DE748835C - Verfahren zur Wiederbelebung von ammoniakhaltiger Waschfluessigkeit fuer die Entfernung von Schwefelwasserstoff und Kohlendioxyd aus Gasen - Google Patents

Verfahren zur Wiederbelebung von ammoniakhaltiger Waschfluessigkeit fuer die Entfernung von Schwefelwasserstoff und Kohlendioxyd aus Gasen

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DE748835C
DE748835C DEST60509D DEST060509D DE748835C DE 748835 C DE748835 C DE 748835C DE ST60509 D DEST60509 D DE ST60509D DE ST060509 D DEST060509 D DE ST060509D DE 748835 C DE748835 C DE 748835C
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Dr Josef Schmidt
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Carl Still GmbH and Co KG
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Carl Still GmbH and Co KG
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C10PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
    • C10KPURIFYING OR MODIFYING THE CHEMICAL COMPOSITION OF COMBUSTIBLE GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE
    • C10K1/00Purifying combustible gases containing carbon monoxide
    • C10K1/08Purifying combustible gases containing carbon monoxide by washing with liquids; Reviving the used wash liquors
    • C10K1/10Purifying combustible gases containing carbon monoxide by washing with liquids; Reviving the used wash liquors with aqueous liquids

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Description

  • Verfahren zur Wiederbelebung von ammoniakhaltiger Waschflüssigkeit für die Entfernung ' von Schwefelwasserstoff und Kohlendioxyd aus Gasen Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur 11 Wiederbelebung von ammoniakhaltiger Waschflüssigkeit, die zur Entfernung von Schwefelwasserstoff und Kohlendioxyd aus Gasen mit oder ohne Gehalt an flüchtigem Ammoniak benutzt worden ist. Bei Verfahren dieser Art dient bekanntlich -das von der Waschflüssigkeit zusätzlich in die Gaswaschung eingeführte,! basische Ammoniak dazu, durch seine Bindung an die sauren Bestandteile ILS und C O.# diese letzteren zu entfernen; hierzu muß dabei eine bestimmte, für die Gaswaschung anzuwendende Menge der Waschflüssigkeit jeweils im Kreislauf in diese Waschung zurückgeführt werden, nachdem sie von ihrer Beladung an H. S und CO. durch Entfernung dieser auf- ; genommenen Verunreinigungen wiederbelebt I worden ist, damit sie danach im rückgekühlten Zustand erneut als Reinigungsflüssigkeit verwendet werden kann. - Bei bisher bekannten Verfahren ist es nicht möglich gewesen, auf wirtschaftlichem Wege die praktisch vollständige Abtrennung der .von der Waschtlüssigkeit aufgenommenen sauren Stoffe H . S und CO. durchzuführen. Entweder wird hierbei, wenn eine hochgradige Abtrennung von H. S und CO. aus dem Wasser erreicht Wird, zugleich eine sehr beträchtliche Menge von Ammoniak mitentfernt und isoliert, die einer besonderen und kostspieligen Aufarbeitung bedarf, um in die Form von ammoniakhaltiger l@reislaufwaschflüssigkeit zurückgebracht zu werden, oder es wird, wenn die Mitabtreibung von Ammoniak in beschränkten Grenzen gehalten wird, dann nur ein Bruchteil der aufgenommenen sauren Bestandteile H. S und CO., aus dem Wasser entfernt, so daß ein mit diesen Stoffen noch verhältnismäßig stark beladenes Waschwasser in die Gasreinigung zurückkehrt, was den Reinigungsvorgang erschwert und beeinträchtigt und in jedem Fall die Kreislaufführung einer stark vergrößerten Menge an Ammoniak und Waschflüssigkeit, also wiederum ein unwirtschaftliches Arbeiten zur'Folge hat.
  • Durch das Verfahren der Erfindung wird erreicht, daß die in der Gaswaschung mit Schwefelwasserstoff und Kohlendioxyd beladene Waschflüssigkeit auf einfachem und wirtschaftlichem Wege praktisch vollständig von diesen Stoffen H. S und CO. befreit wird, ohne daß nennenswerte Mengen an Ammoniak dabei mit ausgetrieben werden. Zu diesem Zweck wird die mit H. S und CO, beladene Waschflüssigkeit in einer bei annähernd gewöhnlichem Atlnosphärendrucl-; betriebenen Entsäuerungskolonne, der sie mit gewöhnlicher Temperatur oben zufließt, sowohl mit Gas und direktem Wasserdampf; die beide am Kolonnenfuß zutreten, als auch mit weiterem, im mittleren Kolonnenteil zugeführten direkten Dampf behandelt, und zwar unter Einhaltung solcher Mengenverhältnisse der aufeinander einwirkenden Flüssigkeiten, Gase und Dämpfe, daß die Temperatur der Waschflüssigkeit an der Stelle der höher gelegenen Dampfzufuhr etwa 55 bis -5' C, je nach den Konzentrations- und Mengenverhältnissen der Waschflüssigkeiten und dem drucksteigernden Widerstand in der Kolonne, und an der Stelle der unteren Dampfzufuhr etwa 98 bis ioo' beträgt; zugleich wird an der Spitze der Entsäuerungskolonne gesondert so viel ammoniakfreies oder ammoniakarmes kühles Dephlegmationswasser zugegeben, daß das entweichende Gas-Dampf-Gemisch praktisch frei von Ammoniak bleibt.
  • Das Verfahren ist für eine Verarbeitung der Ausgangsgase sowohl bei gewöhnlichem als auch bei erhöhtem Druck sowie für solche Gase mit und ohne Gehalt an flüchtigem Ammoniak durchführbar.
  • Zur Erläuterung des Verfahrens diene die Zeichnung, die eine zu seiner Durchführung geeignete Einrichtung im Aufriß in schematischer Darstellungsweise zeigt.
  • In diesem Ausführungsbeispiel der Zeichnung ist angenommen, daß das Gas, das zur Verarbeitung gelangt, ein von Ammoniak und anderen Wertstoffen bereits freies, aber noch Schwefelwasserstoff und Kohlendioxyd enthaltendes Kokereigas ist, das zur Fernverteilung bestimmt ist und deshalb unter einem Druck von beispielsweise 12 bis 2o at steht. Dieses Ausgangsgas wird mit gewöhnlicher Temperatur bei i in die entsprechend druckfeste Vorrichtung eingeführt, die aus der unteren Waschkolonne 2 und der oberen Waschkolonne 3 besteht. Diese beiden Kolonnenteile sind durch einen Zwischenboden getrennt, der nur dem aufsteigenden Gas freien Durchtritt zu dem oberen Kolonnenteil 3 gewährt. Aus letzterem zieht das fertig behandelte Gas am oberen Teil durch die Rohrleitung 5 unter dem ihm eigenen Druck ab und wird von hier seinem Bestimmungszweck zugeführt. Der untere Kolonnenteil ist die Waschvorrichtung für die Entfernung der sauren Verunreinigungen H.S und C02, der obere Kolonnentei13 ist eine Vorrichtung zum Nachwaschen des Gases zwecks Zurückhaltung des ihm im unteren Kolonnenteil aus der Waschflüssigkeit aufgeladenen Ammoniaks. Der untere Kolonnenteil 2 wird bei 6 mit der im Kreislauf geführten ammoniakhaltigen, aber erfindungsgemäß von H2 S und CO2 praktisch freien Waschflüssigkeit beschickt, die beim Herabrieseln die Verunreinigungsstoffe H2S und C02 aus den aufwärts strömenden Gasen auswäscht und mit ihnen beladen am Fuß des Kolonnenteils 2 durch die Rohrleitung 7 abgeführt wird. Diese enthält, weil die Flüssigkeit vom Waschungsdruck bis auf atmosphärischen Druck zu entspannen ist, eine Druckminderungsvorrichtung 8, die mit einer selbsttätigen Höhenstandsregulierung 9 für den Fußteil der Kolonne verbunden ist. Da sich das behandelte ursprünglich ammoniakfreie Gas auf seinem Wege durch die Kolonne 2 mit einer gewissen Menge Ammoniak aus der übergerieselten Waschflüssigkeit belädt, wird es in dem oberen Kolonnenteil 3 mit einem ammoniakfreien und gekühlten Wasser berieselt, das an der Spitze der Kolonne 3 bei to aus der Rohrleitung 38 zugeführt wird und beim Durchgang durch diese Kolonne das Ammoniak des Gases aus ihm auswäscht.
  • Die vom Fuß der Kolonne 2 durch die Rohrleitung 7, 8 abgelaufene Waschflüssigkeit wird durch die Pumpe i i und die Druck- und Steigleitung 1 2 und i 3 auf den oberen Teil der erfindungsgemäßen Entsäuerungskolonne 1:1 aufgegeben. Unterhalb dieser Entsäuerungskolonne 14. ist eine Ammoniakabtreibkolonne 15 angeordnet. Zwischen den beiden Kolonnen 1 ¢ und 15 ist "ein Zwischenboden 16 eingefügt, der den freien Durchgang von Dämpfen und Gasen aus der unteren in die obere Kolonne und zugleich das Abfangen von Flüssigkeit aus der letzteren ermöglicht.
  • Gemäß der Erfindung wird am Fuß der Kolonne 1 4. sowohl Gas durch das Rohr 17 als auch direkter Wasserdampf durch die Brause 18 und außerdem im mittleren Kolonnenteil durch die Brause 19 weiterer direkter Wasserdampf zugeführt. Das Gas kann ein beliebiges, im Verfahren im allgemeinen indifferentes Gas sein, etwa Koksofengas, Hochofengas, Rauchgas, Luft, in besonderen Fällen auch Kohlendioxyd. Ferner wird an der Spitze der Kolonne ammoniakfreies oder doch ammoniakarmes kühles Dephlegmationswasser zugegeben, und zwar nach dem Ausführungsbeispiel der Zeichnung bei 2o dasjenige Waschwasser,- das am Zwischenboden q. des Fußes der oberen Gaswaschkolonne 3 durch die Rohrleitung 39 abgenommen und durch die Pumpe 21 und Rohrleitung 22 zugeführt worden ist; es kann jedoch außerdem bei 23 Frischwasser zugegeben werden, oder es ist sogar, wie später erläutert werden wird, die Durchführungsweise möglich, daß überhaupt nur Frischwasser als Dephlegmationswasser zugegeben wird. Bei 24 werden die sämtlichen am Kopf der Entsäuerungskolonne 1 4. verbleibenden Gase und Dämpfe nach außen weggeführt.
  • Der Betrieb der Entsäuerungskolonne 1 4. wird nun gemäß der Erfindung so geführt, daß die -Temperatur der durchziehenden Waschflüssigkeit an der Stelle der höher gelegenen Dampfzufuhr i9 etwa 55 bis 75° C und an der Stelle der unteren Dampfzufuhr 18 bzw. der eben daselbst befindlichen Gaszufuhr 17 etwa 98 bis ioo° C beträgt; ferner wird die Menge des an der Kolonnenspitze zugegebenen Dephlegmationswassers so bemessen, daß das bei 24 entweichende Gas-Dampf-Gemisch praktisch frei von Ammoniak bleibt, Unter solchen Verfahrensbedingungen wird erreicht, daß der Gehalt der bei 13 zugeführten Waschflüssigkeit an H2 S und CO. praktisch vollständig aus ihr entfernt wird und aus der Spitze der Kolonne bei 24. wegzieht. Wenn das 'bei .17 zugeführte Gas Kohlendioxyd ist oder in größerer Konzentration enthält, wird die Austreibung des H2 S innerhalb der.Kolonne 14 begünstigt, jedoch das C02 nur teilweise entfernt; da hierdurch die Reinigungswirkung des umlaufenden Wassers für C02 in der Gasreinigungskolonne 2 gemindert - wird, kommt diese Durchführungsweise nur in Betracht, wenn auf vollständige oder doch weitgehende Entfernung des Kohlendioxyds aus dem Ausgangsgas kein Gewicht gelegt wird. Es wird nun am Fuß der Entsäuerungskolonne 14 von der auf dem Zwischenboden 16 angesammelten Flüssigkeit durch den Ablauf 25 und sein Kegelorgan 26 eine Flüssigkeitsmenge abgezogen, die der bei 13 zugeführten Waschflüssigkeitsmenge gleich ist. Diese Flüssigkeitsmenge wird durch die Pumpe 27 über einen Kühler 28, der sie bis auf gewöhnliche Temperatur rückkühlt, und die Steigleitung 29 nach der Zufuhrstelle 6 der Gaswaschkolonne 2 gefördert. Hiermit ist der Waschflüssigkeitskreislauf über die Kolonne a zunächst mengenmäßig gesichert. Die auf dem Zwischenboden 16 als überschüssig verbleibende Flüssigkeit wird durch ein Umlaufrohr 3o, das mit dem Regelorgan 31 ausgestattet ist, der unter der Entsäuerungskolonne 14 angeordneten Ammoniakabtreibkolonne 15 zugeleitet. Am Fußende der letzteren befindet sich die Dampfbrause 32, mittels der so vieldirekter Wasserdampf eingeführt wird, daß die Flüssigkeit am Kolonnenfuß je nach dem Widerstand der Kolonnen 14 und 15 eine Temperatur von ioi bis io5° C aufweist und bei ihrem Ablauf durch die Rohrleitung 33 vollständig von Ammoniak befreit ist. Die abgetriebenen Ammoniakdämpfe ziehen durch die Kolonne 15 nach oben, treten durch den Zwischenboden 16 in die Entsäuerungskolonne 14 über und werden durch das bei 2o bzw. 23 zugegebene Dephlegmationswasser wieder verdichtet, so daß im Beharrungszustand durch den Ablauf 25 ebensoviel Ammoniak in die Kreislaufwaschflüssigkeit und damit bei 6 wieder in die Kolonne 2 gelangt, wie sie beim vorherigen Abziehen aus ihr besessen hatte, so daß hiermit auch der Ammoniakkreislauf durch die Kolonnen 2 und 1 4. vollständig geschlossen ist.
  • Die aus dem Fuß der Kolonne 15 bei 33 ablaufende Flüssigkeit ist ein vollständig abgetriebenes und dementsprechend reines Abwasser. Es enthält an Menge das auf die Spitze der Kolonne 1 4. bei 20 und 23 aufgegebene Dephlegmationswasser und das gesamte Kondensat aus dem bei i9, 18 und 32 zugeführten direkten Wasserdampf. Nach dem Ausführungsbeispiel der Zeichnung wird zunächst aus dem Ablauf 33 unter entsprechender Einstellung des Regelorgans 34 durch die Abzweigleitung 35 das gesamte überschußwasser abgeführt und die Restmenge, die der bei 20 zugeführten Dephlegmationswassermenge gleich ist, mittels der Pumpe 36 durch den Kühler 37, der auf gewöhnliche Temperatur zurückkühlt, und die Steigleitung 38 zu der Aufgabestelle io an der Spitze der Nachivaschkolonne 3 gefördert. Hiermit ist auch der Kreislauf der als Dephlegmationswasser dienenden Flüssigkeitsmenge geschlossen. -Die Menge an Dephlegmationsfrischwasser, die bei 23 zusätzlich zugeführt wird, findet sich natürlich in dem Ablauf 35 des überschußwassers wieder. Man erkennt nunmehr, daß man den Betrieb der Entsäuerungskolonne 14 mit solchem durch 23 zugeführten Frischwasser allein führen, d. h. den Kreislauf an Dephlegmationswasser vom Fuß der Kolonne 15 über die Nachwaschkolonne 3 zur Spitze der Kolonne 14 ganz weglassen und hierbei für die Kolonne 3 ebenfalls nur eine Frischwasserzufuhr vorsehen könnte. Die Anwendung des geschilderten Kreislaufes hat jedoch den Vorteil, daß der Aufwand an Frischwasser gemindert bzw: ganz erspart und sowohl für die Dephlegmation in der Kolonne 14 wie auch für die Waschung in der Kolonne 3 ein hochgradig reines Wasser verwendet werden kann.
  • Bei Anwendung des beschriebenen Verfahrens wird dadurch, daß in der Kolonne 1¢ eine praktisch vollständige Entsäuerung des Kreislaufwaschwassers erreicht wird, jedenfalls die im Kreislauf dieser Waschflüssigkeit herumgetragene Menge an Ammoniak gegenüber dem bekannten Fall,- wo nur eine teilweise Entsäuerung erreichbar ist, bedeutend verringert. Es kann daher auch die im Kreislauf arbeitende Waschflüssigkeitsmenge in erheblichem Maße verringert werden; dies ergibt eine erhebliche Ersparnis an Wärme in Form von zuzuführendem Frischdampf in der Entsäuerungskolonne 14. Ferner wird zufolge dieses Ergebnisses bei der beschriebener. Ausführungsform des Verfahrens, weil durch die vom Gas zuerst durchströmte Waschkolonne eine kleinere Ammoniak-menge transportiert wird, auch die hier auftretende Beladung des Gases an Ammoniak, die sich in der folgenden Nachtvaschkolonne 3 vorfindet, entsprechend geringer gehalten. Dies ergibt wiederum einen Vorteil für die zum beschriebenen Verfahren gehörende Kreislaufführung von Dephlegmationswasser, weil es unter diesen Verfahrensbedingungen mit wesentlich besserem Erfolg möglich ist, die von diesem Deplilegmationstvasser in der Kolonne 3 aufgenommene Ammoniakmenge klein und dadurch die Konzentration des Wassers an Amrncniak niedrig zu halten, was für die DephIegmationswirkung, die dieses Wasser in der Kolonne 1d auf das in ihr aufwärts strq3inende AInmoniäk ausüben soll, vorteilhaft ist.
  • Im vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispiel der Zeichnung war angenommen den, daß das zur Verarbeitung gelangende Gas von Ammoniak bereits befreit ist. Wenn das Gas Ammoniak enthält, so wird dieses zusätzlich in das Verfahren eingeführte Ammoniak in den GaswaschkoIonnen 2 und durch die umlaufenden Waschflüssigkeiten ausgewaschen und aufgenommen und gelangt finit ihnen in die Kolonne 1.1 und 15 hinein. Es erscheint dann schließlich als zusätzliche Beladung des am Fuß der Kolonne 14. bei 25 abgenommenen Kreislaufwaschwassers und kann dann aus dieseln beispielsweise durch den .Abzweig 4o nach außen weggeschafft werden, um entweder unmittelbar in dieser Form oder nach beliebiger Aufarbeitung seinem Verwendungszweck zugeführt zu werden. -Es inuß dann natürlich dafür gesorgt -werden, daß die aus dem Kreislauf abge -zogene Flüssigkeitsmenge durch einen entsprechenden Anteil des in die Kolonne 14. zusätzlich -eingebrachten oder in ihr anfallenden überschtil'jtvassers ersetzt wird, damit die kreisende @VasclrflüssigI:eitsmenge unvermindert bleibt.
  • Beispiel In die untere bei einem Druclt von z. B. 2o atü arbeitende Waschkolonne 2 treten i o ooo N m A Koksofengas'li ein, die 8 g Schtt#efeltvasserstoff/Nm.' und 1,3 VO1nInprozent Kohlendioxyd enthalten und zur Weiterverarbeitung für die Zwecke der Ammoniäksynthese vollständig von diesen Fremdbestandteilen befreit werden müssen. Auf den Kopf der unteren Waschkolonne 2 werden bei 6 stündlich 1 2 m=' einer regenerierten alnnionialzalischen Kreislaufwaschflüssigkeit fol-ciider Zusammensetzung aufgegeben:
    Ammoniakgehalt
    !nur flüchtiges N Hrl .... 23" g/1,
    Schwefelwasserstoffgehalt ... o,8 g;l,
    Kohlendioxydgehalt . . . . . . .. q.,19/1.
    Die in der unteren Waschkolonne 2 behandelten Gase treten in die obere Waschkolonne ,; über und werden in dieser mit 3 ni ##h eines praktisch restlos von Ammoniak, Sclitvefel-vasserstoff und Kohlendioxyd befreiter, Kreislaufwaschtvassers berieselt. Bei 5 tritt das so behandelte Gas frei von Ammoniak, Schu-efcltassel-stoff und Kohlensäure aus. Die aus der untern Waschkolonne 2 bei ; austretende, mit H,S und CO= angereicherte ammoniakalische Waschflüssigkeit hat folgende Zusammensetzung:
    Amnioniakgehalt . . . . . . . . . . 23,8 g/1,
    Schu-efelwasserstoftgehalt ... 7,49/1,
    Kolileiidioxvdgelialt . . . . . . . . 25,3911.
    Das für die obere Waschkolonne ; benutzte @Vaschv:asscr tritt bei 39 mit einem Gehalt von 2,; g Ammoniak 1. o.3 g SchwefelwasserstOfi,l und 0,4g C0,1 aus und -wird auf den Oberteil der Entsäuerungskolonne 1 4. gefördert, in -welcher praktisch atmosphärischer Druck herrscht. Min Unterteil der 1,.ntsäuerungskolonne 14 wird bei i ß und im Unterteil der Abtreibkolonne 15 -wird bei 32 so viel direkter Wasserdampf zugegeben, daß die Kolonnenflüssigkeit daselbst auf die erforderliche Temperatur, nämlich in der Entsäuerungskolonne auf etwa 9o= C, in der Abtreibkolonne auf etwa 1o3- C. erhitzt -wird. Außerdem wird in die Entsäuerungskolonne bei i; eint: Luftmenge von 25o Nm3/Ii und bei 19 so viel direkter Dampf eingeblasen, daß an letzterer Stelle eine Temperatur von etwa 6o' C aufrechterhalten. -wird. Am Fuß der Entsäuerun@skolonne hei 25 -,wird die ammoniakalische Waschflüssigkeit in der eingangs angegebenen 'Menge von i2m3li und Zusammensetzung, also in -weitestgehend regeneriertem Zustand abgezogen und dann nach einer Kühlung im Kühler 2S bei 6 auf den Oberteil der unteren Waschkolonne 2 zurückgegeben, -während am Unterteil der Abtreibkolonne 15 das von Ammoniak, Kohlensäure und Schwefelwasserstoff restlos befreite Kreislaufwasser abgezogen, in 3- gekulilt und auf den Kopf der oberen Waschkolonne 3 zurückgeführt wird. Aus der in die Kolonnen 14 und 15 eingeführten Dampfmenge entsteht eine entsprechende Menge überschußwasser, das über Leitung 35 abgeführt wird. Wird gemäß der sonst üblichen Arbeitsweise in die Entsäuerungskolonne 14 bei i 9 kein Dampf und bei 17 kein Gas eingeblasen, so läßt sich das mit C02 und H. S angereicherte ammoniakalische Wasser von ebenfalls 7,49 H2S/1 und 25,3- C02/1 nur bis auf etwa 4,o8 g H2 S/1 und 14,219 C 02/1 entsäuern; daher muß in diesem Fall zur Erzielung des gleichen Auswaschungsgrades wie oben die Umlaufmenge an ammoniakalischer Waschflüssigkeit für die Kolonne 2 von 12 auf 22 ms/h und außerdem die Umlaufmenge an ammoniakfreiem Wasser für die Kolonne 3 von 3 auf 6 ms/h erhöht werden, was natürlich entsprechende Erhöhungen der als Heiz-und Abtreibmittel dienenden Dampfzufuhren bei 18 und 32 nötig macht.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Wiederbelebung vor. ammoniakhaltiger Waschflüssigkeit, die zur Entfernung von Schwefelwasserstoff und Kohlendioxyd aus Gasen mit oder ohne Gehalt an flüchtigem Ammoniak durch das von ihr zusätzlich zugeführte Ammoniak-gedient hat und von der eine ihrer Kreislaufmenge entsprechende Menge in die Gaswaschung zurückzuführen ist, dadurch gekennzeichnet, daß die mit H.9 und C02 beladene Waschflüssigkeit in einer bei annähernd gewöhnlichem Atmosphärendruck betriebenen Entsäuerungskolonne, der sie mit gewöhnlicher Temperatur oben zufließt, sowohl mit Gas und direktem Wasserdampf, die beide am Kolonnenfuß zutreten, als auch mit weiterem, im mittleren Kolonnenteil zugeführtem direktem Dampf derart behandelt wird, daß die Temperatur der Waschflüssigkeit an der Stelle der höher gelegenen Dampfzufuhr etwa 55 bis 75° C und an der Stelle der unteren Dampfzufuhr etwa 98 bis ioo° C beträgt, während an der Spitze der Entsäuerungskolonne gesondert so viel amrrioniakfreies oder ammoniakarmes Dephlegmationswasser zugegeben wird, daß das entweichende Gas - Dampf - Gemisch praktisch frei von Ammoniak bleibt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die gesamte durch die Entsäuerungskolonne begangene Flüssigkeitsmenge an ihrer Ablaufstelle in zwei Teilmengen aufgeteilt wird, von denen die eine abgezogen wird und die erneut im Kreislauf zu verwendende ammoniakhaltige Waschflüssigkeit zur Entfernung von H2 S und C02 aus den Ausgangsgasen ergibt, während die restliche Teilmenge in einer nachgeschalteten Abtreibekolonne vollständig von Ammoniak. befreit, danach zur Nachwaschung des von den sauren Bestandteilen befreiten Gases benutzt und im Kreislauf erneut als Dephlegmationswasser auf die Entsäuerungskolonne aufgegeben wird. Zur Abgrenzung des Anmeldungsgegenstandes vom Stand der Technik sind im Erteilungsverfaliren keine Druckschriften in Betracht gezogen worden.
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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE959125C (de) * 1949-09-14 1957-02-28 Elfriede Ella Baehr Geb Schnad Verfahren zur Gewinnung von Schwefel und Ammoniak aus heissen Gasen
DE1038705B (de) * 1955-07-26 1958-09-11 F J Collin Ag Zur Verwertung V Verfahren zur Gewinnung von Ammoniak und Schwefelwasserstoff aus Kohlendestillationsgasen

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