DE931645C - Verfahren zur Herstellung von verdichtetem, entsaeuertem Ammoniakwasser - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von verdichtetem, entsaeuertem AmmoniakwasserInfo
- Publication number
- DE931645C DE931645C DEK2624D DEK0002624D DE931645C DE 931645 C DE931645 C DE 931645C DE K2624 D DEK2624 D DE K2624D DE K0002624 D DEK0002624 D DE K0002624D DE 931645 C DE931645 C DE 931645C
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- ammonia
- water
- compressed
- expeller
- deacidified
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Expired
Links
Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C01—INORGANIC CHEMISTRY
- C01C—AMMONIA; CYANOGEN; COMPOUNDS THEREOF
- C01C1/00—Ammonia; Compounds thereof
- C01C1/02—Preparation, purification or separation of ammonia
- C01C1/10—Separation of ammonia from ammonia liquors, e.g. gas liquors
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Analytical Chemistry (AREA)
- Inorganic Chemistry (AREA)
- Gas Separation By Absorption (AREA)
Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Entfernung der sauren Verunreinigungen
(Entsäuern) aus rohem Ammoniakwasser, zwecks Gewinnung von verdichtetem, entsäuertem Ammoniakwasser,
wobei aus dem Rohwasser zunächst in einem dem Abtreiber vorgeschalteten Entsäurer
mit Wasserdampf die schwachen gasförmigen Säuren, wie Kohlensäure, Schwefelwasserstoff, abgetrieben
werden.
Es ist bekannt, rohes Ammoniakwasser auf Ammonsalze zu verarbeiten, wobei von dem vorher
von gasförmigen Säuren, wie Schwefelwasserstoff, außer Kohlensäure, befreiten Ammoniakwasser
durch die ammoniakhaltigen Brüden des Sättigers in einem Abtreiber unter Frischdampfzusatz die
Hauptmenge des Ammoniaks entfernt wird. Ein im wesentlichen kohlensäurehaltiges und schwach
ammoniakhaltiges Gasgemisch wird oben aus dem Abtreiber abgezogen und zwecks Entfernung des
Ammoniaks einem Hilfssättiger zugeführt, in welchen ein Teil oder die gesamte Menge der zur
Sättigung verwandten Saure eingeführt wird, welche von dem Hilfssättiger in den eigentlichen
Sättiger geleitet wird. Die Kohlensäure gelangt sodann von dem Hilfssättiger in das zur Reinigung
des rohen Ammoniakwassers von Schwefelwasserstoff und anderen gasförmigen Säuren dienende
Gefäß.
Bei diesem bekannten Verfahren werden jedoch bei steigendem Ammoniakgehalt mit den sauren
Dämpfen auch beträchtliche Mengen Ammoniak entweichen, wodurch die Umsetzung des Ammoniaks
mit Säure gestört wird. Da ferner die zum Entsäuern des Rohwassers dienende Dampfmenge
größer sein muß als die Dampfmenge, die aus dem Abtreiber in den Hauptsattiger abgezogen werden
muß und daher auch die Ammoniakmenge, die im Hilfssättiger zu binden ist, größer ist als die .im
Hauptsattiger zu bindende Ammoniakmenge, so ίο kann auch die Entsäurung nur unvollkommen
durchgeführt werden.
Die Erfindung hat sich nun die Aufgabe gestellt, den Darripfverbrauch für die Bereitung von entsäuertem,
konzentriertem Ammoniakwasser herabzusetzen. Sie löst diese Aufgabe dadurch, daß der
Entsäurer 8 praktisch nur mit schwach ammoniakhaltigem Wasserdampf betrieben wird, der als
Teilstrom aus der Kalkkolonne 2 entnommen wird, während stark ammoniakhaltige Dämpfe aus dem
Oberteil des Abtreibers 1, dem der Rest der schwach ammoniakhaltigen Dämpfe zum Abtreiben
des freien Ammoniaks aus dem entsäuerten Rohwasser zugeführt wird, oberhalb des Eintritts für
entsäuertes Rohwasser unmittelbar abgezogen werden.
Da der hohe Wasserdampfüberschuß nur im unteren Teil des Abtreibers für die Abtreibung
der schwer eritfernbaren letzten Anteile des Ammoniakgehaltes benötigt wird, reicht einerseits
der weiter durch den Abtreiber gehende Wasserdampf aus, um das Ammoniak abzuscheiden und
ohne wesentliche Dephlegmierung der abziehenden Ammoniakdämpfe ein angereichertes Ammoniakwasser
(bis 20°/oi NH3) zu gewinnen und andererseits
die Entsäuerung mit Dampf von ausreichendem Ammoniakgehalt durchzuführen. Die übliche
Arbeitsweise, bei welcher der in das Kalkabteil eingeleitete Dampf in seiner Gesamtheit mit dem
oben aus dem Abteil abziehenden Ammoniakdämpfen entweicht, ergibt in den Abtreibedämpfen
einen viel zu hohen Wasserdampf gehalt, der zur Anwendung teurer Dephlegmatoren und ähnlicher
Einrichtungen zwingt, um den Überschuß an Wasserdampf aus dem D'ämpfegemisch vor der
Kondensation von verdichtetem NH3-Wasser abzuscheiden.
Man hat versucht, die Dephlegmierung der Abtreiberdämpfe dadurch zu umgehen, daß der
Dampfzusatz zum Kalkabteil vermindert wurde. Dies hat aber zur Folge, daß der Ammoniakgehalt
des Ablaufs aus den Kalkabteilen .in unzulässiger Weise steigt. Andererseits steht dem Abzug von
überschüssigem Wasserdampf aus dem Abtreiber der Umstand hindernd im Wege, daß der Wasserdampf
überall mit Ammoniak vermischt ist. Die Erfindung schafft nun eine Möglichkeit, ammoniakhaltigen Wasserdampf aus dem Ammoniakabtreiber
abzuziehen und nutzbar zu machen dadurch, daß der ammoniakhaltige Wasserdampf
zur Entsäuerung des Rohwassers vor dessen Eintritt in den Ammoniakaibtreiber verwandt wird.
Hierbei kommt nicht nur der Wärmeinhalt des Wasserdampfes, sondern auch sein -Ammoniakgehalt
in vorteilhafter Weise zur Auswirkung, da die Entsäuerung, d. h. Entfernung von schwachen
gasförmigen Säuren aus dem Rohwasser, in Gegenwart von Ammoniak besonders günstig vor sich
geht, andererseits aber die Endtemperatur der Entsäuerung (97 bis 980) unterhalb der Arbeitstemperatur des Ammoniakabtreibers liegt. Es ist
also durch Anwendung des Verfahrens der Erfmdüng
möglich, nicht nur den Wärmeverbrauch der Rohwasserentsäuerung einzusparen bzw. beträchtlich
zu vermindern, sondern auch die Entsäuerung selbst mit besserer Wirkung durchzuführen
und schließlich die Gewinnung von angereichertem Ammoniakwasser aus den Abtreiberdämpfen
von den erheblichen Kosten der bisher notwendigen starken Dephlegmierung zu entlasten.
In der Zeichnung, die eine Ausführungsform der zur Durchführung des Verfahrens der Erfindung
benutzten Vorrichtung schematisch wiedergibt, ist mit ι die Kolonne zum Abtreiben des freien
Ammoniaks und mit 2 die Kolonne zum Abtreiben des fixen Ammoniaks bezeichnet. Diese Einrichtungen
sind in bekannter Weise ausgebildet.
Unten in die Kalkkolonne 2 wird bei 3 Wasserdampf in solcher Menge eingeleitet, daß bei 4 ein
praktisch ammoniakfreies Abwasser abläuft. Die in der Kolonne 2 entstehenden Dämpfe ziehen teils
durch die Rohrleitung'5, teils durch die Leitung 6 ab, von denen die letztere zu der Kolonne 1 für
freies Ammoniak führt.
Das zu verarbeitende Rohwasser wird aus dem Behälter 7 regelbar teils kalt bei 27 auf die Entsäuerungskolonne
8 aufgegeben, teils wird es in den Wärmeaustauschern 28 vorgewärmt und in
den Entsäurer 8 an einer tieferen Stelle, z. B. bei 29, eingeleitet. In diese wird von unten (hei 9) der
aus der Kalkkolonne 2 abgezogene Teilstrom Wasserdampf durch die regelbaren Rohrleitungen 5
eingeleitet. Hierdurch wird das Rohwasser in der Entsäuerungskolonne 8 auf etwa 97 bis 980 erhitzt.
Die im Rohwasser enthaltenen schwachen Säuren (CO2, H2S, HCN) verflüchtigen sich und ziehen
oben durch die Leitung 10 ab. Sie werden danach noch gemäß der Erfindung in der Einrichtung 11
mit einer geringen Menge Reinwasser aus der Leitung 13 gewaschen, um mitgerissenes Ammoniak
zurückzuhalten, so daß bei 12 die gasförmigen schwachen Säuren mit nur sehr wenig Ammoniak
abgezogen werden können.
Der Ablauf des Nachwaschers 11 fließt durch
Leitung 14 in den Entsäurer 8.
Das in der Einrichtung 8 entsäuerte Rohwasser gelangt nun oben auf den Ammoniakabtreiber 1
durch die Leitung 15. Hier wird die Temperatur
des Wassers durch die von unten aufsteigenden Dämpfe weiter erhöht, so daß Ammoniak entweicht.
Das Gemisch von Ammoniak und Wasserdampf zieht durch Leitung 16 ab und strömt durch
einen Kühler 17, in dem gegebenenfalls Kondensat erzeugt wird, das als Rücklauf durch Leitung 18
wieder auf den Abtreiber 1 gelangt.
Danach geht das Dämpfegemisch durch Rohrleitung 19 zu den Wärmeaustauschern 28 und
schließlich zu einem Kühler 20, in dem verdichtetes
Ammoniakwasser (bis 20%ig) anfällt, das in dem Behälter 2i gesammelt wird.
Zusatzdampf zum Entsäurer 8 kann im Bedarfsfalle aus der Leitung 22 zugeführt werden.
Das Verfahren der Erfindung eignet sich zur Aufarbeitung beliebiger ammoniakhaltiger Wässer,
wie Gaswasser, der Flüssigkeit, die bei der Entschwefelung von Gasen mittels Ammoniakwasser
anfällt u. dgl.
Claims (2)
- . Patentanspruch:Verfahren zur Herstellung von verdichtetem, entsäuertem Ammoniakwasser durch Entfernung der sauren Verunreinigungen (Entsäuren) aus rohem Ammoniakwasser, wobei aus dem Rohwasser zunächst in einem dem Abtreiber vorgeschalteten Entsäurer mit aus dem Abtreiber entnommenem Wasserdampf die schwachen gasförmigen Säuren abgetrieben werden, dadurch gekennzeichnet, daß der Entsäurer (8) praktisch nur mit schwach ammoniakhaltigem Wasserdampf betrieben wird, der als Teilstrom aus der Kalkkolonne (2) entnommen wird, während stark ammoniakhaltige Dämpfe aus dem Oberteil des Abtreibers (1), dem der Rest der schwach ammoniakhaltigen Dämpfe zum Abtreiben des freien Ammoniaks aus dem entsäuerten Rohwasser zugeführt wird, oberhalb des Eintritts für entsäuertes Rohwasser unmittelbar abgezogen werden und daß die stark ammoniakhaltigen Dämpfe in an sich bekannter Weise in einem Kühler zu Ammoniakstarkwasser verdichtet werden.Angezogene Druckschriften :
Deutsche Patentschriften Nr. 297 311, 302195; Gluud, Handbuch der Kokerei, 1928, Bd. - 2, S. 158;S eh reiber, Fritz, Die Industrie der Steinkohlen veredelung, 1923, S. 131/132.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen© 509534 8.55
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEK2624D DE931645C (de) | 1941-05-26 | 1941-05-27 | Verfahren zur Herstellung von verdichtetem, entsaeuertem Ammoniakwasser |
Applications Claiming Priority (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEK0002624 | 1941-05-26 | ||
DEK2624D DE931645C (de) | 1941-05-26 | 1941-05-27 | Verfahren zur Herstellung von verdichtetem, entsaeuertem Ammoniakwasser |
DEK0002606 | 1941-11-01 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE931645C true DE931645C (de) | 1955-08-16 |
Family
ID=27211120
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEK2624D Expired DE931645C (de) | 1941-05-26 | 1941-05-27 | Verfahren zur Herstellung von verdichtetem, entsaeuertem Ammoniakwasser |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE931645C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1038705B (de) * | 1955-07-26 | 1958-09-11 | F J Collin Ag Zur Verwertung V | Verfahren zur Gewinnung von Ammoniak und Schwefelwasserstoff aus Kohlendestillationsgasen |
Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE302195C (de) * | 1915-12-06 | |||
DE297311C (de) * |
-
1941
- 1941-05-27 DE DEK2624D patent/DE931645C/de not_active Expired
Patent Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE297311C (de) * | ||||
DE302195C (de) * | 1915-12-06 |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1038705B (de) * | 1955-07-26 | 1958-09-11 | F J Collin Ag Zur Verwertung V | Verfahren zur Gewinnung von Ammoniak und Schwefelwasserstoff aus Kohlendestillationsgasen |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE2229213A1 (de) | Verfahren zur aufarbeitung phenolhaltiger abwaesser der kohleveredelung | |
DE1246696B (de) | Verfahren zur Herstellung von Ammoniumbicarbonat aus einem ammoniakhaltigen Gas, insbesondere aus Koksofengas | |
DE931645C (de) | Verfahren zur Herstellung von verdichtetem, entsaeuertem Ammoniakwasser | |
DE621709C (de) | Verfahren zur Verarbeitung von Ammoniakwasser auf einfache oder gemischte Ammonsalze | |
DE851106C (de) | Verfahren zur Entfernung von Schwefelverbindungen aus Gasen | |
DE860487C (de) | Verfahren zur Herstellung von Harnstoff aus Kohlendioxyd und Ammoniak | |
DE766147C (de) | Verfahren zur Gewinnung von Ammoniakstarkwasser | |
DE2734497A1 (de) | Verfahren zum entfernen von schwefelwasserstoff aus gasen, insbesondere kohlendestillationsgasen | |
DE1118765B (de) | Verfahren zur Gewinnung von gasfoermigem Ammoniak aus Ammoniakstarkwasser | |
DE945754C (de) | Verfahren zur Herstellung von verdichtetem, entsaeuertem Ammoniakwasser | |
DE748835C (de) | Verfahren zur Wiederbelebung von ammoniakhaltiger Waschfluessigkeit fuer die Entfernung von Schwefelwasserstoff und Kohlendioxyd aus Gasen | |
DE661881C (de) | Verfahren zur Entfernung von sauren Verunreinigungen aus Ammoniakwasser | |
DE302195C (de) | ||
EP0422054B1 (de) | Verfahren zur entfernung von schwefelwasserstoff aus koksofengas | |
DE892969C (de) | Verfahren zur Reinigung von Gasen oder Daempfen | |
DE914175C (de) | Verfahren zur Abscheidung und Gewinnung von Teer, Ammoniak und Schwefelwassserstoff aus Gasen der trockenen Destillation | |
DE816873C (de) | Verfahren zur Entschwefelung von Gasen | |
DE362378C (de) | Verfahren zur Gewinnung von Ammoniumbicarbonat aus ammoniak- und kohlensaeurehaltigen Gasen | |
DE973461C (de) | Verfahren zur Gasentschwefelung | |
DE914849C (de) | Verfahren zur Entschwefelung von Ammoniakwasser mit hohem Gehalt an Schwefelwasserstoff | |
DE493777C (de) | Verfahren zur Abscheidung von Ammoniak aus den unter hohem Druck stehenden Reaktionsgasen der synthetischen Darstellung von Ammoniak | |
DE2226065C3 (de) | Verfahren zur Erhöhung des Deuteriumgehaltes im Wasserstoff bei der Gewinnung eines Wasserstoff enthaltenden Gases durch Umsatz | |
DE672414C (de) | Verfahren zur Abscheidung von Ammoniak und Schwefelwasserstoff aus Destillationsgasen | |
DE936109C (de) | Verfahren zur Abscheidung und Gewinnung von Teer und Ammoniak aus Gasen der trockenen Destillation | |
DE1205956B (de) | Verfahren zur Gewinnung von wenigstens 98prozentigem Ammoniakgas aus Ammoniakwasser |