-
Fallrohr zum Abwärtsfördern von Kohle oder anderen Schüttgütern
In
Bergbaubetrieben untertage sind vielfach Schachtwendeln in Gebrauch, also Fördereinrichtungen,
die eine wendelförmige Gleitbahn. enthalten, auf welcher das Fördergut in kreisender
Bewegung abwärts gleitet. Andererseits ist es schon vorgeschlagen, worden, die Abwärtsförderung
durch sogenannte Fallrohre zu. bewirken. Diese Fallrohre sind mit im Abstand voneinander
und um 1800 versetzt gegeneinander angebrachten Prallflächen versehen. Eine solche
Prallfläche reicht nicht ganz bis zur Mitte des Rohrquerschnitts. Es bleibt daher
zwischen den aufeinanderfolgenden Prallflächen ein Raum frei, in welchem das Fördergut
gegebenenfalls über die ganze Höhe des Fallrohres herabstürzen kann, ohne an einer
Prallfläche anzuecken Derartiges Fördergut erreicht bei größe ren Höhen eine ganz
erhebliche Fallgeschwindigkeit. Praktisch sind daher solche Fallrohre bisher nur
für Förderhöhen bis zu etwa 30 m gebaut worden. Andererseits besteht aber nicht
die Möglichkeit, die Prallflächen bis. über die Mitte des Fallrohres hinaus vorkragen
zu lassen. Alsd.ann würde die Gefahr bestehen, daß sich sperrige Stücke festklemmen.
Empfindliche Betriebsstörungen wären die Folge. Die genannten Nachteile ergeben
sich sowohl bei eckigen als auch bei runden Fallrohren. Bei den letzteren kommt
noch hinzu, daß die Ablenkung des. Fördergutes an den Enden der Abgleitkante sehr
gering ist, so daß auch dort das Fördergut eine unerwünscht hohe Geschwindigkeit
erreichen kann.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Fallrohr mit Prallflächen
derart auszubilden, daß die vorgenannten, Nachteile mit Sicherheit vermie-
den
werden. Die Prallfiächen sollen nicht weiter in den Rohrquerschnitt hineinragen
als bisher.
-
Trotzdem soll mit Sicherheit verhindert werden, daß das herabstürzende
Fördergut ungehindert durch die Prallflächen über die ganze Höhe des Fallrohres
frei herabfällt oder aus sonstigen Gründen eine unerwünscht hohe Fallgeschwindigkeit
erreicht. Dieser Erfolg wird gemäß der Erfindung daduroh erzielt, daß die aufeinanderfolgenden
Praliflächen derart gegeneinander versetzt angeordnet sind, daß dem Förderstrom
neben einer Fallbewegung nach einer geknickten Linie gleichzeitig eine kreisende
Bewegung aufgezwungen wird. Das kann z. B. dadurch erreicht werden, daß die Abgleitkanten
der aufeinanderfolgenden Prallflächen in gleichbleibender Drehrichtung um einen
Winkel gegeneinander versetzt sind, der zwischen, 90 und I800 liegt. Vorteilhaft
liegen die Prallflächen um etwa 120 bis 135° gegeneinander versetzt. Der Mantel
kann rechteckig, quadratisch oder zweckmäßiger zylindrisch, und zwar vorwiegend
kreiszylindrisch ausgebildet sein. Ist Das Fallrohr aus einzelnen Rohrschüssen aufgebaut,
so können die Prallplatten nach Art eines Blindflansches zwischen den Flanschen
der einzelnen. Schüsse eingeklemmt werden. Das ist ein Vorteil, weil bei dieser
Aus. bildung eine bequeme Auswechsulg der Prallplatten möglich ist. Das gilt vor
allen Dingen dann, wenn in dem Fallrohr in mehr oder minder großen Abständen voneinander
jeweils ein Rohrschuß eingebaut ist, der seinerseits aus teleskopartig ineinandergreifenden
Einzelrohre41 gesteht.
-
Dann kann jeweils, ein Abschnitt des. Rohres durch Flaschenzüge angehoben
werden, während das Fallrohr im übrigen in Ruhe bleibt. An der Trennstelle kann
dann ohne Schwiergkeiten eine Prallplatte ausgewechselt werden. Zugleich wird durch
die teleskopartigen Rohrschüsse eine unzulässige Belastung der Rohrteile beim Setzen
des Gebirges verhindert.
-
Bei kreiszylindrischem Querschnitt des Mantels werden die Prallflächen
zweckmäßig durch segm.entförmige Platten gebildet, deren Klemmrand durch ein ringsegment
ergänzt ist. Die Enden des Ringsegments können mit der Prallplatte verschweißt sein,
jedoch ist diese Verschweißung nicht unbedingt notwendig. Der Klemmrand der Prallplatten
ist seinerseits mit Bohrungen versehen., die sol zueinander und zu der Abgleitkante
liegen, daß die Platten durch die gleichen Bolzen, die die Flansche der Mantelschüsse
verbinden, in ihrer Lage gesichert werden können.
-
Die Prallflächen können eben ausgebidet sein, sie können aber auch
derart in ihrer Ebene verformt sein, daß insbesondere die in der gewollten Drehrichtung
des Förderstromes. vorgezogene Hälfte der Abgleitkante nach unten und gegebenenfalls
die andere Hälfte nach oben durchgewölbt ist.
-
Jede Prallplatte bidlet dann gleichsam einen kurzen Wendelabschnitt,
der eine gewisse Umlenkung des aufgefangenen Förderstromes bewirkt Insgesamt ergibt
sich dann, wie weiter oben schon zum Ausr druck gebracht wurde, neben der nach einer
Knicklinie verlaufenden Fallbewegung eine gewisse kreisende Bewegung. Ein freies
Herabfallen über die ganze Höhe des Fallrohres ist nicht zu befürchten, obschon;
auch bei der Ausbildung gemäß der Erfindung zur Vermeidung von Verstopfungen die
einzelnen, Prallflächen nicht ganz bis an die Mitte des Rohrmantels herangeführt
werden.
-
In der Zeichnung ist als Ausführungsbeispiel ein ktreiszylindrisches
Fallrohr dargestellt. Es zeigt Fig. 1 einen senkrechten Querschnitt durch die Rohrsäule,
Fig. 2 bis 10 die aufeinanderfolgenden Prallplatten in Ansicht von oben, Fig. 11
eine Seitenansicht gegen die Abgleitkante einer besonders profilierten Prallplatte.
-
Die Rohrsäule ist aus einer größeren Anzahl einzelner Rohrscüsse
10 aufgebaut, die einzeln oder gruppenweise am Ausbau aufgehängt sind. In größeren
Abständen voneinander ist ein dehnbar er Schuß II eingeschaltet, der aus den bleiden
teleskopartig ineinandergreifenden. Rohrtei len 12 und I3 besteht. Die einzelnen
Rohre 10 un.d 11 sind durch Flansche 14 aufeinander abgestützt, die durch Bozne,
insbesondere Schraubenbolzen gegeneinander verklemmt sind.
-
Zwischen den einzelnen Flanschen 14 sind Prallplatten 15 eingeklemmt.
Jede dieser Platten bildet eine segmantförmige Prallfläche 16, die zur besseren
Erkennbarkeit in den Fig. 2 bis 10 durch Schraffierung kenntlich gemacht ist. Die
Abgleitkante 17 reicht nicht ganz. bis an die Mittelachse der Rohrsäule heran. Jede
Platte 15 ist mit einem Klemmrand 18 vesehen, dessen Innen- und Außendurchmesser
den Flanschen 14 der Rohrsäule entspricht.
-
Dieser segmentförmige Klemmrand 18 ist durch ein Ringsegment 19 ergänzt.
Die Enden dieses Ringsegments sind mit dem Rand I8 der Platte 15 verschweiß6. Im
übrigen weist der Ring 19 die gleiche Stärke auf wie der Klemmrand 18 der Plate
15.
-
Die Schraubenlöcher der Flansche 14 sind gleichmäßig übler den Umfang
verteilt. In gleicher Weise sind auch die Öffnungen des Klemmrandes I8 bzw. des,
Ringsegmentes 19 ausgebildet. Die Bohrungen' sind in einer ganz bestimmten Weise
nach der Abgleitkante 17 ausgerichtet Bei der Darstellung entsprechend Fig. 2 bis
10 der Zeichnung ist angenommen, daß die Abgleitkante 17 der aufeinanderfolgenden
Prallplatten 15 jeweils um I350 gegeneinander versetzt sind. Alsdann ergibt sich,
wie durch die Pfeile 20 angedeutet ist, neben einer zickzackförmigen Fallbewegung
gleichzeitig eine kreisende Bewegung des Fördergutes. Auf diese Weise wird der Förderweg
zwar etwas verlängert. Das. Fördergut wird aber schonender behandelt als bisher.
Außerdem wird das. unerwünschte freie Herabstürzen von Teilen des Fördergutes mit
Sicherheit verhindert.
-
Werden die Prallflächen 15 entsprechend Fig. 11 ausgebildet, so wird
die kreisende Bewegung noch. verstärkt. Dabei ist nämlich der Teil 171 der Abgleitkante
17, an welchem vorwiegend das Abgleiten des Fördergutes erfolgt, nach unten durchgewöibt
Die
zweite Hälfte 172 dagegen ist n.ach. oben durchgewölbt. Ein Prallblech entsprechend
Fig. II ist im übrigen. flächeniörmig ähnlich einem Wendelabschnitt profiliert.