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Musikkreisel mit einem eingebauten, durch ein eigenes Federtriebwerk
antreibbaren Musikwerk Die Erfindung bezieht sich auf einen Musikkreisel, der an
Stelle der üblichen Akkorde unter Verwendung eines sogenannten Schweizer Werkes
bei der Kreiseldrehung zusammenhängende Melodien in Form von Liedern od. dgl. wiedergibt.
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Die Anwendung des Schweizer Werkes zu einer derartigen Melodienerzeugung
innerhalb eines Kreiselgehäuses ist nicht neu. Bekannt ist bereits ein vielseitiger
Musikkreisel, bei dem der untere kegelförmige Teil einen Schuh als Ablaufspitze
trägt und ein eigener Schlüssel für den Aufzug des Musikwerkes erforderlich ist.
Dieser vom Kreisel getrennte Aufzugschlüssel führt bei der Ausübung des Spiels mit
einem solchen Kreisel durch das Kind nur zu oft zu einem Verlegen oder gar Verlust
des Schlüssels, was die Außerbetriebsetzung von Kreisel und Schweizer Werk und damit
das Schwinden des Spielreizes zur Folge hat. Diese Nachteile werden nun der Erfindung
entsprechend bei einem Musikkreisel mit einem eingebauten, durch ein eigenes Federtriebwerk
antreibbaren Musikwerk dadurch beseitigt, daß der Aufzugschlüssel für das Musikwerk
durch das untere Ende der Kreiselwelle gebildet ist.
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Die Zeichnung gibt den Erfindungsgegenstand in einem Ausführungsbeispiel
wieder. Es zeigt Abb. r den Musikkreisel in seinem teilweisen Längsschnitt, Abb.
a denselben in der Draufsicht nach Schnitt A-B.
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Der Kreisel selbst besteht aus den beiden Gehäusehälften, dem Kreiselkopf
a und dem Kreiselfuß b. Im oberen Teil des Kreiselkopfes sitzt die mit diesem verbundene
Mitnehmerscheibe c, gegen deren Oberfläche die Krallenplatte d wirkt. Diese dreht
auf der zentrisch zum Kreiselgehäuse verschiebbar
eingelagerten
und endseits mit dem Druckknopf e versehenen Drallstange f derart, daß letztere
bei ihrem Niederdruck die Krallenplatte insofern in Umlauf versetzt, als die Drallstange
in einem ihrem Querschnitt entsprechenden Schlitz g der Krallenplatte geführt ist.
Unterhalb dieser Platte ist für die Führung und Aufnahme der Drallstange das nach
unten hin offen verlaufende Führungsrohr h angeordnet.
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Innerhalb des Stoßes der beiden Gehäusehälften, also zwischen dem
Kreiselkopf und Kreiselfuß, ist nun die in ihrer Stärke und ihrem Durchmesser entsprechend
bemessene Schwungscheibe i gelagert, durch deren zentrische Bohrung k die Federachse
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des Musikwerkes m (sogenanntes Schweizer Werkes) ragt. Dieses Werk setzt
sich im wesentlichen aus seiner Grundplatte n, dem Federgehäuse o, der Anreißwalze
p, dem Stimmenkamm q und dem Regler r zusammen. Dem nach unten hin verlaufenden
Ende der Federachse ist der zugleich an seinem unteren Ende als Kreiselspitze ausgebildete
Aufzugschlüssels durch die Bohrung t des Kreiselfußes eingeführt und dem Außengewinde
der Federachse aufgedreht. Dem vorangeführten Aufzugschlüssel s ist vor seinem Ende,
also zwischen der Bohrung t und dem gerundeten Wellenende, ein quer zur Schlüsselachse
verlaufender Stift s' angearbeitet, durch welchen die Aufdreharbeit erleichtert
wird. Zum Ausgleich der, bei der Drehung des Kreisels durch das hier exzentrisch
sitzende Musikwerk auftretenden Zentrifugalkraft ist diesem gegenüber auf der Schwungscheibe
das Ausgleichsgewicht u angearbeitet.
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Für die selbsttätige Auslösung und Schließung des Musikwerkumlaufes
ist der Schwungscheibe die Arretiervorrichtung v aufgesetzt, die hier aus einem
U-förmig gestalteten Bock besteht, in dessen Schenkeln die unter dem Einfluß der
Druckfeder x stehende und an ihren Enden mit einem Schleudergewicht versehene Schließstange
w in ihrer Längsachse verschiebbar gelagert ist. Das innere Ende dieser Schließstange
ragt im Ruhezustand, wie die Abbildungen zeigen, unter Federwirkung in den Drehkreis
des Reglers r, wodurch dessen Umlauf und damit auch der Ablauf des gesamten Musikwerkes
unterbunden ist. Der Vorgang beim Betrieb dieses Musikkreisels ist folgender: Mit
dem Aufzugschlüssel s wird das Musikwerk m aufgezogen und der Kreisel nach der Stellung
auf seine Kreiselspitze durch das wiederholte Hochziehen und Niederdrücken der Drallstange
f in der üblichen Weise in schnellen Umlauf versetzt. Unter der Einwirkung der dabei
ausgelösten Fliehkraft auf das Schleudergewicht w wird innerhalb der Arretiervorrichtung
v die Spannung der Druckfeder x überwunden und der Vorschub der Schließstange bewirkt,
wodurch die Drehung des Reglers y und damit der Ablauf des Musikwerkes m ausgelöst
wird, dessen Melodienfolge über die üblichen Schallöcher der Gehäusewandung auf
die Dauer, des Kreiselumfanges zu Gehör geht. Beim Nachlassen der Kreiseldrehung
geht die Schließstange in ihre Ausgangsstellung zurück und unterbricht damit den
Ablauf des Musikwerkes.
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Selbstverständlich wäre auch die Möglichkeit gegeben, ein Musikwerk
in ähnlicher Art wie vorbeschrieben zur Anwendung zu bringen, dessen Federachse
aber zentrisch zum Werk gelagert ist und sich damit die Anordnung eines eigenen
Ausgleichsgewichts erübrigt. Weiterhin könnte ein solcher Musikkreisel auch so ausgeführt
sein, daß das Musikwerk nicht unter dem Einfluß einer Arretiervorrichtung steht
und damit ein solcher Kreisel noch mehr insofern den Charakter eines als Spieldose
allein anwendbaren Drehspielzeugs erhält, als das Musikwerk, unabhängig von der
Drehung des Kreisels zum Ablauf und dazwischen ganz nach Belieben des Kindes, auch
der Kreisel als Drehspielzeug in Umlauf gebracht werden kann. Schließlich könnte
das Musikwerk auch unterhalb der Schwungscheibe angeordnet sein, was den Vorteil
eines kürzeren Aufzugschlüssels zur Folge hätte.