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Verfahren und Vorrichtung zum Entfernen von Wasser aus dem in einer
Edeleanu-Anlage umlaufenden Schwefeldioxyd Es ist bekannt, daß im Edeleanu-Verfahren
das Schwefeldioxyd durch Ausdampfung unter Wärmezufuhr in hintereinandergeschalteten
Verdampfern bei stufenweise abfallendem Druck aus den Lösungen des Extraktes und
Raffinates kontinuierlich ausgetrieben wird. Ferner ist bekannt, daß man, um das
Schwefeldioxyd in möglichst reiner Form aus den beiden Lösungen wiederzugewinnen,
einen Teil der Dämpfe von Wasser- und Leichtölanteilen befreit. Die Trocknungs-
und Gasreinigungseinrichtungen sind in den der Kondensatordruckstufe der Verdampfung
nachgeschalteten Verdampfungsstufen niedrigen Druckgebietes eingebaut und wirken
so, daß die in diesen Stufen ausgetriebenen Dämpfe erst durch Abkühlung von leichten
ölanteilen befreit und dann getrocknet werden. Dieses Verfahren bietet den Vorteil,
daß die der Trocknung und ölabscheidung dienenden Apparate nicht unter Überdruck
stehen; es hat aber den Nachteil, daß nur ein Teil der gesamten zirkulierenden Schwefeldioxydmengen
erfaßt wird. Es geht nämlich nachgewiesenermaßen ein großer Teil des Wassers und
Leichtölgehaltes des Extraktes und Raffinates bereits in den Kondensatardruckverdampfern
in die Dämpfe über und gelangt so unmittelbar in den Kondensator.
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Es ergab sich daher die Aufgabe, das übergehen von Wasser und Leichtölen
in der Kondensatordruckstufe zu verhindern und diese Stoffe in die Niederdruckstufen
zu bringen, wo die Trocknungs- und Gasreinigungseinrichtungen untergebracht sind.
Diese Aufgabe wurde erfindungsgemäß so gelöst, daß die .aus dem Extrakt- und Raffinat-Kondensatordruckverdampfer
abziehenden Dämpfe in Kontaktapparaten, wie z. B. Rieselvorrichtungen oder Skrubbern,
mit dem diesen Verdampfern zufließenden Extrakt bzw. Raffinat oder einem Teil davon
in Verbindung gebracht werden, wobei die Wasser- und Leichtölant:eile der Dämpfe
von der Waschflüssigkeit in den Verdampfer zurückgeführt und mit dem Extrakt bzw.
Raffinat in den nachfolgenden Verdampfer übergeführt werden. Auf diese Weise können
die in den Verdampfungsstufen niederen Druckes untergebrachten Einrichtungen für
die Trocknung der Dämpfe und die Abscheidung der mitgeführten Leichtöle gegenüber
der alten Arbeitsweise ein Mehrfaches von diesen Stoffen aus den Dämpfen entfernen.
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Die Kontaktapparate können beliebig ausgebildet und auch in beliebiger
Lage zum Verdampfer aufgestellt werden. Eine besonders einfache Schaltung ergibt
sich dann, wenn man sie beispielsweise in Form von Rieselflächen oder Raschigringsclüchten
in die Verdampfer selbst bzw. in deren Dome einbaut.
In gewissen
Fällen kann auch eine Ausrüstung sämtlicher Verdampfer mit solchen Kontaktappparaten
zweckmäßig werden. Bei den Verdampfern der niederen Druckstufen würde dann als Waschflüssigkeit
vorteilhaft ein Teil des abgekühlten Fertigproduktes verwendet.
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In der beiliegenden Zeichnung sind einige Ausführungsformen des neuen
Verfahrens dargestellt.
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Fig. I stellt schematisch die Einfügung der Kontaktvorrichtung in
eine aus drei einzelnen Apparaten bestehende Verdampferserie dar.
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Fig.II zeigt eine Kontaktvorrichtung nach Fig. 1 im Schnitt, zusammen
mit dem dazugehörigen Verdampfer.
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Fig.III stellt einen vertikalen Verdampfer im Schnitt dar, in welchen
die aus Rieselflächen bestehende Kontaktvorrichtung eingebaut ist.
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Fig.IV zeigt eine Ausführungsform im Schnitt, bei welcher die Kontaktvorrichtung
in den Verdampferdom eingebaut ist.
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In Fig.I ist io der Kondensatordruckverdampfer, 15 ein Verdampfer,
in welchem das Schwefeldioxyd etwa unter Atmosphärendruck ausgetrieben wird, und
22 ein Vakuumverdampfer. Die in dieser Verdampfergruppe zu behandelnde Extrakt-
oder Raffinatlösung fließt dem Kondensatordruckverdampfer io durch Leitung i zu.
Diese Leitung gabelt sich in Punkt 2, und zwar führt Rohr 3 mit Ventil q. zum Heizkörper
9 des Verdampfers, während Rohr 5 mit Ventil 6 zur Kontaktvorrichtung 7 führt. Das
Fallrohr 8 verbindet die Kontaktvorrichtung mit dem Rohr 3. Rohrleitung 12 führt
die Schwefeldioxyddämpfe vom Dom i i des Verdampfers in die Kontaktvorrichtung.
Rohrleitung 13 verbindet die Kontaktvorrichtung mit dem nicht eingezeichneten Kondensator.
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Die Menge der Waschflüssigkeit, welche in den Kontaktapparat eingeführt
werden soll, wird durch die beiden Regulierventile 4. und 6 eingestellt. Sie durchfließt
Leitung 5, tritt oben in die Kontaktvorrichtung ein, bewegt sich in dieser im Gegenstrom
zu den Dämpfen nach unten und fließt durch Leitung 8 und 3 dem Heizkörper 9 des
Verdampfers zu, mit dem den Dämpfen entzogenen Wasser und Leichtöl beladen. Durch
Rohr 14 v erläßt' der auf einen gewissen Grad eingedampfte Extrakt bzw. das Raffinat
den Kondensatordruckverdampfer, um im Atmosphärendruckverdampfer 1-5 weiter konzentriert
zu werden. Die Dämpfe dieses Verdampfers, die durch die Wirkung der Wasser-und Leichtölrückführung
in Verdampfer io mit diesen Stoffen stark angereichert sind, gelangen durch Leitung
16 in den Kühler 17 mit Leichtölabscheider i8 und werden in gereinigtem Zustand
der Trockenvorrichtung 19 zugeführt. Leitung 2o führt die gereinigten und getrockneten
Schwefeldioxydgase in -einen nicht gezeichneten Kompressor. Der in Verdampfer 15
eingedampfte Extrakt bzw. das Raffinat fließt durch Leitung 21 dem Vakuumverdampfer
22 zu, wird dort von den letzten Schwefeldioxydmengen befreit undverläßt die Verdampferanlage
durch Leitung 26 als Fertigprodukt. Die in Verdampfer 22 noch ausgetriebenen Dämpfe
werden durch Rohrleitung 23 einer Gaspumpe 24. zugeführt, dort auf den Druck des
Verdampfers 15 komprimiert und durch Rohr 25 der Leitung 16 zugeführt, in welcher
sie sich mit den vom Verdampfer 15 kommenden Dämpfen vermischen. Auf diese Weise
werden auch die im Vakuumverdampfer übergehenden Wasser- und Leichtölmengen von
den Trocknungs- und Abscheidungseinrichtungen erfaßt.
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Fig. II stellt die in Schema I gezeigte Anordnung" der Kontaktvorrichtung
in größerem Maßstab dar. Eine Beschreibung der Wirkungsweise erübrigt sich, weil
sie bereits zu Fig. i gegeben wurde. Die Kontaktvorrichtung hat hier die Form eines
Skrubbers. 27 ist eine Füllkörpersäule, über welche die durch Sprühvorrichtungen
28 verteilte Waschflüssigkeit fließt.
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In Fig. III ist 29 ein vertikaler Verdampfer, in welchen als Kontaktfläche
wirkende Rieselplatten 3o eingebaut sind. Die Waschflüssigkeit wird hier nicht erst
dem Heizkörper zugeführt, sondern vermischt sich mit dem im Verdampfer befindlichen
siedenden Extrakt bzw. dem Raffinat. Eine Füllkörperschicht 31 dient dazu, von den
Dämpfen etwa mitgerissene Extrakt- oder Raffinatteilchen zurückzuhalten.
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In Fig. IV ist die Kontaktvorrichtung, eine Füllkörpersäule, in den
Dom des Verdampfers eingebaut. Auch hier gelangt die Waschflüssigkeit unmittelbar
in den Verdampferkessel, ohne erst den Heizkörper zu passieren.