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Benzinbehälter mit Füllstoffen Bekanntlich werden in Vorratsbehältern
für organische Flüssigkeiten, beispielsweise in Vorratsbehältern von Benzinlampen,
Benzinfeuerzeugen u. dgl., als absorbierende Füllung Stoffe wie Baumwolle, Bimsstein,
gebrannter Ton u. dgl. verwendet.
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Füllungen dieser Art haben große NZachteile, die für Baumwolle beispielsweise
darin bestehen, daß dieser Stoff nicht nur das ihm zugeführte Benzin, sondern auch
Wasser absorbiert und dieses absorbierte Wasser auch dann noch festhält, wenn das
Benzin durch Verdunstung aus dem Füllstoff entfernt worden ist. Das Absorptionsvermögen
der Baumwolle o. dgl. sinkt bei wiederholter Nachfüllung des Behälters mit Benzin,
und schließlich muß die Baumwolle o. dgl., sobald sie eine bestimmte Menge Wasser
aufgenommen hat, ausgewechselt werden.
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Werden andere Füllstoffe, wie Bimsstein, poröser gebrannter Ton o.
dgl., verwendet, so wird durch den Füllstoff das Gewicht des Vorratsbehälters beträchtlich
erhöht, während gleichzeitig die Abmessungen des Behälters gegenüber einer Füllung
mit anderen Stoffen wesentlich vergrößert werden müssen.
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Der Zweck der Erfindung ist nun, alle oben angegebenen Nachteile zu:
beseitigen, und zwar dadurch, daß als absorbierende Füllung in Benzin o. dgl. unlösliche
Ester höherer Fettsäuren von Cellulose oder zur Esterbildung geeignete Cellulosederivate
verwendet werden.
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Eine derartige Füllung absorbiert kein Wasser und hat außerdem gegenüber
bekannten Füllungen noch den Vorteil, daß sie das absorbierte Benzin o. dgl, besser
festhält und der beispielsweise bei Benzinfeuerzeugen für gewöhnlich unvermeidliche
schlechte Geruch beseitigt wird. Da, wie bereits erwähnt, ein solcher Füllstoff
das Benzin o. dgl. besser festhält, wird die Kapazität eines solchen Füllstoff verwendenden
Feuerzeuges beträchtlich vergrößert, so daß das Feuerzeug nicht so oft wie sonst
nachgefüllt zu werden braucht.
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Gewöhnlich werden Ester höherer Fettsäuren von Cellulose oder ähnlichen
Derivaten der Cellulose als Behälterfüllung gemäß der Erfindung verwendet. Die höheren
Fettsäuren, die zur Esterbildung dienen, sind die Fettsäuren, deren Glyceride die
Hauptbestandteile der 51e und Fette sind. Solche Fettsäuren sind beispielsweise
die Stearinsäure, die Palmitinsäure, die Laurinsäure und die Oleinsäure. Die verwendeten
Ester sind zweckmäßig die verhältnismäßig niedrigen Veresterungsstufen der Cellulose,
weil die höheren Veresterungsstufen der Cellulose und ähnlicher Kohlehydrate in
organischen Lösungsmitteln verschiedener Art löslich sind und nur ausnahmsweise
gemäß der Erfindung verwendet werden können.
Die Ester, die gemäß
der Erfindung Anwendung finden, lassen sich in bekannter Weise herstellen, beispielsweise
durch Veresterung von Kohlehydraten von der allgemeinen Formel "C" Hl, 0, )" oder
von ähnlichen Derivaten dieser Kohlehydrate, insbesondere durch Veresterung von
Cellulose oder Cellulose enthaltenden Stoffen, Hydrocellulose Oxycellulose u. dgl.
unter solchen Bedingungen, daß Ester erhalten werden, die in den organischen Flüssigkeiten,
für deren Aufbewahrung sie verwendet werden sollen, unlöslich sind.
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Solche Ester erhält man beispielsweise durch folgendes Verfahren:
äoo ccm Pyridin werden in i oo ccm Chlorbenzol gelöst. In diese Lösung trägt man
langsam unter Kühlen eine Lösung von 3009 Stearylchlorid in 6oo ccm Chlorbenzol
ein. In diese Mischung bringt man dann ioo g sorgfältig getrockneter Baumwolle.
Das Reaktionsgemisch wird unter Rückflußkühlung auf dem Wasserbad 12 bis 14 Stunden
lang auf ioo° erhitzt. Das dabei entstehende Reaktionsprodukt wird auf dem Saugfilter
abgetrennt und so lange mit Chloroform gewaschen, bis alle löslichen Bestandteile
entfernt sind. Der Rückstand besteht aus unlöslichem Cellulosestearat; er kann in
feuchtem Zustand zu Scheiben, Fäden, Häuten oder Körpern beliebiger Art geformt
und daräuf bis zur Entfexnung des Chloroforms getrocknet werden. Das auf diese Weise
erhaltene Erzeugnis ist fertig zur Verwendung.
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Anstatt Cellulose in Form von Baumwolle anzuwenden, kann man auch
Papier oder Hvdrocellulose oder ähnliche Stoffe anwenden. Bei gewissen Cellulosen
kann es empfehlenswert sein, die Veresterung bei niedrigeren Temperaturen als ioo°
durchzuführen.
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Diese Ester als Füllung für die Brennstoffbehälter von Feuerzeugen
oder Lampen bieten den Vorteil, daß größere Mengen flüssiger Brennstoff von den
Estern aufgenommen werden können als durch gleiche Mengen Baumwolle oder ähnliche
Stoffe. Ferner hat die Anwesenheit geringer Mengen von Wasser in der aufzubewahrenden
organischen Flüssigkeit 'nicht den Nachteil, daß das absorbierende Mittel vergiftet
wird, wie es beispielsweise bei Baumwolle der Fall ist, wo durch Wasseraufnahme
die Absorptionsfähigkeit für flüchtige organische Flüssigkeiten herabgesetzt wird.
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Die Erfindung läßt sich bei Feuerzeugen beliebiger Art, beispielsweise
Feuerzeugen mit Cereisen und Rad, anwenden. Sie kann jedoch auch bei anderen Streichfeuerzeugen
ähnlicher Art Anwendung finden.
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Die Erfindung betrifft ferner eine plastische oder halbflüssige Mischung,
die aus einer brennbaren, insbesondere stark flüchtigen organischen Flüssigkeit,
wie Benzin o. dgl., im Gemisch mit einem Ester der höheren Fettsäuren mit einem
Kohlehydrat von der Formel (C,Hio0,)" oder einem ähnlichen Derivat aus Kohlehydraten
besteht und als Füllung für Feuerzeuge, Lampen, Ofen u. dgl. verwendet werden kann.
Diese plastische oder halbflüssige Masse wird zweckmäßig in Tuben oder ähnlichen
Einrichtungen aufbewahrt, aus denen die Masse durch Druck herausgepreßt werden kann.
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Verschiedene Anwendungsgebiete der Erfindung und verschiedene Einrichtungen
sind oben beschrieben worden. Die Erfindung ist jedoch nicht auf diese -Anwendungsgebiete
und die beschriebenen Einrichtungen beschränkt.