DE188515C - Schaufelvorrichtung - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

- M 188515 KLASSE 81 e. GRUPPE

Es ist bereits bekannt, zum Verladen von Massengütern in Fördergefäße oder Wagen eine mechanisch bewegte Schaufel zu benutzen. Bei der bekannten Vorrichtung befindet sich eine Schaufel in Form einer Rinne an einem Drehgestell. Die Schaufel wird durch einen hinten angreifenden Kurbeltrieb so bewegt, daß die in wagerechten Gradführungen in der Nähe des hinteren Endes verschiebbare Schaufel

ίο in das Arbeitsgut einstößt und dann so weit aufgerichtet wird, daß das Arbeitsgut über die Rinne hinweg in einen Förderwagen oder dergl. abgleitet. Bei dieser Vorrichtung, bei der also die Bewegungskräfte an das hintere Ende der Schaufel angreifen, führt das vordere Schaufelende einen außerordentlich großen Weg aus, der zum größten Teil für die zu leistende Arbeit verloren ist. Außerdem müssen die Lagerungs- und Antriebsvorrichtungen recht schwer ausfallen, da die Last an einem verhältnismäßig langen freitragenden Hebelarm zu heben ist.

Bei der den Gegenstand der Erfindung bildenden Schaufelvorrichtung führt die Schaufel in allen Teilen nur solche kleinen Bewegungen aus, wie sie zur Aufnahme des Gutes und zur Ermöglichung des Abgleitens des letzteren über die Schaufelfläche hinweg notwendig sind. Im Gegensatz zu den bekannten Vorrichtungen ist die Schaufel zweifach unterstützt; einmal am hinteren Ende, und zwar ebenfalls durch einen Kurbeltrieb oder dergl., außerdem aber auch am vorderen Ende oder in dessen Nähe. Hier ist die Schaufel an Tragstangen oder dergl. schwingend aufgehängt, so daß sie an der vorderen Aufhängestelle bei der Drehung der Kurbel Hin-und Herbewegungen nach einem flachen Bogen ausführt, welcher je nach der Länge der Aufhängestangen der Geraden mehr oder weniger genähert werden kann. Durch geeignete Wahl der vorderen Aufhängeachse und der Tragstangenlänge kann nun der Schaufelkante eine Bewegung erteilt werden, deren Bahn genau den Arbeitsbedingungen entspricht, indem die Schaufel unter günstigem Winkel und mit großer Geschwindigkeit in das Arbeitsgut einstößt, darauf beim Durchgang durch dasselbe oder beim Ablösen eines Teiles des Guts die Bewegung verlangsamt, um dann beim Heraustreten aus dem Arbeitsgut allmählich so weit aufwärts zu schwingen, daß dieses sicher über die Schaufelfläche hinweggleitet.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist auf der Zeichnung dargestellt.

Die Schaufel α ist in dem Gestell b schwingend an Stangen c aufgehängt. Das Gestell b hängt nach der Darstellung der Zeichnung an einer Katze d, welche auf einer Brücke e fahrbar ist. Bei Aufhängung des Gestelles an Säulen wird die Katze so einzustellen sein, daß sie das Gestell auf das Arbeitsgut, welches bei f angedeutet ist, hinzieht. Es läßt sich natürlich auch eine unbewegliche Aufhängung an einer Katze oder dergl. anwenden.

35

40

45

55

60

Das hintere oder untere Ende der Schaufel a wird von einer Kurbel g gehalten, deren Achse elektrisch oder in anderer Weise in Drehung versetzt wird. An das hintere Ende der Schaufel α schließt sich ein Abstürzblech h an, welches derart beweglich an der Schaufel befestigt ist, daß es dieser in allen Stellungen folgt und ständig die Verbindung zwischen der Schaufel und dem Aufnahmegefäß i unterhält, das unterhalb der eigentlichen Schaufelvorrichtung, beispielsweise ebenfalls an einer besonderen Katze k, hängt.

Durch den Kurbeltrieb wird die Schaufel in Schwingungen versetzt. Ihre Vorderkante beschreibt dabei eine ellipsenähnliche Bahn, die in der Zeichnung strichpunktiert angedeutet ist. Die Schaufelkante stößt dabei im spitzen Winkel kräftig in das Gut ein und löst einen Teil ab. Dieser gleitet leicht über die Schaufel ab, da diese, wie die punktiert eingezeichnete Stellung andeutet, nach dem Einstoßen in eine beinahe senkrechte Lage übergeht.

Die Form der Schaufel kann verschieden gewählt werden. Sie kann nach verschiedenen Richtungen gekrümmt werden und ebenso kann ihre Kante gekrümmt und mit Zähnen oder Spitzen zur Erleichterung des Einstechens versehen sein.

Die Vorrichtung läßt sich auch so ausbilden, daß das die Schaufel enthaltende Gestell gleichzeitig den Behälter für das Arbeitsgut bildet.

Claims (2)

Patent-Ansprüche:

1. Schaufelvorrichtung, bei welcher die Bewegung der Schaufel durch einen Kurbeltrieb bewirkt wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Schaufel (a) am vorderen Ende durch Stangen (c) oder dergl. beweglich aufgehängt und mit ihrem hinteren Ende mit einem Kurbeltrieb (g) oder dergl. verbunden ist, der sie in Schwingungen um ihre vordere Aufhängeachse versetzt.

2. Schaufelvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß am hinteren Ende der Schaufel ein Abstürzblech (h) gelenkig befestigt ist, welches den Schaufelbewegungen in allen Stellungen folgt, zu dem Zweck, das von der Schaufel (a) aufgenommene und über ihre Flächen abgleitende Arbeitsgut in ein der Schaufel folgendes Fördergefäß (i) sicher abzuleiten.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.