DE2365794C3 - Vorrichtung zum Wenden eines flexiblen Schlauches mit seiner Innenseite nach außen - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Wenden eines flexiblen Schlauches mit seiner Innenseite nach außen, mit einem in den flexiblen Schlauch einsetzbaren Kern und einer äußeren Abstützung, auf die das umgestülpte Ende des Schlauches aufsetzbar ist, wobei die äußere Abstützung mit dem umgestülpten Abschnitt des Schlauches und der Kern unter fortschreitendem Umwenden des Schlauches in entgegengesetzten Richtungen relativ zueinander bewegbar sind.

Bei einer derartigen bekannten Vorrichtung (DE-PS 5 96 910) wird zunächst in den flexiblen Schlauch ein Kern eingesetzt, ein Ende des Schlauches umgestülpt und das umgestülpte Ende auf eine äußere Abstützung aufgesetzt; danach werden der umgestülpte Abschnitt des Schlauches und der Kern in entgegengesetzter Richtung zueinander unter Umwenden des flexiblen Schlauches von innen nach außen bewegt. Zum Wenden des flexiblen Schlauches erfordert diese bekannte Vorrichtung einen verhältnismäßig großen gerätetechnischen Aufwand. So müssen verhältnismäßig aufwendige Drucklufteinrichtungen verwendet werden, um den im Wendevorgang befindlichen Schlauchabschnitt an der Wendestelle abzustützen, damit bei Schläuchen mit verhältnismäßig dicker Wandstärke und steifem Material unerwünscht scharfe Biegungen oder Knickungen vermieden und bei Schläuchen mit verhältnismäßig dünner Wand Faltenbildungen verhindert werden. Damit eine möglichst gleichmäßige Rundung des Schlauchs an der Wendestelle gewährleistet ist, ist bei der bekannten Vorrichtung an der Wendestelle zur Abstützung des Schlauchs ein Druckluftpolster vorgesehen, das durch die Drucklufteinrichtung während des Wendens aufrecht erhalten werden muß.

Bei einer anderen bekannten Vorrichtung (DE-AS 11 98 045) sind zur Abstützung des Schlauches an der Wendestelle entweder Umlenkrollen, die an bestimmten Stellen auf den Umfang verteilt angeordnet sind, oder eine als Umlaufring ausgebildete Wendelfeder vorgesehen, deren Enden miteinander verbunden sind, so daß ein in sich tordierbarer Ring entsteht. Durch die Verwendung von Umlenkrollen bzw. einer Wendelfeder wird bei der bekannten Vorrichtung der Umfang des Schlauches beim Wenden nur an verhältnismäßig schmalen Stellen abgestützt, während in verhältnismäßig großen Zwischenbereichen keine Abstützung möglich ist. Dies führt bei dünnwandigen Schläuchen oder bei Verwendung empfindlichen Schlauchmaterials entweder zu Faltenbildungen zwischen den Abstützstellen oder auf Grund der großen Flächenbelastung an den Abstützstellen zu Brüchen oder Dehnungen der Schlai'chwand.

Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung der eingangs beschriebenen Art zu schaffen, mit der Schläuche besonders schonend gewendet werden könnea Dies ist insbesondere bei empfindlichem

ι ο und/oder dünnwandigen Schläuchen erwünscht

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß an der Wendestelle ein den Schlauch innen und außen abstützender und mit der Wendestelle mitlaufender Rollmantelschlauch angeordnet ist, der aus einem torusförmigen Hohlkörper mit flexiblen Wänden besteht, dessen Innenraum ein unter Überdruck stehendes Fluid enthält

Durch das Druckpolster im Innenraum des erfindungsgemäß vorgesehenen Rollmantelschlauchs wird eine praktisch homogene Abstützung des zu wendenden Schlauches an der Wendestelle gewährleistet Da sich der Druck im Innenraum des Rollmantelschlauchs gleichmäßig auf die Stützfläche verteilt, wird auch bei außerordentlich dünnwandigen oder empfindlichen Schläuchen eine einwandfreie und besonders schonende Behandlung beim Umwenden sichergestellt Da außerdem der Rollwiderstand des Rollmantelschlauchs gering ist, sind beim Umstülpen des Schlauchs lediglich relativ geringe Zugkräfte erforderlich.

Die Vorrichtung ist insbesondere zum Wenden eines außen beschichteten, schlauchförmigen, textlien Mantels beim Herstellen von Schläuchen für Flüssigkeiten unter hohem Druck, wie beispielsweise Feuerlöschschläuchen geeignet indem eine Beschichtung aus Kautschuk oder einem synthetischen Harz auf der äußeren Oberfläche des schlauchförmigen, textlien Mantels aufgebracht wird und dieser von innen nach außen umgewendet wird.

Die Erfindung wird im folgenden anhand der

to Zeichnung näher erläutert; in der Zeichnung sind

F i g. 1 ein Längsschnitt einer Wendeeinrichtung unter Verwendung eines Rollmantelschlauches;

Fig.2 ein Längsschnitt eines endlosen Rollmantelschlauches;

Fig.3 ein Querschnitt des endlosen Rollmantelschlauches von F i g. 2 längs der Schnittlinie A-A';

F i g. 4 ein Längsschnitt einer weiteren Wendeeinrichtung unter Verwendung eines endlosen Rollmantelschlauches.

so In der F i g. 1 ist eine bevorzugte Ausführungsform gemäß einer Wendeeinrichtung dargestellt Ein flexibler Schlauch 1 wird zuerst eng auf einen Dorn 9, der an einem Ende befestigt ist, aufgesetzt Ein endloser Rollmantelschlauch 10 wird dann auf den Schlauch 1 aufgesetzt und in der Nähe des befestigten Endes des Domes 9 angeordnet. Ein Ende des Schlauches 1 nahe dem befestigten Ende wird umgestülpt und auf die äußere Oberfläche des Rollmantelschlauches 10 umgestülpt, wodurch ein umgestülpter Abschnitt la und ein Abschnitt Ic an der Umwendestelle des Schlauches 1 durch den Fluiddruck des Rollmantelschlauches 10 aufgebläht werden, während ein nicht umgestülpter Abschnitt 16 des Schlauches 1 auf den Dorn 9 durch den Fluiddruck aufgepreßt wird. Wenn der umgestülpte Abschnitt la parallel zu dem Dorn 9 längs der sich nach außen von dem befestigten Ende des Domes 9 erstreckenden Achse gezogen wird, bewegt sich der Rollmantelschlauch 10 auf dem Dorn 9 nach außen —

nach links in der Zeichnung — von der ursprünglichen Stellung als Folge der Selbstrotation, und der Abschnitt \b wird sanft von innen nach außen entsprechend der Bewegung des Rollmantelschlauches 10 umgewendet In diesem Fall ist keine starke Zugkraft erforderlich, und die Umwendestelle wird von einem Ende zu dem anderen Ende aber die gesamte Länge des Schlauches 1 bei relativ schwacher Zugkraft verschoben.

In den Fig.2 und 3 ist ein endloser RoUmantelschlauch 10 dargestellt Dieser Rollmantelschlauch lO besteht aus einem inneren Schiauchabschnitt 11 und einem äußeren Schlauchabschnitt 12, die aus demselben, flexiblen Material, wie beispielsweise Gummi oder einem Kunstharz, hergestellt sind. Der innere und der äußere Schlauchabschnitt U, 12 gehen an ihren linken und rechten Enden unter Bildung des endlosen Rollmantelschlauches 10 ineinander Ober. Da der innere Schlauchabschnitt 11 und der äußere Schlauchabschnitt 11,12 jeweils einen gleichen Durchmesser betkzen, liegt der innere Schlauchabschnitt 11 in einem Zustand vor, der einem zwangsweisen Einsetzen in den äußeren Schlauch entspricht Beim Einfüllen eines unter Druck setzenden Fluids in den Innenraum des endlosen Mantelschlauchs 10 wird der äußere Schlauchabschnitt

12 im Querschnitt zu einer kreisförmigen Form aufgebläht, während der innere Schlauchabschnitt U außer Form gedrückt wird. Da der innere Schlauchabschnitt U und der äußere Schlauchabschnitt 12 den gleichen Durchmesser besitzen und aus einem flexiblen Material hergestellt sind, bedingt eine durch Reibung zwischen dem äußeren Schlauchabschnitt 12 und dem hierauf aufgesetzten Schlauch 1 hervorgerufene Selbstrotation des Rollenmantelschlauches 10 eine Abwechslung des äußeren Schlauchabschnittes 12 mit dem inneren Schlauchabschnitt 11. In der F i g. 2 wird der sich wegen der Reibungskraft bewegende innere Schlauchabschnitt 11 an dem rechten Ende von innen nach außen unter Bildung des äußeren Schlauchabschnittes 12 gewendet, während der mit dem gezogenen Schlauch 1 durch Reibung sich bewegende äußere Schlauchab- *o schnitt 12 in seiner Laufrichtung an dem linken Ende umgekehrt und nach innen unter Bildung des inneren Schlauchabschnittes 11 gezogen wird. Eine solche Selbstrotation des Rollmantelschlauclies 10 ist kontinuierlich und sieht in der Ansicht des Längsschnittes so «5 aus, als ob es eine Bewegung eines endlosen Bandes oder Raupenbandes wäre. Der Rollmantelschlauch 10 ist auf seiner inneren Oberfläche mit einer Einrichtung B zum Beladen mit Fluid, z. B. einem Gummiplättchen wie bei einem Tennisball, oder einem Luftventil, wie bei den Innenschläuchen von Reifen, ausgerüstet, durch welche eine unter Druck setzende, fluide Substanz und/oder Luft in den Innenraum des Rollmantelschlai'ches 10 eingeführt wird.

In der F i g. 4 ist eine weitere Ausführungsform unter 5^r> Verwendung des endlosen Rollmantelschlauches 10 gezeigt. Der Schlauch 1 ist an einem Ende zu einer Spule

13 aufgewickelt, durch welche ein Band 14 über die volle Länge des Schlauches 1 eingesetzt ist. Der kollmantelschlauch 10 wird an dem einen Ende auf den Schlauch 1 «> aufgesetzt und der Schlauch 1 wird an diesem Ende von innen nach außen umgewendet, so daß er den Rollmantelschlauch 10 bedeckt Durch den innendruck des aufgeblähten Rollmantelschlauches 10 werden der umgestülpte Abschnitt la und der Abschnitt Ic an der Umwendestelle aufgebläht während der nicht umgestülpte Abschnitt \b auf das Band 14 gepreßt wird Das umgestülpte Ende des Schlauches 1 wird in diesem Zustand an einer Haltevorrichtung festgemacht, und das Band 14 wird dann längs der sich nach außen von dem befestigten Ende erstreckenden Achse, d. h. in der in der Zeichnung nach rechts verlaufenden Richtung gezogen, wodurch die Umwendestelle von dem einen Ende zu dem anderen Ende über die gesamte Länge des Schlauches 1 unter kontinuierlicher Selbstrotation des Rollmantelschlauches 10 verschoben wird, wodurch der Schlauch 1 glatt und sanft umgestülpt wird. Eine Kordierung beispielsweise als Draht Schnur, Leine, Kabel oder Gurt kann anstelle des Bandes 14 hierzu verwendet werden. Der Rollmantelschlauch 10 muß einen etwa gleichen Durchmesser wie der Innendurchmesser des Schlauches 1 besitzen. Falls der Durchmesser zu groß ist wird es schwierig, das umgestülpte Ende des Schlauches 1 auf den Rollmantelschlauch 10 aufzubringen. Falls der Durchmesser andererseits zu gering ist werden die Abschnitte la und Ic nicht ausreichend aufgebläht so daß ein glattes und sanftes Umstülpen schwierig wird. Jedoch muß der Außendurchmesser des Rollmantelschlauches 10 nicht notwendigerweise genau derselbe wie der Innendurchmesser des Schlauches 1 sein, sondern er kann eine solche Größe besitzen, daß der bereits umgestülpte Abschnitt la in beinahe kreisförmiger Querschnittsform gehalten wird.

Das Wenden des Schlauches 1 kann somit nach zwei alternativen Methoden durchgeführt werden, nämlich bei der ersten Methode durch Einsetzen des Domes 9 in den Schlauch 1, Befestigen des einen Endes des Domes 9 an einer Halteeinrichtung und Ziehen des Schlauchendes in Kontakt mit dem äußeren Schlauchabschnitt 12 des Rollmantelschlauches 10 längs der Achse, welche sich nach außen von dem befestigten Ende, wie in F i g. 1 gezeigt erstreckt und bei der anderen Methode durch Einsetzen des Bandes 14 in den Schlauch 1, Befestigen eines umgestülpten Endes des Schlauches 1 an einer Halteeinrichtung und Ziehen des Bandes 14 längs der Achse, welche sich nach außen von dem befestigten Ende, wie in F i g. 4 gezeigt erstreckt. Ebenfalls ist es möglich, sowohl das Band 14 als auch den Schlauch 1 in entgegengesetzter Richtung zueinander zu ziehen.

Die Behandlung von Schläuchen 1 mit einer großen Vielzahl von Innendurchmessern wird durch einfaches Auswechseln des Rollmantelschlauches 10 entsprechend der Größe und dem Innendurchmesser der Schläuche 1, welche von innen nach außen gewendet werden sollen, ermöglicht. In der in der F i g. 1 gezeigten Ausführungsform ist die Verwendung eines langen Domes 9 erforderlich, welcher die gleiche Länge wie der von innen nach außen umzuwendende Schlauch 1 besitzt, wobei jedoch die zum Umstülpen erforderliche Kraft so gering ist, daß das Ziehen des Schlauches 1 manuell von einer Bedienungsperson durchgeführt werden kann.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Vorrichtung zum Wenden eines flexiblen Schlauches mit seiner Innenseite nach außen, mit einem in den flexiblen Schlauch einsetzbaren Kern und einer äußeren Abstützung, auf die das umgestülpte Ende des Schlauches aufsetzbar ist, wobei die äußere Abstützung mit dem umgestülpten Abschnitt des Schlauches und der Kern unter fortschreitendem Umwenden des Schlauches in entgegengesetzten Richtungen relativ zueinander bewegbar sind, dadurch gekennzeichnet, daß an der Wendestelle ein den Schlauch (1) innen und außen abstützender und mit der Wendestelle mitlaufender Rollmantelschlauch (10) angeordnet ist, der aus einem torusförmigen Hohlkörper mit flexiblen Wänden besteht, dessen Innenraum ein unter Überdruck stehendes Fluid enthält