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Bettgestell Die Erfindung bezieht sich auf ein Bettgestell, das aus
zwei Längswänden sowie zwei Querwänden besteht. An den Ecken sind die Wände durch
Bettbeschläge lösbar verbunden.
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Die Wände von bisher üblichen Bettgestellen werden aus Voll- oder
Sperrholz hergestellt, wozu mehrere Arbeitsgänge erforderlich sind. Die Wände sind
auf beiden Seiten, also außen und innen zu furnieren, an die Innenwand der Längswände
sind zum Auflegen der Matratzen Tragleisten anzuschrauben oder sonstwie zu befestigen.
Weiterhin sind zum Verbinden der Längswände mit den Querwänden Bettbeschläge anzubringen,
die durchweg nachträglich auf die Stirnenden der Längswände und auf die Querwände
ein- bzw. aufzuschrauben sind. Für ein Bett werden vier Paar derartiger Beschläge
benötigt. Ein Paar besteht aus einem Teil, welches in die Querwand eingelassen und
festgeschraubt wird, während das korrespondierende Teil mit den Haken in die Stirnkanten
der Längswand eingelassen und festgeschraubt wird.
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Die Stirnkanten der Längswände weisen Hirnholz auf, in dem die Schrauben
nicht gut halten. Daher ist es üblich, in die Enden der Längswände Langholzstücke
für die Befestigung des Bettbeschlages einzuleimen. Die Kosten der vier Paar Bettbeschläge
und das Einlassen und Festschrauben derselben in die Wände sind beträchtlich, die
Einlaßarbeiten und Befestigungsarbeiten infolge der Größe der Teile lästig und umständlich.
Um die Kosten zu verringern, hat man Bettbeschläge aus Blech gestanzt. Für ein Bett
werden ebenfalls vier Paar Bettbeschläge benötigt. Ein Paar besteht aus ausgestanzten
Blechen, von denen ein Stück auf die Querwand, während das korrespondierende Stück
auf die Innenseite der Längswand aufgeschraubt wird, wobei die Schrauben senkrecht
zur Längswand stehen.
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Diese Art der Bettbeschläge läßt sich zwar ohne Einlassen der Beschläge
anbringen, jedoch ist die Befestigung mit nur je zwei = vier Schrauben mangelhaft,
denn die Schrauben, mit denen die Bettbeschläge auf die Wand aufgeschraubt werden,
können naturgemäß nur so lang wie die Dicke der Wand, also meistens nur 20 bis 25
mm lang sein.
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Zur Herstellung von Bettgestellen werden bereits Platten, Schalen,
und Profile, die aus Kombinationen von dünnwandigen Deckstoffen, wie Metall, Holz
oder Kunststoffen und Stützstoffen bestehen, verwendet. Als Stützstoffe kommen hierbei
aus Holz-, Schilf-, Torf-, Heidekraut- oder Strohfasern bestehende Filze in Frage,
die aus wasserhaltigen Breien gewonnen werden, indem das Wasser durch Absaugen des
Breies auf einem Sieb oder Verspritzen des Breies auf eine Siebplatte entfernt und
das Faservlies an der Luft oder bei erhöhter Temperatur, gegebenenfalls auch unter
Druck, getrocknet wird.
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Bekannt sind ferner Bettgestelle, -deren Längs- bzw. Querwände durch
Bettbeschläge lösbar miteinander verbunden sind und deren Außenseiten furniert sind.
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Durch die Erfindung soll ein Bettgestell geschaffen werden, das sich
einfach und billig herstellen läßt. Erfindungsgemäß kennzeichnen sich die neuen
Bettwände dadurch, daß die Wände, insbesondere die Längswände, aus einer Holzspänemasse
gebildet, dabei die mit Verankerungen versehenen Bettbeschläge eingelegt und gleichzeitig
mit eingepreßt sind.
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Die Bettlängswände aus Spanholz werden somit in einem einzigen Arbeitspreßgang
hergestellt, wobei die Beschläge eingepreßt sind und keine weitere Bearbeitung mehr
erforderlich ist. Die Bettlängswand weist vorteilhaft eine Tragleiste für den Matratzenrahmen
auf, die als an der Längswand nach innen vorstehende versteifende Tragleiste vorgesehen
ist und mit der Längswand einstückig als homogenes Preßteil hergestellt wird. Die
Längswand ist also so geformt, daß sie einen Winkel darstellt, der im senkrechten
Teil die Wand und im rechten Winkel dazu die Tragleiste für den Matratzenrahmen
bildet. Die Abwinkelung des Spanholzes hat gegenüber den bekannten Vollholzwänden
mit aufgeschraubten Holzleisten den Vorteil, daß die Längswände in Längsrichtung
gegen Durchbiegung versteift sind.
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Eine einfache Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes ergibt sich,
wenn die Beschläge aus S-förmig oder winkelförmig gebogenen Rundeisen
bestehen,
wobei aus Profileisen bestehende Bettbeschläge, deren aus der Stirnseite der Längswand
vorstehender schräg gerichteter Teil in eine schräge Bohrung der Querwand eingreift,
bereits bekannt sind. Der Stand der Technik gibt jedoch keinen Hinweis dafür, daß
der in der Preßmasse liegende Teil des Rundeisens als Verankerungsteil, beispielsweise
als breitgeschmiedeter, schwalbenschwanzähnlicher Teil oder als ein mit Durchbrechungen
versehener Teil, ausgebildet ist.
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Der Gegenstand der Erfindung ist in der Zeichnung an einem Ausführungsbeispiel
dargestellt; es zeigt Fig.1 das Bettgestell gemäß der Erfindung in Seitenansicht,
Fig.2 einen Querschnitt durch eine Längswand nach der Linie II-II in Fig. 1, Fig.
3 das Stirnende einer Längswand, Fig.4 einen in die Spänemasse einzupressenden Bettbeschlag
und Fig. 5 eine weitere Ausführungsform des Bettbeschlages.
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Das Bettgestell besteht in an sich bekannter Weise aus zwei Längswänden
1, welche stirnseitig mit zwei Querwänden 2, 3 formschlüssig verbunden sind. In
der Fig. 1 zeigt die rechte Hälfte eine Ausführungsform, bei der die Füße des Bettgestelles
durch die beiden Querwände 2, 3 gebildet werden. Die linke Hälfte der Fig. 1 zeigt
eine andere Ausführungsform eines Bettgestelles, bei der die Füße 4 an der Längswand
1 angeordnet sind. Die Bettlängswände sind erfindungsgemäß aus Spanholz hergestellt
und werden zusammen mit den Bettbeschlägen in einem Arbeitspreßgang hergestellt.
Dabei ist die Längswand aus Spanholz so geformt, daß sie gleichzeitig eine Auflage
für den Matratzenrahmen aufweist. In Fig. 2 ist ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel
der aus Spanholz gepreßten Längswand dargestellt. Die Längswand ist winkelförmig
ausgebildet und weist an ihrem unteren Teil einen horizontalliegenden kurzen Schenkel
5 auf, der die Längswand gegen Durchbiegen versteift und zugleich die Tragleiste
für den Matratzenrahmen, der in der Zeichnung nicht dargestellt ist, bildet. Die
Außenfläche jeder aus Spanholz gefertigten Wand ist mit einem Furnier 6 versehen.
Wie aus der Zeichnung deutlich erkennbar ist, werden die Bettbeschläge in sehr einfacher
Weise durch Profileisen 7 gebildet, die vor dem Zusammenpressen in die Mitte des
Spänekuchens eingelegt und zusammen mit dem Spänekuchen verpreßt werden. Aus der
fertiggepreßten Bettlängswand 1 ragen an beiden Enden zwei Rundeisen 8, 8' heraus,
deren Richtung zur Richtung der Stirnkanten der Bettwände einen Winkel von beispielsweise
30 bis 45° bildet. In die Querwand 2 bzw. 3 werden schräge Löcher vom Durchmesser
der Rundeisen 8, 8' eingebohrt, derart, daß beim Einführen der an den Enden abgerundeten
Rundeisen 8, 8' in die Löcher der Querwand 2 bzw. 3 eine Keilwirkung entsteht. Der
in der Preßmasse liegende Teil des Bettbeschlages 8 a ist zweckmäßig so ausgebildet,
daß er eine feste und sichere Verbindung mit der gepreßten Spänemasse eingeht.
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Im Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 4 ist daher das Ende 9 des innerhalb
der Preßmasse liegenden Teiles 8 a breitgeschmiedet. Es kann mit Durchbrechungen
versehen werden, derart, daß die Spänemasse das schwalbenschwanzförmige Ende 9 des
Profileisens zusätzlich durchsetzen kann. Eine einfache Ausbildung des Profileisens
ist auch in Fig. 5 dargestellt. Hier besteht das Eisen aus $-förmig gebogenem Rundstahl,
dessen Teil 10 die Verankerung in dem Spänekuchen bildet.
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Die Fig. 3 zeigt die Bettlängsseite 1 in Ansicht vom Ende bei abgenommener
Querwand 2, so daß der über die Stirnseite der Längswand 1 vorstehende Rundeisenteil
8 deutlich erkennbar ist.
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Bei Bettgestellen, bei denen die Füße durch die beiden Querwände gebildet
werden, wird zweckmäßig der Bettbeschlag 7 - wie im rechten Teil der Fig.1 eingezeichnet
ist - in der Längswand befestigt. Sind dagegen an der Wand 1 die Füße
4 unmittelbar angeordnet, so müssen die Enden 8, 8' der Rundeisen nach oben
weisen, damit die Querwand 2 bzw. 3, die von oben her in die Enden eingeführt wird,
sich an der Längswand abstützen kann.
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Das Einführen der Querwände ist denkbar einfach. Bei dem Ausführungsbeispiel
gemäß dem rechten Teil der Fig. 1 braucht die Bettlängswand 1 nur nach unten gedrückt
zu werden und liegt absolut dicht und fest an dem zugehörigen Querteil 2 an. Bei
dem Ausführungsbeispiel gemäß dem linken Teil der Fig.1 wird die Querwand 1 von
oben in die vorstehenden Zapfen 8, 8' eingesetzt.
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Durch den Bettbeschlag gemäß der Erfindung wird die Herstellung von
Bettgestellen erheblich vereinfacht, zumal das Einbohren von je vier Löchern in
die Querwände wesentlich einfacher als beispielsweise das bisherige Einlassen von
vier Stahlbeschlägen und deren Befestigungsteilen mit mindestens 8 Schrauben ist.
Ein Lockern der Beschläge durch Nachlassen des Schraubenhaltevermögens kann bei
dem neuen Bettbeschlag nicht mehr vorkommen. Es ist denkbar, daß die Anordnung der
Bettbeschläge gemäß der Erfindung auch bei Bettwänden aus Voll- oder Sperrholz in
Betracht kommt. In diesem Falle müßten die Voll-oder Sperrholzbettwände in der Dicke
aus zwei Hälften bestehen, wobei an jeder Hälfte der etwa $-förmig gebogene Rundstab
eingefräst, dann die zwei Bettwandhälften miteinander durch Leimen oder sonstwie
verbunden werden.