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Maschine, mit einem Werkstückträger, zum Verbinden eines gerippten
Bandes mit einer Brandsohle Es ist bekannt, ein geripptes Band maschinell auf eine
Sohle aufzubringen', um die Sohle mit einer Nährippe zu versehen, die ungefähr von
der Ab-
satzfrontlinie an der einen Sohlenseite um den Sohlenvorderteil herum
bis zur Absatzfrontlinie an der anderen Sohlenseite verläuft. In den bekannten Maschinen
zum Bandaufbringen wird die Sohle auf einen Werkstückträger aufgesetzt, und Werkzeuge
bzw. ein Arbeitsteil legen sich zum Verkleben des Bandes mit der Sohle gegen die
Flansche des Bandes an. Ein Vorschubfuß schiebt das Werkzeug dann vor. Die vorliegende
Erfindung bezweckt nun den Ausbau der verschiedenen, das Auf drücken des Bandes
und das Vorschieben des Werkstückes bewirkenden Werkzeuge allgemein zu vereinfachen
und zu verbessern und gleichzeitig ein tadelloses Verbinden des Bandes mit Sohlen
jeglicher Dicke zu ermöglichen.
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Gemäß der Erfindung besteht derArbeitsteil zum Andrücken des Bandes
gegen die Sohle zwecks Verbindung desselben mit der Sohle sowie zum Vorschieben
der Sohle mit dem Band während seiner Druckwirkung aus einem ersten und zweiten
auf das Band auftreffenden Druckfußteil, wobei der genannte erste Druckfußteil in
dem genannten zweiten Druckfußteil nachgiebig bewegbar ist und sich unabhängig von
dem genannten zweiten Druckfußteil dem Werkstück anpaßt. Nach einem weiteren Erfindungsmerkmal
wird der genannte erste Druckfußteil im genannten zweiten Druckfußteil
durch
ein Getriebe bewegt, das den zweiten Druckfußteil über eine nachgiebige Verbindung
betätigt.
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Durch die Unterteilung des genannten Arbeitsteiles und die unabhängige
Verschiebbarkeit der Teile desselben gegeneinander kann sich im Gegensatz zu den
bekannten Einrichtungen dieser Arbeitsteil Änderungen in der Materialstärke eines
anzubringenden Bandes so anpassen, daß dieses Band mit allseitig stets gleichem
Anpreßdruck befestigt wird.
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In den Zeichnungen ist eine Ausführungsform der Erfindung beispielsweise
dargestellt.
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Fig. i ist eine Vorderansicht des Maschinenoberteiles; Fig.:2 und
3 sind Seitenansichten des Druckfußes und von Teilen des dem Druckfuß seine
Druckwirkung erteilenden Getriebes in verschiedenen Einstellagen; Fig. 4 und
q sind Seitenansichten einer Steuerung in den Druckfußgetrieben in verschiedenen
Einstellagen; Fig. 6 -und 7 sind Seitenansichten des Druckfußes und
von Teilen des Vorschubgetriebes für den Druckfuß in verschiedenen Einstellagen,
und Fig. 8 ist ein Grundriß des Werkstückträgers und einer Bremsvorrichtung
für denselben.
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Die Maschine, in der ein geripptes Band mit einer Brandsohle verbunden
werden soll, hat eine Treibwelle 72 (Fig. i), die mit großer Geschwindigkeit
dauernd von einem beliebigen Kraftantrieb, beispielsweise von einem elektrischen
Motor, gedreht wird. Auf der Welle 72 sind zwei Exzenter 86, 88 verstellbar
befestigt, die je Laschen go, 92 betätigen. Die Lasche go ist durch eine
Welle 94 (Fig. 3) drehbar mit einer Stange 96 verbunden, deren Unterende
an das gabelförmige Vorderende eines L-förmigen Hebels ioo angelenkt ist. Der Hebel
ioo ist bei io2 schwingbar mit dem- Maschinengestell verbunden. Mit-dem Vorderende
des Hebels ioo ist ferner ein Arm IQ5 verzapft. In dem Arm 105 ist ein senkrechter
Schlitz io8 (Fig..2) ausgebildet, in dem das Schwanzstück iio eines Teiles 11:2
eines Arbeitsteiles io6 bewegbar ist. Der Arbeitsteil io6 drückt das gerippte Band
gegen die Brandsohle, so daß es an der Brandsohle anhaftet, und schiebt die Sohle
mit dem Band vor und wird im folgenden kurz als Druckfuß bezeichnet. Eine Feder
114, deren Vorspannung verändert werden kann, lagert in einer Bohrung des Armes
105 und hält das Schwanzstück iio gewöhnlich in dem Unterende des Schlitzes io8
eingestellt. Der Druckfußteil 112 ist in einer senkrechten Führung eines zweiten
Druckfußteiles 118 gleitbar gelagert. Eine Platte i2o. verschließt die Führung und
ist mit dem Druckfußteil 118 an einer Stange 1:24 befestigt. Die mit dem Band in
Eingriff tretenden Unterflächender Druckfußteeile 112, 1 i8,haben Ve#rzahnungen,
um während der Vorschubbewegungen dias Werkstück immer sicheT zu erfassen.
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Das Unterende der Lasche 92 (Fig. 7) ist durch eine Welle 125
mit einer Stange 126 drehbar verbunden. Das Vorderende der Stange 126 ist durch
einen Bolzen 128 an die Stange 1:24 angelenkt. Wie unten noch ausführlicher beschrieben
wird, erteilt der Exzenter .88 dem Druckfuß seine Vorschubbewegungen. Ungefähr
mit dem Mittelteil der Stange 124 ist ein waagerechter Arm 132 (Fig. 2) verzapft,
dessen anderes Ende um den Drehbolzen io2 schwingt. In Öffnungen in dem Hebel ioo
und dem Arm 132 lagert eine starke Feder 134, die eine Schraube 136 umgibt. Auf
das Oberende der Schraube 136, die sich durch den Hebel ioo und den Arm 132 erstreckt,
sind Sperrmuttern 138 aufgeschraubt, durch die die Vorspannung der Feder 134 verändert
werden kann. Die Feder 134 sucht den Hebel ioo und den Arm 132 gewöhnlich auseinanderzuschwingen,
wobei die Muttern 138 die Weite dieser Schwingbewegung bestimmen. Bei de#Abwärtsbewegung
der Stange 96 wird der Arm 132 über den Hebel ioo und die Feder 134 um den
Drehbolzen io:2 abwärts geschwungen und drückt den Druckfußteil 118 über die Stange
1:24 nachgiebig gegen das Werkstück. Gleichzeitig betätigt die Stange
96 auch den Druckfußteil 112 über den Arm io5 und die Feder 114. Die Bewegungen
der Stange 96 sind immer gleichmäßig; die beiden Druckfußteile 112, 118 üben
jedoch bei ihrer Ab-
wärtsbewegung mit der Stange 96 unabhängig voneinander,
unter der Steuerung ihrer Federn, Druck auf das Werkstück aus, und zwar
je in Anpassung an die Dicke der Werkstückteile, auf die sie auftreffen.
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Auf den Enden der Welle 94 (Fig. 3), welche die Lasche go mit
der Stange 96 verbindet, ist ein BÜgCl 144 befestigt, der vorf einem Bügel
146 umgeben i#t. Der Steg oder Querteil des Bügels 144 ist durch eine Welle 148
mit den Armen des Bügels 146. drehbar verbunden. Die beiden Arme des Bügels 146
sind auf Wellen 15:2, '154 (Fig. i) befestigt, die in dem Maschinengestell drehbar
sind und in gleicher Flucht mit der Welle 94 liegen. Die beiden Bügel 44, 146 bilden
einen Arm eines Kniehebels, dessen anderer Arm aus der Stange 96
besteht.
Die Welle 94 bildet den Kniebolzen dieses Kniehebels. In der in Fig-.:2 mit gestrichelten
Linien dargestellten Strecklage des Kniehebels wird der Kniebolzen 94 beim Drehen
des Exzenters 86 nur in einer waagerechten Ebene hin- und herbewegt, wobei
der Bügel 144 und die Stange um die Achsen an ihrem Außenende schwingen, und die
Stange 96 wird in einer senkrechten Ebene kaum verschoben.
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Die Welle 148 bildet den feststehenden Drehpunkt des Kniehebels. Während
des Arbeitsganges der Maschine wird nunmehr die Welle 148 so eingestellt .. daß
der Kniehebel, wie in Fig. 2 mit ausgezogenen Linien dargestellt, eingeknickt ist.
Der Arm 96 des Kniehebels, d. h. die - Stange 96, wird
dann durch den Exzenter 86 zunächst abwärts und dann wieder aufwärts bewegt.
In Fig. 2 ist der Druckfuß in seiner Hochlage und in Fig. 3 in seiner
Tiefiage, nach einer halben Umdrehung seines Exzenters 86, dargestellt.,
Die Welle 148 wird auf folgende Weise zum Einstellen des Kniehebels in Knicklage
um einen
bestimmten Betrag verschoben, wenn eine Sohle in die Maschine
eingebracht ist, so daß der Exzenter 86 der Stange 96 immer einen
gleichmäßigen Hub erteilt. Die Welle 152 (Fig. i) trägt auf ihrem Außenende einen
Hebel 162. Eine Rolle 164 am Unterende des Hebels 162 bewegt sich auf einer Nockenfläche
166 (Fig. 4) eines L-förmigen Hebels 168, der mit dem Maschinengestell verzapft
ist, wobei eine zwischen dem Hebel 162 und dem Maschinengestell ausgezogene Feder
172 die Rolle 164 im Eingriff mit der Nocke 166 hält. Der Hebel 168 ist an
eine zweiteilige Trethebelstange 174 angelenkt, die schwingbar mit einem nicht dargestellten
Trethebel verbunden ist. Durch Herabziehen des Trethebels wird der Hebel 168 im
Uhrzeigersinn (Fig. 4) geschwungen. Die Nocke 166 bewegt infolgedessen den Hebel
162 sowie die Welle i5:z im Uhrzeigergegensinn (Fig.,4). Hierdurch wird die Welle
148 aus ihrer Einstellage (Fig.:2), in der der Kniehebel sich in seiner Strecklage
befindet, im Uhrzeigergegensinn (Fig. 2) in ihre Arbeitslage verschwenkt, in der
der Kniehebel 96, 144, 146 die in Fig. 2 mit ausgezogenen Linien dargestellte
Knicklage einnimmt. Die Arbeitslage der Welle 148 ist festgelegt, da bei der fortgesetzten
Ab-
wärtsbewegung des Trethebels die Rolle 164 auf eine zweite Nockenfläche
186 (Fig. 4) aufläuft, die konzentrisch zum Drehpunkt des Hebels 168 verläuft. Der
Arbeitshub der Stange 96 ist somit immer gleichmäßig.
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Die mit einem gerippten Band zu versehende Brandsohle wird von einem
Drehtisch igo (Fig. i) getragen, der in einem Gußstück 196 frei drehbar ist. Das
Gußstück 196 kann zusammen mit dem Drehtisch in Anpassung an Sohlen von verschiedener
Stärke senkrecht verstellt werden. Die erwünschte Höhenlage des Drehtisches igo
kann schnell durch eine Meßvorrichtung bestimmt werden, die aus einem L-förmigen,
an dem Maschinengestell befestigten Arm 234 und einem L-förmigen, an dem Gußstück
196 befestigten Arm 236 besteht. Wenn die Höhenlage des Drehtisches verändert
werden soll, wird die mit einer Rippe zu versehende Sohle zunächst zwischen die
Arme 234,236 gelegt und das Gußstück 196 dann senkrecht verstellt, bis beide Arme
die Brandsohle erfassen, worauf der Träger 196 entsprechend festgelegt wird.
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Wie schon erwähnt, erteilt der Exzenter 88 dem Druckfuß io6
seine Vorschubbewegungen. Auf den beiden Enden der Welle 125 (Fig. 7), welche
die Lasche 92 und die Stange 126 miteinander verbindet, ist ein Bügel 244 befestigt.
Ein Bügel 246 umgibt den Bügel 244, dessen Querteil drehbar mit den Armen des Bügels
246 durch eine Welle 248 verbunden ist. Die Arme des Bügels 2,46 sind
je auf zwei Wellen :25:2 (nur eine in Fig. i dargestellt) befestigt, die
in dem Maschinengestell drehbar sind. Auf dem über das Maschinengestell hinausragenden
Ende der einen Welle :25:2 ist ein Hebel 262 befestigt, der eine Rolle
:264 trägt. Eine Feder 27o hält den Hebel 262, gewöhnlich in seiner in Fig.
4 dargestellten waagerechten Lage im Eingriff mit einem Anschlag 268. In
dieser Einstellage des Hebels 262 liegt die Welle 248, wie in Fig.
6 mit gestrichelten Linien dargestellt ist, ungefähr in gleicher Flucht mit
der Welle 1.25 und dem Drehbolzen 1:28 in einer waagerechten Ebene. Die Welle 248
bildet den feststehenden Drehpunkt eines Kniehebels, dessen einer Arm aus- der Stange
126 und dessen anderer Arm aus den Bügeln 244, 2,46 besteht.
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In der in Fig. 6 teilweise mit gestrichelten Linien dargestellten
Strecklage dieses Kniehebels 244, 246, 126 wird die Welle 125 durch die Drehbewegungen
des Exzenters 88 nur in einer senkrechten Ebene zwischen den Drehpunkten
128, 248 hin- und herbewegt, und die Stange 126 wird kaum verschoben. Beim Herabziehen
des Trethebels tritt nach dem Auflaufen der Rolle 164 auf die Nockenfläche 186 eine
Nockenfläche 266 (Fig. 5) mit der Rolle 264 in Eingriff, und die Welle
252 wird im Uhrzeigersinn (Fig. 5) gedreht. Die Welle 248 wird infolgedessen
aus ihrer in Fig. 6 mit gestrichelten Linien dargestellten Einstellage herausbewegt
und der Kniehebel 126, 244, :246 somit eingeknickt. Der Arm 126 des Kniehebels,
d. h. die Stange 126, wird dann durch den Exzenter 88 hin-und herbewegt,
um dem Druckfuß seine Vorschubbewegungen zu erteilen. Der Bewegungsausschlag des
Hebels 2,62 (Fig. 5) beim Herabziehen des
Trethebels wird durch
einen Anschlag :274 an dem Maschinengestell begrenzt, wobei dieser Anschlag auch
die Endlage der Welle 2,48 (mit ausgezogenen Linien in Fig. 6 dargestellt)
und somit die Maximallänge der Vorschubbewegungen bestimmt. Durch Verlegen der Einstellung
dieser Welle unter der Steuerung der Stange 174 kann der Arbeiter jeder Zeit nach
Wunsch somit die Vorschubgeschwindigkeit des Werkstückes verändern.
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Der Druckfuß io6 wird durch sein Vorschubgetriebe in einer unrunden,
ungefähr elliptischen Bahn bewegt, und zwar im Uhrzeigergegensinn. Da die Drehbewegungen
der Exzenter 86, 88 immer gleich schnell sind, wird beim Verlängern der Vorschubbewegung,
je nach der Einstellung der Welle 248, das Werkstück schneller vorgeschoben,
als wenn dein Druckfuß ein kurzer Vorschubhub erteilt wird. Variationen in der Dicke
des Werkstückes beeinflussen kaum die Vorschubgeschwindigkeit. Beim Verändern der
Vorschubgeschwindigkeit bleibt der von dem Druckfuß gegen das Werkstück ausgeübte
Druck unverändert. Der Arbeiter kann auch das Vorschubgetriebe jeglicher Zeit ausschalten,
ohne die Druckwirkung des Druckfußes aufzuheben.
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Das Band wird gewöhnlich von der Absatzfrontlinie an der einen Sohlenseite
um den Sohlenvorderteil bis zur Absatzfrontlinie an der anderen Sohlenseite auf
die Sohle aufgebracht. Der Druckfuß wird dann ausgeschaltet und das Band in bekannter
Weise von einem Messer durchgeschnitten.
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Die Drehbewegung des Tisches igo wird von einem Bremsschuh 22,4 (Fig.
8) gesteuert. Der Bremsschuh 224 sitzt an einem gebogenen Arm 228
(Fig.
i), der an dem Gußstück 196 befestigt ist.
Eine Schraube- 23o 'ist-
lose durch ein Loch des Armes 228 gesteckt und in das Gußstück eingeschraubt.
Eine auf der Schraube 23o aufsitzende Feder 232 (Fig. 8) schwingt
den Bremsschuh :224 in Eingriff mit der Seitenfläche des Tisches igo, um die Drehgeschwindigkeit
des Tisches zu vermindern oder gegebenenfalls auch die Drehbewegung gänzlich aufzuheben,
je nach der Stärke des Federdruckes. Der Drück der Feder 2,32 kann
durch entsprechende Einstellung der Schraube 230
gänzlich aufgehoben. werden,
so daß der Bremsschuh 224 außer Eingriff mit dem Tisch steht und der Tisch sich
infolgedessen frei drehen kann. Gewöhnlich zieht der Druckfuß io6 fortschreitend
genügend Band zum Aufbringen auf die Sohle von dem Bandvorrat ab. jedoch kann durch
die Bremswirkting des Bremsschuhes 224 die Drehgeschwindigkeit des Tisches igo so
bemessen werden, daß durch die Vorschubbewegungen des Druckfußes io6 dem Band ein
etwas größerer Hub als sein Normalhub erteilt wird, wodurch ein Verziehen und Verbiegen
der Sohle, besonders an den scharf gebogenen Sohlenkantenteilen, durch das Band
sowie auch ein Zusammenziehen des Bandes selbst nach seinem Aufbringen verhindert
wird.