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Zeichentisch für Hintereinander-Reihenaufstellung Zeichentische in
stehender Ausführung werden von jeher in der Art angefertigt, daß das Reißbrett
an einem dahinter und darunter befindlichen Grundgestell höhen- und horizontalbeweglich
angeordnet ist. Das heißt, die Konstruktion dient lediglich dem einen Zweck, möglichst
müheloses Arbeiten des am Zeichentisch Tätigen erreichen zu lassen.
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In größeren Zeichen- bzw. Konstruktionsbüros «=erden zumeist derartige
Zeichentische aus lichttechnischen Gründen einer Fensterfront entlang hintereinander
aufgestellt. Hierbei haben die in der Reihe stehenden Personen hinter sich immer
die Rückseite bzw. das Grundgestell eines anderen Zeichentisches. Da die Gestelle
auch bei neueren Konstruktionen lediglich den Aufgaben und Zwecken der Aufnahme
und mühelosen Betätigungsmöglichkeit dieses Zeichentisches entsprechend ausgeführt
sind, geben sie dem Vordermann in keiner Weise Gelegenheit, auch diesem irgendwie
nutzbar zu werden. Zumeist sind die Raum- und Platzverhältnisse in diesen Büros
sehr ungünstig. Oft fehlt es an genügend Tischen, um neben dem Zeichentisch schriftliche
Arbeiten erledigen bzw. Zeichnungen u. dgl. auslegen zu können. Es fehlt auch oft
an praktischen Möglichkeiten, Zeichnungen, die neben den auf dem Reißbrett in Arbeit
befindlichen benötigt werden, in günstiger Sichtanordnung aufhängen zu können. Beim
Herausziehen von Einzelteilen aus Entwurfzeichnungen ist dies besonders. erwünscht.
Da aber außerdem die offenen bisherigen Gestellausführungen leicht verstauben und
für den Vordermann keineswegs eine erbauliche rückwärtige Begrenzung seines Arbeitsraumes
darstellen, wird eine Ausführung derartiger. Zeichentische zur Verwendung innerhalb
von hintereinander reihenaufgestellter Zeichentische vorgeschlagen, die bei gleichzeitiger
Vermeidung der äußerlichen. Mängel, wie dem des Aussehens oder dem der leichten
Verstaubungsmöglichkeit, in vorteilhafter
Weise die Nutzbarmachung
des -gleichen Arbeitsraumes auch für den Vordermann erreichen - läßt.
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Die Abb. i und 2 zeigen in beispielsweiser Darstellung einen stehenden
Zeichentisch, dessen Reißbrett durch Gegengewichte in der heute bekannten Art und
Weise gewichtsausgleichend höhen- und horizontalveränderlich eingerichtet ist. Das
Reißbrett a ist mittels der Leisten b über die Parällelogrammschienen c, d und b1
an der Achse e drehbar angeordnet. Die in Verlängerung der Schienen d ersichtlichen
Hebel f tragen Gegengewichte g. Diese Anordnung ist an sich bekannt.
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Neu ist hingegen, daß, wie aus den Abb. i und 2 ersichtlich ist, das
Grundgestell zu einem vorzugsweise dem Vordermann nutzbar werdenden Tisch ausgestaltet
ist.
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Es ist erkennbar, daß lediglich die unumgänglich außerhalb des Tisches
nötigen Teile außerhälb desselben angeordnet sind. Das heißt, lediglich das Aufhängparallelogramm
b, c, d -und b1 ist außerhalb des geschlossenen Tisches h sichtbar. Dagegen
sind die Gewichtsträger f mit ihren Gewichten g innerhalb des Tisches untergebracht,
mit diesen alle zur Lageveränderung des Brettes erforderlichen Brems- und Halteorgane
sowie der zur Betätigung dieser notwendige Fußtritt i.
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Abb.2 zeigt, daß der vor diesem Zeichentisch Stehende nunmehr den
Platz hinter sich mit nutzen kann. Er kann das Tischgestell des Hintermannes als
Schreibtisch benutzen. Außerdem ist durch begrenzenden Einbau der Gegengewichte
g in die Abteile k noch Raum 11 bis 1, für das Abstellen von Handbüchern
u. dgl. geschaffen. Im Mittelteil des Tischgrundgestells ist ein Tischkasten o angeordnet.
Darüber hinaus bietet aber diese Tischgestellausführung noch folgende Möglichkeit.
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Die Tischplatte n oder eine in ihrer unmittelbaren Nähe angeordnete
Platte ist so eingerichtet, daß die aus mehreren dünnen Platten zusammenklappbaire
Platte in den als Schreibtischplatte 'in Frage kommenden oder auch in wahlweise
veränderlichen Größen oberhalb des Tischgestells vertikal oder geneigt aufgestellt
werden kann, wie es beispielsweise die Abb. i in gestrichelter Einzeichnung kenntlich
macht. Diese .Zeichnungsanhängewand kann fest aufgestellt, aßer auch so angeordnet
sein, daß sie ähnlich wie das Zeichenbrett selbst höhenbeweglich einstellbar ist.
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Damit hat der Vordermann die Möglichkeit, diese Wandfläche m zum Anhängen
von Zeichnungen, Pausen usw. zu benutzen.
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Dies ist ein großer Vorteil gegenüber dem bisherigen Zustand. Sehr
oft ist -es für den Konstrukteur erwünscht, Details und Maße einer vorhandenen Zeichnung
entnehmen zu können.. Die Hinter-ihm-Aufhängung ermöglicht dies nun sehr bequem.
Fast immer trifft diese Notwendigkeit für den Detailkonstrukteur, der ja zumeist
aus einer Entwurfzeichnung heraus zu arbeiten hat,. zu.
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Die räumliche Anordnung dieser Anhängewand m ist so vorgesehen, daß
auch bei aufgestellter Wand das dahinter befindliche Reißbrett a um -so viel geneigt
werden kann, wie es erfahrungsgemäß bei derartiger Reihenaufstellung von Zeichentischen
geschieht. Ein Horizontallegen solcher Zeichenbretter kommt hierbei sowohl aus Platzgründen
als auch aus Gründen der körperlichen Sicherheit des Vordermannes nicht in Frage.
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Die vorbeschriebene Ausführung des Tischgestells von -hintereinander
aufgestellten, stehenden Zeichentischen bietet somit folgende Vorteile gegenüber
.den bekannten., bisher üblichen Geräten: Erstens Mitverwendung als Schreibtisch
für den Vordermann, zweitens Mitverwendung zur Handbuch- und Aktenablage für den
Vordermann, drittens Mitverwendung zur Handbuch- und Aktenablage für den am Zeichentisch
Stehenden, viertens Mitverwendüng zur Zeichnungsaufhängung für den Vordermann, fünftens
staubsicheren' Einbau der außen nicht erforderlichen Bewegungsorgane des Zeichentisches,
sechstens gefälligeres Äußeres gegenüber den bekannten Ausführungen und damit freundlichere
Gestaltung des rückwärtigen Arbeitsraumes eines vor solchem Zeichentisch Stehenden,
siebentens vorteilhaftere Bodenflächennutzung.
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Die Vereinigung dieser vorgenannten Vorteile in einer den tatsächlichen
Verhältnissen von Konstruktionsbüros angepaßten Konstruktion, die nicht mehr die
Selbstzweckaufgabe des Zeichentisches in den Vordergrund stellt, sondern den Zeichentisch
als Teil des Konstruktionsbüros betrachtet, damit aber auch dem Konstruktionsbüro
für rationelleres und zweckmäßigeres Arbeitenkönnen das Mittel bietet, sollte berufen
sein, auch den Arbeitsplatz des Ingenieurs fortschrittlicher zu gestalten, als dies
bisher der Fall gewesen ist.