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Thermometer
Bei Thermometern mit spiralig gewickelter Bourdonfeder
treibt diese in der Regel am Boden des Gehäuses angeordnete Feder entweder unmittelbar
oder mittelbar über ein Getriebe (Werk) die Zeigerachse an. Man kennt Anordnungen,
bei denen dlas Innenende der Bourldolnlspirale festghlalten ist und das freie äußere
Ende mit seiner temperaturbedingten Bewegung die Zeigerwelle verstellt, oder auch
den Fall, daß bei festgehaltenem Außenende das frei bewegliche Innenende der Spirale
die Zeigerverstellung bewirkt.
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In beiden Fällen wird in der Regel die Zeigerwelle einerseits im
Gehäuseboden und andererseits in einer oberen Gehäusetraverse gelagert, so daß für
die Unterbringung der Bourdonfeder nur der Raum zwischen der Zeigerachse und der
Gehäusewand zur Verfügung steht.
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Es hat sich gezeigt, daß mit einer solchen Anordnung die neuerdings
erhobenen Forderungen nach einem Thermometer mit ganz geringem Gehäuse- und Zifferblattdurchmesser
nicht erfüllt werden können, insbesondere, wenn noch Signal-und Beleuchtungslampen
im gleichen Gehäuse unterzubringen sind.
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Es sind auch schon derartige Geräte bekannt, bei denen die Zeigerwelle
mit dem Zeigerwerk zwischen zwei die mehrgängige Bourdonfeder überquerenden Traversen
untergebracht ist, so daß der Gehäuseraum außerhalb der Traversen ganz für die Bourdonspirale
frei bleibt. Die Ubertragung der Bewegungen vom am Innenende der Bourdonfeder blefestigten
Organ auf das Zeigerwerk erfolgt iner über einen Arm, der in den Bereich zwischen
den boden Traversen hineingreift, und weiter über Hebel, die schließlich ins Räderwerk
des Zeigerwerks eingreifen. Bei dieser Ausführung müssen aber die Ubertragungsorgane
von der Bourdonfeder zum Zeigerwerk sehr genau hergestellt und exakt
aufeinander
abgestimmt sein. und deshalb in ein und derselben Fabrik hergestellt werden: -Bei
der Spezialisierung der Zeigerwerkfabriken einerseits und der die Bourdonfedergeräte
herstellenden Unternehmen andererseits ist dies sehr ungünstig.
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Demgegenüber ist es gemäß der Erfindung vorgesehen, daß die Antriebswelle
des Zeigerwerks die zur Bourdonfeder hin gelegene Traverse nach dieser Seite hin
überragt und mit einem an dieser Welle vorgesehenen Ansatz federnd an einem in den
Schwenkbereich dieses Ansatzes ragenden, vom Innenende der Bourdonfeder verschwenkten
Anschlagorgan anliegt. Abgesehen von den baulichen Vorteilen ergibt die geschilderte
Anordnung der Zeigerwelle auch noch die Möglichkeit, die kraftübertragende Verbindung
zwischen dem frei-beweglichen Ende der Bourdonspirale und dem nach unten ragenden
Wellenende des Getriebes so zu gestalten, daß jederzeit das Zeigerwerk ohne jede
Schwierigkeit ausgebaut und durch ein anderes ersetzt werden kann. Auch ist bei
dieser losen Anlcupplnng des Zeigerwerks an die Bourdonfeder -kein Klemmen der Antriebs-
und -der Zeigerwelle in ihren Lagerungen zu befürchten. Außerdem ist vor allem das
Ubersetzungsverhältnis zwischen Bourdonspirale und Zeigerwelle-variabel. Man kan.n
z. B. durch Einschaltung einer Kurvenscheibe erreichen, daß die besonders genau
zu überwachende Gefahrenzone des vom Thermometer angezeigten Temperaturbereiches
mit einer wesentlich größeren tbersetzung vom Zeiger durchlaufen wird als der übrige
Teil der Skala.
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Bei einem für Kraftfahrzeuge bestimmten Thermometer, das die Kühlwassertemperatur
des Motors überwachen soll, kann man die Übersetzung z. B. so auslegen, daß der
als Gefahrenzcne zu bletrachtende Temperaturbereich von o bis 200 mehr als 1/8 der
Skalenlänge einnimmt und daß der ebenfalls eine Gefahrenzone darstelYende Bereich
von 80 bis I00° auch mehr als 1/3 der Skala ausmacht, so daß für den Bereich von
20 biis 800 nur der Rest übrigbleibt.
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Selbstverständlich ist es auch möglich, unter Verzicht auf die Überwachung
der unteren Gefahrenzone die Skala erst bei 400 beginnen zu lassen und für den Temperaturbereich
von 80 bis I00° die Hälfte der Skalenlänge zu verwenden.
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Die größere- Zeigerübersetzung innerhalb der Gefahrenzone ist auch
mit Rücksicht auf etwa in Abhängigkeit von der Zeigerbewegung betätigte Kontakte
für Warniampen vonVorteil, weil nämlich die Schließung und Offnung der Kontakte
dann mit verhåltnismäßig größerer Geschwindigkeit erfolgen als bisher und dabei
der - Nachteil behoben wird, daß durch die Erschütte'rungen des Fahrzeuges während
des Augenblickes der Kontaktbetätigung ein Flackern der Kontrollampe hervorgerufen
wird.
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In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele des Gegenstandes der Erfindung
schematisch dargestellt.
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Hierin zeigt Fig. 1 - eine Vorder- und Fig.-2 eine Seitenansicht des
ohne Gehäuse und Zifferblatt wiedergegebenen Thermometers, Fig. 3 eine Draufsicht
gegen das teilweise weg---genommene Zifferblatt, Fig. 4 eine Vorder- und Fig. 5
eine Seitenansicht einer anderen Ausführungsform in der Darstellungsweise der Fig.
I und 2, Fig. 6 eine Draufsicht in Blickrichtung gegen das Zifferblatt, Fig. 7 ein
anders eingeteiltes Zifferblatt.
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Von dem becherförmigen Gehäuse des Thermometers ist in Fig. I und
2 lediglich der Gehäuseboden ii angedeutet, der auch als besonderer, in den Becher
elnzusetzender Boden ausgeführt sein kann.
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Auf ihm sind Tragsäulen I2 aufgestellt, die durch eine obere Traverse
13 und eine darunterliegende Traverse 14 miteinander verbunden sind. Die Bourdonfeder
.T5 ist, - wie nur in Fig. 3 erkennbar, mit ihrem äußeren Ende über einen Halteblock
I6 am Gehäuseboden II gehalten. An ihrem inneren Ende istein Winkelhebel I7 befestigt,
der nach Maßgabe der temperaturbedingten Bewegung des Federinnen endes- verschwenkt
wird und dabei mit seinem einen Schenkel auf eine Kompensationsspiralfeder I8 einwirkt,
die mit einer Nabe 19 auf einen zentrisch auf dem Gehäuseboden 11 aufgestellten
und die Bourdonfeder 15 durchquerenden Bolzen 20 verschwenkbar ist. An dieser Nabe
19 ist wiederum ein Mitnehmerhaken 21 angebracht, der also nach Maßgabe der temperaturbedingten
Bewegung des Innenendes der Bourdonfeder I5 und der ihr überlagerten Bewegung der
Kompensationsfeder I8 verschwenkt. Hierbei kommt der Haken 2I gegen einen Stift
22 zu liegen, der quer im unteren Ende einer Getriebewelle 23 steckt. Diese Welle
ist in den beiden Traversen I3 und 14 gelagert und trägt ein Antriebsrad 24. Dieses
greift in ein Ritzel 27 auf der Zeigerwelle 25 ein, auf welcher weiterhin die Unruhfeder
26 angebracht ist, weiche die Zeiger welle 25 in die Ausgangslage zurückzudrehen
versucht.- Mit ihrem äußeren Ende ist diese Unruh 26 über den Halteblock 28 an dler
Traverse 14 befestigt.
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Am freien Ende der Zeigerwelle 25 sitzt die Nabe 29 des Zeigers 30.
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Bei dieser Anordnung, bei der also die angetriebene Welle 23 des
Getriebes und die Achse der Bourdonfeder 15 miteinander fluchten, ergibt sich eine
Temperaturskala 3I mit über den ganzen Bereich gleichbleibender Teilung.
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Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 4 bis 6 sind im wesentlichen
wieder die gleichen Bauteile verwendet, für die deshalb wieder die gleichen, aber
um Hundert erhöhten - Bezugsziffern gewählt wurden.
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Lediglich an Stelle des Winkelhakens 121 ist bei dem neuen Beispiel
eine mit der Nabe 119 der Kompensationsfeder II8 verbundene Kurvenscheibe 121 vorgesehen.
Der Stift 122 ist beim Beispiel der Fig. 4 bis 6 mit einem nach abwärts gerichteten
Winkelarm versehen, der unter der Wirkung der Unruhfeder I26 an den Umfang der Kurvenscheibe
121 gedrückt wird. Da außerdem die Antriebswelle 123 des Getriebes in vorliegendem
Beispiel nicht mehr gleichachsig mit der Bourdon-
spirale verläuft,
entsteht in Zusammenwirkung mit der entsprechend ausgelegten Kurve 121 ein Übersetzungsverhältnis,
bei dem der Zeiger I30 die Strecke von o bi.s 200 mit größter Übersetzung rasch
durchläuft, während der mit wesentlich kleinerer Übersetzung die Strecke von 20
bis 800 überstreicht, um dann wieder von 80 bis IOO° mit großer Ubersetzung bei
steigender Temperatur rasch fortzuschreiten.
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In der Fig. 7 ist der Fall einer Skala gezeichnet, bei der durch
entsprechende Auslegung der Kurve der Zeiger erst bei Erreichen einer Temperatur
von 400 auszuschlagen beginnt und den Bereich bis 800 bei mittlerer Übersetzung
verhältnismäßig langsam überstreicht. Hat er aber bei 800 die Gefahrenzone erreicht,
so bewegt er sich bei gleichmäßig ansteigender Temperatur sehr rasch bis zum Skalenende
bei IOO°, so daß im gefährlichen Bereich jede kleinste Temperaturerhöhung auch während
des Fahrens vom Fahrer sofort erkannt werden kann.
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PATENTANSPROCHE: I. Thermometer mit spiralig gewickelter Bourdonfeder,
die mit ihrem frei beweglichen Innenende über ein Getriebe (Werk) auf die Zeigerwelle
wirkt und bei dem das Zeigerwerk zwischen zwei die mhrgängige Bourdonfeder überquerenden
Traversen untergebracht ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebswelle (I23)
des Werks die zur Bourdonfeder hin gelegene Traverse (I4) nach dieser Seite hin
überragt und mit einem an dieser Welle vorgesehenen Ansatz (22) federnd an einem
in den Schwenkbereich dieses Ansatzes ragenden, vom Innenende der Bourdonfeder (I5)
verschwenkten Anschlagorgan (2I) anliegt.