DE2821586B2 - Mittels eines strömenden Mediums expandierbarer Halter für eine Hülse zum Aufwickeln von Spinnfäden, insbesondere Glasseidenspinnfäden - Google Patents

Description

Diese Erfindung betrifft einen mittels eines strömenden Mediums expandierbaren Halter für eine Hülse zum Aufwickeln von Spinnfäden, insbesondere Glasseidenspinnfäden, mit einer im Halter drehbaren Spindel und einem innerhalb des Halters befindlichen Einlaß sowie einer abdichtbaren Kammer für das Medium.

Aus der DE-OS 2424 187 ist ein derartiger Halter für Hülsen zum Aufwickeln von Spinnfäden bekannt. Dieser Halter besitzt wenigstens eine radial zusammendrückbare Hülse aus elastischem Material mit einer Kammer, in der ein Vakuum erzeugt werden kann. Die radial zusammendrückbare Hülse ist so dimensioniert, daß zum Aufsetzen und Abnehmen der Hülse ein Vakuum an die Kammer des Halters angelegt werden muß, um ein radiales Zusammenziehen des Halters zu bewirken. Um die gewünschte radiale Dimensionsveränderung durch Evakuieren zu erreichen, werden aber in die verwendeten Materialien und an die Wirksamkeit der Abdichtung hohe Anforderungen gestellt.

In der DE-OS 2447608 ist eine Aufspulvorrichtung für mit hoher Arbeitsgeschwindigkeit laufende Fäden beschrieben, die ein pneumatisches Spannsystem für den Aufwickelkörper besitzt. Dieses pneumatische System besitzt ein in axialer Richtung veränderbares Element, das bevorzugt ein Metallbalg ist, welches Druckkörper (Lineale) nach außen an die zu spannende Hülse preßt. Ein derartiges pneumatisches Spannsystem ist bei dünnen Hülsen, z. B. aus Papier, wenig geeignet, weil es leicht zu einer Verformung

is der Hülsen führt.

Aufgabe der Erfindung ist deshalb, einen expandierbaren Halter für eine Hülse der obengenannten Art zu schaffen, der keine Verformung der Hülsen ergibt und der sich rasch in eine expandierte Form überführen läßt.

Diese Aufgabe wird gemäß dem Kennzeichen der Ansprüche 1 und 2 gelöst.

Der erfindungsgemäße Hülsenhalter ermöglicht einen raschen Wechsel und eine ausgeglichene Rotation der Spulen. Es ist besonders vorteilhaft, daß bei diesem Hülsenhalter dünnwandige Hülsen, vorzugsweise aus Papier mehrmals verwendet werden können.

Die Erfindung wird unter Bezugnahme auf die Zeichnungen näher beschrieben. Es zeigt

jo F i g. 1 eine Seitenansicht, zum Teil im Schnitt, eines Hülsenhalters nach der Erfindung in nicht-expandiertem Zustand,

Fig. 2 eine Seitenansicht, zum Teil im Schnitt, des Hülsenhalters von Fig. 1 im expandierten Zustand,

i"> Fig. 3 eine Seitenansicht, zum Teil im Schnitt, einer anderen Ausführungsform des Hülsenhalters, und

Fig. 4 einen Querschnitt entlang der Linie 2-2 von Fig. 3.

In den Fig. 1 und 2 wird ein expandierbarer Hül-

4(i senhaltcr mit 10 bezeichnet. Der Halter 10 ist mit einem Rotor 12 einer Spulmaschine über eine Spindel 19 verbunden, um die der Halter 10 rotiert. Die Spindel 19 ist auf einen stationären Dorn 17 gelagert. Der Hülsenhalter 10 schließt einen Einlaß 16 für das strömende Medium ein, wobei es sich um ein Ventil oder Absperrglied handeln kann, das sich mit der Quelle des strömenden Mediums verbinden läßt und so die Zuführung des Mediums in eine Kammer 18 ermöglicht. Die Kammer 18 nimmt das strömende Medium

3d auf und ist nach Lösung der Verbindung mit der Quelle für das Medium dicht verschließbar. Durch den Druck des strömenden Mediums in der Kammer 18 wird ein an dem von dem Einlaß entgegengesetzten Ende der Kammer befindlicher Kolben (20) axial ver-

>5 schoben, wobei die Kolbenkraft auf die radial expandierbaren Ringe 30 wirkt, welche zwischen aus Stahl oder Aluminium bestehenden Abstandshaltern 32 angeordnet sind. Der Kolben 20 ist mit einer Feder 24 verbunden, die ihn nach Entlastung in seine ur-

bo sprüngliche Stellung zurückbringt. Ein Anschlag 26 begrenzt die nicht-expandierte Stellung des Kolbens 20. Die expandierbaren Ringe 30 sind feste Gummiringe oder Ringröhren, die eine zentrale öffnung und einen eingebauten Metallring 28 besitzen. Die Ab-

b5 Standshalter 32, sind formbeständig und verteilen den Druck gleichförmig auf die Ringe 30. Die Abstandshalter 32 sind so ausgebildet, daß sie Druck nur auf die Gummiringe ausüben und nicht auch auf die ein-

gebauten Metallringe. So können beispielsweise die Abstandshalter 32 im Bereich der Metallringe ausgeschnitten sein. Durch das Expandieren der Ringe 30 entsteht eine kraftschlüssige Verbindung mit der Hülse 34, die sich auf dem Halter befindet und die Ringe 30 umgibt Die Abstandshalter 32 und die expandierbaren Ringe 30 werden von der Spindel 19 getragen und rotieren mit ihr. Der Kolben 2u, die Abstandshalter 32 und Ringe 30 sind auf der Spindel 19 verschiebbar montiert, mit Ausnahme des rtichtgezeigten Abstandshalters an dem vom Kolben 20 entgegengesetzten Ende. Dieser Abstandshalter befindet sich in einer festen Position.

Wenn eine Spule fertiggestellt ist, wird der Druck des strömenden Mediums vom Kolben 20, den Abstandshaltern 32 und den Ringen 30 genommen. Die Feder 24 drückt nun den Kolben zurück, wodurch die Ringe in ihren nicht-expandierten Zustand zurückkehren, d. h. ihre Breite wird vergröCert und ihr Durchmesser wird verkleinert. Nun kann die Hülse mit der darauf befindlichen Wicklung von dem Halter entfernt werden.

In den Fig. 3 und 4 ist eine andere Ausführungsform des expandierbaren Hülsenhalters dargestellt. Der Halter 11 ist mit dem Rotor 12 einer Spulmaschine über die Spindel 19, um die der Hülsenhalter 11 rotiert, verbunden. Der Aufbau des Hülse nhalters 11 entspricht in wesentlichen Teilen der ersten Ausführungsform (Fig. 1 und 2).

Wie aus den Fig. 3 und 4 hervorgeht, sind in den Abstandshaltern 32 Büchsensegmente 40 vorgesehen, welche die Gummiringe 30 auf ihrem Umfang umfassen. Beim Expandieren der Ringe 30 werden die aus Metall bestehenden Büchsensegmente 40 mittels in die Ringe 30 ragender Stäbe 42 mitgenommen und gegen die Innenfläche der Hülse 34 gepreßt. Wie Fig. 4 zeigt, ist die Expansion jedes Büchsensegmentes 40 durch die Höhe eines Schlitzes 46 in dem Abstandshalter 32 begrenzt, durch den die Stäbe 42 hindurchgehen.

Wie bereits ausgeführt, verringert sich die Breite der Ringe 30, wenn sich ihr Durchmesser vergrößert. Deshalb ist eine Lücke 50 zwischen den benachbarten

j Büchsensegmenten 40 vorgesehen, so daß eine Kontraktion möglich ist. Wenn der Hülsenhalter 11 expandiert ist, nimmt diese Lücke 50 ab und es können sich die Büchsensegmente 40 sogar berühren, wodurch eine besonders glatte Oberfläche des expan-

m dierten Hülsenhalters erreicht wird. Eine kleine Lücke 50 zwischen benachbarten Büchsensegmenten 40 stört jedoch das gleichförmige Aufwickeln des Spinnfadens auf die Hülse nicht. In ähnlicher Weise sind auch die länglichen Schlitze oder Lücken 52 am LJmfang zwischen benachbarten Büchsensegmenten nicht nachteilig für den Betrieb des Hülsenhalters. Zum Entfernen einer Hülse mit Wicklung wird wie bei der ersten Ausführungsform verfahren.

Gleichzeitig mit dem Zusammenziehen der Ringe

in 30 erfolgt das Zusammenziehen der Büchsensegmente 40. Dies wird über die verbindenden Stäbe 42 erreicht. Dadurch wird die kraftschlüssige Verbindung mit der Hülse 34 gelöst, so daß diese mit der darauf befindlichen Wicklung von dem Hülsennalter entfernt werden kann.

Zur Zurückziehung der Büchsensegmente 40 kann weiterhin Druck auf die verbindenden Stäbe 42 über die O-Ringe 44 ausgeübt werden. Diese Ringe, die aus Gummi bestehen, werden gleichzeitig mit den

j(j Ringen 30 expandiert und die verbindenden Stäbe 42 drücken sie gegen diese Ringe. Wenn jedoch die Ringe 30 zurückgezogen werden, hilft die elastische Kraft der O-Ringe 44 gegenüber den verbindenden Stäben 42 bei der Zurückziehung dieser Stäbe und der Büchsensegmente 40. Die Hülse 34 kann relativ dickwandig sein und aus einem Material wie Pappe bestehen, doch sind dünnwandige Hülsen aus derartigen Materialien wie Papier bevorzugt. Solche Hülsen können mehrfach verwendet werden.

Hierzu 2 Blatt Zeichnungen

Claims (5)

Patentansprüche:

1. Mittels eines strömenden Mediums expandierbarer Halter für eine Hülse zum Aufwickeln von Spinnfäden, insbesondere Glasseidenspinnfäden mit einer im Halter drehbaren Spindel und einem innerhalb des Halters befindlichen Einlaß sowie einer abdichtbaren Kammer für das Medium, dadurch gekennzeichnet, daß auf der Spindel (19) ein Druckkolben (20), mehrere expandierbare Ringe (30) und zwischen diesen Ringen (30) sowie auf der dem Druckkolben (20) entgegengesetzten Seite der Spindel (19) mehrere nicht expandierbare Abstandshalter (32) verschiebbar gelagert sind.

2. Mittels eines strömenden Mediums expandierbarer Halter für eine Hülse zum Aufwickeln von Spinnfäden, insbesondere Glasseidenspinnfäden, mit einer im Halter drehbaren Spindel und einem innerhalb des Halters befindlichen Einlaß sowie einer abdichtbaren Kammer für das Medium, dadurch gekennzeichnet, daß auf der Spindel (19) ein Druckkolben (20), mehrere expandierbare Ringe (30) und zwischen diesen Ringen (30) sowie auf der dem Druckkolben (20) entgegengesetzten Seite der Spindel (19) mehrere nicht expandierbare Abstandshalter (32) verschiebbar gelagert sind, und daß zwischen den Abstandshaltern (32) Büchsensegmente (40), die die Ringe (30) und die Abstandshalter (32) umfassen und verbindende Teile (42), die die Büchsensegmente (40) mit den Ringen (30) verbinden, vorhanden sind.

3. Halter nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die expandierbaren Ringe (30) feste Gummiringe mit einer zentralen Öffnung und einem in dieser Öffnung eingebauten Metallring (28) sind.

4. Halter nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Druckkolben (20) eine Feder (24) besitzt.

5. Halter nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das strömende Medium Luft ist.