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Leistenmünzprüfer Die Erfindung bezieht sich auf bekannte Leistenmünzprüfer
mit einer mit Abrollgefälle und Neigung gegen die Senkrechte angeordneten Münzprüfstrecke
und bezweckt, daß auch bewegliche Selbstverkäufer, Spielapparate od. dgl. mit Leistenmünzprüfern
ausgerüstet werden können, deren besondere neuartige Funktionssperren jede mutwillige
Beeinflussung illusorisch machen.
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Wenn Leistenmünzprüfer bekannter Bauart für transportable Selbstverkäufer,
Spielapparate od. dgl. verwendet werden sollten, scheiterte dieses Vorhaben regelmäßig
daran, daß es möglich war, durch mutwilliges Bewegen des Apparates die Wirkung des
Münzprüfers aufzuheben. Ein normaler Leistenmünzprüfer kalibriert die eingeworfenen
Münzen und läßt kleinere Münzen durch seine bestimmte Schräglage seitlich herausfallen
und hält Spielmarken oder Falschgeld mittels eines besonderen Ringfängers fest.
Diese und weitere Funktionen des normalen Leistenmünzprüfers sind jedoch davon abhängig,
daß derselbe unverändert mit einem bestimmten Abrollgefälle und einer bestimmten
seitlichen Neigung stehenbleibt. Bei Aufhebung oder Veränderung des Gefälles und
der Neigung kann der bekannte Leistenmünzprüfer nicht mehr einwandfrei arbeiten,
und Unbefugte haben eine Anzahl von Manipulationen ausprobiert, wonach es möglich
ist, den Leistenmünzprüfer so zu beeinflussen, daß er auch Falschgeld usw. passieren
läßt. Diese Möglichkeiten sind besonders gegeben bei Tischautomaten, die man anheben,
kippen und schütteln kann.
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Gemäß der Erfindung wird die derselben zugrunde liegende Aufgabe,
nämlich eine Funktions-
Sperrung bei Änderung des Gefälles oder
der Neigung des Münzprüfers dadurch :gelöst, daß an dem oberen Ende der Prüfstrecke
ein in deren Längsrichtung verschwenkbares Gefälle-Pendel mit einer abgewinkelten,
in die Prüfstrecke einschwenkbaren Zunge sowie nahe dem Ende des zum Ausscheiden
zu kleiner Münzen dienenden Ausschnittes der einen Platine ein quer zur Münzbahnrichtung
verschwenkbares Neigungs-Pendel mit einer quer in die Münzbahn einschwenkbaren Zunge
ange= ordnet sind.
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Die Erfindung ist in den Zeichnungen beispielsweise dargestellt.
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Fig. i zeigt die Längssicht des. Leistenmünzprüfers in normaler Lage
und Fig. 2 in willkürlich veränderter Lage, nämlich mit stärkerem Gefälle; Fig.3
ist eine Schnittzeichnung gemäß Linie III-III der Fig. i in der vorgeschriebenen
Neigung, während Fig. q. dieselben Teile in willkürlich abgeänderter Neigung zeigt;
Fig. 5 zeigt eine konstruktive Einzelheit, nämlich die Aufhängung des Neigungs-Pendels.
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Der dargestellte Leistenmünzprüfer besteht zunächst aus zwei an sich
bekannten rahmenförmigen Platinen a und b. Die rückwärtige Platine b ist
fest in dem zeichnerisch nur angedeuteten Münzprüfergehäuse o angebracht. Die vordere
Platine a ist an der rückwärtigen Platine b durch zwischengesetzte Kugeln r und
eine die Oberkante beider Platinen übergreifende Klammer z scharnierartig angelenkt.
Gegen ihren Fortsatz l kann eine von außen zu betätigende Schubstange gedrückt werden,
wodurch beide Platinen auseinanderklaffen, so daß festgehaltene Münzen od. dgl.
nach: unten herausfallen können. Dieser Grundaufbau des Münzprüfers ist an sich
bekannt.
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Auf der vorderen Platine a ist der mit einer Schraube s befestigte
Magnet c angeordnet, dessen abgewinkelter Finger c' sich am oberen Ende der Münzprüfstrecke
befindet. Das vorliegende Ausführungsbeispiel behandelt den häufigen Fall der Verwendung
eines Zehnpfennigstückes. Wenn- ein solches in den Schlitz e des Gehäuses o gesteckt
wird, dann berührt sein Rand den abgewinkelten Finger G' des Magneten c. - Durch
die magnetische Anziehung wird- die. Münze x aus ihrer senkrechten Fallrichtung
abgelenkt und so herumgeschwenkt, daß sie - dem Pfeil va folgend - die schräg abwärts
gerichtete Münzprüfstrecke entlangrollt. Ein nichtmagnetisches Falschgeldstück (auch
von gleicher - Größe) fällt dagegen senkrecht in die Ausfallöffnung f. Kleinere
Münzen, z. B. Fünfpfennigstücke, -fallen entweder- nach unten durch oder;
wenn sie durch Berührung mit dem Magnetfinger c' in die -Münzbahn - eingeschwenkt
werden, dann fallen sie seitlich herunter, da der Münzprüfer seitlich geneigt -ist
(Fig. 3).
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Wird durch Schrägstellen des Automaten das Gefälle des Münzprüfers
vergrößert, wie in Fig. 2, um dadurch Falschmünzen in den- Münzweg gemäß Pfeil m
zu bringen, dann schlägt -das am oberen Ende der Münzenbahn aufgehängte Gefälle-Pendel
d aus, und sein abgewinkelter zungenartiger Fortsatz d' hält das betreffende Falschstück
zurück, das dann beim Wiederaufrichten des Apparates in Pfeilrichtung f nach unten
herausfällt. Die Zunge d' ist, wie aus Fig. i ersichtlich, so tief am Gefälle-Pendel
d angeordnet, daß sie bei normaler Neigung des Münzprüfers der beschriebenen Einschwenkung
nicht hinderlich ist.
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Die normale Neigung des Münzprüfers ist in Fig.3 dargestellt. Die
eingeschwenkte richtige Münze x rollt auf der umgebogenen Unterkante der Platine
b abwärts, wobei sie am oberen Rand des Ausschnittes a' der Platine a eine Führung
erhält. Kleinere Münzen, die diese Führung nicht erhalten, fallen in an' sich bekannter
Weise seitlich ab. Wird jedoch versucht, durch Aufhebung der Neigung des Münzprüfers
bzw. durch Herstellung einer entgegengesetzten Neigung (Fig. d.) den genannten Effekt
zu vermeiden, so fallen die eingeschwenkten Münzen bzw. Falschstücke durch den Ausschnitt
b' der Platine b, der sogar etwas höher ist als der richtige Münzendurchmesser,
so daß unter Umständen also auch echte Münzen dadurch ausgeschieden werden. Außerdem
ist nahe am unteren Ende des Ausschnittes a' das Neigungs-Pendel g aufgehängt, dessen
Zunge g' gegen die Münzenbahn gerichtet ist. Normalerweise hängt das Pendel, wie
aus Fig. 3 ersichtlich, außerhalb der Platine a und läßt richtig eingeschwenkte
und vorschriftsmäßig abrollende Münzen passieren. Wird jedoch die Neigung aufgehoben,
dann schwenkt das Pendel g in die Münzenbahn ein und sperrt den Durchlaß (vgl. Fig.
q.). Zweckmäßig ist der Schlitz m' im Lagerbock m schräg ausgeführt (vgl. Fig. 5),
damit das Neigungs-Pendel bei Aufhebung der Neigung des Münzprüfers auch nach einer
Vergrößerung seines Gefälles (Fig.2) in richtiger Lage in die Münzlaufbahn einschwenken
kann.
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Um dem Versuch entgegenzuwirken, etwa durch Schütteln des ganzen Apparats
eine vom Pendel g. zurückgehaltene Münze doch noch durchzubringen, ist am Ende des
Ausschnittes b' eine in die Münzenbahn hineinragende Kalibrierzunge k angeordnet.
Diese ist so bemessen und eingestellt, daß sie nur so viel Münzdurchgang frei läßt,
wie für eine richtige Münze in richtiger Abrollstellung (Fig. 3) erforderlich ist.
Hierdurch wird außerdem bewirkt, daß Falschmünzen beim Manipulieren gemäß Fig. q:
leichter abgelenkt und zum Abkippen durch den Ausschnitt b' gezwungen werden.