DE696175C - Verfahren zur verbesserten Nutzbarmachung der Abwaerme bei der Benzolgewinnung aus Waschoel - Google Patents

Verfahren zur verbesserten Nutzbarmachung der Abwaerme bei der Benzolgewinnung aus Waschoel

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DE696175C
DE696175C DE1934ST052442 DEST052442D DE696175C DE 696175 C DE696175 C DE 696175C DE 1934ST052442 DE1934ST052442 DE 1934ST052442 DE ST052442 D DEST052442 D DE ST052442D DE 696175 C DE696175 C DE 696175C
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washing oil
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C10PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
    • C10CWORKING-UP PITCH, ASPHALT, BITUMEN, TAR; PYROLIGNEOUS ACID
    • C10C1/00Working-up tar
    • C10C1/04Working-up tar by distillation

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Oil, Petroleum & Natural Gas (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Cleaning By Liquid Or Steam (AREA)

Description

  • Verfahren zur verbesserten Nutzbarmachung der Abwärme bei der Benzolgewinnung aus Waschöl Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur verbesserten Nutzbarmachung der Abwärme bei der Benzolgewinnung aus Waschöl, das abwechselnd zum Waschen benzolhaltiger Destillationsgase benutzt und in einer Abtreil?ekolonne unter Mitwirkung von direktem Wasserdampf abdestilliert wird. Bei dieser Art der Benzolgewinnung ist mit zwei wesentlichen Abwärmequellen der Abtreibekolonne zu rechnen, deren möglichst weitgehende Wiedergewinnung für den Betrieb üblich ist, das sind einerseits die Abwärme des abgetriebenen Waschöles und anderseits der Wärmeinhalt des die Abtreibekolonne in Dampfform verlassenden Benzol-Wasserdampf-Gemisches.
  • Zur unmittelbaren Aufnahme der rückzugewinnenden Wärme steht nun lediglich das der Kolonne zum Abtreiben zuzuführende, gesättigte Waschöl zur Verfügung, dessen Gesamtmasse infolge der sehr geringen Beladung an Benzol (meist nur etwa 2,0/0) der Masse des von der Abtreibekolonne wegziehenden abgetriebenen Waschöles fast gleichkommt, so daß auch die Wärmeinhalte dieser beiden Waschölströme bei der Abtreibetemperatur fast gleich groß sind. Demzufolge wird bei genügend großer Bemessung der Vorrichtungen für den Wärmeaustausch zwischen abgetriebenem und gesättigtem Waschöl, d. h. bei einer weitgehenden Vorwärmung des letzteren, dessen Wärmeaufnahmevermögen praktisch schon durch diese Vorwärmung erschöpft, und es verbleibt keine Möglichkeit, die daneben bestehende, ebenfalls verhältnismäßig große Abwärme des die Kolonne verlassenden Benzol-Wasserdampf-Gemisches dem Betrieb wieder nutzbar zu machen.
  • Die Erfindung hat die Aufgabe, diese Unzulänglichkeit in der üblichen Nutzbarmachung der Abwärme bei der Benzolgewinnung aus Waschöl zu beheben. Sie erreicht dies dadurch, daß zugleich mit einer weitgehenden Vorwärmung des benzolgesättigten Waschöls durch das abgetriebene Waschöl die Wärme des die Waschölabtreibekolonne verlassenden Benzol-Wasserdampf-Gemisches nach dem in der Wärmetechnik unter dem Namen Wärmepumpe bekannten Verfahren zur Erzeugung von reinem Wasserdampf ausgenutzt wird. Zu diesem Zwecke wird das Benzol-Wasserdampf-Gemisch als indirekt wirkendes Heizmittel in einem Verdampfer in der Weise ausgenutzt, daß durch einen an dessen Brüdenraum angeschlossenen Kompressor oder einen mittels Frischdampfes betriebenen Dampfstrahlsauger in diesem Brüdenraum ein niedrigerer Druck und hinter dem Kompressor bzw. Strahlsauger ein Druck von größerer Höhe, als das heizende Benzol-Wasserdampf-Gemisch besitzt, aufrechterhalten wird.
  • Eine abgeänderte Ausführungsform dieses Verfahrens besteht darin, daß ein Kompressor oder Dampfstrahlsauger in den Weg des von der Abtreibekolonne nach dem Verdampfer, ziehenden Benzol-Wasserdampf-Gemisches', eingefügt und dadurch eine Druck- und teer peratursteigerung des Dampfgemisches von solchem Ausmaß hervorgerufen wird, daß der im Verdampfer erzeugte Brüdendampf einen höheren Druck besitzt, als dem Druck des die Abtreibekolonne verlassenden Benzol-Wasserdampf-Gemisches entspricht. Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung kann die vorerwähnte Art der Abwärmeausnutzung dadurch weiter ausgestaltet und verbessert werden, daß das heiße Kondenswasser, das sich aus dem im Waschölerhitzer gebrauchten Heizdampf bildet, dem Verdampfer zur Erzeugung des neuen Wasserdampfes zugeführt wird. -Die hiermit gegebene Verwertung der Eigenwärme des Kondenswassers bedeutet die zusätzliche Ausnutzung einer dritten Abwärm,equelle desselben Betriebes.
  • Der erzeugte Wasserdampf ist rein und kann daher den verschiedensten Nutzzwecken dienen auch nach anderen Betriebsstellen hingeleitet werden. Eine besonders vorteilhafte Ausnutzung desselben gemäß der Erfindung besteht darin, daß er unmittelbar als direkter Brausedampf in der Abtreibekolonne selbst verwendet wird, wofür sein im Verfahren mäßig erhöhter Druck genügt. Auf diesem Wege wird also dann die aus den Abdämpfen der Kolonne wiedergewonnene Wärmefür die Kolonne selbst wieder nutzbar gemacht. Da bei dem üblichen, unter Atmosphärendruck erfolgenden Durchführen der Waschölabtreibung der Druck der die Kolonne verlassenden Dämpfe praktisch gleich i at abs. (i at = i kg/qcm gerechnet) und ihre Temperatur sehr nahe = ioo° C ist, so muß der in die Abtreibekolonne einzuführende direkte Brausedampf, entsprechend dem Strömungswiderstand in der Kolonne, bei üblicher Bauart derselben erfahrungsgemäß einen um 0,3 at höheren Druck, also 1,3 at abs., haben.
  • Diese notwendige Druckerhöhung und die dementsprechend im Verfahren aufzuwendende Kompressionsarbeit kann dadurch verringert werden, daß man nach einem weiteren Merkmal der Erfindung eine Abtreibekolonne verwendet, bei der an Stelle von Tauchglocken solche Einbauten für die Flüssigkeits- und Dämpfeverteilung vorgesehen werden, durch die der Strömungswiderstand für die Dämpfe auf das denkbar kleinste Maß verringert wird; geeignete Einbauten sind Riesel- oder Siebböden mit freier Verteilung der Flüssigkeit durch die Dämpferäume, Rieselfüllwerk, wie etwa Raschigringe oder ähnliches.
  • Die erläuterte, bei der Erfindung zur Benutzung gelangende Art der Erzeugung von reinem Wasserdampf aus der Abwärme von Kolonnenabdämpfen ist beider Destillation von ölen mittels direkt einwirkenden Wasser-'.dampfes bekannt. In diesen bekannten Fällen @@xidelt es sich jedoch nicht um die Benzolgiwinnung aus Waschöl, das abwechselnd zum Waschen benzolhaltiger Destillationsgase benutzt und in einer Abtreibekolonne abdestilliert wird. Die für diesen Fall der Benzolgewinnung auftretende Aufgabe, gleichzeitig zwei wesentliche Abwärmequellen des Destillationsbetriebes weitestgehend nutzbar zu machen, ist in den bekannten Anwendungsfällen nicht gegeben, und infolgedessen besteht bei letzteren auch keine Möglichkeit zur Erreichung des Vorteils, daß durch die der Erfindung eigentümliche weitestgehende Abw ärmeausnutzung der Betrieb der Benzolgewinnung in höchstem Maße wirtschaftlich gestaltet wird.
  • Das Verfahren der Erfindung wird an Hand der Zeichnung, die eine zu seiner Durchführung geeignete Einrichtung als Ausführungsbeispiel zeigt, näher erläutert.
  • Mit i ist ein Ölerhitzer bezeichnet, der das bei 2 eintretende, durch Wärmeaustausch in der Vorrichtung 45 mit dem abgetriebenen Waschöl bereits auf etwa ioo° C vorgewärmte benzolgesättigte Waschöl mittels indirekten Heizdampfes auf ungefähr 14o° C erwärmt. Das erwärmte Waschöl verläßt den Ölerhitzer durch die (nur teilweise gezeichnete) Rohrleitung 3 und gelangt durch die Zufuhrleitung q. in die Abtreibekolonne 5, worin es unter Zuhilfenahme von direktem Brausedampf, der durch das Ventil 6 und ein anschließendes Brauserohr zugeleitet wird, von seinem Leichtölgehalt befreit wird. Das abgetriebene Waschöl verläßt die Abtreibekolonne bei i9, um seine Wärme in der Wärmeaustauschvorrichtung 4.5 an das von den Gaswaschern herkommende gesättigte Waschöl abzugeben und nach vollständiger Rückkühlung wieder dem Gaswaschbetriebe zugeführt zu werden. Die Abtreibedämpfe verlassen als ein Gemisch von Wasser- und Leichtöldämpfen die aufgesetzte Rektifikationskolonne 7 durch den Stutzen 8 und die Dämpfeleitung 9, um schließlich in bekannter Weise in dem Kühler i i zu' einem flüssigen, fertig gekühlten Destillat verdichtet und in dem Scheider 12 nach dem spezifischen Gewicht in Leichtöl und Wasser getrennt zu werden, die durch die Abläufe 44 und 4.3 austreten.
  • Gemäß der Erfindung wird in die Dämpfeleitung 9 durch Schließen des Ventils io und Öffnen der Ventile 16, 17 in den Abzweigleitungen 13, 1q. ein Röhrenverdampfer i S eingeschaltet. Die Wasser- und Leichtöldämpfe des Abtreibers 5, 7 streichen durch die Rohre des Verdampfers 15 und geben ihre Wärme an das darin vorhandene Heißwasser unter Dampferzeugung aus demselben ab. Als Speisewasser für den Verdampfer wird nach einem weiteren Merkinal der Erfindung vorteilhaft das Kondenswasser des Heizdampfes genommen, der in der Heizschlange 18 des Waschölerhitzers i verwendet wird. Zu diesem Zweck wird an den Kondenstopf 2o, der den Kondensatablauf aus der Fleizschlange 18 aufnimmt, eine Leitung 21, 22 angeschlossen, die das heiße Kondensat dem Verdampfer 15 durch den Bodenstutzen 23 zuführt. Zweckmäßig. wird der Kondenstopf 2o so eingerichtet und betrieben, daß er das -Konden§wasser durch die Leitung 2i unter annähernd deinj enigen Druck abführt, mit dem es ihm aus der Heizschlange 18 zufließt. Zum Entspannen dieses Überdruckes auf den niedrigeren Druck des Verdampfers 15 dient das Ventil 38. Der nicht zur Verdampfung gelangende Teil des zugeführten Heißwassers wird aus dem Verdampfer 15 durch einen Ablaufstutzen 24, der dicht unterhalb der obersten Heizröhrenlage angeordnet ist und der einen ständig gleich hohen Wasserstand innerhalb des Verdampfers 15 aufrechterhält, in eine senkrecht abfallende Ablaufleitung 25 mit Syphon 26 hinein- und durch einen Ablauftopf 7,7 weggeleitet. Der Höhenunterschied zwischen 24 und 27. muß die barometrische Fallhöhe, welche dem stärksten, im Verdampfer 15 auftretenden Unterdruck entspricht, übersteigen. Zweckmäßig führt man den vom Topf 27 ablaufenden Überschuß von Kondenswasser, ebenso wie es üblicherweise sonst mit dem Ablaufwasser des Kondenstopfes 2o und anderer Kondensatabläufe von Dampfheizvorrichtungen geschieht, als Speisewasser in die Dampfkessel der Anlage zurück.
  • Der im Verdampfer 15 aus dem zugeführten Heißwasser erzeugte Wasserdampf sammelt sich in dem Dampfdom 28 und wird über die anschließende Dampfleitung 29 durch den mit gespanntem Frischdampf betriebenen Dampfstrahlsauger 30 abgesaugt. Das aus dein Dampfstrahlsauger entweichende Gemisch von restlichem entspanntem Treibdampf und von neu im Verdampfer.i 5 erzeugtem Dampf wird durch die Rohrleitung 3 1 bei 6 in die Dampfbrause des Waschölabtreibers 5 eingeleitet und hierin als direkter Brausedampf für den Abtreibeprozeß ausgenutzt. Bei der obenerwähnten Betriebsweise des Abtreibers 5, 7 unter Atmosphärendruck stellt man beispielsweise den Dampfstrahlsauger 30 so ein, daß vor ihm, d. h. im Brüdenraum des Verdampfers 15, ein Dämpfdruck von o,7 at abs. und hinter ihm, d. h. in der Dampfleitung 34 ein Druck von 43 at abs. herrscht. Der letztgenannte Druck genügt nach dem oben Gesagten, uni den direkten Brausedampf in den Abtreiber 5 hinein und hindurch zu leiten, wenn an der Spitze des Abtreibers, bei 8, .Atmosphärendruck herrscht. Dem unteratmosphärischen Druck von 0,7 at im Verdampfer 15 entspricht eine Siedetemperatur des Dampfes von go° C. Diese Betriebstemperatur des Verdampfers 15 kann durch den heizenden Ström der aus der Dämpfeleitung g und die Abzweigleitung 13 in die Heizröhren des Verdampfers 15 eingeleiteten Benzol-Wasserdampf-Gemischs, welches eine Temperatur von annähernd ioo° C hat, aufrechterhalten werden, da sonach eine den Wärmeübergang sichernde Temperaturdifferenz von io° C verfügbar bleibt. Die Zutrittstemperatur von annähernd ioo° C des heizenden Dämpfegemischs bleibt dabei im wesentlichen für seinen gesamten Weg durch die Heizröhren aufrechterhalten, da die Heizwärme praktisch ausschließlich durch Kondensation des im Dämpfegemisch vorwiegend vorhandenen Wasserdampfs, zum Teil auch der Dämpfe von Benzolleichtölen, unter Atmosphärendruck aufrechterhalten wird. Das nach der Heizung übrigbleibende, durch die Abzweigleitung 14 in die Leitung g abfließende Restgemisch von Destillaten des Abtreibers 5, 7, das -hauptsächlich aus wässerigen und öligen Kondensaten neben einem geringen Teil restlicher Dämpfe besteht; wird in die Kühlschlange des Leichtölkühlers i i eingeleitet, hierin verdichtet und bis auf Lufttemperatur abgekühlt.
  • Die vorbeschriebene Erzeugung von neuem Brausedampf für den Betrieb. des Abtreibers 5, 7 aus zugeführtem heißem Kondenswasser der Dampfheizschlange 18 des Ölerhitzers i kann durch die nachstehend beschriebene Vorbehandlung des Heißkondensats vervollständigt und verbessert werden.
  • In einen Nebenzweig der Zufuhrleitungen 2i, 22 für das Heißkondensat, der durch die Leitungen 33, 34 mit Absperrvorrichtungen 36, 37 geschaffen wird, ist ein besonderes Verdampfgefäß 32 eingefügt, durch welches die Gesamtmenge oder ein Teil des Heißkondensats hindurchgeleitet werden kann, bevor es durch 23 den Verdampfer 15 betritt. In diesem Verdampfgefäß 32 wird das heiße Kondenswasser, das aus dem Kondenstopf 2o mit höherem Druck, am vorteilhaftesten mit einem Druck annähernd gleich dem in der Heizschlange 18 herrschenden Druck des Heizdampfes, zugeleitet wird, durch entsprechende Einstellung des Ventils 36 auf einen Druck von beispielsweise i,5. at abs. entspannt, wodurch ein Teil des Wassers sich in Dampf verwandelt, welcher durch die Dampfleitung 40 über das Absperrventil 41 nach dem Brausedampf zutritt 6 des Abtreibers 5 überführt werden kann, um zufolge seines genügend hohen Drucks unmittelbar als Brausedampf mit verwertet zu werden. Der Ablauf 34 für die im Verdampfgefäß 32 übrigbleibende Kondensatmenge wird durch das Schwimmerventil 35 so gesteuert, daß im Verdampfgefäß 32 ein ständig gleich hoher Wasserbestand besteht. Die im Verdampfgefäß 32 erzeugte Wasserdampfmenge gestattet eine entsprechende Verringerung des im nachfolgenden Verdampfer 15 zu erzeugenden Wasserdampfes, so daß auch der Bedarf an zuzuführendem Treibdampf des Dampfstrahlsaugers 3o für die Druckerhöhung und Wegförderung des in 15 neu erzeugten Wasserdampfes entsprechend gemindert wird. Die Vorteile dieser Arbeitsweise sind dann beson` ders groß, wenn durch Verwendung eines hochgespannten Heizdampfes in der Heizschlange 18 der in der Leitung 21 verfügbare Anfangsdruck hoch, z. B. auf mehr als 8 at, gehalten werden kann.
  • Eine Abänderung des vorstehend beschriebenen Betriebsverfahrens für den Verdampfer 15 besteht darin, daß der Dampfstrahlsauger 30 weggelassen bzw. außer Betrieb gesetzt wird, so, daß also eine unmittelbare Verbindung der Dämpfeleitungen 29 und 31 besteht, und daß statt dessen ein Kompressor 42 oder ebenfalls ein mit Frischdampf betriebener Dampfstrahls.auger in die Dämpfeleitung 9 zwischen den Dämpfeaustritt 8 des Abtreibers 5, 7 und die Eintrittsleitung 13 des Verdampfers 15 eingefügt wird. Man betreibt dann den Verdampfer 15 bei einer Temperatur und einem Dampfdruck von solcher Höhe, daß die erzeugten Wasserdämpfe unmittelbar bei 6 als Brausedampf -in den Abtreiber 5 eintreten können, d. h. also, entsprechend dem oben erläuterten Beispiel, bei einem Dampfdruck von 1,3 at abs., dem eine Siedetemperatur des Wassers von io6° C entspricht. Man stellt nun für diesen Fall die Leistung des Kompressors 42 so ein, daß er den vorher i,o at abs. betragenden Druck des Benzol-Wasser.dampf-Gemischs auf i,5 at abs. steigert. Dieser letztere Druck entspricht einer Sättigungstemperatur des Wasserdampfs von i i i ° C; dies würde bei Anwendung eines Dampfstrahlsaugers zur Verdichtung die tatsächliche Temperatur des Mischdampfs hinter demselben sein. Bei Anwendung eines mechanischen, ohne direkten Dampf oder Heißwasserzusatz arbeitenden Kompressors würde hinter demselben sogar eine Überhitzungstemperatur von etwa i35° C auftreten, also das für den Verdampfer verfügbare Temperaturgefälle sogar noch gesteigert werden. In jedem Falle genügt die vorgerechnete, durch die Kompression bewirkte Temperatursteigerung des heizenden Benzol-Wasserdampf-Gemisches zur Aufrechterhaltung der im Brüdenraum des Verdampfers 15 herrschenden S iedetemperatur des Wassers und damit zur Erzeugung von Dampf in ihm, der unmittelbar als Brausedampf im Abtreiber 5 verwendet werden kann. Die hiermit beschriebene Verfahrensabänderung kann als eine besondere Ausführungsforen dcs unter dem Namen Wärmepumpe bekannten Dampfheizverfahrens betrachtet werden.
  • Anstatt den neu erzeugten Wasserdampf als Brausedampf in dem Abtreiber 5 zu verwenden, kann derselbe vorteilhaft auch anderen Destilliervorrichtungen im Betriebe der Benzolfabrik als Brausedampf zugeführt werden, beispielsweise den Rektifikations--apparaten, die zur weiteren Aufarbeitung des im Leichtölkühler ii anfallenden rohen Benzolleichtöls dienen.
  • Das beschriebene Verfahren kann mit Vorteilen auch dann Anwendung finden, wenn der Waschölabtreibeapparat 5 bei anderem als atmosphärischem Druck, sei es bei höherem oder niedrigerem Druck, betrieben werden soll. Man würde dann nur das Druckniveau des Verdampfers 15 in entsprechender Anpassung einzustellen haben. Wenn man z. B. den Waschölabtreiber 5 unter Beibehaltung der direkten Brausedampfeinleitung in bekannter Weise bei einem mäßigen Unterdruck betreibt, so ergeben sich allein daraus gewisse Vorteile für die dem Verfahren charakteristische Erzeugung von neuem Dampf aus der Wärme der Abtreibedämpfe, insbesondere hinsichtlich der Erzielung günstiger Temperaturgefälle bei geringstem Aufwand an Kompressionsarbeit.
  • Durch das Verfahren der Erfindung wird nach den obigen Beispielen und Zahlenangaben bei Verwendung des neu erzeugten Dampfes als Brausedampf im Waschölabtreiber eine Ersparnis an sonst dafür notwendigem Frischdampf von wenigstens 30'1, erzielt. Bei Verwendung der erwähnten Waschölabtreibekolonnen mit Einbauten von geringem Dainpfströmungswiderstand kann wegen der Verringerung der notwendigen Kompressionsarbeit die Ersparnis noch bedeutend höher getrieben werden.

Claims (5)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur verbesserten Nutzbarmachung der Abwärme bei der Benzolgewinnung aus Waschöl, das abwechselnd zum Waschen benzolhaltiger Destillationsgase benutzt und in einer Abtreibekolonne unter Mitwirkung von direktem Wasserdampf abdestilliert wird, dadurch gekennzeichnet, daß zugleich mit einer weitgehenden Vorwärmung des benzolgesättigten Waschöls durch das abgetriebene Waschöl das die Waschölabtreibekolonne verlassende Benzol-Wasserdampf-Gemisch als indirekt wirkendes Heizmittel in einem Verdampfer zur Erzeugung von reinem Wasserdampf dadurch ausgenutzt wird, daß in sich bekannter Weise durch einen an den Brüdenraum des Verdampfers angeschlossenen Kompressor oder einen mittels Frischdampfes betriebenen Dampfstrahlsauger im Brüdenraum ein niedrigerer und hinter dem Kompressor bzw. Strahlsauger ein höherer Druck, als dem Druck des heizenden Benzol-WasserdampfL Gemisches entspricht, aufrechterhalten wird.
  2. 2. Abänderung des Verfahrens nach Anspruch z, dadurch gekennzeichnet, daß durch Einfügung eines Kompressors oder Dampfstrahlsaugers in den Weg des von der Abtreibekolonne nach dem Verdampfer ziehenden Benzol-Wasserdampf-Gemisches eine Druck- und Temperatursteigerung des Dämpfegemisches von solchem Ausmaß hervorgerufen wird, daB im Verdampfer Brüdendampf von höherem Druck, als dem Druck des die Abtreibekolonne verlassenden Benzol-Wasserdampf-Gemisches entspricht, erzeugt wird.
  3. 3. Verfahren nach Ansprüchen r und a, dadurch gekennzeichnet, daB dem Verdampfer zur Dampferzeugung das heiße Kondenswasser des für den Waschölerhitzer verwendeten Heizdampfes zugeleitet wird. q..
  4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Kondenswasser des Waschölerhitzers vor seinem Eintritt in den Verdampfer zunächst auf einen solchen höher als der Brüdendampfdruck liegenden Druck entspannt wird, welcher die unmittelbare Einführung des dabei sich bildenden Dampfes als direkten Brausedampfes in die Abtreibekolonne gestattet.
  5. 5. Durchführung der Verfahren nach Ansprüchen z bis q. unter Anwendung einer Abtreibekolonne mit Einbauten für die Flüssigkeits- und Dämpfeverteilung von geringem Strömungswiderstand für die Dämpfe, z.@B. mit Rieselböden, Rieselfüllwerk o. dgl.
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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE972880C (de) * 1943-07-13 1959-10-29 Didier Werke Ag Verfahren und Vorrichtung zur Gewinnung von Benzol aus Waschoel

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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