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Anordnung zur gleichzeitigen Übertragung von Schaltaufträgen, die
aus einer Reihe von einzelnen Teilaufträgen zusammengesetzt sind Zusatz zum Patent
9932 313 Das Hauptpatent 93a 313 befaßt sich mit der gleichzeitigen Übertragung
von Schaltaufträgen oder Informationen, die aus einer Reihe von einzelnen Teilaufträgen
oder einzelnen Elementen der Gesamtinformation zusammengesetzt sind (z. B. mehrstellige
Ziffernreihen). Jedem Teilauftrag, d. h. beispielsweise jeder Einzelziffer, ist
dabei entsprechend seiner Position innerhalb der Reihe eine besondere Gruppe von
Frequenzen zugeordnet. Aus diesen Frequenzen wird durch Auswahl einzelner oder durch
Kombination mehrerer Frequenzen der Inhalt des betreffenden Teilauftrages dargestellt.
In einer vierstelligen Ziffernreihe ist somit jeder Ziffer eine besondere Frequenzgruppe
zugeordnet. Der Ziffernwert jeder Einzelziffer kann beispielsweise durch zwei Frequenzen
der entsprechenden Gruppe ausgedrückt werden. Um eine gleichzeitige Übertragung
der Gesamtinformation oder der mehrstelligen Ziffernreihe zu erreichen, wurde im
Hauptpatent vorgeschlagen, die die einzelnen Teilaufträge, z. B. Ziffern, einer
Reihe darstellenden Frequenzkombinationen in der ihrer Position innerhalb der Reihe
entsprechenden Reihenfolge nacheinander einem Tonspeicher aufzudrücken. Als
Tonspeicher
kann beispielsweise eines der bekannten Magnettongeräte Verwendung finden. Beim
Ausspeichern wird das der gesamten Reihe von Schaltaufträgen entsprechende Frequenzgemisch
von diesem Speicher gleichzeitig zur Aussendung gebracht. Diese Anordnung ist unter
anderem auch auf-dem Gebiet der Fernsprechtechnik vorteilhafterweise verwendbar,
beispielsweise bei der Fernwahl. Sie bringt den großen. Vorteil, daß bei der Herstellung
von Verbindungen über mehrere - Vermittlungsstellen die benötigten Speicher und
Markierer von einfachster Bauart sein können. Da sämtliche Signale bzw. Schaltaufträge
durch Frequenzen dargestellt werden, gehen die Signale bei geeigneter Wahl der Frequenzbereiche
ohne weiteres auch über zwischengeschaltete Verstärker hinweg. Man benötigt also
bei den Verstärkern keine besonderen Umsetzeinrichtungen mehr. Die Verzugszeiten
beim Verbindungsaufbau fallen- daher weg.
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Beim Aufbau einer Fernverbindung über mehrere Vermittlungsstellen
mußten bei den bisher- üblichen Anordnungen an den Übergangsstellen der einzelnen
Leitungsabschnitte besondere Einrichtungen vorgesehen werden, die bei der Nummernwahl
eine Umsetzung der Impulsreihen vornehmen können, denn die einzelnen im Zuge einer
Verbindung liegenden Leitungsabschnitte wurden bisher teilweise mit Gleichstrom-
und teilweise mit Wechselstrom- oder Tonfrequenzwahl betrieben. Die auftretenden
Verzerrungen machten sich an den Übergangsstellen unangenehm bemerkbar und mußten
aufgehoben werden. Dazu benutzte man besondere Impulskorrektureinrichtungen. Eine
Schwierigkeit liegt bei solchen Anlagen noch darin, daß teilweise Signale von verschiedener
Länge zu -übertragen sind, weshalb wiederum komplizierte Anordnungen notwendig sind.
Die Impulsrelais, Wechselstromrelais und Frequenzrelais sowie die Korrekturglieder
bedingen jedoch einen großen Aufwand an Schaltmitteln und sind außerdem störanfällig.
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Die Erfindung stellt nun eine Weiterbildung des im Hauptpatent beschriebenenAusführungsbeispiels
dar. Sie vermeidet die genannten Nachteile und bringt eine weitere Vereinfachung
der Verbindungseinrichtungen. Erfindungsgemäß sind einerseits sämtliche in der Fernebene
eines Leitungszuges liegenden abgehenden Übertragungen und andererseits sämtliche
ankommenden Übertragungen unabhängig von zweidrähtiger oder verdrähtiger Durchschaltung
des Leitungszuges gleichartig ausgebildet und lediglich zur Auswertung des Belegungs-
und des Auslösesignals eingerichtet. Gemäß weiterer Ausbildung der Erfindung werden
sämtliche in der Fernebene eines Leitungszuges liegenden ankommenden Übertragungen
durch ein vom Ausgangsamt ausgesandtes Auslösesignal gleichzeitig ausgelöst. Dadurch
wird die Auslösung der in den Leitungszug eingeschalteten Wähler und der zugeordneten
abgehenden Übertragungen eingeleitet.
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An Hand der Zeichnungen sei die Wirkungsweise der Erfindung näher
erläutert. Fig. i zeigt schematisch .einen Teil- einer aufgebauten Fernverbindung;
Fig. 2 zeigt eine abgehende und eine ankommende Übertragung für Zweidrahtbetrieb;
Fig. 3 zeigt eine abgehende und eine ankommende Übertragung für Vierdrahtbetrieb;
Fig. q. zeigt eine abgewandelte Ausbildung einer abgehenden Übertragung für Zweidrahtbetrieb
nach Fig. 2.
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Nach Fig. i gelangt ein Teilnehmer beim Verbindungsaufbau über einen
Vorwähler VW und einen I. Grüpp@nwähler I. GW auf eine abgehende Übertragung,Ue-r---seines
Endamtes EA. Von dort führt eine Verbindungsleitung zu einer entsprechenden ankommenden
Übertragung Ue 2 des übergeordneten Knotenamtes KA: Im Knotenamt wird zunächst
die Verbindung bis zum Zählimpulsgeber ZIG hergestellt.- Bis hierher erfolgt der
Verbindungsaufbau in bekannter Art durch Gleichstromwahl. Sobald der Teilnehmer
durch seine Nummernwahl den Richtungswähler R W i eingestellt hat, kommt er auf
eine zum nächsten Hauptamt HA führende Verbindungsleitung. Diese Verbindungsleitung
ist beispielsweise als Zweidrahtleitung ausgebildet und durch die abgehende bzw.
ankommende Über_ tragung U63 bzw. Ue ¢ abgeschlossen. Es sei rangenommen, daß der
Verbindungsaufbau im Hauptamt HA über den Richtungswähler RW 2- auf eine Gabelübertragung
GUe und von dort über eine Vierdrahtstrecke zum Zentralamt ZA r. führt. Die Vierdrahtstrecke
enthält auf ihren beiden Seiten die abgehende Übertragung Ue $
bzw.. die ankommende
Übertragung Ue 6. Der weitere Aufbau der Verbindung braucht nicht näher beschrieben
zu werden, da er im absteigenden Teil ganz analog verläuft. Der gesamte hinter dem
ZIG folgende Verbindungsaufbau erfolgt auf die im Hauptpatent beschriebene Weise.
Erst beim Übergang in den. Ortsamtsbereich kommt wieder die Gleichstromwahl zur
Anwendung.
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Die in der Fig. 2 .dargestellte abgehende und ankommende Übertragung
für Zweidrahtbetrieb entspricht den Übertragungen U9.3 und U94
in der Fig. i. Durch die vorhergehende Verbindungseinrichtung wird die- abgehende
Übertragung über die c-Ader belegt. Hierbei spricht zunächst die I. Wicklung - des
Belegungsreläis C an. Der Kontakt cI schaltet die II. Wicklung des Belegungsrelais
C in den Belegungsstromkreis ein. Beim Umlegen des Kontaktes c II wird durch
den Ladestromstoß des Kondensators Co i die I. Wicklung des Relais
A angestoßen. Der über den Widerstand Wi i aufgeladene Kondensator
Co .2 gibt nach dem Umschalten des Kontaktes a IV dem Relais A über seine Il. Wicklung
eine bestimmte Abfallzeit. Das Relais A ist somit kurzzeitig betätigt. Über die
Betätigungsdauer des Relais A wird über die Kontakte aI und aII eine Wechselstromquelle
G an die Sprechadern geschaltet und dadurch ein Belegungsimpuls über die Verbindungsleitung
zur ankommen den Übertragung gegeben. Während des Aussendens des Belegungsimpulses
wird die Verbindungsleitung nach rückwärts durch den Widerstand
Wi
3 bzw. Wi 2 abgeschlossen, und die Sprechadern werden durch den Kontakt
aIII kurzgeschlossen. Es wird dadurch verhindert, daß der Belegungsimpuls auf die
rückwärts liegenden Verbindungseinrichtungen gelangen kann.
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Der Belegungsstromstoß, der aus einer oder mehreren Frequenzen bestehen
kann, wird in der ankommenden Übertragung von dem Signalempfänger SE aufgenommen.
Hierbei spricht das Frequenzrelais Fr an. Der Kontakt fr I bringt
die I. Wicklung des Relais A i zum Ansprechen. Wenn am Ende des Belegungssignals
das Relais Fr abfällt und der Kontakt frI öffnet, so hält sich über den jetzt
geschlossenen Kontakt a i I das Relais A i weiter und gleichzeitig wird die I. Wicklung
des Relais A 2 erregt. Analog hierzu werden zur gleichen Zeit durch den Kontakt
fr II die Relais B i und B 2 zum Ansprechen gebracht. Über die Kontakte a
i III und b i III erfolgt in bekannter Weise die Anlassurig und über die Kontakte
a2II und b 21I die Belegung der nächsten Verbindungseinrichtung (z. B. Wähler) über
die c i-Ader. Sprechen infolge einer Störung entweder nur die A- oder nur die B-Relais
an, so wird über die Kontakte a i IV und b i IV ein Störungssignal gegeben. Die
mit M bezeichneten Anschlüsse in der ankommenden Übertragung sind zum Anschalten
eines Markierers vorgesehen.
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Die Auslösung erfolgt durch ein vom ZIG gegebenes Signal, das
beispielsweise ebenfalls aus den Frequenzen des Belegungssignals besteht. Hierdurch
wird in sämtlichen im Leitungszug liegenden Signalempfängern SE das Frequenzrelais
Fr erneut betätigt. Über die Kontakte fr I und a21 wird das Relais
A i über seine II. Gegenwicklung abgeworfen, während sich das Relais A 2 über die
Betätigungszeit von Fr weiterbält. Nach Abfallen des Relais Fr mit
Ende des Auslösesignals wird auch das Relais A 2 äberregt. In derselben Weise werden
durch den Kontakt fr II auch die Relais B i und B2
aberregt. Die c
i-Ader zur nächstfolgenden Verbindungseinrichtung wird unterbrochen und die Verbindungseinrichtung
ausgelöst. Hierdurch erfolgt auch die Auslösung der nächstfolgenden abgehenden Übertragung
durch Auftrennen der c-Ader. Sämtliche in der Fernebene liegenden ankommenden Übertragungen
erhalten das Auslösesignal gleichzeitig. Es werden infolgedessen sämtliche Leitungsabschnitte
gleichzeitig ausgelöst. Hierbei wird das Auslösesignal durch dieselben Frequenzen
dargestellt, wie das Belegungssignal. Die Dauer dieser beiden Signale spielt bei
ihrer Auswertung in den Taktschaltungen der ankommenden Übertragungen keine Rolle.
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In der Fig. 3 ist eine abgehende und ankommende Übertragung für Vierdrahtbetrieb
gezeigt. Da sich in der Anordnung gegenüber der Fig. 2 nichts geändert hat, sind
dieselben Bezeichnungen wie in der Fig.2 verwendet. Die Einrichtungen zum Senden
des Belegungssignals in der abgehenden Übertragung und zum Empfang des Belegungs-
und des Auslösesignals in der ankommenden Übertragung sind an das eine mit a%b'
bzw. mit a i'/b i' bezeichnete Adernpaar angeschaltet. Das zweite
Adernpaar für die Rückwärtsrichtung -(ä'lb" bzw. a i"/b i") ist glatt durchgeschaltet,
da in den Übertragungen keine Rückwärtsimpulse ausgewertet werden müssen. Die Übertragungen
arbeiten in derselben Weise, wie oben für Zweidrahtbetrieb beschrieben worden ist.
Es erübrigt sich also, nochmals darauf einzugehen.
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Die Fig. 4 zeigt in der abgehenden Übertragung kleine Änderungen gegenüber
Fig. 2. Für die nicht geänderten Teile der abgehenden Übertragung sind dieselben
Bezugszeichen verwendet wie in der 'Fig.2. An der ankommenden Übertragung sind keinerlei
Änderungen vorgenommen, so daß die Bezugszeichen auch hier von Fig.2 übernommen
werden können. In manchen Fällen ist es notwendig, daß unabhängig von der Aussendung
des Auslösesignals vom Zählimpulsgeber ZIG in den abgehenden Übertragungen
ein besonderes Auslösesignal erzeugt wird. Die Fig. 4 zeigt hierzu eine Lösung.
Die abgehende Übertragung wird wie üblich über die c-Ader belegt. Durch Umlegen
des Kontaktes c 1I wird das Relais E mit seiner I. Wicklung angestoßen und erhält
durch die Entladung des Kondensators Co 4 mit seiner II. Wicklung eine gewisse Abfallzeit.
über die Betätigungsdauer des Relais E wird ein Belegungsstromstoß in üblicher Weise
auf die Verbindungsleitung gegeben.
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Bei der Auslösung wird in der vorhergehenden Verbindungseinrichtung
die c-Ader unterbrochen, so daß das Belegungsrelais C zum Abfallen kommt. Hierbei
.entlädt sich der aufgeladene Kondensator Co 5 über die III. Wicklung des Relais
E, das hierdurch kurzzeitig anspricht. Durch die Kontakte e i und e 2 wird nun ein
Auslöseimpuls über die Verbindungsleitung zur ankommenden Übertragung gegeben und
dort wie üblich ausgewertet.