DE378550C - Verfahren zum Extrahieren oel- und fetthaltiger Stoffe - Google Patents

Verfahren zum Extrahieren oel- und fetthaltiger Stoffe

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DE378550C
DE378550C DER48460D DER0048460D DE378550C DE 378550 C DE378550 C DE 378550C DE R48460 D DER48460 D DE R48460D DE R0048460 D DER0048460 D DE R0048460D DE 378550 C DE378550 C DE 378550C
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Dipl-Ing Dr Otto Rosenthal
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C11ANIMAL OR VEGETABLE OILS, FATS, FATTY SUBSTANCES OR WAXES; FATTY ACIDS THEREFROM; DETERGENTS; CANDLES
    • C11BPRODUCING, e.g. BY PRESSING RAW MATERIALS OR BY EXTRACTION FROM WASTE MATERIALS, REFINING OR PRESERVING FATS, FATTY SUBSTANCES, e.g. LANOLIN, FATTY OILS OR WAXES; ESSENTIAL OILS; PERFUMES
    • C11B1/00Production of fats or fatty oils from raw materials
    • C11B1/10Production of fats or fatty oils from raw materials by extracting

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  • Extraction Or Liquid Replacement (AREA)

Description

  • Verfahren zum Extrahieren öl- und fetthaltiger Stoffe. Beim Extrahieren öl- und fetthaltiger Stoffe mittels flüchtiger Lösungsmittel wird das innerhalb oder außerhalb des Extraktors verdampfte Lösungsmittel stets in derselben Strömungsrichtung durch das Extraktionsgut hindurchgeführt. Hierbei kondensiert sich ein Teil des Lösungsmittels, indem es Fett und Öl im Kondensat löst. Die Fettlösung sammelt sich am Boden des Extraktors. Der nicht kondensierte Dampf des Lösungsmittels mischt sich mit dem aus dem Extraktionsgut ausgetriebenen Wasserdampf, tritt am oberen Ende des Extraktors aus, wird in einem Kühlersystem kondensiert und vom Wasser, befreit. Das Lösungsmittel wird also in. dampfförmigem Zustande über das Extraktionsgut geschickt, kondensiert, von neuem verdampft und wiederum durch das Extraktionsgut geleitet.
  • Diese zweifellos eine große U'ärmeverschwendung bedingende Arbeitsweise hat man bereits auf zwei verschiedenen Wegen zu verbessern gesucht. Man ließ einmal das Lösungsmittel über mehrere zu einer Batterie zusammengeschlossene Extraktoren gehen, um auf diese Weise den Kalorieninhalt des Lösungsmitteldampfes besser auszunutzen. Dieses Verfahren ist insofern mangelhaft, als der aus dem ersten Extraktor austretende Lösungsmitteldampf -durch seinen Gehalt an Wasserdampf auf den Inhalt des zweiten Extraktors schädigend einwirkt; wenn das Extraktionsgut vom Wasserdampf angegriffen wird, wie dies z. B. bei Knochen und Ölfrüchten der Fall ist. Insbesondere vermeidet auch dieses Verfahren das vollständige Kondensieren des Lösungsmitteldampfes nicht.
  • Andererseits glaubte man den Wärmeverlust durch eine partielle Kühlung in der Weise vermindern zu können, daß man das Gemisch von Lösungsmitteldanipf und Wasserdampf nur wenig unter den Hauptsiedepunkt abkühlte und soforteinemWasserabschneiderzuführte. Lediglich der bei dieser Temperatur nicht kondensierbare Bruchteil des Lösungsmittels wurde im zweiten Kühler bis auf die Temperatur des Kühlwassers abgekühlt. Durch die Stufenkühlung wird ein Teil des Lösungsmittels der Verdampfung mit einem größeren Wärmeinhalt zugeführt. Der Erfolg dieses Verfahrens ist ein sehr geringer, denn auch hier muß die ganze Menge des Lösungsmittels, wenn auch in zwei Arbeitsperioden, kondensiert und zur Wiederverwertung von neuem verdampft werden. Den Hauptwärmeaufwand verbraucht nämlich beim Übergang des flüssigen Aggregatzustandes in den dampfförmigen die latente Verdampfungswärme. Dieser Wärmeaufwand wird aber durch einfache oder Stufenkondensation vernichtet.
  • Gemäß der Erfindung wird der große Wärmeverlust dadurch ganz oder doch wesentlich vermindert, daß man die sich ständig wiederholende Kondensation des Lösungsmittels ausschaltet. Man kühlt das aus dem Extraktor austretende Gemisch von Lösungsmittel- und Wasserdampf in einem Kolonnenapparat nur soweit ab, daß sich der Wasserdampf kondensiert, der auf diese Weise entwässerte Lösungsmitteldampf also unmittelbar von neuem dem Extraktionsgut zugeführt werden kann.
  • Der Lösungsmitteldampf beschreibt einen vollständigen Kreislauf, der durch ein Gebläse o. dgl. aufrechterhalten wird. Der Wärmeinhalt des Extraktionsmittels, vor allem der Wärmeinhalt, den die latente Verdampfungswärme darstellt, bleibt hierbei vollständig unberührt.
  • Diese Arbeitsweise hat den weiteren Vorzug, daß man ohne die üblichen komplizierten Luftpumpenanlagen und die dadurch bedingte weitgeh6nde Kondensation der Auspuffdämpfe mit Unterdruck arbeiten kann. Der Unterdruck kann nämlich durch vorübergehende Kondensation von einem Teil des Lösungsmitteldampfes ohne weiteres erreicht werden.
  • Ein weiterer Nachteil der bekannten Verfahren besteht darin, daß der Lösungsmitteldampf das Extraktionsgut ständig in derselben Strömungsrichtung durchstreicht. Demgegenüber arbeitet das Verfahren gemäß der Erfindung mit wechselnder Strömungsrichtung. Per Lösungsmitteldampf tritt abwechselnd oben und unten ein, so daß die Entfettung an zwei Stellen begonnen und dadurch die Entfettungsdauer außerordentlich abgekürzt wird. Die Verkürzung des Verfahrens und die dadurch bedingte Ersparnis an Dampf wird noch gesteigert, wenn man das Lösungsmittel gleichzeitig von oben und unten eintreten bzw. austreten und an zwei seitlichen einander gegenüberliegenden Stellen austreten bzw. eintreten läßt. Dann setzt die Entfettung nicht mehr wie früher an einer Stelle, sondern an vier Stellen ein.
  • Auf der Zeichnung ist eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens in einem Ausführungsbeispiel dargestellt.
  • Die Lösungsmitteldämpfe treten durch die Leitung i, das Gehäuse 2 der Wechselklappe 3 und die Leitung 4 in den Extraktionsbehälter 5 ein, durchströmen diesen von oben nach unten und gelangen durch die Leitung 6 sowie das Gehäuse 2 in die Leitung 7. Wird die Wechselklappe 3 um go ° verstellt (gestrichelte Lage der Abb. i), so treten die Lösungsmitteldämpfe aus der Leitung i durch die Leitung 6, also unten in den Extraktionsbehälter ein, durchströmen diesen von unten nach oben und treten durch die Leitung 4, 7 aus.
  • Die Lösungsmitteldämpfe gelangen aus der Leitung 7 durch den Dreiweghahn 8 in den Behälter g, welcher zwischen zwei perforierten Böden poröses Material, wie z. B. Bimstein o. dgl. enthält, um die den Dämpfen beigemengten Fetteilchen zurückzuhalten. Das abgeschiedene Fett gelangt durch die Leitungen io, ii in die Fettblase 12, welcher auch das Fett aus dem Extraktionsbehälter 5 zufließt.
  • Die gereinigten, insbesondere von Fett befreiten Dämpfe gelangen aus dem Behälter g durch die Leitung 13 in einen Wärmeaustauschapparat 14 und von diesem in einen darunter angeordneten Kühlapparat 15 mit Wassereintritt 16 und Wasseraustritt 17, um nunmehr durch die Leitung i8 in eine, den Spirituskolonnen ähnliche Spezialkonstruktion ig und dann in einen darüberliegenden, wassergekühlten Nachkühler 2o einzutreten. Aus diesem treten die von Wasserdampf befreiten Dämpfe in den Leitungen 21, 22 durch den Wärmeaustauschapparat 14 hindurch und gelangen durch den Hahn 23 und die Leitung 24 in ein Gebläse 25, das zweckmäßigerweise als Ventilator ausgebildet ist. Aus dem Gebläse strömen die Gase durch die Leitung 26, den Hahn 27, die Leitung 28 in den Vorwärmer 29, welchen sie durch die Leitung 30 verlassen, um durch den Dreiweghahn 31 und die Leitung i wieder in den Extraktionsbehälter 5 zu gelangen.
  • Die Kühltemperatur in den Kühlern 15 und 2o wird so reguliert, daß lediglich der den Lösungsmitteldämpfen beigemengte Wasserdampf kondensiert wird, das Lösungsmittel selbst aber nicht. Der wasserfreie Lösungsmitteldampf nimmt im Wärmeaustauschapparat 14 `\ ärme auf, während der wasserhaltige Dampf "ärme abgibt.
  • Bei Beginn des Arbeitsvorganges wird die Leitung 24 durch den Hahn 23 und die Leitung 26, 28 durch den Hahn 27 abgesperrt. Dann läßt man aus dem Lösungsmittelbehälter 32 durch den Hahn 33 und die Leitung 34 Lösungsmittel, z. B. Benzin, in den Verdampfer 29 einfließen. Das dort verdampfte Lösungsmittel dringt durch die Leitungen 30, 1 in den Behälter 5 ein und treibt die im System vorhandene Luft vor sich her, welche durch eine in der Leitung 2i befindliche Vorrichtung entweicht. Diese Vorrichtung ist in Abb. 2 gesondert dargestellt. Die Luft gelangt in den Stutzen 35, da die Leitung 21 hinter diesem zunächst abgesperrt ist. Der Stutzen 35, welcher ein Rückschlagventi136 enthält und von einem Kühlmantel 37 umgeben ist, steht mit einem Schwimmergefäß 38 in Verbindung. Im Gefäß 38 spielt ein Schwimmer 4o, dessen spezifisches Gewicht so bemessen ist, daß er im flüssigen Lösungsmittel schwimmt. Zunächst entweicht die Luft durch den Auslaßstutzen 4= des Schwimmergefäßes 38. Enthält die Luft Anteile des Lösungsmittels, so verdichten sich diese durch die Kühlwirkung des Mantels 37. l'ie niedergeschlagene Flüssigkeit sammelt sich im Gefäß 38 und hebt den Schwimmer 40, bis dieser mittels eines mit ihm verbundenen Ventils 42 den am Auslaßstutzen 41 vorgesehenen Ventilsitz 43 abschließt. Mit dem Schwimmer 40 ist ein Seilzug verbunden, der über Führungsrollen zum Stellorgan des fNbsperrorgans der Leitung 21 geht. Beim Aufstieg des Schwimmers wird gleichzeitig mit dem Abschließen des Luftaustrittstutzens 41 dieses Absperrorgan geöffnet. Ferner geht ein abgezweigter Seilzug zum Anlaßorgan des Gebläses 25, so daß beim Aufstieg des Schwimmers auch das Gebläse und damit die Dampfzirkulation in Gang kommt. Gleichzeitig wird dann das Ventil 27 geöffnet und der Weg von der Leitung 22 nach der Leitung 24 durch Umstellung des Dreiweghahnes 23 freigemacht.
  • Der Benzinzufluß wird so lange aufrechterhalten, bis das ganze System unter normalem Dampfdruck steht. Sobald die Zirkulation im Gange ist und die Entfettung in der gewünschten .#'i'eise erfolgt, geht man zur Entfettungsarbeit unter vermindertem Druck über. Diese wird dadurch erreicht, daß man einen. Teil des Lösungsmitteldampfes durch Kondensation bei erhöhter Kühlerarbeit aus dem Kreislauf nimmt. Die Kondensation wird so lange fortgesetzt, bis sich ein bestimmtes Gleichgewicht einstellt, welches naturgemäß von der Dichtigkeit der gesamten Apparatur abhängig ist.
  • Unter vermindertem Druck verläuft die Entfettung und Trocknung des Gutes rascher. Der Kreislauf der Dämpfe erfolgt so lange, bis die Entfettung und Trocknung beendet ist.
  • Das im entfetteten Gut und im extrahierten Fett enthaltene Lösungsmittel wird durch eine zweckentsprechende Einrichtung zurückgenommen, verdampft und dem oben geschilderten kreisenden Lösungsmittelstrom zugeführt. rie Strömungsrichtung des Lösungsmitteldampfes durch den Extraktionsbehälter 5 wechselt man periodisch durch Umstellen der Wechselklappe 3. Soll die Extraktionsarbeit nicht nur an zwei, sondern an vier Stellen einsetzen, so verwendet man die Einrichtung der Abb.3.
  • Der Lösungsmitteldampf strömt durch die Leitung ia und das Gehäuse 2a der Wechselklappe 39 in die Leitung 4a und von dieser durch die Leitungen 4b, 4c oben und unten in den Extraktionsbehälter 5a. Aus dem Extraktionsbehälter 5a entweicht der Lösungsmitteldampf durch die Leitungen 6b, 6c und gelangt durch die Leitung 6a und das Gehäuse 2a in die Austrittsleitung 7a. Wird die Wechselklappe 3a um go ° gedreht, nimmt sie also die gestrichelte Stellung der Abb. 2 ein, so gelangt der Lösungsmitteldampf aus der Leitung ia durch das Gehäuse 2a und die Leitungen 6a, 6b, 6c in den Extraktionsbehälter 5a und aus diesem durch die Leitungen 4b, 4c, 4a und das Gehäuse 2a in die Leitung 7a. Bei periodischer Umstellung der Wechselklappe tritt der Lösungsmitteldampf in den Extraktionsbehälter, also abwechselnd oben und unten bzw. in der Mitte ein und entweicht in der Mitte bzw. oben und unten.

Claims (5)

  1. PATL,N1-ANSPRÜCHE: i. Verfahren zum Extrahieren öl- und fetthaltiger Stoffe mittels flüchtiger Lösungsmittel, dadurch gekennzeichnet, daß das Lösungsmittel als ständig kreisender Dampfstrom durch das Extraktionsgut geschickt wird, indem aus dem das Extraktionsgut verlassenden Lösungsmitteldampf durch fraktionierte Kondensation der Wasserdampf kondensiert wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß ein Unterdruck im System durch vorübergehende Teilkondensation des Lösungsmitteldampfes erzeugt wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der den Extraktor verlassende Lösungsmitteldampf entfettet wird.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die bei Beginn der Extraktion im System enthaltene Luft durch einen Kühler entweicht, bis die in der Luft enthaltenen und durch den Kühler niedergeschlagenen Lösungsmitteldämpfe ein Absperrorgan betätigen, den Luftauslaß schließen und die normale Zirkulation in Gang bringen.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der Lösungsrnitteldampf in dem Extraktor abwechselnd unten und oben bzw. in der Mitte eintritt und in der Mitte bzw. unten und oben austritt.
DER48460D 1919-09-26 1919-09-26 Verfahren zum Extrahieren oel- und fetthaltiger Stoffe Expired DE378550C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1178163B (de) * 1958-07-08 1964-09-17 Carlos Vernando Bruera Verfahren zum Extrahieren von pflanzlichen und tierischen OElen und Fetten

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE1178163B (de) * 1958-07-08 1964-09-17 Carlos Vernando Bruera Verfahren zum Extrahieren von pflanzlichen und tierischen OElen und Fetten

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