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Einrichtung für Teilnehmerstellen in Fernschreibwählvermittlungsanlagen
Die Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung für Teilnehmerstellen in Fernschreibwählvermittlungsanlagen
zur Aussendung von Sonderimpulsen, die eine bestimmte von den Fernschreib-, Wähl-und
Rufimpulsen unterscheidbare Länge besitzen.
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In Fernschreibwählanlagen besteht bisher für den Teilnehmer keine
Möglichkeit, einen Zwischenamtsruf zur Alarmierung von Bedienungspersonal oder zur
Eihschaltung von überwachungsschaltmitteln auszusenden. Es wurde zwar vorgeschlagen,
die aus fünf Pausenschritten bestehende Kombination Nr.32 des zwischenstaatlichen
Fernschreibalphabets Nr. z für den Zwischenamtsruf zu verwenden. Diesem Vorschlag
stehen jedoch grundsätzliche Regeln des internationalen Fernschreibverkehrs entgegen.
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Die Erfindung geht davon aus, zur Lösung der gestellten Aufgabe einen
Sonderimpuls zu benutzen, der länger als die längste beim Telegrafieren auftretende,
aber kürzer als die zur SchluBzeichengabe erforderliche Leitungsunterbrechung ist.
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Durch die deutsche Patentschrift 626 865 ist bereits eine Schaltungsanordnung
bekannt, die zur Auslösung von Rückmeldeeinrichtungen eine Leitungsunterbrechung
oben definierter Länge bewirkt. Bei dieser Schaltungsanordnung .erzeugt die Nummernscheibe
bei ihrer Betätigung nach Herstellung einer Verbindung nicht in der ihrem normalen
Betrieb entsprechenden Weise eine bestimmte Gruppe von kurzen Leitungsunterbrechungen,
sondern es wird durch die Anordnung von besonderen Schaltmitteln, die einerseits
von einem zusätzlichen Ruhekontakt der Nummernscheibe gesteuert werden und andererseits
nur nach Herstellung einer Verbindung steuerbar sind, die einem bestimmten Aufzugswinkel
entsprechende, beim Ablauf der Nummernscheibe
erzeugte Gruppe von
kurzen Leitungsunterbrechungen zu einer einzigen Leitungsunterbrechung entsprechender
Länge vereinigt. Die Länge einer Leitungsunterbrechung ist also vom Winkelmaß des
Aufzugs abhängig, so daß .der Teilnehmer beim Aufziehen des Nummerns chalterlaufwerks
die Länge des Sonderimpulses bestimmt und bei einem Bedienungsfehler ungewollt das
Schlußzeichen aussenden und somit eine bestehende Verbindung auslösen kann: Außerdem
gestattet diese Schaltungsanordnung die Erzeugung einer Leitungsunterbrechung entsprechender
Länge erst nach Herstellung einer Verbindung, da die zur Vereinigung der ,kurzen
Leitungsunterbrechungen angeordneten Schaltmittel nur wirksam werden,' wenn die
Teilnehmerschleife durch den bei Erreicen des gewünschten Teilnehmers gesendeten
Rückimpuls umgepolt ist.
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Aus diesem Grund ist die bekannte Schaltungsanordnung nicht brauchbar,
wenn in Fernschreibwählvermittlungsanl:agen die Aussendung eines Zwischenamtsrufes
bereits vor Herstellung der Verbindung, beispielsweise bei Erreichen des Amtes zum
Einschalten einer Mitschreibvorrichtung für die Aufzeichnung der Teilnehmerkennzeichen,
gewünscht wird.
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Zur Beseitigung dieser Nachteile wird gemäß der Erfindung eine besonders
zuverlässige und im mechanischen Aufwand einfache Einrichtung zur Erzeugung von
Sonderimpulsen der gewünschten bestimmten Länge dadurch geschaffen, daß im Nummernschalter
der Teilnehmerstelle außer den üblichen, durch Nocken betätigten Wahlimpuls- und
Anschaltkontakten ein zusätzlicher, durch einen besonderen Steuernocken zu betätigender
Sonderimpulskonta'kt, der nur beim Ablauf des Nummernschalters während einer der
gewünschten Länge des Sonderimpulses entsprechenden Zeitdauer betätigt wird, und
eine Schaltvorrichtung zum wahlweisen Wirksammachen des Sonderimpulskontaktes vorgesehen
sind.
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Die Erfindung bietet in vorteilhafter Weise dem Teilnehmer die Möglichkeit,
jederzeit durch Betätigen der Schaltvorrichtung und Aufziehen des Nummernschalterlaufwerks
einen in seiner Länge innerhalb der erreichbaren Toleranzen genau definierten Sonderimpuls
auszusenden. Weitere Vorteile .der Erfindung sind, daß die Länge des Sonderimpulses
vom Winkelmaß des Laufwerkaüfzugs unabhängig ist, daß nach dem Wirksammachen des
Sönderimpulskontaktes durch die Schaltvorrichtung der Nummernschalter wie ein eigens
nur zur Aussendung eines Sonderimpulses vorgesehener-" Schalter wirkt und daß der
Teilnehmer durch Aufziehen des Laufwerks jeweils nur einen Sonderimpuls aussenden
bann.
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Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung kann der besondere Steuernocken
auf einer Scheibe angeordnet sein, die auf der Achse der Nummernscheibe so aufgesetzt
ist, daß.der besondere Steuernocken bereits bei einem kleinen Aufzugswinkel, der
naturgemäß ein bestimmtes Mindestmaß nicht unterschreiten darf, befähigt wird, .beim
Ablauf des Nummernschalterlaufwerks .den Sonderimpulskontäkt zu betätigen. Durch
Anwendung eines großen Aufzugswinkels ist es hierbei möglich, dem Betätigungszeitraum
des Sonderimpulskontaktes einen Leerlaufzeitraum vorangehen zu lassen, währenddessen
der Ablaufregler sich auf eine konstante; von den ,anfänglichen Pendelungen freie
Ablaufbewegung einzustellen vermag.
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Mit besonderem Vorteil kann der Steuernocken auf der Scheibe, die
den Anschaltkontakt steuert, angeordnet sein, so daß der Einbau einer zusätzlichen
Scheibe vermieden wird.
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Um den Sonderimpulskontakt beim Aufziehen des Nummernschalterlaufwerks
nicht zu betätigen, kann an .dem Sonderimpwlskontakt eine Schaltklinke vorgesehen
sein, die den Steuernocken nur ,bei der Ablaufbewegung auf den Sonderimpulskontakt
einwirken .läßt.
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. In der Zeichnung zeigt Fig. i das Schaltbild einer Teilnehmerstelle
gemäß der Erfindung. Eine Ausführungsform eines Nummernschalters gemäß der Erfindung
ist in Fig. 2 während .des Aufzugs, in Fig. 3 während des Ablaufs dargestellt.
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Fig. i zeigt eine Fernschreibteilnehrnerstelle mit dem Empfangsmagneten
i, dem Sendekontakt 2, dem Wa@hlimpulskontakt 3, der durch den Anschaltkontakt q.
wirksam gemacht wird, und dem gemäß der Erfindung zur Aussendung von Sonderimpulsen
vorgesehenen zusätzlichen Sonderimpulskontakt 5. Bei Aussendung von Wahlimpulsen
liegt der Umschalter 6 in der Stellung 7, in der der Wahlimpulskontäkt 3 wirksam
ist. Zur Aussendung eines Sonderimpulses, beispielsweise zur Artschaltung einer
Mitlesevorrichtung an eine aufzubauende Verbindung zur Aufzeichnung der Teilnehmerkennzeichen,
wird der Umschalter 6 in Stellung 8 gebracht.
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Gemäß Fig. 2 ist auf einer Bodenplatte g der Kontaktfedersatz io befestigt.
Er besteht aus dem bekannten Wahlimpulskonta'kt 3, dem in ebenfalls bekannter Weise
zur Erzielung einer Leerlaufstrecke zwischen zwei_Wahlimpulsreihen angeordneten
Anschaltkontakt q. und dem gemäß der Erfindung erforderlichen Sonderimpulskontakt
5. Das freie Ende i i der Kontaktfeder 12 .des Anschaltkontaktes q. ist so abgewinkelt,
daß es im Betätigungsbereich der Steuerscheibe 13 liegt, die mit einem Ansehaltenocken
14 versehen ist. Auf dem Anschaltenocken 1¢ ist der zusätzliche Steuernocken 15
angeordnet: Die Anschaltescheibe 13, die nicht :dargestellte Fingerlochscheibe und
das der Übersichtlichkeit halber als Scheibe 16 .dargestellte Antriebszahnrad sind
auf der strichpunktiert angedeuteten Achse 17 aufgesetzt.
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Die Kontaktfeder 18 des Sonderimpulskontaktes 5 ist mit -einer um
die Achse i9 drehbar gelagerten Schaltklinke 2o versehen. Die Schaltklinke 2o reicht
mit ihrem Schenkel 21 in .den Betätigungsbereich des Steuernockens 15 hinein, während
ihre Sperrnase 22 die Drehbewegung um die Achse i9 nur in einer Richtung gestattet.
Die Klinkenfeder 23 ist zur Rückstellung der Schaltklinke 2o in ihre Ruhestellung
vorgesehen.
Die Achse 24, die in bekannter Weise die Wahlimpulsnockenscheibe
25 trägt, ist ebenfalls nur strichpunktiert angedeutet. Die ebenfalls bekannten,
zum Antrieb der Wahlimpulsnockenscheibe 25 vorgesehenen Zahnradübersetzungen sind
der Übersichtlichkeit halber nicht dargestellt. In den Stützen 26 und 27 der Bodenplatte
9 ist die bekannte, daher nur strichpunktiert angedeutete Bremswelle 28 mit dem
Bremsregler 29 gelagert.
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Der Pfeil 30 in Fig. 2 gibt die Bewegungsrichtung beim Aufzug
des Nummernschalterlaufwerks, der Pfeil 3 i in Fig. 3 die beim Ablauf an.
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Die Wirkungsweise des in Fig. i im Schaltbild und in Fig. 2 und 3
im Aufbau dargestellten Nummernschalters ist im einzelnen wie folgt: Zur Aussendung
eines Sonderimpulses, der beispielsweise aus einer Leitungsunterbrechung von 175
ms bestehen soll, wird der Umschalter 6 in Fig. i in die Stellung 8 gelegt, und
der Teilnehmer wählt mit der Nummernscheibe beispielsweise die Wählziffer o. Wenn
beim Aufziehen das Fingerloch der Wählziffer o die Wählziffer 8 erreicht, befindet
sich das Nummernschalterlaufwerk in der in Fig. 2 abgebildeten Stellung. Durch den
Druck des Steuernockens 15 gegen den Schenkel 21 der Schaltklinke 2o wurde diese
um die Achse i9 gedreht. Bei ,der weiteren Aufzugsbewegung bewegt sich die Anschaltescheibe
13 mit dem Steuernocken 15 in Pfeilrichtung 30 weiter. Der Steuernocken 15
gleitet unter der Schaltklinke 2o vorbei, ohne die Kontaktfeder 18 des Sonderimpulskontaktes
5 zu betätigen.
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Wenn das Fingerloch der Wählziffer o etwa die Wählziffer 6 erreicht
hat, gleitet der Schenkel 21 der Schaltklinke 2o vom Steuernocken 15 ab, und die
Schaltklinke 2o wird durch den Druck der Rückstellfeder 23 auf die Sperrnase 22
in die Ruhestellung bewegt. Bevor dies ;geschieht, wird vom Anschaltnocken 14 der
abgewinkelte Schenkel i i der Kontaktfeder 12 des Anschaltkontaktes 4 freigegeben
und so der Anschaltkontakt in bekannter Weise geöffnet. Durch die weiter anhaltende
Aufzugsbewegung wird für den Ablauf des Nummernschalterlaufwerks eine genügend große
Leerlaufstrecke zur Einpendelung des Laufwerks auf eine konstante Ablaufgeschwindigkeit
erzielt.
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Beim Ablauf des Nummernschalterlaufwerks bewegt sich die Anschaltescheibe
13 in der in Fig. 3 dargestellten Pfeilrichtung 31. In der hier gezeigten Ablaufphase
hebt der Steuernocken mittels der Schaltklinke 2o, die jetzt durch die Sperrnase
22 in ihrer Drehbewegung gesperrt ist, die Kontaktfeder i8 des Sonderimpulskontaktes
5 und unterbricht damit die Teilnehmerschleife für .die durch die Form des Steuernockens
15 gegebene, zur Aussendung eines Sonderimpulses geeignete Zeitspanne. Bevor das
Laufwerk seine Ruhestellung erreicht, gleitet die Schaltklinke 2o vorn Steuernocken
15 ab und schließt damit den Sonderimpulskontakt 5. Die Aussendung eines Sonderimpulses
gewünschter Länge ist beendet.