DE955095C

DE955095C - Verfahren zur Herstellung von elastischen Schaumstoffen aus Polyestern und Diisocyanaten

Info

Publication number: DE955095C
Application number: DEU2716A
Authority: DE
Original assignee: ULMER PRESSWERK FRANZ ZWICK K
Current assignee: ULMER PRESSWERK FRANZ ZWICK K
Priority date: 1954-04-10
Filing date: 1954-04-10
Publication date: 1956-12-27

Description

Verfahren zur Herstellung von elastischen Schaumstoffen aus Polyestern und Diisocyanaten Die vorliegende Erfindung betrifft die Herstellung von elastischen Schaumstoffen auf der Basis Polyester/Diisocyanat.
D je Herstellung von Kunstharzschaums toffen auf der Basis eines Polyestergemisches mit einem Diisocyanat durch Vernetzung mit Wasser unter Anwendung eines Beschleunigers ist seit Jahren bekanut (vgl. beispielsweise »Angewandte Chemie«, 59 (I947), 5. 267). Durch Veränderung der Mischungsverhältnisse des Polyestergemisches zum Diisocyanat und wiederum dieser beiden Stoffe zu der Menge an Wasser und Beschleuniger hat man es in der Hand, die Dichte einerseits und die Zellengröße andererseits innerhalb gewisser Grenzen zu variieren. Mit zunehmender Verringerung der Dichte durch Vergrößerung der Zellen wird ein großer Prozentsatz derselben geöffnet, so daß durchgehende Poren entstehen, wodurch die Standfestigkeit des Schaumkörpers stark herabgesetzt wird. Es besteht hierbei auch die Gefahr der Pildung von Poren sehr ungleicher Größe. Um Kunststoffschäume leichten Gewichts mit einheitlicher Porengröße zu erzielen, werden dem Reaktionsgemisch die Oberflächenspannung herabsetzende Stoffe zugesetzt, und zwar wurden bisher t)le mineralischen Ursprungs oder sulfurierte pflanzliche Öle (von IO/o und mehr, bezogen auf das Polyestergemisch) vorgeschlagen. Diese haben aber den Nachteil, daß sie die mechanischen Eigenschaften des Fertigprodukts stark herabmindern.
Es wurde nun gefunden, daß feste Schaumstoffe mit besonders gleichmäßiger Porenstruktur, ausgezeichneten mechanischen Eigenschaften, wie Standfestigkeit, Zerreißfestigkeit erzielt werden, wenn dem Reaktionsgemisch zur Herabsetzung der Oberflächenspannung Silikonöl in Mengen von einigen tausendstel bis zu einigen hundertstel Gewichtsprozent des verwendeten Polyestergemisches zugesetzt werden. Je größer die zugesetzte Menge Silikonöl ist, desto größer sind die gebildeten Poren. Andererseits ist mit einer Vergrößerung der Poren keine Verschlechterung der mechanischen Eigenschaften der hergestellten Schaumstoffe verbunden, da gleichzeitig die Zellwände verstärkt werden.
Das Silikonöl wird vorzugsweise in Form einer wäßrigen Emulsion zugesetzt, da es sich in dieser Form leicht dosieren läßt. Vorzugsweise wird eine Emulsion aus I Teil Silikonöl und 3 Teilen Wasser verwendet.
Die erfindungsgemäß durch Zusatz von Silikonölen als Emulgatoren zu dem Reaktionsgemisch auf der Basis Polyester/Diisocyanat gebildeten Schaumstoffe eignen sich insbesondere zur Herstellung von Polstern, da sie bei sehr gleichmäßiger Porengröße nur wenig offene Poren und daher eine gute Standfestigkeit besitzen, jedoch wiederum ausreichend offene Poren, um eine gute Ventilation des Materials zu gewährleisten.
Beispiel I000 Teile eines Gemisches aus linearen, niedermolekularen Polyestern und Toluylen-Diisocyanat, stabilisiert mit Acetylchlorid, werden mit 50 Teilen eines Gemisches versetzt, das aus gleichen Teilen Wasser und Hexahydrodimethylanilin als Beschleuniger sowie 1 Teil einer wäßrigen Silikonölemulsion (Verhältnis Silikonöl zu Wasser I:3, zweckmäßig wird ein Silikonöl mit einer Viskosität von 120 bis 200 cSt. verwandt) besteht, bei Zimmertemperatur gut vermischt und zu Formteilen vergossen. Nach etwa I5 Minuten ist das Gemisch zu einem elastischen Kunststoffschaum von sehr gleichmäßiger Porenstruktur und ausgezeichneten mechanischen Eigenschaften erhärtet.
PATENTANSPRECHE: I. Verfahren zur Herstellung von elastischen Schaumstoffen aus Polyestern und Diisocyanaten, dadurch gekennzeichnet, daß ein bekanntes, aus Polyestern und Diisocyanaten bestehendes Reaktionsgemisch in Gegenwart einer bis zu 0,05 Gewichtsprozent des Gemisches reichenden Menge Silikonöl verschäumt wird.
2. Verfahren nach anspruchs, dadurch gekennzeichnet, daß das Silikonöl in Form einer wäßrigen Emulsion verwendet wird.

Claims

3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß man eine Emulsion von etwa I Teil Silikonöl in 3 Teilen Wasser verwendet.

In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 895 499; Deutsches Jahrbuch für die Industrie der plastischen Massen, I945/I950, Ausgabe I95I, S. 313.