DE931099C - Verfahren zur Verhuetung der Entzuendungs- und Explosionsgefahr von in Behaeltern eingeschlossenen brennbaren Fluessigkeiten - Google Patents

Verfahren zur Verhuetung der Entzuendungs- und Explosionsgefahr von in Behaeltern eingeschlossenen brennbaren Fluessigkeiten

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DE931099C
DE931099C DES31832A DES0031832A DE931099C DE 931099 C DE931099 C DE 931099C DE S31832 A DES31832 A DE S31832A DE S0031832 A DES0031832 A DE S0031832A DE 931099 C DE931099 C DE 931099C
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    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B65CONVEYING; PACKING; STORING; HANDLING THIN OR FILAMENTARY MATERIAL
    • B65DCONTAINERS FOR STORAGE OR TRANSPORT OF ARTICLES OR MATERIALS, e.g. BAGS, BARRELS, BOTTLES, BOXES, CANS, CARTONS, CRATES, DRUMS, JARS, TANKS, HOPPERS, FORWARDING CONTAINERS; ACCESSORIES, CLOSURES, OR FITTINGS THEREFOR; PACKAGING ELEMENTS; PACKAGES
    • B65D90/00Component parts, details or accessories for large containers
    • B65D90/22Safety features
    • B65D90/38Means for reducing the vapour space or for reducing the formation of vapour within containers
    • B65D90/40Means for reducing the vapour space or for reducing the formation of vapour within containers by use of fillings of porous materials

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Dispersion Chemistry (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • Solid Fuels And Fuel-Associated Substances (AREA)

Description

  • Verfahren zur Verhütung der Entzündungs- und Explosionsgefahr von in Behältern eingeschlossenen brennbaren Flüssigkeiten Die Verhütung der Brand- und Explosionsgefahr bei mit entzündlichen Stoffen, wie beispielsweise Ö1, gefüllten Behältern ist ein wichtiges technisches Problem.
  • Es ist bereits bekannt, Behälter, die zur Aufnahme von leicht brennbaren Flüssigkeiten bestimmt sind, mit Glaswolle oder einem anderen, die Flüssigkeit nicht aufsaugenden, nicht brennbaren Faserstoff auszufüllen. Gemäß der deutschen Patentschrift 680 737 wird ein solches Füllmaterial in aus Draht oder Drahtgeflecht hergestellten Zellen angeordnet. Dadurch wird erreicht, daß die Zündungsursache nicht an die Hauptmenge der entzündlichen Substanzen gelangt.
  • Die bisher für diesen Zweck verwendeten Füllmaterialien hatten den Nachteil, entweder zu großes Eigengewicht zu besitzen, so daß insbesondere Treibstoffbehälter für Flugzeuge und andere Transportmittel durch dieses Füllmaterial zu schwer werden, oder sie waren verhältnismäßig kostspielig.
  • Gemäß der Erfindung werden nun derartige Behälter mit einem spezifisch leichten, billigen, nicht brennbaren, porösen Material gefüllt, das chemisch von den aufzubewahrenden brennbaren Substanzen nicht angegriffen wird, das diese Substanzen nicht durch Absorption bindet und dessen Porosität auf ein hochkapillares Netz zurückzuführen ist, das, obwohl es eine Gesamtaufnahmefähigkeit besitzt, die nur wenig kleiner ist als sein eigenes Volumen, die Masse der entzündlichen Stoffe so aufteilt, daß sie für eine Zündungsursache praktisch unerreichbar ist.
  • Es wurde gefunden, daß ein solches Material aus bestimmten Pflanzen und Pflanzenteilen mit hohem Kieselsäuregehalt, die in der Natur in großen Mengen zur Verfügung stehen, gewonnen werden kann, indem man ihre verweslichen und brennbaren Teile nach geeigneten Verfahren entfernt.
  • Besonders geeignete Ausgangsmaterialien für die Herstellung der gemäß der Erfindung verwendeten Füllmaterialien für Behälter, die mit brennbaren Substanzen gefüllt sind, sind die Spelzen der Karyoxyde gewisser Pflanzen, Teile der Stengel von equisetum arvense und equisetum palustre, Teile von Diatomeen u. dgl. Ebenso gute Ergebnisse wurden insbesondere bei Verwendung von Reisschalen erzielt.
  • Alle diese Substanzen zeigen unter dem Mikroskop stark silizierte Membranteile, die die wesentliche Grundlage des erfindungsgemäßen Schutzmaterials bilden.
  • Die Verfahren zur Behandlung dieser Substanzen sind zwar in den Grundprinzipien identisch, können jedoch in den Einzelheiten voneinander abweichen, je nach den Verbrennungszwecken, denen die erhaltenen Materialien dienen sollen. Im allgemeinen wurde vorteilhaft ein Arbeitsverfahren mit folgenden Schritten durchgeführt: Konditionieren der Temperatur der gewählten Substanzen, allmähliches Sättigen derselben mit Wasser und gegebenenfalls mit aktiven Fermentationsmitteln, die den biochemischen Prozeß der Entfernung unerwünschter Teile erleichtern sollen, und endlich, nach vorheriger Entfernung überschüssigen Wassers, Druckverformung des Rückstandes und anschließendes Tro.cknen.
  • Im Fall von Schalen ist es vorteilhaft, für diese Behandlung einen Drehautoklav zu benutzen, um gegebenenfalls die organischen Substanzen auf die gewünschte Temperatur (nicht weniger als 250) zu bringen: dann wird Wasser bis zur Sättigung der Substanzen zugegeben, wobei die Temperatur weiter auf nicht unter 250 gehalten wird; danach wird der Autoklav etwa I2 Stunden stationär gehalten, um teilweise Fermentation der organischen Substanzen zu ermöglichen, nachdem für die Vertreibung von überschüssigem Wasser gesorgt wurde.
  • Während dieser Phase werden die Pentosane, die Stärkeprodukte, Zellulose und Fette, die 20 bis 30 °/o des ursprünglichen Gewichts ausmachen, von den Schalen entfernt.
  • Das so erhaltene Material kann in pulverförmigem Zustand verwendet oder zu Kuchen von der gewünschten Form gepreßt werden. In jedem Fall muß es zweckmäßig getrocknet werden. Es besitzt ein spezifisches Gewicht, das je nach dem Ausmaß der abschließenden Kompression von So bis zu I00/I20 kg/m3 variieren kann.
  • Es kann in speziellen Fällen zweckmäßig sein, das so erhaltene Material, bevor man es in Kuchen verpreßt, einer weiteren Behandlung zu unterwerfen, die darin besteht, daß man es mit einem Bindemittel, beispielsweise Kalkstein oder Zement, vermischt, um seine Brennbarkeit weiter herabzusetzen und dadurch seine Schutzwirkung zu erhöhen, was freilich mit einem geringen Verlust hinsichtlich seines spezifiischen Gewichts verbunden ist, das allerdings trotzdem 300 kg/ms kaum übersteigt.
  • Die von dem Verfahrensschritt der teilweisen Fermentation kommenden Reis schalen werden schnell und energisch, beispielsweise mit trockenem pulverförmigem Zement, vermischt, dann in Formen der gewünschten Form geschüttet und danach verpreßt. Vor dem Einschütten kann vorteilhaft Luft oder ein anderes inertes Gas unter Druck in die Masse eingeblasen werden, um die Verformung zu erleichtern und das Kapillarennetz dichter zu machen, wodurch das spezifische Gewicht weiter herabgesetzt wird.
  • Es wurde gefunden, daß mit so behandeltem Material gefüllte Behälter fähig sind, 75 bis 80 °/o ihres Volumens an brennbaren Substanzen zu fassen, wobei sie diese aufnehmen, als wenn sie völlig leer seien, und diese frei ausfließen lassen, als wenn sie allein in den Behältern anwesend wären.
  • Sie wurden nach der Füllung mit üblichem Benzin mit bestem Ergebnis verschiedenen Feuerproben unterworfen. In einem ersten Versuch wurde in den unteren Teil des Behälters in direkte Berührung mit dem Benzin ein Knallquecksilberminenzünder gebracht, den man detonieren ließ, ohne daß eine Explosion oder Entflammung verursacht wurde; anschließend ließ man erst zwei und schließlich vier Zünder gleichzeitig unter denselben Bedingungen und mit demselben Ergebnis detonieren. Derselbe, jedoch nur teilweise gefüllte Behälter wurde in dem nicht mit Benzin gefüllten Teil mit einer Knallgasflamme durchlöchert, wiederum ohne daß Explosion oder Entflammung erfolgte. Schließlich wurde derselbe Behälter so aufgestellt, daß das Benzin aus vier kleinen, in seine Wände gebohrten Öffnungen ausfloß. Das ausfließende Benzin wurde entzündet und das Feuer 2 Stunden lang durch das in dem Behälter enthaltene Benzin unterhalten, ohne daß es in den Behälter übergriff.
  • Alle diese Versuche wurden mit einem Behälter mit einer Bruttokapazität von 33 1 ausgeführt.
  • Es wurde gefunden, daß das Schutzmaterial nach diesen Versuchen in tadellosem Zustand und für weitere Verwendung geeignet war.
  • Es wird jedoch auch mit einem, nicht mit einem Bindemittel verfestigten Material, zumindest gegen Explosionsgefahr, ein befriedigender Schutz erzielt. Versuche, die unter analogen Bedingungen wie die oben beschriebenen, jedoch mit einem anderen Material durchgeführt wurden, das nicht mit einem Bindemittel verfestigt war, haben gezeigt, daß in den schlimmsten Fällen möglicherweise die brennbare Substanz durch langsames Abbrennen, das durch übliche Maßnahmen gelöscht werden kann, verloren geht oder daß das Schutzmaterial verloren geht, das dabei verkohlt. In keinem Fall traten aber Explosionen auf.
  • Bessere Ergebnisse können erzielt werden, wenn abwechselnd Schichten nicht verfestigten Materials mit Schichten, die mit einem Bindemittel verfestigt sind, verwendet werden, wobei jedoch gegenüber dem vorigen Fall das Gesamtgewicht des Schutzmaterials etwas ansteigt. Ob das eine oder besser das andere System zu wählen ist, hängt natürlich davon ab, welche Ergebnisse in den einzelnen Fällen der Verwendung erzielt werden sollen.
  • Die Erfindung ist natürlich nicht auf die beschriebenen Verfahren oder auf die Verwendung der oben beschriebenen Substanzen oder auf die verschiedenartigen Vorbehandlungen der letzteren beschränkt, da alle diese Verfahren innerhalb weiter Grenzen variieren können, unter der Bedingung, daß sie zur Erreichung der oben angegebenen und anderer ähnlicher Zwecke geeignet sind.

Claims (7)

  1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zur Verhütung der Entzündungs- und Explosionsgefahr und gegebenenfalls auch der Gefahr einfachen Abbrennens des Inhalts bei Behältern, die mit brennbaren Substanzen gefüllt sind, durch Einfüllen eines porösen Materials in diese Behälter, dadurch gekennzeichnet, daß das poröse Material aus stark kieselerdehaltigen Pflanzen, vorzugsweise Reisschalen, gebildet wird, die einer Vorbehandlung unterworfen wurden, um sie von ihren verweslichen oder brennbaren Teilen zu befreien, und das gegebenenfalls mit Bindemitteln verfestigt ist.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß die Herstellung des porösen Materials aus stark kieselerdehaltigen Pflanzen die folgenden Arbeitsschritte umfaßt: Konditionieren der Temperatur des ausgewählten Materials, allmähliche Sättigung desselben mit Wasser und gegebenenfalls mit aktiven Fermentationsmitteln, die den biochemischen Prozeß der Entfernung unerwünschter Teile erleichtern sollen, Entfernung überschüssigen Wassers, Verformen des Rückstandes in Formen mittels Druck und abschließendes Trocknen.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die verschiedenen Behandlungsmaßnahmen in einem Drehautoklav durchgeführt werden,
  4. 4. Verfahren nach Anspruch 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Temperatur während der Behandlung der Pflanzen bei nicht unter 250 gehalten wird.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das behandelte Material vor der Kompression mit einem Kalk- oder Zementbindemittel innig vermengt wird.
  6. 6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß man durch das Gemisch von behandeltem Material und Bindemittel, bevor das Bindemittel abgebunden hat, ein inertes Gas, wie beispielsweise Luft, durchströmen läßt.
  7. 7. Pflanzliches, durch Behandlung nach Anspruch 2 bis 6 erhaltenes Material zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch I.
    Angezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 680 737.
DES31832A 1952-01-18 1953-01-15 Verfahren zur Verhuetung der Entzuendungs- und Explosionsgefahr von in Behaeltern eingeschlossenen brennbaren Fluessigkeiten Expired DE931099C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1023409B (de) * 1956-05-24 1958-01-23 Wilke Werke Ag Sicherheitsvorrichtung fuer Behaelter mit brennbaren Fluessigkeiten

Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE680737C (de) * 1935-08-20 1939-09-06 Conrad Held Explosionsschutzsicherung

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