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Bogenfalzmas chine
Die Erfindung betrifft eine Bogenfalzmaschine mit
einer an einem frei tragenden Träger angebrachten, aus einem Falzschwert bestehenden
Falzeinrichtung. Die Falzs.c'hwerter bei Bogenfalzmaschinen aller Art werden in
aller Regel über Exzenter in Bewegung gesetzt. Für die Umsetzung der Exzenterbewegung
in eine Aufundabbewegung des Schwertes verwendet man einerseits Schwinghebel, an
deren Ende das Schwert befestigt ist, das dabei eine Kreisbogenbewegung ausführt.
Andererseits sind auch Zugstangen bekannt, die das in einer Vertikalführung bewegliche
Schwert bewegen.
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Bei der ersterwähnten Ausführung ist der Schwinghebel mit einer Achse,
die nur eine ganz geringe oszillierende Schwingbewegung ausführt, fest verbunden.
Aus der Kreisbewegung des Falzmessers ergibt sich, daß die Stelle, an der das Schwert
den Bogen für das Falzen erfaßt, nicht genau über demjenigen Punkt liegt, an dem
der Bogen gefalzt an die Falzwalzen abgegeben wird.
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Der Schwinghebel muß dabei so lang bemessen sein, daß er die Hälfte
des zu falzenden Bogens überbrückt. Kommen sehr große Formate in Betracht, so muß
auch ein entsprechend langer Schwingarm verwendet werden, wodurch das Falztempo
sehr begrenzt ist. Ein langer Schw.ingarm gerät nämlich schon bei verhäitmsmäßig
geringem Falztempo (70/Min.) in Schwingung. Dadurch werden Erschütterungen ausgelöst,
die leicht zu Ungenauigkeiten in der Failzlage führen. Außerdem treten hämmernd
Geräusche und unnötige Beanspruchungen der Maschinenteile auf.
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Bei der Bewegung des Falzschwertes mittels Zugstange in einer Vertikalführung
muß das Falz-
schwert an beiden Enden geführt werden. Die Zug stange
ist dabei an einem Ende und wenn es die Falzart erlaubt, auch an beiden Enden angelenkt.
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Diese Antriebsart des Falzschwertes erlaubt ebenfalls nur ein geringes
Falztempo, weil relativ große Massen bewegt werden müssen. Außerdem kann ein Schwert
bei der Zugstangenbetätigung nicht in seiner obersten Stellung stillgesetzt werden,
was erforderlich ist, um Bogen ungefalzt unter dem Falzschwert hindurchgleiten lassen
zu können. Vielmehr muß in einem solchem Fall das Schwert ganz entfernt oder mindestens
die Zugstange herausgenommen werden, damit der Weg für den Bogen frei wird.
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Die Erfindung vermeidet die vorbeschriebenen Nachteile der bekannten
Einrichtung, und zwar im wesentlichen dadurch, daß am Ende eines langen, den großen
Teil der Hälfte des zu fallenden Bogens uberbrückenden Tragarms in Verlängerung
desselben eine an sich bekannte Parallelogrammführung für das Falzschwert angebracht
ist.
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Auf die Parallelogrammführung wirkt vorzugsweise zum Anheben des
Schwertes eine Zugstange ein, deren wirksame Länge verstellbar ist. Zweckmäßig ist
die Zugstange hierfür mit Gewindeenden gegenläufiger Steigung in die durch sie vephundenen
Teile eingeschraubt, so daß die wirksame Stangenlänge durch Drehen der Stange veränderbar
ist.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Gegenstandes der
Erfindungs schematish dargestellt.
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An dem Maschinengestell, von dem nur die eine Seitenwand e dargestellt
ist, ist an einem Lagerbock n ein zweiarmiger Hebel f angelenkt, dessen unteres
Ende über eine exzentrisch bewegte Zugstange o hin und her bewegt wird und. in der
einen Endlage gegen ein Anschlagstück p anzuliegen kommt.
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Am oberen, kürzeren Ende des Doppelhebels f ist ein Kupplungsstück
q angelenkt und in dieses eine Zugstange g mit ihrem Gewindeende eingeschraubt und
durch eine Gegenmutter h gesichert. In der Mitte trägt diese Zugstange g einen festen
Rändelring i. Das andere Ende der Zugstange g ist mit einem gegenläufigen Gewindeende
versehen und in ein anderes Kupplungsstück r eingeschraubt und ebenfalls hierin
durch eine Gegenmutter h gesichert.
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Am Maschinengestell e ist ein zweckmäßig auswechselbarer Arm d fest
angebracht, der an seinem freien Ende die Bohrungen für zwei Lagerbolzen c1 und
c2 aufweist. Um diese Lagerbolzen c1 und c2 schwenken die beiden langen Parallelogrammhebel
b, von denen der obere auch noch mit einer Abwinklung b1 versehen ist. An dieser
Abwinklung b1 ist das Kupplungsstück r angelenkt. Die Enden der Hebel b sind über
weitere Gelenkbolzen c3 und c4 an dem kurzen Hebel m der Parallelogrammführung angelenkt,
an dem wiederum das Schwert a auswechselbar befestigt ist. Unterhalb des Schwertes
sind die Falzwalzen k zu erkennen.
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Im festen Arm d ist ein schwenkbarer Bolzen. I zu erkennen, dessen
verdicktes Ende l1 einen Schlitz aufweist, in den bei üblicher Beteriebsweise das
Ende des Hebels f eintritt. Wird jedoch der Bolzen I so geschwenkt, daß der Schlitz
waagerechte Lage annimmt, so'kann der Hebel J nicht mit eintreten, vielmehr bildet
die Stirnseite des Bolzens l einen Anschlag für die Bewegung des Helbels f. Auf
diese Weise kann das Schwert a in seiner zieren Stellung festgehalten werden.
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Beim Betrieb der Maschine führt der Hebel f nach Maßgabe der Nockensteuerung
periodisch oszillierende Schwingbewegungen aus. Dabei zicht er. über die Zugstange
g am freien Ende der Abwinklung b1 des oberen Parallelogrammhebels b, der sich dabei
um den Bolzen c1 entgegen dem Uhrzeigersinn verschwenkt. Dabei wird der kurze Parallelogrammhebel
m mitsamt dem Schwert a angehoben. Durch den bei c2 und c4 angelenkten unteren Parallelogrammhebel
wird dafür gesorgt, daß der Hebel m und damit auch das Schwert a stets parallel
zu sich selbst bewegt werden. Beim Zurückschwingen des Hebels f sinkt das Schwert
wieder in die gezeichnete Arbeitsstellung ab.
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Der zu falzende Bogen wird bei dem gezeichneten Beispiel durch den
festen Arm d einerseits und die Parallelogrammführung b, m andererseits überbrückt.
Man ist selbstverständlich bemüht, den Arm d möglichst lang zu bemessen und die
Länge der Hebel b möglichst kurz zu halten. Dadurch wird die zu bewegende Masse
und infolgedessen auch die Gefahr von Erschütterungen sehr verringert. Auch die
durch die Kreisbewegung des Schwertes a bedingte geringe seitliche Ausweichung ist
bei der Parallelogrammanordnung der Hebel ohne Nachteil zulässig, da der Punkt,
an dem der Bogen vom Schwert erfaßt wird, genau senkrecht über dem Punkt liegt,
an dem der Bogen gefalzt an die Falzwalzen k abgegeben wird. Diese Anordnung erlaubt
es auch, daß die Hebel b möglichst kurz gehalten werden können, unabhängig von der
Formatgröße des zu falzenden Bogens. Soll der Bogen ungefalzt unter dem Schwert
durchgleiten, so ist lediglich ein Sperren des Antriebhebels f durch Drehen des
Bolzens 1 erforderlich.
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D.ie Schwerteinstellung ist bei der gezeigten Ausführung sehr einfach.
Es bedarf lediglich eines Lösens der beiden Gegenmuttern k und eines Verdrehens
der Zugstange g mit Hilfe des festen Rändelringes i. Dieses Regulieren kann auch
während der Schwertbewegung durchgeführt werden.
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PATENTANSPROCHE: 1. Bogenfalzmaschine mit einer an einem frei tragenden
Träger angebrachten Falzeinrichtung, dadurch gekennzeichnet, daß am Ende eines langen,
den größten Teil der Hälfte des zu falzenden Bogens ühetbiückenden Tragarms (d)
in Verlängerung desselben eine an sich bekannte Parallelogrammführung (b, m) für
das Falzschwert (a) angebracht ist.