<Desc/Clms Page number 1>
Werkraumschrank
Den Gegenstand der Erfindung bildet ein Werkraumschrank zur geordneten, übersichtlichen Auf- nahme von Werkzeugen und Behelfen, insbesondere für den handwerklichen Unterricht in Schulen.
Bisher war es in den Schulen für den Werkunterricht üblich, die Werkzeuge in Kassetten oder La- den eingeordnet aufzubewahren und die jeweils nötigen Werkzeuge am Beginn der Unterrichtsstunde an die Schüler auszuteilen bzw. am Ende der Unterrichtsstunde wieder von den Schülern einsammeln zu lassen. Diese Art der Austeilung und des Einsammelns hat den grossen Nachteil, dass eine sehr unange- nehme Lärmentwicklung entsteht, dass eine erhebliche Unfallgefahr, eine mangelnde Übersicht und eine unzureichende Kontrollmöglichkeit besteht, da der Unterrichtende nicht jeden Schüler beaufsichtigen kann. Eine solche mangelnde Kontrollmöglichkeit ist dann besonders gegeben, wenn die Schüler das Austeilen und Einsammeln selbst besorgen müssen.
Anderseits wird in manchen Schulen das Werkzeugmaterial in Kästen aufbewahrt, wobei die Werkzeuge im Inneren der Kästen an vertikalen Hinterwänden, an den seitlichen Schrankwänden und an den Innenseiten der Türen an beliebigen Halterungen aufgehängt sind. Diese Schränke sind in diesen Fällen übersichtlich überfüllt, die Werkzeuge hängen meist lose und nicht gegen Herabfallen geschützt an den Halterungen, wodurch sie häufig auf den Boden oder in das Schrankinnere herabfallen. Dadurch war die Gefahr von Verletzungen gegeben.
Das Werkzeugausteilen und Einsammeln ergab ein gefährliches Durcheinander. Unterblieb jedoch das Austeilen und Einsammeln der Werkzeuge durch die Lehrperson und wurden die Schüler selbst dazu verhalten, die Werkzeuge aus dem Schrank zu nehmen und sie nach dem Unterricht wieder dorthin zurückzustellen, dann kam es vor dem Schrank zu einem sehr gefährlichen Gedränge ; ausserdem war die Gefahr einer Verletzung durch unachtsames Hantieren bei Entnahme stets sehr gross, insbesondere dann, wenn etwa 25 Schüler zur gleichen Zeit die Werkzeuge entnehmen wollten. Lehrkräfte hatten nun die Einteilung so getroffen, dass nur immer zwei Schüler gleichzeitig zum Schrank Zutritt erhielten, wobei aber dann bei der grossen Zahl der Schüler wertvolle Zeit für den Unterricht verlorengegangen ist.
Bei den bekannten Werkzeugschränken sind die Werkzeuge an der Hinterwand des Kastens und an Türen mit Werkzeughaltern vorgesehen, die im wesentlichen aus Leisten oder Auflagen bestehen, in deren Ausnehmungen die Werkzeuge mit dem Griff aufliegen. Diese Werkzeuge, insbesondere Stemmwerkzeuge, Feilen od. dgl., sind bei diesen Werkzeugschränken nicht geschützt. Ausserdem besteht der Nachteil, dass bei Entnahme der Werkzeuge und durch unvorsichtiges Hantieren diese zu Boden fallen können, wodurch unter Umständen, insbesondere bei spitzen Werkzeugen, Fussverletzungen entstehen können.
Der Gegenstand der Erfindung ist ein Werkraumschrank zur geordneten, übersichtlichen Aufnahme von Werkzeugen und Behelfen, insbesondere für den handwerklichen Unterricht in Schulen und Form eines im wesentlichen über die Schrankhöhe zu öffnenden Kastens, der eine zur Aufnahme der Werkzeuge und Behelfe vorgesehene, Werkzeughalter tragende Wand enthält, wobei das wesentliche Kennzeichen darin besteht, dass die Wand als von oben, hinten nach vorne, unten ausgebildete Schrägwand vorgesehen ist und die Werkzeughalter aus von oben, hinten nach unten, vorne gestuft angeordneten Lei-
<Desc/Clms Page number 2>
sten, Auflagen od. dgl. gebildet sind.
Ein weiteres Kennzeichen der Erfindung besteht darin, dass die Schrägwand von der Hinterwand des
Kastens nach vorne gerückt ist und unten, vorne eine schmale Auffangleiste freilässt, die vom Boden des die Werkzeuge aufnehmenden Abteiles gebildet ist.
Bei den bekannten Schränken mit vertikalen Schrankhinterwänden, bei welchen die Werkzeuge und
Behelfe nur in komplizierten Werkzeughalterungen aufzubewahren sind, ergibt sich bekanntlich der
Nachteil, dass die Seitenwände nur schwer in ihrer Tiefe zu überschauen sind und die Rückwand von einem Schüler nur schwer zu erreichen ist.
Der erfindungsgemässe Schrank hat demgegenüber den Vorteil, dass die Werkzeuge auf der nach vorne, also ins Licht gerückten Schrägplatte, aufbewahrt sind. Diese Schrägplatte hat wieder den Vor- teil, dass die Werkzeuge nicht mehr unruhig in der Senkrechten gelagert sind, also hin-und herbau- meln können, sondern in relativ einfachen Werkzeughalterungen schräg gegen die Rückwand angelehnt hängend eingeordnet sind. Die Werkzeuge sind darüber hinaus auf der Schrägplatte so angebracht, dass alle gefährlichen Spitzen und Schneiden in Schlitzen oder Ausnehmungen geschützt, aber dennoch gut sichtbar sind.
Darüber hinaus können die Werkzeuge oder Behelfe, welche entnommen werden, so her- ausgezogen werden, dass sie nicht an die darüber vorgesehenen und gehalterten Werkzeuge oder Behelfe anstossen, was durch die stufenförmige Halterungsanordnung erreicht wird.
Der Schüler, der ein Werkzeug aus seinem Schlitz nach oben herauszieht, wird von dem darüber gelagerten Werkzeug nicht behindert, weil die jeweils oberhalb der Entnahmestelle befindlichen Werkzeuge eine Stufe tiefer liegen, also nach hinten versetzt sind, als die darunter befindlichen Werkzeuge oder Behelfe. Diese gestufte Werkzeughalterplatte hat aber darüber hinaus noch den Vorteil, dass ein Werkzeug, das allenfalls einmal durch eine ungeschickte Bewegung oder Handhabung des Schülers aus einer der oberen Werkzeughalterungen herausgelöst wird, nicht zu Boden fallen kann und einen Schüler verletzen könnte, sondern dass dieses Werkzeug auf einer der darunterliegenden Stufen aufgefangen wird und, wenn dies nicht der Fall sein sollte, auf dem untersten Fangbrett liegen bleibt.
Damit sind alle Erfordernisse, welche an einen solchen Schrank gestellt werden, nämlich, dass die Werkzeuge für den Werkunterricht übersichtlich und geschützt angeordnet sein müssen und vor allem unfallsicher untergebracht sein müssen, zur Gänze erfüllt. Der Unterbau eines solchen Schrankes ist noch mit verstellbaren Fächern versehen, welche die Aufbewahrung derinArbeitbefindlichen Schülerarbei- ten fachgemäss zulässt.
Fig. l stellt eine Vorderansicht und die Fig. 2 einen Querschnitt durch einen solchen Schrank dar.
Schematisch ist in den Fig. 1 und 2 ein oberer Teil eines Schrankes-l-mit den Türen --2, 3-- oben und den Türen-4, 5-unten veranschaulicht. Zwischen den Seitenwänden --6-- ist in Nuten eine Schrägwand-7-vorgesehen, die etwas von hinten nach vorne gerückt ist, u. zw. soweit, dass auf dem unteren Brett --8-- eine Auffangstelle -9-- für allenfalls durch unvorsichtiges Hantieren abrutschende Werkzeuge verbleibt.
Auf der Schrägwand-7-, die durch ihre Stellung einen guten Lichteinfall gewährleistet und überdies von den Schülern auch in allen Höhen gut erreichbar ist, sind die Werkzeuge in Halterungen vorgesehen, welche, wie der Querschnitt zeigt, von oben nach unten, vorne eine Stufung aufweisen. Diese Stufen sind durch Leisten oder Auflagen-10, 11, 12-- hervorgerufen.
Die Werkzeuge grossen Formates, wie z. B. Normalwinkel-13-, Zwingen-14--, Handsägen-15-, sind oben an dem Brett-8-in Halterungen-16-gelagert. Durch eine Brettauflage oder durch Leisten ist eine Stufe --10- gebildet, welche die Hinterwand für die Griffe-17-der Holzbearbeitungswerkzeuge, wie Stemmeisen, Schraubenzieher oder Feilen usw. bilden, welche in z. B. halbrundenHöh- lungen --18-- hinter einer Halteleiste --19- schräg nach hinten anliegend gehalten werden, so dass sie nach oben ohne weiteres herausgezogen werden können, ohne dass die darüber vorgesehenen Werkzeuge und Behelfe berührt werden müssen.
Durch die angeordneten Vertiefungen liegen die Schneider oder Spitzen der Werkzeuge so verdeckt und vertieft, dass Verletzungen bei einem unbeabsichtigtenBerühren derselben nicht möglich sind. Eine Stufe tiefer und wieder nach vorne versetzt, sind dann andere Werkzeuge, wie z. B. Scheren-20--, Zangen-21--, Pinsel-22-- oder Messer-23-, ebenfalls in Vertiefungen --24-- vorgesehen, wobei diese hinter einer Halteleiste -26-- eingesteckt sind.
Der untere Teil des Schrankes1-- ist durch verstellbare Ablagebretter --25-- zur Aufnahme der in Arbeit befindlichen Modell- und Werkstücke bestimmt.
Diese Werkschränke werden in Reihen nebeneinander zu einer Wandverbauungzusammengebautund sind nach Schliessung der Türen versperrbar.
In jedem Schrank können, wie die Zeichnungen zeigen, spiegelbildlich die Werkzeuge für zwei
<Desc/Clms Page number 3>
Schüler untergebracht werden und in einer andern Type solche Werkzeuge für vier Schüler (Doppelschrank).
PATENTANSPRÜCHE :
1. Werkraumschrank zur geordneten, übersichtlichen Aufnahme von Werkzeugen und Behelfen, insbesondere für den handwerklichen Unterricht in Schulen und Form eines im wesentlichen über die Schrankhöhe zu öffnenden Kastens, der eine zur Aufnahme der Werkzeuge und Behelfe vorgesehene,
EMI3.1
hinten nach vorne, unten ausgebildete S chrägwand (7) vorgesehen ist und die Werkzeughalter aus von oben, hinten nach unten, vorne gestuft angeordneten Leisten, Auflagen od. dgl. (10, 11, 12) gebildet sind.