DE933310C - Vorrichtung an Spindeln zum Festhalten von Wickelhuelsen fuer Papierrollen od. dgl. - Google Patents

Description

Beim Wickeln von Papier in Rollen findet das Wickeln in der Regel auf einer Papphülse statt, die auf eine umlaufende Treibspindel geschoben und auf dieser durch konische Hohlzapfen befestigt wird, welche in die Enden der Hülse getrieben und auf der Spindel durch Schrauben festgehalten werden. Dieselbe Vorrichtung wird benutzt, wenn Papier in Rollen auf diesen abgewickelt werden soll. Das Eintreiben der Hohlzapfen beschädigt die Papphülsen, welche oft zerreißen, so daß die Rolle nicht mehr ordentlich festgehalten wird, sondern sich von den Hohlzapfen und der Treibspindel löst. Eine weitere Verwendung von derartigen beschädigten Hülsen ist nicht mehr möglich.

Um diese Beschädigungen der Papphülsen zu vermeiden, ist man dazu übergegangen, im Spindelinnern ein aufblasbares Glied anzuordnen, das mit einem ausdehnungsfähigen Mantel umgeben ist, auf dem die Wickelhülse aufgeschoben wird. Bei den bekannten Wickelhülsen dieser Art besteht der Mantel aus einem zylinderförmig aufgerollten Blech, dessen Anfang und Ende sich überlappt und der mit seinen Seitenränden außen auf Gummiringen aufliegt, die auf je einem Gummischlauch angeordnet sind. Beim Aufblasen der Wickelspindel vergrößert sich der Durchmesser des nur längs einer Mantellinie mit der Spindelwelle fest verbundenen Mantels gegen den Druck einer

Feder, wobei sich Anfang und Ende des Mantels verschieben und sein Umfang gegen die Innenfläche der Hülse gedrückt wird.

Diese Bauart ist umständlich und in ihrer Herstellung. sehr teuer. Ein weiterer Nachteil besteht darin, daß bei ausgedehntem Mantel die freie Längskante des Mantels in die Wickelhülse eingreift. In diesem Fall genügt die innere Federung des Mantels nicht, um den Mantel wieder in die

ίο ursprüngliche Lage zurückzuziehen, wenn die Luft aus den Gummischläuchen abgelassen ist. Die Hülse ist dann nur mit Gewalt von der Spindel abzuziehen, wobei sehr starke Beschädigungen der Papphülse auftreten. Bei einer weiteren Aus-

führungsf orm sind im Innern der Spindel Schraubenfedern angeordnet, die die innere Federung des Mantels verstärken sollen. Jedoch genügt auch hier die zusätzliche Anordnung von Federn nicht, um die in die Wickelhülse eingearbeitete Längskante des Mantels wieder zurückzuziehen.

Um alle diese Nachteile zu beseitigen, wird gemäß der Erfindung vorgeschlagen, den zylindrischen Mantel mit parallelen, vor den beiden Enden desselben endigenden Längsschlitzen zu versehen, so daß die zwischen den Schlitzen verbleibenden Teile des Mantels beim Aufblasen des Gliedes nach außen gepreßt werden. Durch die Längsschlitzung des Mantels wird erreicht, daß die zwischen den Schlitzen liegenden Metallstreifen beim Aufblasen der Wickelspindel radial nach außen gebogen an die Innenseite der Wickelhülse angepreßt werden und beim Ablassen der Druckluft wieder radial zurückfedern. Die Metallstreifen des Mantels greifen bei ausgedehnter Wickelspindel fest an der Hülse an, wodurch diese bei der Umdrehung gut mitgenommen wird. Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß der dehnbare Mantel an den Spindelenden seinen Durchmesser nicht ändert. Dies erleichtert das Abziehen der Hülse von der Wickelspindel sehr, wobei eine Beschädigung der Hülse völlig ausgeschlossen ist.

In der Zeichnung ist die Vorrichtung in einem Ausführungsbeispiel dargestellt, wobei
Fig. ι einen teilweisen Längsschnitt und

Fig. 2 einen Querschnitt nach der Linie H-II der Fig. ι zeigen.

Auf eine Spindel 2 ist eine Gummiblase 3 geschoben, die zweckmäßig aus zwei ineinandergeschobenen Gummischläuchen besteht, deren Enden verbunden oder zusammengeschmolzen sind. Der innere Schlauch besitzt einen Rohranschluß 4 mit Ventil 5 für die Zufuhr von Druckluft. Auf die außen und innen zylindrische Blase ist ein dehnbares Rohr 6 aus Stahl oder einem anderen geeigneten Material geschoben, das mit mehreren Längsschlitzen 7 versehen ist. Das Ganze ist zweckmäßig durch Ringe 8 zusammengehalten, welche auf der Spindel 2 durch konische Stifte 10 befestigt sind. Das dehnbare Rohr 6 ist mit den Ringen 8 verbunden; beispielsweise greifen Zapfen 9 od. dgl. in entsprechende Ausnehmungen an den Enden des Rohres 6 ein.

Wenn die Vorrichtung verwendet werden soll, wird eine Papphülse auf dieselbe, d. h. auf das dehnbare Rohr 6, geschoben, worauf Druckluft durch das Ventil 5 eingelassen wird, so daß von den inneren und äußeren Teilen der Gummiblase 3 auf die Spindel 2 und das Rohr 6 und somit auch auf die Papphülse ein Druck ausgeübt wird. Die Hülse ist so durch Flächenreibung während des Aufwickeins der Papierbahn festgehalten. Wenn die Papierrolle mit der Papphülse von der Spindel abgenommen werden soll, wird die Luft aus der Gummiblase abgelassen. Da der Inhalt der Blase ziemlich klein ist, wird jedesmal nur eine geringe Menge Luft verbraucht. Die Papphülsen bleiben vollständig unbeschädigt.

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Vorrichtung an Spindeln zum Festhalten von Wickelhülsen für Papierrollen od. dgl. mit einem im Spindelinnern angeordneten, aufblasbaren Glied und einem dieses umschließenden ausdehnungsfähigen Mantel, auf den die Wickelhülse aufgeschoben wird, dadurch gekennzeichnet, daß der zylindrische Mantel (6) mit parallelen, vor den beiden Enden desselben endigenden Längsschlitzen (7) versehen ist, so daß die zwischen den Schlitzen verbleibenden Teile des Mantels beim Aufblasen des Gliedes (3) nach außen gepreßt werden.

   Angezogene Druckschriften:
   USA.-Patentschriften Nr. 2289519, 2289453, 2 145 806, ι 315 177, 452 854;

   britische Patentschrift Nr. 12 346 v. Jahre 1914; schweizerische Patentschrift Nr. 150 582.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

   509 545 9.55