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Saugkopf für Vakuumtransportanlagen für insbesondere keramische Formlinge
Das
Hauptpatent 866 324 bezieht sich auf einen Saugkopf für Vakuumtransportanlagen für
in noch plastischem bzw. teilweise plastischem Zustand befindliche insbesondere
keramische Formlinge in Gestalt eines eine Saugkammer bildenden haubenartigen Körpers,
der einen so großen Teil der Oberfläche des Formlings überdeckt bzw. so an dem Formling
angebracht wird, daß die außerhalb liegenden Teile desselben sich nicht durch ihr
Eigengewicht deformieren können und der gegen das Werkstück durch den Konturen der
Formlingsoberfläche angepaßte ringförmige Dichtungskörper aus hochelastischem Werkstoff
abgedichtet ist.
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Zum Zwecke des Transportes von rohrartigen Formlingen, wie z. B.
Steinzeugmuldenrohren, in aufrechter Lage wird dieser Saugkopf so ausgebildet, daß
die beiden Ringdichtungen des von der Haube umschlossenen ringförmigen Saugraumes
auf den Innenabsatz der Rohrmuffe aufgelegt werden oder, im Falle von muffenlosen
Rohren, in einander divergierender Anordnung die Endkanten des Rohrendes zwischen
sich aufnehmen.
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In ähnlicher Weise kann auch bei Muffenrohren die innere Dichtung
dem die Muffe bildenden Innenabsatz und die äußere Dichtung dem Außenende der Muffe
anliegen.
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Die Vorrichtung nach dem Hauptpatent ermöglicht in allen diesen Ausbildungsformen
den Transport von Formlingen aus gegen mechanische Beanspruchungen noch sehr empfindlichem
Material unter schonendster Behandlung desselben.
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Die Erfindung betrifft eine Verbesserung des Saugkopfes nach dem
Hauptpatent und bezweckt, durch eine neuartige Ausbildung desselben den Bereich
der Anwendungsmöglichkeiten solcher Vorrichtungen zu erweitern und Ersparnisse -
und Leistungssteigerungen im Gesamtbetriebe beispielsweise von keramischen Fabriken
zu erzielen.
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Die im Hauptpatent beschriebene Vorrichtung muß den Abmessungen und
Konturen der Formlinge, im Falle von Rohren den Rohrdurchmessern, weitgehend angepaßt
sein, d.h., es muß für jede Größe ein Saugkopf von entsprechenden Abmessungen verwendet
werden; außerdem müssen solche Vorrichtungen, die jeweils während des ganzen Transportvorganges
benötigt werden, in großer Zahl vorhanden sein.
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Ferner müssen die Saugvorrichtungen für den Fall, daß ein und derselbe
Formling mehrfach zwischen verschiedenen Arbeitsstufen transportiert werden muß,
zwischen den einzelnen Stufen jeweils abgenommen und wieder aufgesetzt werden, was
nicht nur zeitraubend, sondern auch vom Gesichtspunkt der möglichsten Schonung der
Werkstücke ungünstig ist.
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Gemäß der Erfindung werden alle diese Schwierigkeiten dadurch vermieden,
daß der Saugkopf von im übrigen der nach dem Hauptpatent entsprechenden Ausbildung
zweiteilig ausgebildet wird, indem der eigentliche an dem Formling anzubringende
Saugkopf von je nach Größe und Konturen des Formlings, beispielsweise Rohres, verschiedenen
Abmessungen mit einem in allen Fällen gleichen Änschlußstück kombiniert wird. Hierdurch
wird es, abgesehen von den Materialeinsparungen, die sich dadurch ergeben, daß nunmehr
nur die Unterteile in der benötigten Anzahl und Ausführung vorrätig gehalten zu
werden brauchen, möglich, eine beliebige Zahl von Formlingen mit dem Saugkopfunterteil
zu versehen und diese zwecks Transportes aufeinanderfolgend an einen einzigen Oberteil
anzuschließen, welcher z. B. an einer Transportvorrichtung (Laufbahn u. dgl.) hängt,
und nach erfolgter Evakuierung zu transportieren.
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Bereits hierdurch wird eine außerordentliche Beschleunigung des ganzen
Arbeitsvorganges erzielt.
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Weitere Vorteile in dieser Hinsicht ergeben sich, wenn gemäß einem
weiteren Merkmal der Erfindung der Unterteil des Saugkopfes durch ein Rückschlagventil
abschließbar ausgebildet ist, so daß nach Abnehmen des Oberteils das Vakuum in dem
Unterteil erhalten und dieser selbst fest mit dem Werkstück verbunden bleibt, so
daß es eine Möglichkeit für die Anbringung bzw. den Angriff anderer mechanischer
Transport- usw. Vorrichtungen bietet, ohne daß das empfindliche Werkstück selbst
der Gefahr von Beschädigungen ausgesetzt ist. Es erfolgt dann also nur eine einmalige
Evakuierung nach Aufsetzen des oberen Kopfteils, und das Werkstück durchläuft mit
dem daran angebrachten Kopfunterteil sämtliche Arbeitsstufen, wobei der Saugkopfunterteil
sowohl zum Halten während einer Bearbeitung wie auch zum Anbringen an einer beliebigen
Transportvorrichtung dienen kann. Selbstverständlich kann diese Transportvorrichtung
auch ein Saugkopfoberteil der erstbeschriebenen Ausbildung sein, der unter nochmaliger
Evakuierung an den Unterteil angeschlossen wird.
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Das Vakuum bleibt, wie die Erfahrung gelehrt hat, für die Dauer mehrerer
Stunden, bis zu 6 Stunden lang, bestehen, d. h. für eine zur Durchführung sämtlicher
Arbeitsvorgänge hinreichende Zeitdauer.
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Die neue Vorrichtung ist für den Transport von Rohren sowohl in aufrechter
wie in liegender Lage, ferner auch von beliebigen anderen Formlingen verwendbar.
Im Falle des liegenden Transportes von Rohren wird der Saugkopf langgestreckt, den
Konturen des Rohrumfanges entsprechend gewölbt ausgebildet, so daß er einen hinreichenden
Teil des Rohrumfanges umschließt. Er ist in gleicher Weise mit einem abnehmbaren
Oberteil kombiniert, so daß unter Belassen des Unterteils in seiner an dem Formling
angebrachten Stellung im Falle eines Rohres beispielsweise die Bearbeitung der Muffe
und der Spitze desselben in entsprechenden Bearbeitungsvorrichtungen erfolgen kann,
wobei an dem fest an dem Werkstück haftenden Saugkopf geeignete Haltevorrichtungen
angreifen können.
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In den Zeichnungen sind einige Ausführungsformen des neuen Saugkopfes
gemäß dem Ausführungsbeispiel für den Transport von Rohrformlingen jeweils im vertikalen
Schnitt dargestellt, und zwar zeigt Abb. I eine erste Ausführungsform der Vorrichtung
in Anwendung auf ein muffenloses Rohr, Abb. 2 eine etwas abgeänderte Ausführungsform
der Vorrichtung gemäß Abb. I, Abb. 3 die vorzugsweise Ausführungsform der neuen
Vorrichtung mit einem Rückschlagventil in Anwendung auf ein Muffenrohr und Abb.
4 einen Saugkopf für den Transport und die Halterung von beispielsweise Steinzeugrohren
in liegender Lage.
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Die Ausbildung des an dem Formling (Rohr od. dgl.) anzubringenden
unteren Teils a des Saugkopfes entspricht im wesentlichen der im Hauptpatent beschriebenen.
In den beispielsweise in Abb. I und 2 dargestellten Fällen der Ausbildung einer
solchen Vorrichtung zum Transport von muffenlosen Rohren nehmen die beiden divergierend
zueinander angeordneten Dichtungsflächen b' und b" in dem zwischen ihnen verbleibenden
Ringraum die Stirnkante des Rohres c auf.
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Der Saugstutzen d des Unterteils a geht gemäß Abb. I in einen trichterförmigen
Teil e über, in welchen die entsprechend konisch nach außen verlaufenden unteren
Kanten g des Oberteils f hineinpassen, um gegen sie durch eine Ringdichtung h abgedichtet
zu werden. Sobald durch das in Richtung des Pfeiles i wirkende Vakuum der Innenraum
des Saugkopfes evakuiert worden ist, sind durch die
Wirkung des
Vakuums die Teile a und f dicht miteinander verbunden, und der Transport kann erfolgen.
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Nach Zerstörung des Vakuums trennt sich der Teila von dem Teilf.
Der Unterteila kann auf dem Formling verbleiben und gegebenenfalls in der gleichen
Weise zu einem beliebigen späteren Zeitpunkt wieder an den Teil t angeschlossen
werden.
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Bei der Ausführungsform gemäß Abb. 2 weist der Saugstutzen d an seinem
oberen Ende einen Ringflansch k und der Oberteil f einen entsprechenden Ringflansch
l auf, der gemäß dem Ausführungsbeispiel in einer Ausnehmung die Ringdichtungh aufnimmt.
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Gemäß Abb. 3 ruhen die Dichtungen b' und b", die zwischen sich den
ringförmigen Saugraum bilden, auf dem Innenabsatz n der Muffe des Muffenrohres m
auf. Der zu evakuierende Innenraum o des Unterteils a ist zweckmäßig gegenüber der
erstbeschriebenen Ausführungsform haubenartig vergrößert, um einen größeren Vakuumraum
zu schaffen, durch den auch bei etwaigen geringen Undichtigkeiten eine hinreichende
Haftzeit gesichert wird. Der Saugstutzen d ist durch einen inneren Ringfiansch p
abgeschlossen. in welchem sich das Rückschlagventil q befindet. Der Oberteil f wird,
mittels der Ringdichtung h abgedichtet, auf die zweckmäßig etwas gewölbte Stirnkante
des Stutzens d aufgesetzt.
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Sobald in Richtung des Pfeiles i der Innenraum o evakuiert und dadurch
der Oberteil f mit dem Unterteils verbunden worden ist, kann der Transport erfolgen.
Wenn durch Einströmenlassen von Luft in den Oberteil das Vakuum in diesem zerstört
wird, so schließt sich das Ventil q und der Teil f löst sich von dem Unterteil a;
der Raum o bleibt jedoch evakuiert.
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Nunmehr kann der Formling in einem beliebigen Zeitpunkt an dem Unterteil
a erfaßt und transportiert werden, sei es mittels mechanischer Vorrichtungen, sei
es nach Wiederanschluß eines Oberteils, immer aber ohne daß er der Gefahr von Beschädigungen
ausgesetzt ist, wie dies bei Anwendung mechanischer am Formling unmittelbar angebrachter
Haltevorrichtungen immer zu befürchten ist.
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Gemäß Abb. 4 und qa besitzt der Saugkopf s gewölbtes, dem Umfang
des Rohres r angepaßtes Profil und wird durch die in Richtung der Rohrachse verlaufende
Dichtungsfläche s gegenüber dem Rohrumfang abgedichtet, wobei nach dem Prinzip der
im Hauptpatent beschriebenen Ausführungsformen noch geeignete Zwischenabstützungen
vorgesehen sein können. An den Saugstutzenv wird der in der Abbildung nicht dargestellte
Oberteil angeschlossen. Der Saugkopf dient derart dem Halten des Rohres auch während
der Bearbeitung, ohne daß dieses der Gefahr von Verformungen ausgesetzt ist.