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Lösbare Eckverbindung von Gestellwänden, insbesondere an Holzbettstellen
Die Erfindung betrifft eine lösbare Eckverbindung von Gestellwänden, insbesondere
Holzbettstellen für Mannschaftsunterkünfte bzw. auch von anderen rahmenartigen Gestellen,
wie z. B. Regalen, Transportbehältern, Tiergattern, die leicht zerlegbar, zugleich
aber auch bei ihrer Benutzung gegen starke Beanspruchungen sehr widerstandsfähig
sein müssen.
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Es sind Holzbettstellen bekannt, bei denen die beiden Längswände an
ihren Enden senkrechte Einschubräume für die beiden sie zu einem Rahmengestell vereinigenden
und an ihren Enden durch Leisten verstärkten Stirnwände aufweisen. Die Einschubwände
an den Längswänden werden dabei einerseits durch eine an ihrem Ende befestigte senkrechte,
vorspringende Leiste, die die Außenfläche der Stirnwände als widerlager'hintergreift,
und andererseits durch einen in entsprechendem Abstand auf ihrer Innenseite, also
im Bettraum, befestigen, in der Länge der aufzunehmenden Stirnwandleiste L-förmig
gefrästen Bettpfosten gebildet. Abgesehen davon, daB vier starke, in den Bettraum
hineinragende Bettpfosten für die Verlegung des Bettbodens und der Auflagen störend,
empfunden werden, bedeutet die Ausfräsung des Bettpfostens von der Dicke und Länge
der aufzunehmenden
Leiste auch .einen Holzverlust, der sich bei
einem Einmannbett viermal, beim Doppelbett achtmal wiederholt und in der Regel durch
eine entsprechend. stärkere Bemessung des Pfostenzuschnittes ausgeglichen werden
muß. Außerdem hat diese Bauweise den Nachteil, daß solche Bettstellen bei Belastung
schwanken, auch wenn die Abmessungen der Einschubverbindung von vornherein genau
aufeinander abgestimmt waren, weil das Holz nach einiger Zeit durch Trocknung schwindet.
Schon aus diesem Grunde ist eine solche Bauweise ungeeignet. Das gilt in besonderem
Maße, wenn solche Mannschaftsbetten für Unterkünfte zwecks Raumausnutzung als Zwei-
oder Dreietagenbetten gebaut werden, denn die oberen Betten können nur benutzt werden,
indem der Benutzer an einem Pfosten wie bei einer Leiter aufwärts steigt. Durch
das erhebliche Körpergewicht und die einseitig angreifende Belastung wird das Bettgestell
so ungünstig belastet, daß die Eckverbindung immer nachgiebiger wird.
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Eine grundsätzlich andere, im Gegensatz zu jener vierteiligen nur
drei Bauteile umfassende Bauart besteht aus einem Matrazenrahmen mit senkrecht verlaufenden
Längs- und Stirnwänden, der mit den beiden Bettstirnwänden lösbar durch Einhängen
verbunden ist. Zu diesem Zweck sind an Stelle metallischer Beschläge an den Stirnwandinnenseiten
in der Nähe der Rahmenlängswände nach innen vorspringende, breite Leisten aufgesetzt,
die an ihren freien Enden schräg abwärts divergierend verlaufen. An den Rahmenstirnwänden
sind Anschläge mit spiegelbildlich verlaufenden Keilflächen so angebracht, daß beim
Aufsetzen des Matratzenrahmens von oben her an jeder Bettstirnwand zwei Keilverbindungen
zustande kommen, die durch Neigung der Keilflächen zur Anzugsebene nach hinten abwärts
hintergreifend wirken. Um die Anschläge an dem Matratzenrahmen zu versteifen, sind
sie mit den waagerechten Rahmenstirnwänden verbunden. Diese Anschläge werden daher
bei Belastung auf Verwindung beansprucht, weil der Angriff der Last an der Keilfläche
beträchtlichen Abstand von den beiden Befestigungsstellen an der senkrechten Längswand
und der waagerechten Stirnwind des Rahmens hat. Wird die Längskante des Rahmens
belastet, so entsteht eine Drehneigung um die benachbarten Keilverbindungen, al`s
deren Folge die beiden entfernten Keilverbindungen sich lockern bzw. außer Eingriff
kommen können.- Für Etagenbetten ist diese Bauweise daher auch nicht geeignet, weil
diese beim Besteigen des oberen Bettes besonders stark und einseitig auf Schub belastet
werden. Auf vierteilige Holzbettstellen ist diese Keilverbindung nicht ohne weiteres
übertragbar, weil es hier an Ausnehmungen fehlt, die ein Widtrlager für den einzuschiebenden
Teil zur Verfügung stellen.
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Die Erfindung beseitigt die geschilderten Nachteile der eingangs dargestellten
vierteiligen Holzbettstellen dadurch, daß die auf der Innenseite der Bettstirnwände
und der Längswände angebrachten Verbindungsleisten keilförmig ausgebildet und schwalbenschwanzförmig
hinterschnitten sind.
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. Auf diese Weise werden die zusammengefügten Gestellwände- in der
Längs- und Querrichtung gleichzeitig verklemmt. Diese Maßnahme erlaubt auch, die
Bretter für die Längswände schwächer zu halten, weil diese -durch die aufgesetzten
Keilleisten eine Querversteifung erfahren und auch durch- die gegen die Anzugsebene
geneigte Keilwirkung verspannt werden. Der Anstieg der Keilfläche kann sich, da
die Keilverbindung einen äußerst kräftigen Anzug gestattet und in einer Länge von
etwa 2o cm für eine dauerhafte, hochbeanspruchte Eckverbindung eines solchen Bettgestells
ausreicht, nach oben erweitern, so daß man durch bloßes Hereinschlagen der Stirnwand
eine hinreichende Verkeilung erzielen kann, deren Lösung durch entgegengesetzt gerichtete
Schläge ebenso mühelos erfolgt. Ein wesentlicher Vorteil dieser Bauart ist ferner
darin zu' erblicken, daß die beiden Leisten der Keilverbindung in ein und derselben
Ebene liegen und nur wenig in den Bettraum .hineinragen, so daß sie nicht stören.
Günstig ist außerdem, daß der Druck von der an der Längswand befestigten Verstärkungsleiste
unmittelbar aufgenommen wird und die Festigkeit durch dort angeordnete, die Leimung
unterstützende Schrauben oder Holzdübel wirksam vergrößert ist. Die keilförmige,
Leiste an der Stirnwand kann sehr schmal gehalten und die dabei gewonnene Breite
der an der Längswand befestigten Verstärkungsleiste zugeschlagen werden.
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Ein ganz wesentlicher Vorteil liegt ferner in der- Fertigung selbst
begründet. Es, brauchen jetzt nicht mehr beide Keilleisten nach Steigung und Neigung
gesondert aus verschiedenen Leisten hergestellt zu werden, sondern sie können aus
gleichgewachsenem Holz unter Ausgehen von einer vorgeschnittenen entsprechend breiten
Leiste durch einen Schrägschnitt jeweils paarweise genau spiegelbildlich erzeugt
werden, so daß sie ohne jede weitere Bearbeitung mit ihren Keilflächen genau aufeinanderpassen.
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Vorteilhaft werden die Bettpfosten als äußere Begrenzung der Einschubräume
für die Aufnahme der Stirnwand außen am Ende der Längswände angeordnet, weil sie
dort einerseits nicht durch Beschränkung des Bettraumes stören, andererseits besonders
kräftige Widerlager für die sich dagegen verkeilenden Stirnwände bilden, wozu vorspringende
Querleisten bei der an erster Stelle genannten bekannten Bauart nicht in dem Maße
geeignet waren.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform verstärken sich die an den Stirnwänden
angebrachten Leisten nach dem Fußboden 'hin, und die Stirnwände tragen an den Pfosten
innen anliegende Hilfsstützen, die in der Klemmstellung der Keilleisten auf dem
Fußboden aufruhen, so daß die Keilverbindung bei Belastung, auch wenn das Holz arbeitet,
ständig in ihrer äußersten Verkeilungs-Lage gehalten und der Widerstand des Bettgestells
gegen
einseitige Belastung und Schwankungen gesteigert wird. Pfosten und Stützen können
sich in den erforderlichen Gesamtquerschnitt teilen und daher aus Leisten gebildet
werden.
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Die Holzeinsparung kann besonders weit getrieben werden, wenn man
zwei übereinander angeordnete Doppelbetten zu einem Viererbett vereinigt, indem
die beiden inneren Längswände jeweils auf beiden Seiten Keilleisten aufweisen. Dadurch
werden zwei mittlere Längswände eingespart.
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In der Zeichnung ist der Gegenstand der Erfindung an -einem Doppelbett
beispielsweise dargestellt.
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Die Längswände a sind mit dem außerhalb des Bettraumes angeordneten
Pfosten b starr verbunden, z. B. vernagelt und verleimt. Zur Bildung der Einschubräume
sind in geringem Abstande von den Pfosten b innen an den Längswänden
a senkrechte Verstärkungsleisten c angebracht, deren nach den Pfosten zu
liegende Fläche keilig und zugleich schwalbenschwanzförmig hinterschnitten ausgebildet
ist. Waagerechte Leisten d an der Unterkante der Längswände a tragen in üblicher
Weise den nicht dargestellten Bettboden. Der Abstand der Verstärkungsleisten c von
den Pfosten b ist so bemessen, daß die Stirnwände e mit an ihren Enden angebrachten
Leisten f in die Einschubräume hineinpassen, wobei die Leisten f an ihrer Oberfläche
spiegelbildlich zur Anlagefläche der Leisten c verlaufen. Außerdem tragen die Stirnwände
e auf ihrer Außenseite neben den Pfosten b Hilfsstützen g, die bis auf den Fußboden
reichen. Sie bieten daher nicht nur eine versteifende Anlage für die Pfosten b,
sondern sorgen außerdem dafür, daß die Leisten f, insbesondere bei Belastung des
Bettes, sich dann fester gegen die Versteifungsleisten c verspannen, so daß das
Bett um so stabiler wird, und zwar unabhängig vom Arbeiten des Holzes. Dadurch,
daß die Pfosten b nach außen aus dem Bettraum verlegt sind, stören sie nicht. Sie
sind in keiner Weise durch Aussparungen geschwächt, so daß ihr Profil günstig ausgenutzt
und ihr Querschnitt auf ein Mindestmaß herabgesetzt werden kann. Der stumpfwinklige
Verlauf der Keilfläche zwischen den Leisten c und f sichert den Rahmenzusammenhang
und erlaubt, auch die Bettlängswand a schwächer im Querschnitt zu bemessen. Die
Anbrin.gung der Stützen a an den Stirnwänden c gestattet schließlich, daß auch der
Querschnitt des Pfostens b noch schwächer gewählt werden kann.