deren. inneres Glied mit einem Ende an.einen festen Punkt angelenkt ist, besteht die Erfindung darin, daß der innere verlängerte Zwischenarm mit seiner Rolle in einer vertikalen oder gegen die Vertikale leicht geneigten Führung geführt ist.
• Der Vorteil der Ausbildung des Schwerkraftdavits gemäß der Erfindung liegt darin, daß die waagerechte Rollbahn zur Abstützung des Gelenkpunktes der Nürnberger Schere nicht erforderlich ist und der Schwerkraftdavit nach der Erfindung dadurch sehr nahe der Bordwand angeordnet werden kann.
• Die Erfindung wird an Hand einer schematischen Zeichnung an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert, wobei ein Schwerkraftdavit gemäß der Erfindung im halb ausgeschwenkten Zustand gezeigt wird.
• Mit I ist das äußere Glied oder der Auslegerarm bezeichnet, an dessen äußerem oberem Ende eine nicht dargestellte Bootstalje befestigt ist, die das Boot trägt. Der Auslegerarm I ist über zwei Zwischenarme 9 und Io an einem inneren Glied 2 angelenkt, das mit seinem unteren Ende um eine feste Achse 3 schwenken kann. Die Gelenkpunkte 4, 6, 7 und 8 bilden die Eckpunkte eines Gelenk Parallelogramms. Am Ende der rückwärtigen Verlängerung des Zwischenarmes Io ist eine Rolle 15 angeordnet, die in einer Rollbahn läuft, welche in einer Säule 13 vorgesehen ist. Die äußere Endlage des Auslegerarms I ist durch das an der Säule vorgesehene; mit der Rolle 15 zusammenwirkende Widerlager 14 gegeben. Der Läufer zum Heißen und Pieren des Bootes ist über die Rolle 5 am Auslegerarm I nach rückwärts über eine am oberen Ende der Säule 13 vorgesehene Rolle I2 geführt.
• Wenn man den Läufer fiert, dreht sich das innere Glied 2 um die Achse 3. Die Schere öffnet sich, wobei sich der Auslegerarm I parallel zum Glied 2 dreht und gleichzeitig nach außenbords verschiebt und das Boot in einer bogenförmigen Bewegung aus seiner Ruhelage nach außenbords verlagert und dann abgesenkt wird.
• Wenn die Rolle 15 auf das Widerlager 14 stößt, wird durch Freigabe des Seiles das Boot mittels seiner Talje in. der Vertikalen längs der Schiffsseite herabgelassen" und zwar in. einem ausreichenden Abstand, selbst wenn die Krängung des Schiffes ungünstig sein würde.
• Beim Heißen des Bootes bleibt umgekehrt zuerst der Auslegerarm I in seiner äußeren Lage, bis die Bootstalje am Ende des Arms I anstößt, erst dann wird auch der Arm I und das Glied :2 wieder aufgerichtet und eingezogen.
• Die Konstruktion läßt sich den Formen des Bootes und den Aufbauten des Schiffes leicht anpassen, und zwar durch Form und Größe des Auslegerarms I, durch die Länge des Gliedes 2 und/oder die Länge der Zwischenarme 9 und Io.
• Die Erfindung kann auf alle Auslegergrößen, bei jeder Anordnung der feststehenden Teile der Aufbauten und auch auf andere Boote und auf Gegenstände oder Lasten jeder Art angewendet werden.
• Der Davit und alle zugehörigen Bestandteile können in Stahl, einer Aluminiumlegierung oder irgendeinem anderen Werkstoff geeigneter Festigkeit durch Vernieten, Schweißen oder mittels eines anderen Zusammenbau- und Herstellungsverfahrens ausgeführt sein. Die Ausführung aller Arme und Glieder in Kastenbauart ist dabei wünschenswert, aber nicht erforderlich; es kann auch jeder andere Umriß für den Querschnitt der Arme gewählt sein. Auch die Anzahl der Arme und Glieder, d. h. der Paralledogrammvierecke der Nürnberger Schere, braucht nicht notwendigerweise die in dem gewählten Beispiel angegebene zu sein.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH: Schwerkraftdavit, dessen Auslegerarm das äußere Glied einer sich im wesentlichen in horizontaler Richtung verlängernden. oder verkizrzenden Nürnberger Schere, d. h. von. in Parallelogrammanordnung verbundenen Gliedern bzw. Zwischenarmen, bildet, deren. inneres Glied mit einem Ende an einen festen Punkt angelenkt ist, dadurch gekennzeichnet, daß der innere verlängerte Zwischenarm (io) mit der Rolle ('i5) in einer vertikalen oder gegen die Vertikale leicht geneigten Führung geführt ist. Angezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 915 i88.