DE565917C

DE565917C - Verfahren zur Herstellung von kautschukhaltigen, schaum- und schwammartigen Kunstmassen

Info

Publication number: DE565917C
Application number: DEH125085D
Authority: DE
Original assignee: REGINALD OLIVER HERZOG DR
Current assignee: REGINALD OLIVER HERZOG DR
Priority date: 1931-01-20
Filing date: 1931-01-20
Publication date: 1932-12-07

Description

Verfahren zur Herstellung von kautschukhaltigen, Schaum- und schwammartigen Kunstmassen Es ist bereits bekannt, Viskose auf mechanischem Weg durch Einschlagen oder Einpressen von Luft, insbesondere nach Zusatz von Schaumbildnern, wie ölsäure, Seifen, Saponinen, Eiweißstoffen usw., in einen dichten, gleichmäßig mit Luftblasen erfüllten Schaum zu verwandeln. Durch geeignete Maßnahmen werden diese Schäume stabilisiert, wobei sich das Celluloseexanthogenat in Hydratcellulose umwandelt. Durch nachfolgende mechanische Behandlung können die Schaumwände zum Platzen gebracht werden, wobei schwammartige Massen entstehen. Diese Produkte sind in trockenem Zustand nicht elastisch und wenig widerstandsfähig gegen Wasser. Ähnliche Verfahren sind auch bereits für die Herstellung schaum- bzw. schwammartiger Massen aus Kautschukmilch bekannt.
Die Erfindung besteht nun darin, einer Mischung von Kautschukmilch mit Viskose auf mechanischem Wege in der bekannten Weise durch Einschlagen, Einpressen o. dgl. Luft einzuverleiben, den so gebildeten Mischraum zu koagulieren und gegebenenfalls zu vulkanisieren. Vorteilhaft setzt man Schaumbildner, wie Seifen, Saponine, Eiweißstoffe usw., insbesondere Natriumoleat, in kleinen Mengen zu, wodurch die Schaumbildung wesentlich erleichtert wird. Durch Zusatz von Füllstoffen lassen sich ferner die porösen Massen verbessern und verbilligen, während durch Farbstoffe ein gefälligeres Aussehen hervorgerufen wird. Als Füllstoffe kommen körnige, faserige und pulverförmige anorganische Materialien in Betracht, wie z. B. Zellstoff, Kunstseidefasern, Asbest, Korkschrot und Korkpulver, Holzschliff, Sägespäne, Torf, Holzwolle u. a. m.
Die Verwendungsmöglichkeiten der neuen Kunstmassen sind etwa die gleichen wie für reine Kautschukschäume. Die erhaltenen Kunstmassen sind etwas härter, aber elastischer als solche, welche nur aus regenerierter Cellulose bestehen. Die Kautschukmilch verwendet man außer in dem von der Natur gelieferten Zustand vorzugsweise in stabilisierter, konzentrierter und in vulkanisierter Form.
Durch geeignete mechanische Behandlung können die Schäume in der oben beschriebenen Weise in Schwämme verwandelt werden. Gegenüber den Produkten aus Kautschuk einerseits zeigen die aus der Mischung von Kautschukmilch und Viskose gewonnenen Kunstmassen den Vorteil, daß sie in gewissem Grade hydrophil sind, d. h. daß der Celluloseanteil das Wasser durch Quellung direkt bindet. Gegenüber den Kunstmassen aus reiner Viskose besteht andererseits der Vorteil einer erheblich größeren Elastizität und Widerstandsfähigkeit gegen Wasser, Ausführungsbeispiel iooo g Viskose von vorzugsweise einem die freiwillige Koagulation begünstigenden Alkaligehalt von unter 6 °% werden mit 8o g vulkanisierter Kautschukmilch, 5oo g Wasser und io ccm Ölsäure durch Einschlagen von Luft in einen Schaum verwandelt und durch freiwillige Koagulation stabilisiert, worauf die Masse gewaschen und getrocknet wird.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren *zur Herstellung von kautschukhaltigen, schaum- und schwammartigen Kunstmassen, dadurch gekennzeichnet, daß einer Mischung von Kautschukmilch mit Viskose auf mechanischem Wege in an sich bekannter Weise durch Einschlagen, Einpressen o. dgl. Luft einverleibt, der so gebildete Mischschaum koaguliert und gegebenenfalls vulkanisiert wird. z. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß Schaumbildner, wie Seifen, Saponine, Eiweißstoffe usw., insbesondere Natriumoleat, in kleinen Mengen zugesetzt werden. 3. Verfahren nach Anspruch i und a, dadurch gekennzeichnet, daß Farb- und Füllstoffe zugesetzt werden.