DE933774C - Verfahren zur Herstellung kuenstlicher Gebilde aus Polyharnstoffderivaten - Google Patents

Description

• Verfahren zur Herstellung künstlicher Gebilde aus Polyharnstoffderivaten Man hat bisher schon versucht, geformte Gegenstände aus Kunststoff wie Fasern, Fäden, Streifen, Platten, Filme od. dgl. aus linearen Polyharnstoffderivaten herzustellen, die aber neben anderen unangenehmen Eigenschaften sehr leicht oxydierbar waren und deshalb für die vorgesehene Verwendungsart sich als ungeeignet erwiesen. Prinzipiell (tann man hochmolekulare Stoffe von diesem Typus entstehen lassen durch Einwirkung von aliphatischen primären Diaminen auf aliphatische Diisocyanate, doch hat es sich gezeigt, daß die meisten sehr reaktionsfähigen Diisocyanate mit den NH-Gruppen der gebildeten Harnstoffderivate weiter reagieren unter Bildung von stark verzweigten Makromolekülen. Auch aus diesem Grunde sind die erhaltenen Produkte nicht zur Verarbeitung auf Gegenstände der eingangs erwähnten Art geeignet. Auch andere Z%ersuche, z. B. die Einwirkung von Diaminen auf verschiedene Derivate und Substitutionsprodukte der Kohlensäure (H2 C03), wie Phosgen, Kohlensäureester u. dgl., haben nicht zu den gewünschten hochmolekularen linearen Produkten geführt.
• Die Herstellung von linearen Polythioharnstoffderivaten ist an sich bekannt. Man läßt beispielsiveise Diamine unter wechselnden Bedingungen mit geeigneten Derivaten von Dithiokarbonsäuren reagieren. Die erhaltenen Polyalkylthioharnstoffe besitzen zwar fadenbildende Eigenschaften, zeigen aber ihres hohen Schwefelgehaltes wegen verschiedene unangenehme Eigenschaften, besonders eine leichte Oxydierbarkeit.
• Durch die Erfindung ist es nunmehr gelungen, für geformte Gegenstände wie Fasern, Fäden, Streifen, Platten, Filme, Folien, Röhren, profilierte Stäbe, Drahtüberzüge u.dgl. lineare Polyharnstoffderivate zu verwenden. Erfindungsgemäß wird ein Schwefelfreies oder praktisch schwefelfreies lineares Polyharnstoffderivat verwendet, welches gemäß Patent 922 079 hergestellt wird, durch eine längere Erhitzung von einem Polymonothiocarbaminat, der allgemeinen Formel in welcher R einen aliphatischenRest mitwenigstens 7 Kohlenstöffatomen oder einen organischen, nicht aliphatischen Rest mit wenigstens 4 Kohlenstoff -atomen und X Wasserstoff oder einen organischen Rest und y eine beliebige Zahl bedeuten. Bei der Herstellung soll das Erhitzen so lange dauern, bis die Reaktionsprodukte praktisch schwefelfrei sind und sich in üblicher Weise zu geformten Gegenständen durch Pressen, Spritzen, Gießen, Spritzgießen oder Walzen, beliebiger Formgestaltung verarbeiten lassen, welche nach dem Kaltstrecken eine beträchtliche Festigkeit besitzen.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung künstlicher Gebilde aus Polyharnstoffderivaten, dadurch gekennzeichnet, daß die nach Patent 922 079 erzeugten Polymerisationsprodukte verwendet werden. Angezogene Druckschriften: Deutsches Patent 895 628, Deutsche Patentschrift Nr. 745 684; Mayer - J a c o b s e n : »Lehrbuch der organischen Chemie«, 2. Aufl., 1. Bd., II. Teil, S. 1430, 1384; Erdmann: »Journal für praktische Chemie«, 7. Bd., 1873, S. 476; Angewandte Chemie, 1947, Nr. 9, S. 257, 263; französische Patentschrift Nr. 904 o89.