DE892969C - Verfahren zur Reinigung von Gasen oder Daempfen - Google Patents

Verfahren zur Reinigung von Gasen oder Daempfen

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DE892969C
DE892969C DEB6536D DEB0006536D DE892969C DE 892969 C DE892969 C DE 892969C DE B6536 D DEB6536 D DE B6536D DE B0006536 D DEB0006536 D DE B0006536D DE 892969 C DE892969 C DE 892969C
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ammonia
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carbon dioxide
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Hans Dr Baehr
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BASF SE
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C10PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
    • C10KPURIFYING OR MODIFYING THE CHEMICAL COMPOSITION OF COMBUSTIBLE GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE
    • C10K1/00Purifying combustible gases containing carbon monoxide
    • C10K1/08Purifying combustible gases containing carbon monoxide by washing with liquids; Reviving the used wash liquors
    • C10K1/10Purifying combustible gases containing carbon monoxide by washing with liquids; Reviving the used wash liquors with aqueous liquids

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Description

  • Verfahren zur Reinigung von Gasen oder Dämpfen Es ist bekannt, daß man bei der Reinigung von Gasen oder Dämpfen, die neben Schwefelwasserstoff auch Kohlendioxyd und gegebenenfalls Ammoniak enthalten, durch Auswaschen mit Wasser in Gegenwart ausreichender Mengen Ammoniak bei gewöhnlicher Temperatur durch Einhalten einer kurzen Berührungszeit zwischen Gas und Waschflüssigkeit erreichen kann, daß der größte Teil des Schwefelwasserstoffs ausgewaschen wird, aber der größte Teil des Kohlendioxyds in den Gasen oder Dämpfen verbleibt. Da in den zu reinigenden Gasen, wenn sie Ammoniak enthalten, meist nur ungenügende Mengen davon anwesend sind, kaen man das für die selektive Auswaschung des Schwefelwasserstofts benötigte freie Ammoniak oder eine dieses enthaltende Flüssigkeit durch Entsäuern der bei der Kühlung und bzw. oder Reinigung der Gase gewonnenen Flüssigkeiten gewinnen. Bei der Entsäuerung, die z. B. durch Erhitzen oder auch auf chemischem Wege vorgenommen werden kann, entstehen schwefelwasserstoff- und kohlendioxydhaltige Schwaden, deren Schwefelwasserstoffgehalt wegen der verhältnismäßig geringen Menge der Schwaden schlecht zu verwerten ist. Diese Schwierigkeit tritt besonders dann auf, wenn die bei der Entschwefelung der Gase entstehenden, Schwefelwasserstoff und Ammoniak enthaltenden Waschflüssigkeiten an anderer Stelle, z. B: in einer für mehrere getrennte Gasreinigungsanlagen gemeinsamen Anlage, auf Schwefel oder Schwefelverbindungen verarbeitet werden sollen. Die Verarbeitung. der Schwefelwasserstoff und Kohlendioxyd enthaltenden Entsäuererschwaden auf Schwefel oder Schwefelsäure macht auch wegen der meist geringen Konzentration des Schwefelwasserstoffs technische Schwierigkeiten.
  • Es wurde nun gefunden, daß diese Nachteile beseitigt werden, wenn man aus der bei der Kühlung der Gase oder der Auswaschung des Ammoniaks oder an beiden Stellen gebildeten ammoniakhaltigen Flüssigkeit und bzw. oder der bei der selektiven Schwefelwässerstoffentfernung gewonnenen Lösung oder einem Teil dieser Flüssigkeiten durch Entsäuern und gegebenenfalls Abtreiben freies Ammoniak als solches oder als wäßrige Lösung gewinnt, dieses nicht nur für die selektive Entschwefelung der Gase oder Dämpfe, sondern auch für eine selektive Entschwefelung der bei der Entsäuerung entstehenden, Schwefelwasserstoff und Kohlendioxyd enthaltenden Schwaden benutzt und aus den hierbei entstehenden, ammoniak- und schwefelwasserstoffhaltigen Waschflüssigkeiten durch Abtreiben eine konzentrierte Lösung von Ammoniak und Schwefelwasserstoff, d. h. von Ammoniumsulfid gewinnt.
  • Das Verfahren kann für die Reinigung von beliebigen schwefehvasserstoff- und kohlendioxydhaltigen Gasen oder Dämpfen,- wie Kokereigas, Schwelgas, Abgasen aus der Druckhydrierung kohlenstoffhaltiger Stoffe, Krackgas, Entsäuererschwaden, Wassergas und Kraftgas, angewandt werden. Diese Gase enthalten oft neben Kohlensäure und Schwefelwasserstoff noch Ammoniak, dessen Menge in den meisten Fällen ausreicht, um die durch die Abführung der konzentrierten Ammoniumsulfidlösung entstehendenAmmoniakverluste auszugleichen und die im Kreislauf geführte Ammoniakmenge konstant zu halten. Reicht die im Gas enthaltene Menge Ammoniak hierfür nicht aus oder ist das Gas ammoniakfrei, so kann das fehlende Ammoniak aus beliebiger anderer Quelle zugeführt werden, z. B. als Gaswasser anderer Herkunft, das ebenso wie die im Verfahren selbst gewonnene Lösung entsäuert wird, oder aus der Verarbeitung der konzentrierten Ammoniumsulfidlösung.
  • Die Entsäuerung der zur Gewinnung des freien Ammoniaks dienenden, Ammoniak, Kohlendioxyd und Schwefelwasserstoff enthaltenden Flüssigkeiten kann in beliebiger Weise erfolgen, z. B. durch Erhitzen unter gewöhnlichem oder erhöhtem Druck oder unter Zuhilfenahme von chemischen Mitteln, die entweder das Ammoniak oder aber die schwachen Säuren in der Kälte binden und durch Erhitzen wieder davon befreit werden, wie Salzen schwacher organischer oder anorganischer Säuren oder diesen Säuren selbst oder organischen Basen, z. B. nach dem Verfahren des Patents 741 222'. Gegebenenfalls kann man die bei der Entsäuerung verbleibende Flüssigkeit in bekannter Weise abtreiben und die Dämpfe kondensieren. Man erhält auf diese Weise freies Ammoniak oder dieses enthaltende Lösungen, die nun für die selektive Entschwefelung dienen. Bei der Entsäuerung entstehen Kohlendioxyd und Schwefelwasserstoff enthaltende Abgase .oder Schwaden, deren Schwefelwasserstoffgehalt meist in niederen Grenzen, z. B. bei 5 bis 25 °/o, liegt. Diese werden unter Verwendung eines Teils des bei der Entsäuerung entstehenden freien Ammoniaks öder seiner Lösungen durch Auswaschen entschwefelt. Um dieses selektiv durchführen zu können, muß man die Ammoniakkonzentration und die sonstigen Waschbedingungen so wählen, daß eine wesentliche Temperaturerhöhung in der Wascheinrichtung vermieden wird. Auch bei der selektiven Entschwefelung. des Gases, die unter gewöhnlichem oder erhöhtem Druck vor oder nach der gegebenenfalls erfolgenden Ammoniakabscheidung stattfinden kann und für die ein weiterer Teil des bei der Entsäuerung als solches oder als Lösung gewonnenen freien Ammoniaks benutzt wird, ist erforderlichenfalls durch Einhalten einer niedrigen Konzentration des freien Ammoniaks und bzw. oder durch Kühlung des Waschraumes oder der Waschflüssigkeit und bzw. oder durch Benutzung entsprechender Wascheinrichtungen dafür zu sorgen, daß eine wesentliche Steigerung der Temperatur bei der Gaswaschung, z. B.-1 eine solche von mehr als 5°, vermieden wird.
  • Die für die selektive Auswaschung des Schwefelwasserstoffs aus den Schwaden bzw. aus dem zu reinigenden Gas vorteilhafte Berührungszeit zwischen Gas und Waschflüssigkeit ist für jede Wascheinrichtung verschieden und muß durch Versuche festgelegt werden. Allgemein kann gesagt werden, daß für die Berührungszeit nicht nur die Aufenthaltsdauer des Gases in dem Waschraum, sondern auch der Grad der Verteilung der Waschflüssigkeit von größtem Einfluß ist. Die Berührungszeit zwischen Gas und Waschflüssigkeit ist bei gleichem Waschraum um so größer, je feiner verteilt die Waschflüssigkeit ist, z. B. durch Verwendung von Füllkörpern. Die Berührungszeit ist also um so geringer, je größer die Füllkörper sind, und besonders gering, wenn die Füllkörper aus dem Waschraum entfernt werden. Beim Zerstäuben oder Zerspritzen der Waschflüssigkeiten, wie z. B. in Desintegratoren oder Feldwäschern, muß wegen der sehr feinen Verteilung der Waschflüssigkeit die Berührungszeit besonders kurz gehalten werden; auch bei diesen Wäschern ist die Berührungszeit um so größer, je feiner die Waschflüssigkeit verteilt wird.
  • In manchen Fällen kann man auch die Schwaden aus der Entsäuerung den zu reinigenden Gasen vor ihrer Entschwefelung zusetzen, wobei der in den Schwaden enthalteneSchwefelwasserstoffzusammen mit dem Schwefelwasserstoff des Gases entfernt wird. Hierbei gelangt jedoch das in den Schwaden enthaltene Kohlendioxyd in das Gas, was in manchen Fällen nicht erwünscht ist. In solchen Fällen ist daher der getrennten Entschwefelung der Schwaden in einer gesonderten Selelcti@-%väsche der Vorzug zu geben.
  • Soweit der Gehalt der Waschflüssigkeit an freiem Ammoniak bei der selektiven Entschwefelung entweder des Gases oder der Schwaden nicht ausgenutzt wird, kann die Waschflüssigkeit nacheinander für die Entschwefelung des Gases und der Schwaden in beliebiger Reihenfolge benutzt werden.
  • Der Vorteil des beschriebenen Verfahrens besteht darin, daß der in den Entsäuererschwaden befindliche Schwefelwasserstoff, der wegen seiner geringen Konzentration schwer zu verwerten ist, zusammen mit dem Schwefelwasserstoff des Gases als konzentrierte Ammoniumsulfidlösung gewonnen wird.
  • Beispiel i In der in Abb. i schematisch dargestellten Anlage wird Kokereigas mit 6 g Ammoniak, 7 g Schwefelwasserstoff, 5o g Kohlendioxyd und i g Cyanverbindungen im Kubikmeter in einem Kühler i auf etwa 25° abgekühlt, wobei sich je Kubikmeter Gas o,¢ 1 Gaswasser mit 5 g Ammoniak, 12, g Kohlendioxyd und i g Schwefelwasserstoff im Liter abscheiden, das in dem Behälter 2 gesammelt wird. Das gekühlte Gas gelangt in den als Glockenbodenwäscher ausgebildeten Entschwefelungsturm 3 und wird hier mit entsäuertem Ammoniakwasser, das 2% freies Ammoniak enthält, berieselt, wobei auf i Kubikmeter Gas o,81 Ammoniakwasser verwendet werden; dabei geht der Gehalt des Gases an Schwefelwasserstoff auf o,8 g, der an Kohlendioxyd auf ¢2 g im Kubikmeter zurück, während der Ammoniakgehalt von etwa 6 g unverändert bleibt. Die hierbei entstehende Lösung, die sich im Behälter 4 sammelt, wird in dem Abtreiber 5 mittels Dampf, der bei 6 zugeführt wird, abgetrieben. Die hierbei entstehenden Dämpfe werden in dem Kühler 7 gekühlt; das gebildete Kondensat, das sich im Behälter 8 sammelt, enthält etwa 45:1/o der Ammoniumsalze von Kohlendioxyd und Schwefelwasserstoff.
  • Das aus dem Entschwefelungsturm 3 abgeführte Gas gelangt in den Ammoniakwäscher 9, in dem das Ammoniak mittels Gaswasser aus dem Behälter 2 unter Zusatz von bei io zugeführtem Frischwasser (je Kubikmeter Gas o,¢ bzw. o,21) ausgewaschen wird. Die entstehende Lösung, die sich im Behälter i i sammelt, wird dem Entsäuerer 12 zugeführt, in dem der größte Teil des Schwefelwasserstoffs und des Kohlendioxyds abgetrieben wird, worauf die Dämpfe durch Leitung 13 dem Entschwefelungsturm 1¢ zugeführt werden. Ein Teil des entsäuerten Wassers wird aus dem Entsäuerer 12 dem Abtreiber 15 zugeführt, in welchem es durch Dampf, der bei 16 zugeführt wird, von Ammoniak befreit wird; die entstehenden Dämpfe werden im Kühler 17 niedergeschlagen, das Kondensat wird im Behälter 18 gesammelt. Dieses konzentrierte, freies Ammoniak enthaltende Kondensat wird durch Leitung i9 abgeführt, seine Hauptmenge mit dem Rest des entsäuerten Wassers aus dem Entsäuerer 12 gemischt und dem Entschwefelungsturm 3 zugeführt. Ein Teil des Kondensats aus der Leitung i9 wird in der Leitung 2o unter Zusatz von Frischwasser (Leitung 21) auf eine Konzentration von i '/o freiem Ammoniak gebracht und dem Entschwefelungsturm 14 zugeführt, in dem die Entsäuererschwaden entschwefelt werden. Man wendet hier je Kubikmeter- Schwaden 2o 1 Flüssigkeit bei einer Aufenthaltsdauer- von ¢ Sekunden an. Die hierbei gebildete Waschflüssigkeit wird im Behälter 22 gesammelt, durch Leitung 23 dem Abtreiber 5 zugeführt und hier zusammen mit der aus dem Entschwefelungsturm 3 kommenden Waschflüssigkeit abgetrieben.
  • An Stelle des Kondensats aus dem Behälter 18 oder neben diesem kann für die selektive Entschwefelung der Entsäüererschwaden auch die vom Entschwefelungsturm 3 in den Behälter .4 abfließende Waschflüssigkeit, die noch 25 bis 30°1o freies Ammoniak, bezogen auf den Gesamtammoniakgehalt (bezogen auf den Wassergehalt 0,3 bis 0,4o/0,), enthält, benutzt werden, die durch die Leitungen 24, i9 und 2o dem Entschwefelungsturm 14 zugeleitet wird.
  • Beispiel e Schwelgas mit 5 g Ammoniak, 8- Schwefelwasserstoff und ioo g Kohlendioxyd im Kubikmeter wird in einem Kühler i (vgl. Abb. 2) auf etwa 25° gekühlt und hierauf dem unteren Teil eines Feldwäschers 2 zugeführt. Hier wird das Gas in zwei Berieselungsgruppen mit einer Waschflüssigkeit im Verhältnis von o,61 Flüssigkeit je Kubikmeter Gas berieselt, die aus dem Ablauf des Entsäuerers 3 und dem Kondensat aus Behälter ¢ gemischt wird und etwa i % freies Ammoniak enthält, wobei der Schwefelwasserstoffgehalt des Gases auf i g je Kubikmeter erniedrigt wird, während von dem Kohlendioxyd 8 g je Kubikmeter Gas ausgewaschen werden. Die hierbei entstehende Lösung wird im Behälter 5 gesammelt und von dort einem Abtreiber6 zugeführt, in dem mittels Dampf, der durch die Leitung 7 eingeleitet wird, die flüchtigen Bestandteile abgetrieben werden; diese werden im Kühler 8 kondensiert. Das Kondensat besteht aus einer 55o/oigen Lösung der Ammoniumsalze von Schwefelwasserstoff und Kohlendioxyd; es wird im Behälter 9 gesammelt.
  • Das im unteren Teile des Feldwäschers entschwefelte Gas gelangt durch Leitung io in den oberen Teil ii des. Feldwäschers und wird hier in 8 Berieselungsgruppen durch Berieseln mit dem Gaswasser aus .dem Behälter 12 und mit aus der Leitung 13 kommendem Frischwasser in einer Menge von 0,3 bzw. 0,i5 1 je Kubikmeter Gas von Ammoniak befreit. Das gereinigte Gas verläßt .den Feldwäscher durch die Leitung 1¢. Die Waschflüssigkeit sammelt sich im Behälter 15 und wird von dort dem Entsäuerer 3 zugeführt. Eie Teil des entsäuerten Wassers gelangt durch Leitung i50, auf den der Entschwefelung dienenden unteren Tei12 des Feldwäschers, der Rest wird in dem Abtreiber 16 mit Dampf (Leitung 17) abgetrieben. Die Dämpfe werden im Kühler 18 kondensiert, und das Kondensat wird im Behälter 4 gesammelt und für die Entschwefelung des Gases im Teil 2 des Feldwäschers benutzt. Die im Entsäuerer 3 entstehenden Entsäuererschwaden werden durch Leitung ig dem köhgäs vör dem Kühler i zugeführt und mit ihm zusammen entschwefelt.
  • Beispiel 3 Abgas aus der Kohlehydrierung mit io g Ammoniak, ?-o g Schwefelwasserstoff und 709 Kohlendioxyd im Kubikmeter wird in einem Kühler i (vgl. Abb. 3) gekühlt und im Ammoniakwäscher 2- durch Berieseln mit durch Leitung 3 zugeführtem Frischwasser von Ammoniak befreit, wobei je i Kubikmeter Gas 1 1 Frischwasser benötigt wird. Die ammoniakhaltigen- Wässer sammeln sich in den Behältern 4 und 5 und werden durch Leitung 6 dem Entsäuerer 7 zugeführt. Das entsäuerte Wasser wird durch Leitung 8 nach Kühlung zum Teil zum Entschwefelungsturm g geleitet, zum anderen Teil durch Leitung io dem Abtreiber i i zugeführt, in dem das Ammoniak abgetrieben wird. Die Dämpfe werden im Kühler i2 kondensiert; das Kondensat wird im Behälter 13 gesammelt und durch Leitung 14 dem Teil des entsäuerten Wassers aus dem Entsäuerer 7 beigemischt, der als Waschflüssigkeit dem Entschwefelungsturm g zugeführt wird.
  • Die Entsäuererschwaden werden durch Leitung 15 einem Entschwefelungsturm 16 zugeführt, der mit kaschigringen versehen und eine Berührungszeit zwischen Gas und Waschflüssigkeit von 5 bis io Sekunden ermöglicht und dessen Waschflüssigkeit äus Kondensat aus Behälter 13 (Leitung 17) unter Zusatz von Frischwasser (Leitung 18) bereitet und auf eine Konzentration von i °/o freiem Ammoniak eingestellt wird. Die ablaufende Waschflüssigkeit sammelt sich im Behälter ig und wird zusammen mit der Waschflüssigkeit des Entschwefelungsturmes g, die sich im Behälter 2o sammelt, dem Abtreiber 21 zugeführt, in dem Schwefelwasserstoff und Ammoniak abgetrieben werden. Man kühlt die Dämpfe im Kühler 2z und sammelt das Kondensat im Behälter 23.
  • Das aus dem Ammoniakwäscher 2 entweichende Gas wird im Kompressor 24 auf io at komprimiert und dem Entschwefelungsturm g zugeführt, in den die Waschflüssigkeit in mehreren Stufen eingespritzt wird und in dem die Berührungszeit zwischen Waschflüssigkeit und Gas, in komprimiertem Zustand 2o bis 30 Sekunden beträgt. Das aus dem Turm entweichende Gas enthält 0,02 g Schwefelwasserstoff und 58 g Kohlendioxyd je Kubikmeter. Beispiel 4 Bei der nachstehend beschriebenen Arbeitsweise wird im wesentlichen die in Abb. i dargestellte Anlage benutzt. Die notwendigen Änderungen ergeben sich aus der nachstehenden Schilderung.
  • In der in Beispiel i beschriebenen Weise wird Kokereigas in einem .Kühler i gekühlt und anschließend in einem Entschwefelungsturm 3 mit entsäuertem Ammoniakwasser berieselt, wobei im wesentlichen der Schwefelwasserstoff des Gases ausgewaschen wird. Die in den Behältern 2 und 4 gesammelte ammoniakhaltige Flüssigkeit wird einem Entsäuerer 12 zugeführt und hier durch Einleitete Von Kohlendioxyd unter gleichzeitigem Erhitzen auf 8o bis go° vom Schwefelwasserstoff befreit. Durch die Leitung 13 entweicht ein Gemisch von Kohlendioxyd und Schwefelwasserstoff, das ungefähr i5 °/o Schwefelwasserstoff enthält. Die aus dem Entsäuerer 12 abziehende Flüssigkeit enthält im Liter weniger als o,i g Schwefelwasserstoff; etwa 8o"/o, des in ihr enthaltenen Ammoniaks liegen als freies Ammoniak vor. Diese Flüssigkeit gelangt nun in den Abtreiber 15 und wird hier durch Einleiten von Dampf, der bei 16 zugeführt wird, vom Ammoniak befreit. Die ammoniakhaltigen Dämpfe werden im Kühler 17 niedergeschlagen, wodurch sich im Behälter 18 ein konzentriertes Ammoniakwasser sammelt, das über die Leitung ig zum Teil in den Entschwefelungsturm 3 und zum anderen Teil über die Leitung 2o in den Entschwefelungsturm 14 geleitet wird. In diesem wird das Gemisch aus Kohlendioxyd und Schwefelwasserstoff, das aus der Leitung 13 kommt, vom Schwefelwasserstoff befreit. Zu diesem Zweck wird das Ammoniakwasser mit Frischwasser, das durch die Leitung 21 kommt, auf einen Gehalt von etwa 5 % Ammoniak verdünnt. Die aus dem Entschwefelungsturm 14 abfließende Flüssigkeit wird im Behälter 22 gesammelt und mittels der Pumpe 23 auf den Abtreiber 5 geleitet. Hier werden mittels Dampf die flüchtigen Bestandteile abgetrieben; die Dämpfe werden im Kühler 7 kondensiert, so daß man bei 8 eine konzentrierte Schwefelammoniumlösung gewinnt.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Reinigung von Gasen oder Dämpfen, die neben Schwefelwasserstoff auch Kohlendioxyd und gegebenenfalls Ammoniak enthalten, durch Auswaschen mit Wasser in Gegenwart ausreichender Mengen Ammoniak bei gewöhnlicher Temperatur unter Einhalten einer so kurzen Berührungszeit zwischen Gas und Waschflüssigkeit, daß der größte Teil des Schwefelwasserstoffs ausgewaschen wird, aber der größte Teil des Kohlendioxyds in den Gasen öder Dämpfen verbleibt, wobei aus den gewonnenen Waschflüssigkeiten oder einem Teil davon freies Ammoniak oder eine dieses enthaltende wäßrige Lösung gewonnen und in die Gaswaschung zurückgeführt wird, dadurch gekennzeichnet, daß man aus der bei der Kühlung der Gase oder bei der Auswaschung des Ammoniaks oder an beiden Stellen , gebildeten ammoniakhaltigen. Flüssigkeit und bzw. oder der bei der selektiven Schwefelwasserstoffentfernung gewonnenen Lösung oder- einem Teil dieser Flüssigkeiten durch Entsäuern und gegebenenfalls Abtreiben freies Ammoniak als solches oder als wäßrige Lösung gewinnt, dieses nicht nur für die Entschwefelung der Gase oder Dämpfe, sondern auch für eine selektive Entschwefelung der bei der Entsäuerung entstehenden, Schwefelwasserstoff und Kohlendioxyd enthaltenden Schwaden benutzt und aus den hierbei entstehenden ammoniak- und schwefelwasserstoffhaltigen Waschflüssigkeiten durch Abtreiben eine konzentrierte Lösung von Ammoniak und Schwefelwasserstoff gewinnt.
  2. 2-. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die bei der Entsäuerung entstehenden, Schwefelwasserstoff und Kohlendioxyd enthaltenden Schwaden mit den zu reinigenden Gasen oder Dämpfen vermischt und mit diesen gemeinsam entschwefelt werden.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die durch Entsäuerung gewonnene, freies Ammoniak enthaltende Flüssigkeit nacheinander für die Entschwefelung der Gase und die Entschwefelung der Schwaden in beliebiger Reihenfolge benutzt wird.
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